Mitglied inaktiv
Was ist das Gegenteil von verbieten?
Nicht verbieten, würde ich sagen. *g* Das Wort "erlauben" mag ich eigentlich nicht besonders, das hat was von "gestatten", als wäre es von MEINER GNADE abhängig, ob das Kind etwas tun kann oder nicht. Was es natürlich nicht ist. Es ist situationsabhängig. Trotzdem kann es vorkommen, dass ich den Begriff verwende. Was meinst Du denn konkret?
So mein letzter Beitrag jetzt, werde mein Wochenende an der Nordsee verbringen:-) Trinity folgendes, ein Beispiel: Eine NE schreibt: verbieten ist doof. Dann schreibt eine "E": Erlauben ist doch noch viel doofer! Dann schreibt eine NE leider nicht warum sie persönlich lieber erlaubt, statt zu verbieten, sondern folgendes: NE ist ganz anders, haste alles falsch verstanden, wir definieren uns so und so.. Frage: Warum nicht einfach, ja, ich erlaube, und finde es des und deswegen besser. Und schon hätten wir ne Grundlage, zumindest würden wir die gleiche Sprache sprechen. Also, wer erlaubt, sollte dazu stehen, warum auch nicht, und nicht wirrwarr hin und her ausweichen. Bevor wir jetzt lange über erlauben und verbieten reden, das war lediglich ein Beispiel, meinetwegen spiels durch, und setz statt verbieten loben, belohnen, drohen, drillen, manipulieren oder sonstwas ein.. Also, steht ihr selbst nicht zu dem was ihr sagt, oder versteht ihrs einfach nur selbst nicht? Woher kommt diese Ausweich- Rumschwafelei?
Naja, erlauben heißt ja, daß das Kind sich für Entscheidungen, die es sogar selbst betrifft, eine Erlaubnis holen muß (z.B. welche Kleidung ziehe ich an). Nicherzieher sehen das als Einmischung in die Selbstbestimmung. Diese gilt für alle "eigenen Angelegenheiten". Was du als Rumgeschwafel bezeichnest, empfinde ich als Differenzierung und Empathie! Selbstbestimmt natürlich! Kerstin
Ich dachte auch immer, daß "erlaubt" das Gegenteil von "verboten" ist. Wenn ich meinen Kindern erlaube, sich morgens selbst auszusuchen, welche Schuhe sie anziehen wollen, dann ist das doch eine generelle "Regelung", die nicht immer wieder einer bestimmten Erlaubnis bedarf, d. h., sie müssen nicht fragen, ob sie nun die Sandalen anziehen dürfen oder nicht. Man kann im Einzelfall auf Nachfrage erlauben, aber man kann doch auch bestimmte Sachen generell erlauben. Wenn ich meinen Kindern erlaube, sich frei nach ihren Wünschen bei sämtlichen Lebensmitteln im Haushalt zu bedienen, dann können sie essen, was immer und wann immer sie möchten, genau so, wie ich das vielleicht auch mache. Warum "erlauben" NEs dann nicht?? Ich gebe Bekky recht, das verstehe ich auch nicht.
