Elternforum Rund um die Erziehung

Nichterzieherrinnen= alleinerziehend?

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Hey, Ich hab ne Frage,an die NEs, weil hier sich ja fast nur Frauen rumtreiben, und die unerzogen-mailingliste ja auch recht weiblich geprägt ist.. Wie halten es eure (Ehe-)Männer, mit dem nichterziehen, oder gibt es da sogar ne Patchwork- Möglichkeit, einer erzieht, einer nicht? Kommt es auch zu "Schwierigkeiten" unterschiedlicher Meinungen ( kommt nämlich in erziehenden Familien vor, und ist eine Bereicherung).. Wer ist wie aufs unerziehen gekommen, und wer hat wen davon überzeugt? Oder beide gleichzeitig? Wie halten es Oma und Opa? Würde mich über individuelle Antworten freuen.. Bekky


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Hallo, warum stellst du denn die Frage nicht in der unerzogen-Mailingliste, wenn du schon dort bist? Hier sind doch nicht so viele, du kannst dir ja gar kein Bild machen. Ganz kurz: Soweit ich es mitbekomme gibt es alle Varianten, die man sich nur denken kann, genau wie bei den Erziehern. Wir sind ja auch... ganz normal ;-) Grüße Johanna www.unerzogen.de


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Hallo Johanna, es hat mich sehr nachdenklich gemacht warum du bisher auf mich nicht reagiertest. Vielleicht magst du dich noch dazu äußern. Ich hatte extra nicht in die Liste geschrieben, da ja darauf hingewiesen wurde dass wir dort nicht dikutieren wollen, aufgrund meines Motives diese Frage zu stellen gehört sie in diesem Sinne auch nicht darein. Die Diskussionsliste beobachte ich aber, und wenns da weitergeht, bin ich dabei.. Bekky


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Hallo, ich habe erst im Sandmännchen Forum entdeckt, dass du geschrieben hast. Da war die Diskussion schon längst vorbei – es wurde darauf hingewiesen, dass wir im Erziehungsforum drüber diskutieren können und so endete sie dort. Ich wollte das nicht noch Mal dort erwärmen, und hier hast du noch nichts über Nichterziehung gesagt :-) Oder habe ich was übersehen? Bisher habe ich das Gefühl, dass du Nichterziehung von Grund auf falsch verstanden hast. So hatte ich jedenfalls das Gefühl nach einem deiner ersten Postings zum Thema im Sandmännchen Forum. Irgendwann hast du selbst geschrieben, du hättest dich nun etwas eingelesen und besser verstanden, worum es geht. Ich wollte dich nicht extra hier ansprechen, weil ich auch niemanden missionieren will. Wenn wer konkrete Fragen hat, antworte ich gerne. Und so verhält es sich auch mit der Unerzogen-Liste. So wie ich diese "Regel" verstehe, kannst du selbstverständlich FRAGEN, wenn dich das Thema oder konkrete Aspekte interessieren, und daraufhin können wir auch auf respektvolle und freundliche Weise DISKUTIEREN. Wenn jemand jedoch eigentlich EH grundsätzlich dagegen ist, weiß, dass er eh nichts hinterfragen will, es interessiert ihn auch nicht und er will dort nur rumstänkern und sagen, wie toll Erziehung ist und dass wir alle bescheuert sind :-) Dann ist das nicht der Ort. Wir wollen uns dort unterstützen und voneinander lernen. Oft bringt mich Kritik auch zum Nachdenken über Bereiche, über die ich noch nicht nachgedacht habe. Von daher – frag einfach drauf los! Du bist wie alle anderen auch herzlich Willkommen dort. Grüße Johanna www.unerzogen.de


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3 Absätze, 3 Antworten.. Erstmal bin ich natürlich jetzt weniger gekränkt, wenns dann nicht an mir, oder meiner mangelnden Rechtschreibung liegt, dass wir noch nicht miteinander in Kontakt gekommen sind.. Du hast recht, nach dem Einlesen hatte ich einen anderen Eindruck, der aber, wie gesagt nun besorgniserregender ist als vorher. Was aber die Idee betrifft. Von den Müttern die diese anwenden habe ich in dem Sinne ein "besseres/ verständlicheres" Bild, als dass sie sich WOHLWOLLEND für eine bestimmte Idee entschieden haben. In deinem dritten Absatz wird deutlich dass ich nicht in die Liste schreiben sollte:-) Ich wollte tatsächlich etwas hinterfragen. Ob hier wirkliche Meinungen ausgetauscht werden. Zwei Fragen hab ich gestellt, nicht eine Antwort hab ich bekommen. Dabei sind hier relativ viele NEs, für ein Erzieherforum. Auf meine eine Frage (gibt es eigene Meinungen, oder nur die allg. unerzogen- Meinung?), bekam ich bisher drei Fragezeichen. Auf die andere Frage ( sind andere Meinungen innerhalb der akzeptablen unerzogen- Meinung zulässig?) hab ich bisher keine Antwort bekommen, ausser dein Vorschlag die Frage innerhalb der Unerziehenden zu stellen. Jetzt verstehst du vielleicht warum es für mich bedeutend war von DIR eine Antwort zu bekommen..


