Elternforum Rund um die Erziehung

Sohn bockt extrem rum

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Mein Großer, 5 bockt extrem rum, wenn er seinen Willen nicht bekommt, etwas nicht möchte oder er sich etwas wehtut. Ich selber denke, dass ich ein relativ gutes Gleichgewicht zwischen Konsequenz und auch wieder einigen Freiheiten für die Kinder in der Erziehung habe. Von außen wird mir das immer zugetragen, aber selber zweifelt man natürlich an sich. Inzwischen habe ich seine Freiheiten schon eingeschränkt, und wenn sein Verhalten mal besser werden sollte, dann bekommt er sie auch zurück. Aber irgendwie ändert sich seit Wochen nichts daran, und natürlich denke ich, viele Kinder haben einen Dickkopf, aber ich finde es hier ganz extrem. Hinzu kommt, dass wir im Ausland wohnen, ich keinerlei Unterstützung habe und mein Mann den ganzen Tag arbeitet, so, dass ich mit meinen Kindern den ganzen Tag alleine bin. Ich fühle mich inzwischen selber wie im Gefängnis, ich kann ja mit diesem Kind nirgendwo mehr hingehen, und darum müssen wir alle zuhause bleiben. Natürlich will auch mein Sohn mal weg gehen, aber gerade, weil er sich so verhält, will ich es ja nicht, damit er sein Verhalten ändert. Ich weiß im Moment weder ein noch aus, auch die beiden jüngeren Kinder nehmen schon sein Verhalten an, Erziehungsberatung oder so etwas gibt es hier nicht, Kindergarten ist 20 km entfernt, was tun? Oder was habt ihr für Erfahrungen gemacht, ich hoffe ja, dass diese Phase irgendwann mal wieder vorbei geht, aber wann??


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Hallo, ich halte gar nichts von Strafen, dafür umso mehr von von Verständnis. Ich lasse meinen Kindern nach Möglichkeit (immer klappt es natürlich nicht) alle Freiheiten. Wenn mich das Verhalten eines meiner Kinder stört, sage ich ihm das (und zwar tatsächlich in dem Wortlaut, dass es mich stört und dass ich mich darüber ärgere). Außerdem frage ich natürlich das betreffende Kind was los ist und ob ich ihm irgendwie helfen kann. Ich lasse meine Kinder so viel wie möglich selbst entscheiden und machen, dann verhalten sie sich viel seltener unpassend. "Erziehung" und Kritik können Kinder schlecht vertragen. Das setze ich möglichst selten und gezielt ein. Durch gutes Beispiel vorangehen bewirkt viel mehr. Bei Nr. 1 (3,5) klappt das sehr gut, bei Nr. 2 (2 Jahre und 4 Monate) wird es immer besser. Nr. 2 ist sehr trotzig und wenig kompromissbereit, aber wenn man sie richtig einbindet, kommt man gut mit ihr aus (z.B. schreit sie sofort los wenn ich ihr was zum anziehen hole. Schicke ich sie dagegen selbst, ist sie das liebste Kind der Welt). Nr. 1 ist meistens umgänglich, hat aber hin und wieder mal einen Tobsuchtsanfall. Den kriegt man am besten in den Griff, wenn man ihm seinen Willen lässt (klar, aber seinen Willen kriegt er nur, wenn der nicht mit meinem kollidiert und wenn er sich vorher beruhigt). Wenn das nicht möglich ist, klappt meist ein Kompromiss. Manchmal ist er dafür aber nicht zugänglich, dann lässt man ihn am besten in Ruhe bis er sich beruhigt hat. Ich sehe die Wut meiner Kinder als völlig berechtigt an. Sie dürfen wütend sein, wenn etwas nicht so läuft wie sie möchten. Ich kritisiere also nie die Wut an sich. Ich verlange nur von ihnen, diese Wut angemessen zu äußern. Das klappt eigentlich ganz gut und sie geben sich meist wirklich Mühe, ihre Unzufriedenheit verbal auszudrücken und nicht gleich loszuschreien. LG Linda


