Elternforum Rund um die Erziehung

Tipps bitte!

Tipps bitte!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Poste in diesem Unterforum zum ersten Mal. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen? Habe drei Kinder: 3, 5 und 7. Mein Problem: Gemeinsame Mahlzeiten am Familientisch. Die sind mir eigentlich ganz wichtig. Nicht nur wegen des Essens, sondern auch, dass man zusammenkommt und vom Tag erzählt (abends). Nur klappt das meistens nicht, es wird stattdessen chaotisch. Heute Abend hatte ich zwei Themen, die sich im Laufe des Tages ergeben hatten, und die auch die Kinder (die Älteren) betrafen. Es waren keine problematischen Dinge, aber bei einer Sache war meine Tochter frustriert, weil nur ihr großer Bruder bei einem Projekt mitmachen kann, nicht aber sie (es sind nur Kiga-Kids). Bei der zweiten Sache ging es um die Gestaltung der Sommerfreizeit. Da gibt es zwei Optionen, wo sie hingehen können, und meine Tochter möchte das abhängig machen von einer Klassenkameradin - womit ich auch inhaltlich kein Problem habe. Was mich vielmehr rasend macht, dass es überhaupt nicht möglich ist, z. B. mit meinem Mann, 2-3 Sätze am Stück zu sprechen: sie mault, der andere quatscht ständig dazwischen und läßt sich nicht bremsen, Nr. 3 ist auch nicht gerade ruhig und will immer etwas anderes, was weiß ich. Dabei will ich nur einigermassen in Ruhe sprechen können, will den Kindern etwas erklären. Klar, sie dürfen ja auch zum Gespräch beitragen, wäre ja auch unmenschlich. Aber das ist keine Unterhaltung, weiß auch nicht, wie ich das nennen soll. Meinen Mann regt das nicht so auf wie mich, läßt viel mehr durchgehen, viel zu viel in meinen Augen. Ich wünsche mir, dass er auch mal für Ruhe sorgt. Das Ende vom Lied war dann, dass ich ganz laut "Ruhe" gebrüllt habe und als keine eintrat bin ich raus, in den Keller und habe Wäsche abgehängt. Da haben die Kids Panik bekommen, denn wir waren schon mal getrennt. Da kamen wohl alte Erinnerungen hoch. Das tat mir natürlich leid, aber ich wollte aus der Situation raus. Klar, habe ich überreagiert. Grönemeyer mit "Kinder an die Macht" - schön und gut, aber bitte nicht bei jedem Essen. Sagt mir doch bitte, wie Ihr das handhabt? Wie gesagt, die Kinder dürfen reden, bin ja kein Unmensch. Aber es gibt doch auch Grenzen, oder nicht? Bin für jeden Tipp dankbar!!! LG Schlaflos


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Reden beim Essen ist eher schwierig, finde ich. Irgendwie haben alle glaube ich mehr davon, wenn ihr erstmal versucht, in Ruhe zu essen und dann ggf. mit jedem Kind einzeln verschiedene Dinge besprecht (zumindest die, die eben auch nur einen angehen). Dass das Essen mit drei Kindern nicht mehr so gemütlich ist wie zu zweit, kann ich nachvollziehen, ist bei uns auch nicht anders. Im Kindergarten gibt es vor dem Essen, also bevor losgespachtelt werden darf, 20 sek Ruhe, d. h. eine Zeit, in der kein Kind sprechen, höchstens leise bis 20 zählen sollte, und dann in Ruhe begonnen wird mit dem Essen. Das hilft oft schon, um die Kinder "herunterzufahren". Bei uns zu Hause klappt das allerdings nicht immer, da gerade zur Abendessenszeit alle schon müde sind und sich eben nicht so benehmen, wie man es gern hätte (sie sind 7, 6 und 2). Grundsätzlich würde ich Dir aber raten, wichtige Themen nicht beim Essen zu besprechen und auch nicht immer alles vor allen anderen zu bequatschen, weil dann nämlich diese "ich will auch"-Situationen vorprogrammiert sind.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, klingt vieleicht komisch.Aber probiere es doch mal mit einem Teddy .Wer den Teddy hat darf sprechen.Und wenn es klappt,kann man ihn ja wieder weglassen. Mal abgesehen von dem kleinen,müssten die großen aber wissen,wenn jamand spricht muss ich ihn ausreden lassen. So sag ich das auch meinen Kindern.Lass mich eben zuende sprechen ,dann bist Du dran.Dann darf auch das Kind sprechen und die anderen müssen warten. Das klappt ganz gut,weil es bei uns jeder liebt ausreden zu dürfen. Beim Essen wird bei uns nicht gesprochen.Wir essen erst auf und sprechen dann.Und vorher beim auffüllen. Sommerhut


