Mitglied inaktiv
(Liebe solelo: folgender Text ist eine Art Zusammenfassung der Dinge, die ich Dir kurz nach unseren Urlauben sagen wollte (gesagt hätte ;-) und dem, was ich Dir heute sagen möchte.) Hallo solelo! Ich danke Dir für den Hinweis auf die Diplomarbeit von Philipp …. Es war mitunter wirklich ein Genuß, eine Arbeit zu lesen, die sich so sehr darum bemüht, ideologiebereinigt daherzukommen. Und das ist bei einem solchen Thema wirklich ein ungeheures Unterfangen. Ich nehme die Arbeit jetzt einfach wenn man so will als die in Schrift gegossene Manifestation Deiner Ideen zum Umgang mit unseren Kindern. Was unsere „Unterhaltung“ angeht, würde ich Deine Maxime „prinzipielle Gleichberechtigung immer, jederzeit und überall im Umgang mit Menschen allgemein und Kindern im besonderen“ – im folgenden kurz: „prinzipielle Gleichberechtigung“ ;-) gerne von zwei Seiten aus „angreifen“. Die eine möchte ich das „Bedürfnisparadigma“ nennen, die andere das „Glücks/Sinn-Paradigma“. Im Zuge dieser da ansetzenden Auseinandersetzung wird es quasi zwangsläufig dazu kommen, daß auch ich hier – endlich!!! ;-) – meine Standpunkte „außerhalb“ offenbare und meine Ideen zum Umgang mit meinen Kindern darlege. Dass ich das bisher so dezidiert nicht getan habe, lag zum einen daran, daß es m i r in erster Linie wirklich darum ging, erst einmal zu verstehen, was d u denkst, wenn Du hier in diesem Forum Deine Ideen zum Umgang mit unseren Kindern ausbreitest. Es wäre mir seltsam erschienen, hätte ich stets so operiert: „Also ich denke A (nur daß Du und alle das mal wissen), aber das und das verstehe ich an Deinem B nicht.“ Erklär’s mir. Ich fand, es tat erst einmal gar nichts zur Sache, was ich dachte, wo ich doch erst einmal herausfinden mußte, was Du denkst. Als mir dann im Zuge der Diskussion immer deutlicher zu werden schien, daß Deine Ideen viel von einer Ideologie/einem Ismus haben, oder mehr davon haben, als es dem diskursiven Austausch in diesem Forum gut täte, war ich … naja, empört und hab’ mich einmal mehr darüber geärgert, daß und wie solche –ismen zustande kommen. Und dann wollte ich erst recht nichts von meinen Ideen erzählen, weil ich das Gefühl hatte, daß ich zum damaligen Zeitpunkt gar nicht zu Dir und Deinem Definitions-und Deutungshochsitz durchgedrungen wäre. Jedenfalls nicht so, daß ich Dir meine Gedanken unverfälscht hätte präsentieren können. Ich fürchtete, auf dem Weg zu Dir, zu Deinen Gedanken, wäre zu viel im –ismus-Filter hängen geblieben. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Du hättest wahrscheinlich schon nach drei Absätzen gesagt: „Tja Feelix, tut mir leid, anderes Menschenbild, laß uns aufhören, bringt nix.“ Und deshalb ging es mir erst einmal darum, Deinen Denkapparat sozusagen „durchlässiger“ zu machen, empfänglicher zu machen für mein Denken (was noch längst nicht heißt, daß Du es deshalb gutheißen und übernehmen mußt!!!!) – und da hilft ein philosophischer Sicht auf die Dinge einfach immer: Philosophie zeigt so schön, daß Denken und Sein ein herrlicher Schwebezustand sein kann, so unglaublich relativ wird plötzlich alles, wenn man es aus einer ideengeschichtlichen/philosophiegeschichtlichen Perspektive sieht, und plötzlich, das läßt mich einfach immer wieder staunen, kommen sich Menschen und ihre Gedanken näher, so nahe, wie sie sich sonst vielleicht nie kommen würden. Und an diesem Punkt sah ich uns beide kurz vor unserem Urlaub: nun hatte ich das Gefühl, Du bist überhaupt erst empfänglich für meine Ideen zm Umgang mit unseren Kindern. Daß Du Dir dabei behandelt vorkamst, verstehe ich vollkommen und Du hattest recht damit. Ich habe Dich – wenn man so will philosophisch/sokratisch-ironisch/angelehnt an die sokratische mäeutik („Hebammenkunst“) --- HILFE, diese Anmaßung. Ayle, glaub' mir, ich hab 'nen hochroten Kopf, aber ich laß es trotzdem so steh'n, schon in liebevollem Gedenken an Sokrates ;-) -- behandelt – aber hätte ich es nicht getan, wäre unsere Unterhaltung (bei Dir ich Dich zuletzt leider - jetzt weiß ich: umständehalber ;-) nicht mehr gehört habe) längst verstummt. Das ist sie nicht. Schön finde ich, und mir gefällt, was wir hier getan haben. Sogar in Hinblick auf das Ergebnis.