Ich kann natürlich nur für MICH sprechen und ich hab ja schon erklärt, warum ich den Begriff "erlauben" nicht so toll finde. Es gibt Dinge, die gehen und welche, die NICHT gehen. Dafür gibt es Gründe, die nicht unbedingt was mit meinem Willen und Wollen zu tun haben. Sondern mit dem Entwicklungsstand meines Kindes z.B. Mein Sohn möchte unheimlich gern mal ALLEINE irgendwohin gehen. In den Supermarkt, in den Kiga, auf den Spielplatz. Er ist viereinhalb und ich trau es ihm einfach noch nicht zu. Ich weiß, er KANN den Zebrastreifen überqueren. Aber ich weiß auch, dass er megaschnell abgelenkt ist und dann einfach vergißt, wie das geht, mit dem Gucken und so. Es ist schwierig für mich, ihn da richtig einzuschätzen. Ich will ihn einerseits nicht einschränken aber andererseits finde ich ein eingeschränktes Kind vertretbarer als eins, das man von der Fahrbahn abkratzen muß. Es geht also im Grunde gar nicht ums Erlauben oder Verbieten, sondern darum, zu entscheiden, was man verantworten kann und was nicht. Und das muß ich auch meinem Kind gegenüber aufrichtig und glaubwürdig transportieren. Zum Beispiel so: "Ich möchte (noch) nicht, das Du alleine in den Supermarkt gehst, weil Du die Straße überqueren mußt. Und dabei manchmal nicht richtig aufpasst. Ich glaube, wir müssen das noch ein bischen üben." Natürlich kann ich auch sagen: "ich verbiete Dir das, weil..." oder "Ich erlaube Dir das noch nicht, weil.." nur BRAUCHT man solche Formulierungen nicht. Wenn ich meinem Kind meine Gefühle deutlich machen will, stelle ich diese Gefühlein den Vordergrund (Ich mache mir eben Sorgen, dass Dir was passieren könnte) und nicht meine elterliche Macht, indem ich erlaube/verbiete. DAS interssiert das Kind doch auch gar nicht. Aber mit der liebenden Mama, die sich Sorgen macht, kann es sich doch viel eher identifizeren und dann auch besser verstehen, welche Beweggründe zu dem "nein, das geht noch nicht" geführt haben. Das ist, wie gesagt, nur MEINE PERSÖNLICHE Einstellung dazu, für die NEs kann ich natürlich nicht sprechen.
Gegenfrage: "Erlaubst" Du Deinem Mann auch, sich frei beim Essen zu bedienen? Oder sich selbst die Schuhe auszusuchen? Oder ist das nicht eigentlich selbstverständlich, dass es für solch persöliche Entscheidungen gar keiner Erlaubnis bedarf?
Das meine ich doch mit der "generellen Erlaubnis". Das es eben nicht so ist bei uns, daß alles und jedes einer Regelung bedarf so nach dem Motto "ich schau mal in der Liste nach, ob mehr als dreimal Zähneputzen am Tag erlaubt oder verboten ist". Zunächst einmal dürfen auch meine erzogenen Kinder machen, was sie wollen (hört sich komisch an). Erst dann, wenn sie irgendwelche Sachen machen oder machen wollen, die in meinen Augen so nicht gehen oder einer Regelung bedürfen, dann kommt eine Regelung her bzw. es wird eine gefunden. MANCHE Sachen dürfen sie eben auch nicht, ohne vorher zu fragen, z. B. an den Süßigkeitenschrank, auf die Straße zum Spielen. Unter diesen Dingen sind auch Sachen, die mein Mann und ich schon "dürfen", ohne einander zu fragen, aber da sind wir an dem Punkt, daß ich zwischen Kindern und Erwachsenen unterscheide und es mit der Gleichberechtigung anders halte als Du. "Erlauben" bedeutet für mich nicht nur "gefragt werden und dem Willen des Kindes stattgeben", sondern auch "Dinge nicht zu verbieten/zu reglementieren". Außerdem müssen wir doch auch nicht so tun, als gäbe es bei erziehenden Eltern nur "Verboten" oder "Erlaubt". Meiner Ansicht nach ist es so, daß es hier verschiedene Einzelpunkte gibt wie Süßigkeitenfreigabe, Fernsehkonsum, und noch einige andere Dinge, die Es und NEs grundlegend anders sehen und angehen. Ganz oft würden Es, NEs und Mischformeltern aber dieselben Situationen auf dieselbe Art und Weise zu lösen versuchen. Das merkt man doch schon daran, daß in dem Augenblick, wo es keine E-NE-Diskussionen hier mehr gibt und wieder mehr konkrete Fragen gestellt werden, oftmals ähnliche Lösungsvorschläge aus allen Lagern kommen, eben Vorschläge aus der Paxis.