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tut mir leid, aber ich kann deine Fragen nicht finden. Kannst du sie vllt. hier noch einmal zusammengefasst stellen? lg vina


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Falls du NE bist, stelle ich dir hiermit genannte 2 Fragen: 1.Hast Du eine eigene, unabhängige, konkrete Meinung (..zu der Aussage von Dr. Rüdiger Posth?) siehe Beitrag von Feelix (zwei oder so drunter).. 2.Ist das Familienleben von NEs rosarot, und seit NE gibts im Familienleben nix mehr "schlechtes" womit man sich rumschlagen muss? (z.B. Erziehungsdifferenzen, siehe Beitrag oben)


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Liebe Bekky, mir geht es genauso. Ich habe die Fragen nicht gesehen oder übersehen und kann sie auch nicht finden. Ich verstehe auch nicht so gut, was du mit den Fragen meinst, die du gestellt hast, vielleicht sind sie jetzt aus dem Zusammehang heraus gerissen? ***Ich wollte tatsächlich etwas hinterfragen. Ob hier wirkliche Meinungen ausgetauscht werden.*** Meinst du mit "hier" die Unerzogen-Liste oder hier das Forum? War das die Frage, die du in die Unerzogen-Liste hättest stellen wollen? Sie wäre vielleicht als Angriff gewertet worden, zumindest von mir ;-) Quasi sarkastisch "werde hier überhaupt Meinungen ausgetauscht?" Ich finde schon, dass Meinungen ausgetauscht werden. Vielleicht bist du einfach noch nicht lange genug dabei. Erst kürzlich hatten wir eine äußerst interessante und rekord-lange Diskussion über Verantwortung mit vielen verschiedenen, auch gegensätzlichen Meinungen dazu – vielleicht kannst du dir den Diskussionsstrang Mal in den Archiven der Mailingliste durchlesen. Zur Zeit unterhalten wir uns über Erfolgserlebnisse, das tut auch sehr gut. Ist aber in der Tat kein "Meinungsaustausch". Manchmal geht es um praktische Fragen, und manchmal um sehr theoretische. ***Zwei Fragen hab ich gestellt, nicht eine Antwort hab ich bekommen.*** Sorry, dabei habe ich wirklich viel herumgesucht, ob nicht doch noch einer was über NE wissen will o;-) ***Dabei sind hier relativ viele NEs, für ein Erzieherforum. Auf meine eine Frage (gibt es eigene Meinungen, oder nur die allg. unerzogen- Meinung?), bekam ich bisher drei Fragezeichen.*** Vielleicht deshalb, weil man die Frage nicht so gut versteht. Was meinst du hier mit "unerzogen"? Das ist nämlich erst Mal nur der Name meiner Webseite, sozusagen. Das was da drin steht spiegelt zum größten Teil MEINE eigene Meinung, auch wenn da viele Übersetzungen von Texten anderer Leute sind und auch ein paar Postings von anderen Menschen, und auch wenn viele vielleicht die Meinungen teilen. Vielleicht war der/diejenige mit den ???? erstaunt, dass du in Frage stellst, ob wir überhaupt noch eigene Meinungen haben ;-)? Also so wie ich uns alle erlebe, sowohl live als auch online, haben wir viele sich deckende Meinungen, aber auch viele unterschiedliche, also ganz wie im normalen Leben auch. Beantwortet das deine Frage? Ich bin nicht sicher! ***(sind andere Meinungen innerhalb der akzeptablen unerzogen-Meinung zulässig?)