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Schlaflos! Ich hoffe, Du kommst Dir nicht gefoppt vor, aber ich finde, was Du von Euren Familienmahlzeiten erzählst, klingt herrlich lebendig und Du dabei herrlich menschlich. (Achja, die Kellerszene ... Schamm drüber!) So stelle ich mir das in ein paar Jahren vor. :-)) In Anbetracht des Alters Deiner Kinder habe ich für deren "Gespräche" am Eßtisch leider keinen Tipp (hm, vielleicht, weil es für mich keinen bräuchte ...?), für die "wichtigen Mitteilungen" zwischen Dir und den Kindern gefällt mir mama06s gut, und für die Unterhaltungen mit Deinem Mann "im Auge es Orkans" hab' ich sogar einen erprobten: "Selektives Hören" :-) Liebe Grüße, Feelix


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich finde es schon wichtig, dass man lernt, anderen zuzuhören, und gemeinsam als Familie Dinge zu besprechen. Die gemeinsamen Mahlzeiten finde ich dabei ein prima Trainingsfeld. Dass es noch nicht klappt finde ich hingegen völlig normal. Wie wäre es, wenn ihr gemeinsam Gesprächsregeln festlegt- dass man dem anderen zuhört, ihn ausreden lässt, wie man Protest einlegt, wenn das nicht geschieht..... Ich finds schön, dass dir das wichtig ist. Gesprächskultur halte ich für sehr notwendig. Gruß J.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

freue mich aber auch noch über weitere Tipps!!! @Feelix: Ach Feelix, schön dass Du das als "herrlich lebendig und herrlich menschlisch" betrachtest. Wenn ich das doch auch nur könnte. Ehrlich, da gäbe ich was drum. Du schreibst: "So stelle ich mir das in ein paar Jahren vor". Planst Du auch eine größere Familie? Wieviele Kinder hast Du schon? Weißt Du, für MICH ist es echt ein Unterschied, ob zwei oder drei Kids beim Essen sitzen. Mit zwei geht es immer noch ganz gut, mit einem ganz zu schweigen, das ist pures Vergnügen. Aber sobald alle da sind, ich weiß auch nicht. Da fängt z. B. der Mittlere an, "seinen Senf dazuzugeben", ist in der Theorie ja auch o.k., aber dann wird ausgeholt, Aufmerksamkeit erregt etc. Dann schau ich zum Mittleren und schwuppdiwupp macht die Kleine was, was ich halt nicht durchgehen lassen will. Wenn nicht wüsste, dass sie sich gut benehmen können. Aber ich WEISS es ja und bekomme es auch immer wieder bestätigt. Von aussen! Aber Hilfe, ich will auch was davon haben. Verstehst Du, was ich meine? Stattdessen krieg ichs langsam ans Herz, echt. Ich glaube auch, dass vieles einfacher wäre, wenn mein Mann wenigstens mit fester Stimme Autorität zeigen würde. So habe ich einfach das Gefühl, dass wir ausgespielt werden. Sobald der Papa da ist, fühlen sich vor allem die Kleinen "stark". Das ist halt mein Eindruck. Und irgendwann gerate ich dann in die "Brüllfalle". Ich weiß, dass das falsch ist, aber irgendwie muß dann auch raus. Ich habe halt einfach keine Lust, mich meinen Kindern unterzuordnen, dass sie das Regime in die Hand nehmen. Ich möchte eigentlich nur, dass meine Bedürfnisse auch respektiert werden. Dann sage ich ihnen z. B. dass sie zum Lautsein und Krachmachen in ihre Kinderzimmer gehen können, aber hier am Tisch möchte ich in Ruhe essen. Liebe Feelix, hoffe, Du verstehst was ich meine. Auf einen neuen Versuch heute Abend! LG Schlaflos


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Schlaflos! Ich muß leider los, aber ich werd' versuchen, mich heute abend hinter Deine Fragen und Überlegungen zu klemmen ... :-) Einen schönen Tag wünsch' ich Dir und liebe Grüße, Feelix