Naja, du definierst "erlauben" vielleicht etwas anders. Oder hast es noch nicht aus einer anderen Perspektive gesehen. Dieses Erlauben hat was von einem Privileg "Ich darf anziehen, was ICH will!" Damit kann man auch angeben. Mh, also, wie beschreibe ichs? Es kling so theoretisch, wenn man es mit Worten erklären will... Also, nehmen wir mal an, jemand erzieht sein Kind relativ streng und schreibt ihm IMMER vor, was es anziehen soll. Das gibt ständig Streit und Stress. Dann überlegt sich das der Erwachsene und ERLAUBT dem Kind, alles anzuziehen, was es will. Yo, dann gehts los. Das Kind wird doch erst denken, das Privileg verschwindet vielleicht bald wieder und nutzt es so richtig aus: Sandalen bei Regen oder drei Wochen das Lieblingskleid ohne Waschen. Das Kind wird auch zu anderen sagen, daß es das "darf". Nehmen wir mal an, der Erwachsene hält das durch =). Allmählich entwickelt das Kind ein Gefühl für das eigene Bedürfnis, was es anziehen möchte. Dann wird die Selbstbestimmung über seine Kleidung irgendwann normal sein und das Privileg des "Dürfens" löst sich einfach auf... Es ist wirklich sehr theoretisch und der Unterschied liegt nur im Gefühl... deshalb kommt es mir jetzt wohl auch so haarespalterisch vor... =) Kerstin
Schau mal was wieder daraus geworden ist. Und genau das meinte ich. Wenn du zu mir sagst: Bekky was machste morgen um drei. Und ich dann zu dir sag: Naja, ob drei wirklich drei ist, oder eigentlich ist morgen nicht mal morgen... Dann wirst du nie erfahren was ich morgen um drei mache, und ich werd nie erfahren was du davon hälst was ich morgen um drei mache. Und irgendwann hättste auch garkein Bock mehr, und es wär dir total egal was ich morgen mache. Vielleicht würdeste sogar irgendwann voll trotzig alle für nervig erklären die anzweifeln dass drei drei ist, und du würdest es nicht mehr hören können. Dabei könnte vielleicht sogar voll der geile Hintergedanken mit meiner Theorie verbunden sein, du würdest ihn irgendwann nichtmal mehr hören wollen. Verstehste? Irgendwie gibts hier konkrete Fragen, und ich fände es sehr interessant wenn du mir konkret über deine persönlichen Erfahrungen und Einstellungen berichtest, aber für dieses um den Brei,wo ihr plötzlich jedes Thema mit dieser merkwürdigen naja- Sprache abwürgt, wo ich nie erfahre was du morgen um drei machst, da kann dich/euch kein Aussenstehender verstehen! :-(
Ich denke, es ist erstens eine Frage der Definition und hat zweitens ne Menge damit zu tun, wie sich etwas "anfühlt". Wenn ich mit einem bestimmten Begriff (erlauben z.B.) etwas bestimmtes assoziiere (gnädigerweise gestatten z.B.) dann suche ich mir Formulierungen, die meinem Empfinden eher passend erscheinen. So gehts mir z.B. auch mit dem Wort "Erziehung". Unpräziser gehts eigentlich nicht. Kaugummi halt. Das andere Menschen damit andere Dinge verbinden und man daher oft nur schwer einen Konsens findet, ist doch klar. Daher plädiere ich dafür, möglichst KONKRET zu sagen, was man meint. Bzw. wie man mit einer Situation umgehen würde und warum. Welche INTENTION man hat. Und das tun Nes eigentlich unermüdlich.Und, wie ich finde, auch sehr gut nachvollziehbar. Von daher verstehe ich auch nicht so richtig, woher diese Verständigungsschwierigkeiten kommen. Möglicherweise doch daher, dass man emotional auf einer anderen Wellenlinie schwingt und daher fast zwangsläufig aneinander vorbei argumentiert? ;)
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