*** Das ist vielleicht etwas heikel. Es gibt ja keine "Instanz", die entscheidet, ob die eine oder andere Meinung "noch zulässig" ist oder nicht. Es gibt über bestimmte Dinge sozusagen einen allgemeinen Konsens unter Nichterziehern, was noch als "nichterzieherisch" gilt und was nicht. Und wenn dann jemand sagen würde "Ich finde, Kinder zu schlagen ist durchaus OK und ich bin immer noch Nichterzieher" – wäre das wohl "nicht zulässig", aber wer entscheidet das schon. Niemand würde sagen, das ist "nicht zulässig", man würde denjenigen wohl einfach reden lassen. Ich persönlich habe was dagegen, wenn Nichterziehung falsch dargestellt wird, vor allem im Internet, aber das ist was anderes. Daher bin ich manchmal hier und biete wenigstens eine weitere Sicht auf Nichterziehung, damit so manche Unterstellung nicht absolut da steht. Ich würde sagen, bestimmte Meinungen decken sich nicht mit der Philosophie, die hinter Nichterziehung/Gleichberechtigung in der Familie steckt. Aber selbstverständlich "darf" jeder jede Meinung haben, die er will. Anscheinend sind wirklich deine Fragen verloren gegangen, denn: ***Auf die andere Frage ( sind andere Meinungen innerhalb der akzeptablen unerzogen- Meinung zulässig?) hab ich bisher keine Antwort bekommen, ausser dein Vorschlag die Frage innerhalb der Unerziehenden zu stellen.*** Diesen Vorschlag machte ich doch auf die Frage ganz oben im Strang, nicht auf die Frage "sind andere Meinungen innerhalb der akzeptablen unerzogen-Meinung zulässig". Bin gerade durcheinander.... Und nun zur Frage deines Ursprungspostings: ***Wie halten es eure (Ehe-)Männer, mit dem nichterziehen,*** Meiner will auch nicht erziehen. Wir werden beide ab und zu "rückfällig" und helfen uns gegenseitig, am Ball zu bleiben. ***oder gibt es da sogar ne Patchwork- Möglichkeit, einer erzieht, einer nicht?*** Es gibt einige, in der Liste auch ganz extreme Beispiele. Auch bei den "Radical Unschoolern" in den USA hört man ab und zu, dass der (Ehe-)Mann die Sache überhaupt nicht unterstützt. Das ist zwar nicht ideal, aber es ist auch kein Weltuntergang – außer vielleicht langfristig für die Beziehung. Es ist für den Nichterzieher in der Beziehung wohl weniger ein Weltuntergang als für den Erzieher, weil der Erzieher denkt, der NE macht seine ganze Erziehung "kaputt", während der NE beruhigter sein kann: Das Kind wird mit seinen Problemen wohl eher zu dem gehen, der ihm mit Verständnis und nicht mit Strafen begegnet. Für viele voll erzogene Kinder macht es schon einen enormen Unterschied, wenn ihnen auch nur eine Person im Leben begegnet, der sie wahrnimmt und wahrhaftig versteht. Dem Nichterzieher geht es um die *Beziehung*, dem Erzieher um das Verhalten (und natürlich auch um die Beziehung!), und um die braucht der Nichterzieher ja nicht fürchten. Der Erzieher hat mehr zu verlieren quasi. Nichterzieher kommen oft in die Bredouille, dass man ja den Mann auch nicht erziehen darf, es aber sooo gerne wöllte ;-))) ***Kommt es auch zu "Schwierigkeiten" unterschiedlicher Meinungen ( kommt nämlich in erziehenden Familien vor, und ist eine Bereicherung)..