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Schlaflos! Erstmal ein kleinlautes Geständnis, das meine „Beratungskompetenz“ in Deinem Fall zweifellos relativiert ;-): Mein Mann und ich haben „nur“ zwei Kinder. Unser Sohn ist vier, unsere Tochter zwei Jahre alt. Ich bin 38 Jahre alt. Und unsere Familie wird wohl auch nicht größer werden. Das hat einmal mit meiner (!) Vorstellung vom „günstigen“ Alter für’s Kinderkriegen - und vor allem Kinderhaben - zu tun und davon ab: irgendwie sind Geburten nichts für mich, aber das ist ist hier off topic … :-)) Kurz: natürlich haben unser Sohn und unsere Tochter schon jetzt eine Menge lautstarken Spaß und haufenweise Quatsch im Kopf beim Essen, aber ganz sicher ist die Dimension von „laut“ und „Quatsch“ bei Euch am Esstisch eine andere :-) … Tja, ich hab mir heute überlegt, was genau mir eigentlich an Deiner Beschreibung Euer Familienesstischsituation in Deinem ersten Posting so „lebendig“ erschien und mir deshalb so gut gefallen hat? Vielleicht ist es das: zuallererst sah ich ein Rudel Menschen um einen Eßtisch sitzen, die offenbar aneinander interessiert sind – weil sie im Gespräch sind. Und ich finde diese Familiensituation nicht (mehr?) selbstverständlich. Das zumindest ist meine Beobachtung. Mir und meinem Mann liegt enorm viel daran liegt, daß sich unsere Kinder uns und ihrem Geschwister mitteilen. Daß Deine Kinder das offenbar können und vor allem auch wollen (!), finde ich wundervoll! Und vielleicht ist es diese Bedeutung, die ich der Situation zumesse, die mich großzügig sein läßt, wenn es um die Lautstärke oder die geordnete Reihenfolge der „Gespräche“ am Eßtisch geht. Wohl auch, weil ich glaube, daß unsere Kinder beides in Zukunft lernen werden. Einfach weil ich darauf vertraue, daß sie mit zunehmendem Alter selbst zu schätzen wissen, so zu kommunizieren, daß sie Interessantes mitbekommen und selbst die Gelegenheit haben, Interessantes mitzuteilen. Auch wenn es jetzt so gar nicht danach aussieht ;-) und in ihrem Alter (und auch im Alter D e i n e r Kinder … 3,5 und 7 Jahre schriebst Du, sind sie jetzt …), wie ich meine, auch nicht aussehen muß. Soviel zur meiner persönlichen (und zur Zeit rein theoretischen ;-) Familientisch-Idealträumschäum-Vision, die mir in den Sinn kam, als ich Dein Posting las. … Und dann kam dieser Satz von Dir: „Aber Hilfe, ich will auch was davon haben. Verstehst Du, was ich meine? Stattdessen krieg ichs langsam ans Herz, echt.“ Der sagt mir, daß Du die Lage jetzt bei Euch deutlich anders empfindest als ich sie mir für unsere Familie vorstelle und daß mein erstes Posting im Grunde eine unangemessene und wohl auch ziemlich überflüssige Verharmlosung war. :-( … Hm, was hältst Du denn von mama06s Vorschlag, „wichtige Mitteilungen“ zwischen Dir und Deinen Kindern auf gemütliche Einzelgespräche vor oder nach dem Essen zu verlegen? Du hättest dann zumindest nicht das Gefühl, mit einer „Tagesordnung“ an den Eßtisch zu gehen, die dringend an den Mann und die Kinder muß. :-) … Was das grundsätzliche „Zusammenspiel“ zwischen Dir und Deinem Mann angeht: habt Ihr denn schon gemeinsam herausgefunden, bei welchen Punkten und wie genau sich Eure Vorstellungen vom Umgang mit Euren Kindern unterscheiden? Vielleicht besteht hier ja noch Klärungsbedarf … Es käme dann darauf an, inwiefern ihr einander überzeugen könnt ;-) bzw. wo Überzeugungsarbeit vielleicht gar nicht nötig ist, weil Eure Art, mit Euren Kindern umzugehen, nach meiner Ansicht durchaus variieren kann. Warum auch nicht? In einem Punkt allerdings wäre mir Einigkeit und Eindeutigkeit im „Eltern-Paar-Team“ immens wichtig: wenn es darum geht, einander – selbstredend nicht nur vor den Kindern, aber vor allem dann – respektvoll zu begegnen. Weniger aus Vorbilds- oder Loyalitätsgründen – das auch, aber viel gewichtiger finde ich (und erlebe ich persönlich täglich, genauer: ich deute es so), daß unsere Kinder eine Menge davon haben, wenn sie ihre Eltern als verläßliche Bindungspartner – die auch im Miteinander „stimmen“ – erfahren. Und ich fürchte, daß sie – je jünger, desto eher – Halt und Geborgenheit verlieren, wenn sie – zu allen entwicklungsbedingten Umbrüchen – über Gebühr damit beschäftigt sind, die Beziehung ihrer Eltern zu hinterfragen. Und ich meine, über die Qualität unserer Elternpaarbeziehung und die Frage des Respekts füreinander teilen wir unseren Kindern mehr mit als uns manchmal bewußt ist. In Worten, Taten und Gesten … Abgesehen davon kann ich gut verstehen, daß es Dich nicht nur auf Elternebene stört, sondern auch auf Eurer Paarebene kränkt, wenn Dein Partner Dich in (für Dich) kritischen Familiensituationen nicht so stützt, wie Du es Dir wünschst. Hast Du ihm denn schon – in Ruuheee ;-) vielleicht bei einem feinen Abendessen außerhalb, mit Babysitter für die Kinder zuhause … - davon erzählt? Vielleicht hätte er selbst ja auch ein paar Wünsche an Dich anzumelden? ;-) … Ansonsten Schlaflos: ich mag Deine Postings, sie klingen – wie schon geschrieben – lebendig und menschlich. Und am besten gefällt mir das „gesunde“ Verhältnis zwischen der Bedeutung, die die Bedürfnisse Deiner Kinder für Dich haben und der Bedeutung, die Du Deinen eigenen Bedürfnissen beimißt und dem Raum, den Du ihnen gönnst. Nicht „Sado“, nicht „Maso“, einfach herrlich dazwischen – Mir gefällt's :-)) Liebe Grüße, Feelix