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Bei solchen "Kleinigkeiten" wie Klamotten und so, lasse ich den Kindern natürlich auch ihren Willen. Aber wenn denn ab und zu mal die Großeltern auftauchen, dann bringen sie immer Unmengen von Geschenken mit und nun erwartet besonders der Große von mir, dass ich ihm immer etwas kaufe. 1. bin ich kein Goldesel und 2. will ich sie nicht unbedingt an den Konsum gewöhnen. Natürlich bekommen die Kinder zwischendurch immer mal wieder ein Eis oder so, aber doch nicht Dinge, die Unmengen von Geld kosten. Leider bin ich hier ja wie gesagt alleine, leider muss ich mindestens einmal in der Woche einkaufen, entweder zu Fuß oder mit dem Bus, weil wir kein Auto haben. Schon Tage vorher fängt das Bocken an, aber ich kann doch ein 5 jähriges Kind nicht 3 Stunden alleine zuhause lassen (oder auch nur 1 Stunde, zumindest nicht meinen Sohn). Fahren wir mal mit dem Fahrrad, dann fährt er mitten auf der Straße, ermahne ich ihn, wirft er sich auf die Straße, da kann ich ihn doch nicht liegen lassen, Erklärungen, Ermahnungen bringen schon seit Monaten nichts. Leider wird man hier auch doof angeguckt, wenn man ein Kind sich einfach mal austoben läßt, dann ist man gleich eine Rabenmutter und wildfremde Leute kommen und heben das Kind auf und schieben ihm Schokolade in den Hals. Ich kann mein Kind doch nicht immer mit Schokolade beruhigen. Zuhause tobt er halt rum, bis Ruhe ist, aber ich muss halt immer mal wieder unter Leute, und da ist das ein extremes Problem. Ich weiß halt einfach keinen Rat mehr, wenn ich ihm wenigstens klar machen könnte, zuhause, ja dann tob rum, aber bitte nicht, wenn wir unter Menschen sind.


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schade, dass bei dir keine erziehungsberatung in der nähe ist, die hätte ich dir jetzt nämlich wirklich empfohlen... und ich kenne das gefühl, dass man schon gar eine lust mehr hat, noch irgendwas zu machen und wie jeder einkauf zum spießrutenlauf wird. das ist und war bei mir genauso, hat sich aber gott sei dank dann gebessert. ich habe mit meinem sohn das abkommen, dass er sich im supermarkt EINE sache aussuchen darf und das tut er dann auch, inzwischen mit viel fleiß, geduld und abwägen "was toller ist" manchmal ist es nur ein besonderer jogurt, manchmal ein ü-ei. vielleicht kannst du deinen sohn, als den "großen" dazu ermuntern, dir beim einkauf zu helfen. er soll einige sachen im supermarkt suchen und in einen eigenen wagen packen.


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Hallo efuma, meinst Du, es könnte helfen, wenn Du eher von Deiner Sicht aus argumentierst? - Ich habe Angst, wenn Du mit dem Fahrrad auf der Straße fährst. Viele Autofahrer passen nicht auf. Deswegen kann ich nicht zulassen, dass Du da fährst. - Ich muss einkaufen und ich möchte Dich nicht alleine zu Hause lassen, da ich Angst habe, dass etwas passiert oder Du Dich einsam fühlst. Daher musst Du mit. Ich schäme mich vor anderen Leuten wenn Du so ein Theater machst. Bitte benimm Dich gut, damit der Einkauf für mich angenehm ist. Was kann ich denn tun, damit der Einkauf auch für Dich angenehm ist? Ein fünfjähriger müsste sich ja schon gut in Dich hineinversetzen können, vielleicht werden ihm Deine Gefühle bisher nicht klar genug. Du solltest sie ihm immer wieder eindringlich schildern und ihn auch immer wieder zu seinen Gefühlen befragen. Am besten in einer ruhigen Minute, wenn er gerade bockt, kommt nichts bei ihm an. Wildfremden Leuten, die sich einmischen, würde ich was husten (zumindest wenn ich damit rechne, beim ersten Mal wäre ich wahrscheinlich ziemlich perplex). LG Linda


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Danke für eure Antworten, zum Glück sind unsere Tage hier gezählt, aber immerhin haben wir noch fast 1 Jahr vor uns, aber ob es in der Heimat besser wird??? Zumindest wüßte ich dort, wohin ich mich wenden würde und vor allen kommt das Kind endlich in den Kindergarten unter gleichaltrige, vielleicht hilft das auch ein bißchen..