*** Es gibt Schwierigkeiten, wenn man sich nicht einig ist, wie immer im Leben. Ich glaube nicht, dass Schwierigkeiten *immer* in *allen* erziehenden Familien bereichernd sind – sie *können* bereichernd sein, und das gilt bei NE genauso. Allerdings, da die Kinder ja mitbestimmen, fallen wohl sämtliche Diskussionen darüber, ob ein Kind dies oder jenes darf weg. Es geht bei uns eher darum, wer dies oder jenes machen *will* und die Schwierigkeit besteht darin, die Bedürfnisse aller unter einem Hut zu bringen. Typische "Schwierigkeiten" könnte ich mir im Gefahrenbereich vorstellen – bei uns ist das so, jedenfalls. Wir wollen beide nichterzieherisch an die Sache heran gehen, aber, wie du vielleicht schon mitgekriegt hast, schreiten NE ja bei Gefahren ein. Könnte also Mal durchaus sein, dass man unterschiedliche Auffassungen bzw. "Schmerzgrenzen" haben darüber, was als gefährlich eingestuft wird und was nicht (auf Bäume klettern, auf dem Gehweg ohne Hand, barfuß laufen, alleine auf dem Balkon sein, Zucker, PC-Spiele etc.) Während der eine schon einschreiten will, kann der andere das ganz locker sehen, und will, dass das Kind gelassen wird, dem anderen wird's aber ganz übel. Bei uns gab es das beim Treppensteigen. Unser Sohn ist die recht früh hochgeklettert (Treppenhaus, Holz, er konnte sich festhalten). Mein Freund konnte es nicht sehen, ich konnte ihn gut lassen. Es sind (noch?) keine Welt bewegenden Dinge... ***Wer ist wie aufs unerziehen gekommen, und wer hat wen davon überzeugt?*** Ich habe Jean Liedloff gelesen (Auf der Suche nach dem verlorenen Glück) und das hat mich unheimlich fasziniert. Danach habe ich nach der praktischen Umsetzung gesucht und bin mittlerweile hier angekommen. (Detaillierter habe ich es schon ein paar Mal hier beschrieben...) Ich habe meinen Freund eigentlich nicht überzeugen müssen. Als ich beim 2. Kapitel war, merkte ich, dass das eventuell wichtig für die Zukunft sein könnte. Ich sagte zu meinem Freund: "Ich merke, das könnte wichtig werden. Ich will mich nicht alleine weiter entwickeln und du bleibst da wo du bist, du sollst wenigstens die Chance haben, mitzukommen". Er war sofort dabei! Wir haben das Buch zum Teil zusammen gelesen (ich habe vorgelesen :-) ) und das Ende hat er noch alleine fertig gelesen, ich war schon vorgesprintet und war bereits beim nächsten Buch. Ich war es, die sich ganz intensiv mit der Sache beschäftigt hat. Er hat mir intesiv zugehört (meine Zusammenfassungen). Er fand das alles auch ganz spannend und war sofort einverstanden. Am Anfang hat er mich eine Weile für verrückt gehalten ;-) Aber er hat es nicht gleich abgeschmettert, sondern einfach immer weiter gefragt und sich selbst hinterfragt. Wir haben viel beobachtet und ich habe Etliches aus dem Netz vorgelesen und weitergeleitet... ***Wie halten es Oma und Opa?*** Mein Vater kann es verstehen, meine Mutter einigermaßen. Da gab es zu anfangs schon ziemlichen Knatsch deswegen. Meine Mutter will mir auch heute noch bestimmte Verhaltensregeln aufzwingen/erpressen, das finde ich gar nicht in Ordnung, heutzutage natürlich umsoweniger. Vor allem nicht, wenn es um meine Kinder geht. Grüße Johanna www.unerzogen.de