Liebe solelo! Es war natürlich Patrick Schimpke (den ich nicht ganz gelesen hatte, die tabellarische Auswertung war auf meinem Bildschirm gewissermaßen gekippt, ich glaube ich kam bis Seite 112, oder so ...) - ich hatte ihn, als ich meinen Text an Dich schrieb sozusagen nicht im Computer-Zwischenspeicher und hab jetzt nicht mehr gründlich über den nach meinem Urlaub geschriebenen Text gelesen. ... Wobei, hmm, ich hätte ihn ja eigentlich auch in meinen "Zwischenspeicher" nehmen können, irgendwas kam mir da wohl dazwischen ;-) Liebe Grüße, Feelix
Hi, Feelix, schön, Dich nicht "verloren" zu haben. Wir beide sind in einem tatsächlich geeint, glaube ich: in dem Vorsatz Absolute Wahrheiten nicht anzuerkennen. Da ich das von Dir nicht zu sagen mich anmaßen kann und darf, sage ich es von mir umso mehr mit Nachdruck. Wenn ich Ideologien, Theorien, Religion usw. auch nur aus einem einzigen Grunde skeptisch gegenüberstehen, dann reicht mein Skeptizismus vollkommen aus. Ich misstraue dem "Heureka, ich weiß die Lösung". Die gibt es nicht, also jedenfalls nicht die eine. Und wenn Mama Heike nach Authentizität fragt und mamaselio anzweifelt, dass wir authentisch sind, da wir doch alle nicht wissen können, wie wir sind, weil wir doch das Produkt (u.a.) unserer Umgebung sind, dann könnte ich genau so gut auch ketzerisch werden und fragen: "Hey, solelo, bist Du eigentlich dieser, deiner Meinung hinsichtlich des Umgangs mit Kindern, weil Du du bist oder tust Du es nur sozusagen als Gegenprogramm zu deiner eigentlichen Prägung" Sind wir authentisch, weil wir sind, wie wir sind?! Ja. Das meine ich. Denn die Vorbedingungen unseres Seins, also alle Einflüsse seit Geburt, das und die sog. Black-box in uns, das sind wir. Und nicht an sich zu zweifeln, halte ich für blind und selbstherrlich. Mir sind Selbstzweifler immer lieber, denn sie sind mir Schwestern und Brüder im Geiste, da die Aufklärung genau auf dem individuellen Zweifel und der individuellen Suche nach der Wahrheit basiert. Der engl. Begriff des "enlightment" ist doch viel treffender: die Erleuchtung. Oder soll ich sagen: ich suche Menschen...?! Egal, Feelix, jede Diskussion ist sinnvoll, auch die scheinbar sinnlose, zeigt sie doch, dass es sinnlos war, über das Thema diskutiert zu haben. Und wenn der Sinn einfach nur darin besteht, andere Sichtweisen kennen gelernt zu haben. Auch ich habe viel von Dir gelernt, auch mit deiner Hilfe über mich. Dafür gilt Dir (und den anderen) mein ehrlicher, persönlicher Dank. Und ich habe gelernt, dass meine Art der strikten Unterscheidung zwischen Sachlichkeit im Thema und Emotionalität in der Sach bei weitem nicht immer menschen-/ leserkompatibel ist. LG, AyLe
Liebe Ayle! Ich hab' nochmal ein bißchen gelesen und werd’ dabei das Gefühl nicht los, ich müßte noch ein paar Fußnoten setzen. Sch … Erziehung! Jetzt aber mal wirklich!! Ohne ;-) ! Das Dumme ist nur, ich krieg’s alleine nicht hin. Magst Du mir helfen? Ich brainstorme jetzt einfach mal … wenn Du Lust (!) und kein Problem damit hast, daß ich die „Ayle“-Imago vielleicht mal wieder in einer Richtung bediene, die Dir unlieb wäre (Du hast hier ein wenig mehr zu verlieren, scheint mir … ich weiß es nicht) – und das jetzt alles ohne ;-) !) kannst Du ja korrigieren oder vervollständigen. Vielleicht nenne ich den Thread jetzt einfach: „Bitte nicht lesen“ – mal sehen, die „Neugierigen“ können’s dann ja doch nicht lassen, oder was meinst Du? Liebe Grüße, Feelix Ich würde dann schon mal anfangen …
