Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist fast 17 Monate alt. Kann es sein, dass sie jetzt schon anfängt, Grenzen auszutesten? Mein "Problem" ist nämlich, dass sie, jedesmal, wenn ich mit ihr schimpfe, zB wenn sie meine Brille runterreisst und dann auch noch wegschmeißt (und sie weiß ganz genau, das Brillen tabu sind), anfängt zu grinsen und lachen. Früher war sie dann ganz bedrüppelt, aber jetzt grinst sie mich an. Ich versuche, das gar nicht zu beachten und nicht drauf einzugehen, aber innerlich kann man da schon ganz schön brodeln. Ist das nur ne Phase? So nach dem Motto, mit Kopf hängen lassen kam ich nicht weiter, jetzt lach ich mal? Mal gucken, was Mama macht? Wie soll ich damit umgehen? lg Sandra
Hallo, naja, das Wort "austesten" finde ich nicht schön, weil es dem Kind (negative) Absichten unterstellt, die es gar nicht hat. Das Gleiche gilt für die Worte "Trotzphase", "Trotzalter" etc. Um den negativen Stempel vom Kind wegzubekommen, sprechen kluge Kinderpsychologen beim Kind ab etwa dem Alter von 12 Monaten ja vom Selbständigkeitsalter: Die Kinder wollen jetzt alles selbst machen. Und sie entdecken vor allem, dass sich ihr Wille nicht immer mit dem der Erwachsenen deckt - eine faszinierende Sache für die Kleinen. Deine Kleine will Dich also nicht ärgern (so weit denkt sie gar nicht) und sie grinst auch nicht, um Dich zu provozieren. Sie findet es schlicht spannend, etwas zu tun, das sich nicht mit Deinem Wunsch deckt. Auf diese Weise lernt sie natürlich gleichzeitig, wie schön es sich anfühlt, sich auch mal gegenüber anderen zu behaupten (was wichtig ist fürs spätere Leben). Deshalb lächelt sie. (Es gibt übrigens von Hermann Hesse einen Essay mit dem Titel "Eigensinn macht Spaß" - da geht es u.a. auch um Kinder und wie wichtig ein eigener Sinn eigentlich für alle Menschen ist, denn wer will später ein Kind, das überangepasst ist?). Natürlich macht der Eigensinn unserer Kinder uns Großen nicht immer gar so doll Spaß (ich habe selbst zwei Kinder). Aber wenn man versteht, wie wichtig es für ihre Entwicklung ist, dass sie auch mal nicht hören, kann man es gelassener sehen. Bei kleinen Dingen lasse ich meine Kinder sich auch einfach mal durchsetzen, was soll's. Bei so vielen anderen Dingen sind es eh immer wir Großen, die alles bestimmen und entscheiden und die das letzte Wort haben (das ist bei uns natürlich bei den wichtigen Sachen auch so). Ich finde, Du hast bisher richtig reagiert. Aber mit nicht einmal anderthalb Jahren behalten die Kleinen Regeln noch nicht auf Anhieb dauerhaft. Es braucht lange Zeit, bis so eine Regel wirklich sitzt. Da ist es gerade bei den ganz Kleinen die Frage, ob es im Alltag nicht einfacher ist, zu Hause eine Brillenkette zu tragen (oder Kontaktlinsen...). Die Brille wäre sicher aber auch weniger spannend, wenn Deine Kleine einfach eine eigene (alte oder Kindersonnenbrille) nur zum Anfassen, Anschauen, Herunterwerfen oder zur Not zum Kaputtmachen hätte. Grüßle, BB
Nein, das machen sie (noch) nicht. Dennoch kann auch Dein Kind mit klaren Ansagen verstehen, das deine Brille für sie Tabu ist. Meine wissen das ganz genau und fassen diese nicht (mehr) an.
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