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Hi Bekky, also: zu 1. Ich will mal vorausschicken, dass ich Dr. Posth und seine weichgespülten Ansichten ertragen kann, aber nicht immer :-) Zitat Ebenso ist allerdings auch ein permanentes Gewährenlassen schädlich für die Selbstentwicklung, da das Selbst zu diesem Zeitpunkt noch in völlig egozentrischer Manier die Eigenschaft besitzt, gleichsam uferlos zu expandieren. Das aber versursacht in der kindlichen Seele auf Dauer eine zunehmende Orientierungslosikgiet in seiner Handlungsstruktur. Sich in dieser Form entwickelnde Persönlichkeiten neigen im weiteren Lebenslauf zu einer stark narzisstischen Ausprägung ihres Selbst mit übermäßiger Selbstbezogenheit. Kinder mit großer Reizbarkeit,hoher Impulsivität und aggressiven Tendenzen haben dadurch später Probleme in der Kontrolle ihrer affektiven Ausbrüche. Zitatende Da packt einer was in ziemlich aufgeblasene Worte, was er dann im nächsten Abschnitt sogar noch eine Feststellung nennt. In meine Augen handelt es sich um blosse Behauptung. Was soll bitte "uferloses expandieren" bedeuten? Was bitte meint er mit "permanentem Gewährenlassen"? Dieses Nichtssagende Geblubber setzt er dann der frühen Einführung von Regeln als Grundlage voraus. Zitat Diese Feststellungen bedeuten, dass eine frühe Regeleinführung durch die Eltern unbedingt erforderlich ist Zitatende Wie gesagt, handelt es sich in meinen Augen um blosse Behauptungen und keinerlei Feststellungen. Nun bin ich nicht der Theoretiker, aber praktiziere wahrscheinlich das, was Dr. Posth als "permanentes Gewährenlassen" bezeichnen würde. Und was soll ich sagen? Es expandiert hier niemand uferlos, weder meine Kinder noch ich. Es gibt ganz natürliche Grenzen, ich habe meine Grenzen und mache letztere deutlich. Dasselbe tun meine Kinder.. .ich respektiere die ihren, sie die meinigen. Mein Ältester ist 5 Jahre und ich kann keine Orientierungslosigkeit erkennen, im Gegenteil, er weiss sehr wohl, was er will, was er kann, was er nicht will und welche Rechte er hat. Das weiss er auch zu bekunden. Liest man das so, kann man sich denken, oh ja, genau, ein Narzist - wie von Dr. Posth vorausgesagt. Aber weil er um sich als Person weiss, bedeutet das nicht, dass er sich und seine Interessen über alles stellt. Von daher kann ich diese "Feststellung" des Dr. Posth nicht teilen. Seine Ausführungen sind in meinen Augen die weichgespülte Version dessen, was die Barriere zwischen den Generationen verfestigt. Eine Hierarchie, eine Machtkonstellation wird gefestigt und legitimiert. Seine Aussagen sind in meinen Augen haltlos und widersprechen jeglichem was ich bisher von nichterzogenen Kindern und ihren Eltern gehört, gesehen und gelesen habe. Zu 2.: Hmm... natürlich ist unser Familienleben nicht rosarot. Aber wir - ich meine damit meine Familie, nicht alle NEs generell - schlagen uns ncith mit von aussen an uns herangetragenen Erziehungsproblemen rum. Der Alltag birgt genug Probleme für jeden von uns als das wir uns das noch zusätzlich antun müssten. Logisch zoffe ich mich mal mit meinem Sohn, oder mit meinem Mann, oder mein Mann und mein Sohn zoffen sich ... meist ist irgendeiner unausgeglichen, oder beide, oder tragen ein anderes Problem am Gegenüber aus. Ich ärgere mich nicht mit meinen Kindern darüber rum, was sie tun oder nciht tun, ob sie fernsehen, computerspielen, malen oder einfach die Wohnung untersuchen. Ich ärgere mich nicht mit Essgewohnheiten rum, dass alle am Tisch sitzen, mit gewaschenen Händen und fein ordentlich essen, was Muttern gekocht hat. Bei uns passiert Essen recht spontan... ist jeden Tag anders. Ich ärgere mich nicht mit "nichtschlafenwollenden" Kindern rum... sie wollen schlafen jeden Abend ... aber eben wann sie wollen. Im Allgemeinen sind unsere Tage entspannt ... es sei denn ich oder mein Mann sind unentspannt. Wir müssen halt immer mal wieder tief nachdenken, wo es kreative Lösungen gibt, damit die Bedürfnissse aller befriedigt werden, ohne die anderen einzuschränken, oder die Sache einseitig werden zu lassen. Das sind so unsere Alltagsprobleme. Manchmal tragen Leute von Aussen Probleme herein.... aber das geht Erziehenden wohl auch so. LG vina