... „Meine Gedanken sind Dynamit“ (Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft: „Gott ist tot“) „herrschaftsfreier Diskurs“ (Adorno, Marcuse, Horkheimer) „Wer nichts zu sagen hat, der soll die Klappe halten.“ (Wittgenstein) Problematik der „Allgemeinen Begriffe“ (Wittgenstein) „to digging in the fog of the child“ (Behaviorismus) Diskurse und metaphysische Begriffe (logischer Empirismus, Neopositivismus) Mäeutik: Sokrates Hebammenkunst, sokratische Ironie (Fragetechnik des Sokrates unter den Jugendlichen im alten Athen „Bremse, die stichelt“ (Sokrates, der von sich sagte, er sei die „Bremse von Athen … „die dem schönen Pferde Athen von einem Gotte auf den Nacken gesetzt sei, um es nicht zur Ruhe kommen zu lassen.“ Hier hab’ ich gerade gemogelt, Ayle und gegoogelt, einfach weil ich’s sofort wissen mußte :-) Vom „Ich“ aus denkend (Solipsismus) „Ich denke, also bin ich“ (Descartes) „Gott ist in allem“ (auch Pantheismus, Romantik … hm, Ironiebegriff in der Romantik?) Prinzipielle Skepsis (Skeptizismus) „Ayle, da muß ich Dir, wie immer (bisher!) Recht geben“ (Induktionsproblem: „schwarze Raben“-Beispiel Karl Popper „Ängstlich-Eltern-Erfahrungen sind langsamer … „Irgendwie“ (Karl Popper: Wissenschaftstheorie/Falsifikationstheorie nach „Trial and Error“ „Nimm es als einen Gefühlsbericht … Ähm“ (Neopositivismus, Beobachtungssätze) Schwebezustand im „“Abs. Wahrheit“sfreien Raum“ zwischen These, Anti-These, Synthese (Dialektik im Sinne Hegels? – da hab’ ich wirklich völlig keinen Plan, ich glaub’, ich schrieb’s auch schonmal :-) Axel Hacke, humoristische Lockerungsübung = perspektivisches Sehen (Nietzsche: Zur Genealogie der Moral) Auseinandersetzung mit solelo und dem Ismus-Begriff: (Kritikimmunisierungsversuche, Karl Popper: „Die offene Gesellschaft“ / Totalitarismustheorie Moral an den intrapersonalen Möglichkeiten ausgerichtet, „Mamaselio“ (Max Webers Unterschied zwischen Verantwortungs- und Gesinnungsethik?) Humor-„Instinkt“-Synthese zwischen Kopf und Geist (Freud: über die Psychologie des Witzes) Humor: Ironie (das Gegenteil von dem sagen, was man meint) : Ironie als Lebensprinzip (von allem stets das Gegenteil mitdenken wollend und könnend und deshalb die Trennung von Kopf und Bauch aushaltend? Instinktiver Konnex?)= „instinktive Ironie“ = Möglicher Diskursansatz zum Leib-Seele-Problem??!?! „Utopie“-Begriff (Ernst Bloch: Was bedeutet eigentlich Utopie?) Mängelwesen Mensch – Utopie (Ernst Bloch: Was bedeutet eigentlich Utopie?/antizipatorisches Bewußtsein/Das Prinzip Hoffnung) „Würde Bekky jemals (!) Deine Authentizität anzweifeln?“/wehrt sie sich deshalb so „tapfer“ (;-) gegen jeden von außen herangetragenen Versuch, ihre Authentizität anzuzweifeln? („Erkenne, wer Du bist?“/Erkannt haben, wer man ist???!!??) Dazu paßt vielleicht: Ich hab mal in einer Magisterarbeit zum Thema: Literarische Utopie und Anti-Utopie: zum Paradigmenwechsel einer Gattung“ so ein Zitat gelesen: „Wenn jemand in mein Haus käme, mit der festen Absicht, mich glücklich zu machen, ich würde um mein Leben laufen.“ Und dann spukt mir immer wieder so ein Zitat im Kopf rum, dessen Urheber ich aber auch vergessen habe: „Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könne am Ende doch Recht haben.“ ...
... "Black box" (Skinner -- "Wie es sich anfühlt, eine Fledermaus zu sein" Universelle Begriffe (Wittgenstein) ...
... "Ayle, Deine philosophische coolness, ist der Hammer" (Nietzsche - Nietzsche, "Ecce homo - der mit dem Hammer philosophiert"?) "Erkenne, wer Du bist" (Nietzsche, "Jenseits von Gut und Böse"?) "Allg. Wahrheit"/ALL-Aussagen/ALL-Sätze (= Syllogistik nach Aristoteles/ "logos" = Denken (ich glaube, er schränkte es nicht ein, für ihn gab es nur logisches Denken oder "kein Denken" ?!?) ...
... "Mamaselio": Bist Du beim Bedürfnisklären mehr Kopf oder mehr Bauch?" (Leib-Seele-Problem - Leibniz: Monadologie/Monadenlehre/Fenster ohne Durchsichtsmöglichkeit = Ayle: "Dachbegriff für Erziehungsvorstellungen schwierig, weil zwischen den Zimmern nicht zwingend Durchsicht"??!) ...
... "Ich"-Botschaft nach Gordon (Solipsismus?) "Gott ist in allem" ("Pantheismus" nach Spinoza, Vorbild für die Romantik, auch Gegenimpuls zum "Vernunftbegriff" der Aufklärung) (Romantik = auch Gegenimpuls zum Klassizismus/Klassik: Fichte, Schellings "Idealismus") "Natur als 'gnadenlose Setzerin', d.h. Du stellst Fragen an die Natur und erhältst keine 'Antworten'" (Existentialismus: Camus: Sisyphos-Mythos/"Verzweiflung"; Kierkegaard "Verzweiflung zum Tode"?) ...
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