Elternforum Rund um die Erziehung

Sohn schlägt Eltern

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Hallo, unser sohn ist mittlerweile 5 Jahre. Es gab immer wieder Phasen in denen er uns Eltern gehaut und getreten hat, wenn ihm etwas total gegen den Strich gegangen ist. Wir haben alles versucht, haben uns den Mund fusselig geredet, versucht, dass er in seinem Zimmer bleibt, bis er etwas abgekühlt ist...... aber nichts fruchtet, derzeit haben wir wieder eine ganz schlimme Phase. Wenn er so richtig ausrastet, erkennt man ihn nicht wieder, er ist sonst eher ruhiger und zurückhaltend. Aber da geht er dermaßen brutal auf uns los.. Ich weiss nicht mehr weiter und zweifle schon sehr an unserer Erziehung. Hat jemand einen Tipp, bzw. ähnliche Erfahrungen? Danke! Mäusebär


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Hallo, ich denke Du musst tiefer ansetzten. Nicht "warum schlägt er" - das tut er, weil er so wütend ist; sondern: "warum wird er so wütend und wie kann ich ihm da helfen". Wenn die Wut erstmal da ist, kannst Du versuchen, ihm eine Möglichkeit zu geben, sie abzulassen (auf Kissen prügeln, Fussball spielen, ...). Aber wichtiger wäre es, herauszufinden, woher die Wut kommt und dann was dagegen zu tun. In welchen Situationen tritt sie auf? Ist er mit sich selbst unzufrieden? Lasst ihr ihm nicht genügend Freiraum? Spürt er, dass ihr ihn liebt und stolz auf ihn seid? Ist im KiGa alles in Ordnung? Gibt es ein Geschwisterchen und entsprechend Eifersucht?... LG, koesti


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Hallo, dahinter steckt sicher eine Art Hilferuf Deines Sohnes. Er ist mit dem Leben in Eurer Familie momentan offenbar nicht glücklich, und es wäre wichtig, mal zu fragen, wo es im Augenblick hakt. Kluge Kinderpsychologen sagen, dass "schwierige" oder schlagende Kinder immer auch selbst Gewalt erfahren haben. Aber nicht unbedingt körperliche Gewalt, sondern oft verbale oder indirekte Gewalt. Zum Beispiel, weil sie zu viele negative Reaktionen, Schimpfen, Abwertung, Dauer-Ermahnungen von den Eltern erhalten. Wenn die Reaktion aufs Kind überwiegend genervt und negativ ist (wegen seines "schwierigen" Verhaltens), fühlt das Kind sich entwertet, "falsch" und in seiner Würde nicht respektiert. Die Folge: Es wird noch aggressiver und fühlt sich in sich selbst noch weniger zu Hause und wohl. Manchmal ist es auch (verbale) Gewalt zwischen den Eltern, die ein Kind aggressiv macht. Wenn es erlebt, das ein Elternteil vom Partner oft beleidigt, verhöht oder abgewertet wird, ist das extrem schädlich. Natürlich muss das bei Euch nicht zutreffen, es sind nur Beispiele. Fragt Euch doch mal abends bei einem ruhigen Gespräch, was sich in Eurer Familie verändern müsste, damit sich jeder dort wieder wohl fühlt. Achtet auch darauf, dass Ihr Eurem Sohn viel Aufmerksamkeit, Lob, Anerkennung und Respekt gebt. Betont seine guten Seiten und Handlungen, seht über Negatives etwas mehr hinweg. Ermahnt und meckert nicht ständig. Wichtig ist für Jungs auch, dass der Vater viel mit ihnen unternimmt (Wochenende) und sie überwiegend positiv sieht und ermuntert. Oft kommen auch vom Kind wichtige Ideen, wenn man es einfach mal fragt, was es sich anders wünschen würde. Dein Sohn ist nicht mehr so klein. Man kann ihm also durchaus schon sagen: Wir sehen, dass du manchmal unheimlich wütend auf uns bist. Wir haben das Gefühl, du bist nicht so richtig glücklich im Moment. Woran könnte das liegen, was meinst du? Was könnten wir alle beitragen, damit du dich wohl fühlst? Bei unseren Kindern hilft das immer unheimlich gut, wenn's mal kriselt. Man muss aber etwas Geduld haben, ein Kind muss oft erst lernen, über seine Gefühle zu sprechen. Man kann also immer mal wieder sanft nachhaken (nicht fordernd, vorwurfsvoll oder ungeduldig, nicht wertend, kommentierend, berichtigend) - und abwarten, ob etwas kommt. Zum Weiterlesen empfehle ich Dir das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul, das auch in unserer Familie viele schwierigere Phasen sehr entschärft und entspannt hat! Grüßle, Mimi


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hallo ich denke das da mehrere dinge dahinter stecken können. oft wollen kinder einm mit ihrem verhalten etwas sagen. wichtig wäre eine neutrale person, die sowohl euch als auch euren sohn versteht und unterstützt. sucht euch hilfe von außen.einguter kinderpsychologe hilft da bestimmt weiter. lg