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Hallo, 1.Hast Du eine eigene, unabhängige, konkrete Meinung (..zu der Aussage von Dr. Rüdiger Posth?) siehe Beitrag von Feelix (zwei oder so drunter).. ***Überstarke, autoritäte oder gewaltsame Einschränkungungen, z.B. auch das "Auf-die-Finger-schlagen" oder auf den Po, sind schädlich für die Selbstentwicklung des Kindes und schwächen sein späteres, eigenes Persönlichkeitsbild in der Konfrontation mit dem Erwachsenen z.B. bei der Aufnahme in den Kindergarten oder in die Schule. Denn das noch absolut emotional gesteuerte Kleinkind fasst eine solche gewaltsame Grenzsetzung ganz überwiegend als Abstrafung seiner Person und als persönliche Kränkung auf. Dadurch wird sein Selbst von Anfang an negativ belastet.*** Würde ich auch sagen. Aber nicht nur das, es schädigt auch einfach die Beziehung zwischen Eltern und Kind, wodurch das Ur-Vertrauen angeschlagen wird oder ganz kaputt geht, die natürliche Folge- bzw. Kooperationsbereitschaft wird gestört. ***benso ist allerdings auch ein permanentes Gewährenlassen schädlich für die Selbstentwicklung, da das Selbst zu diesem Zeitpunkt noch in völlig egozentrischer Manier die Eigenschaft besitzt, gleichsam uferlos zu expandieren. Das aber versursacht in der kindlichen Seele auf Dauer eine zunehmende Orientierungslosikgiet in seiner Handlungsstruktur. Sich in dieser Form entwickelnde Persönlichkeiten neigen im weiteren Lebenslauf zu einer stark narzisstischen Ausprägung ihres Selbst mit übermäßiger Selbstbezogenheit. Kinder mit großer Reizbarkeit,hoher Impulsivität und aggressiven Tendenzen haben dadurch später Probleme in der Kontrolle ihrer affektiven Ausbrüche.*** Liebe Bekky, deine Frage scheint vorauszusetzen, dass NE "permanentes Gewährenlassen" leben und quasi völlige Grenzenlosigkeit. Sonst kann ich mir nicht vorstellen, warum hier ein NE-Statement erwünscht war... Ich kann Posth durchaus zustimmen. Diese Variante trifft aber auf "uns" nicht zu, von daher verstehe ich die Frage nicht. Kommt mir so vor, als würdest du sagen: Aber schaut doch Mal, der Posth sagt, was ihr macht ist voll schädlich, was sagt ihr denn dazu? Ich kann nur sagen: Das was Posth da erklärt ist NICHT Nichterziehung! Von daher befürchten wir auch keine der von ihm prophezeiten Folgen. ***Diese Feststellungen bedeuten, dass eine frühe Regeleinführung durch die Eltern unbedingt erforderlich ist.*** Und diesem kann ich denn auch gar nicht zustimmen. Das ist NICHT meine Schlussfolgerung, ich finde, es gibt noch einen weiteren Weg. Diesen gehen wir, und er ist zwar erziehungsfrei und trotzdem nicht grenzenlos, und hat mit "permanentem Gewährenlassen" nichts zu tun. "Gewährenlassen" setzt voraus, dass der Betroffene etwas tut, was eigentlich schon eine (sagen wir Mal: meine) Grenze überschreitet und man es TROTZDEM "gewähren lässt". Das wäre natürlich ein grober Fehler. Es GIBT genug Grenzen im Leben, egal ob wir mit oder ohne Menschen zusammenleben, gibt es immer wieder Grenzen, auf die wir stoßen. Und Kinder leben in der Regel mit Menschen zusammen, da gibt es schon Mal ganze "Sets" an Grenzen, mit denen sie klar kommen müssen. Würden wir dann "permanent gewährenlassen", würden 1. unsere Grenzen ja ständig überschritten, was uns recht unglücklich machen würde, und 2. würde das Kind, wie Posth schon sagt, wohl kaum von profitieren – es wäre realitätsfern. ***Gleichwohl muss die große Empfindsamkeit des junges Kleinkinds unbedingt Berücksichtigung finden.*** Das gilt auch bei Nichterziehung und bei der Durchsetzung der eigenen Grenzen. Man setzt mitunter ständig neue Prioritäten - war mir gestern sehr wichtig, dass ich einen ruhigen Abend habe, ist es mir heute vielleicht, weil meine Tochter Angst durch den Sturm gekriegt hat, nicht mehr so wichtig und "lasse sie gewähren", meine Abendruhe "zu stören". Ich kann Grenzen immer selbst so flexibel machen, wie ich es will. Oder auch ganz starr. Kommt eben drauf an, worum es geht. Und ich kann auch eine "Störung" in Spaß umwandeln, wenn ich es will. Dann geht's uns allen gleich viel besser und vielleicht kann ich ja dann doch noch meinen Abend genießen, ob mit oder ohne Tochter. ***Das Regelkonzept darf nur in verantwortungsbewusster Abwägung fördernder oder hemmender erzieherischer Wirkung eingesetzt werden. Regelsetzung ist ein unverzichtbarer Faktor für das Kleinkind, damit der im Umgang mit der Wirklichkeit noch unerfahrende kindliche Verstand nicht in völlige Desorientierung gerät.*** Das finde ich nicht. Regeln möchte ich nicht "setzen", höchstens für mich und meine Grenzen. Wir können *zusammen* Regeln erarbeiten, wenn *wir* das für nötig erachten (fällt dir auf, dass man in normal erziehenden Familien sehr häufig mit "wir" nur die Eltern meint?). Wir haben einige. Manche Regeln haben sich von alleine ergeben, die hinterfragt keiner, z.B. "nach dem Toilettengang betätigen wir die Spülung"; "nachts schlafen wir"; "Frühstück gibt's morgens"; "die Kaffeemaschine schalten wir nach Benutzung aus"; "unsere Haustür bleibt geschlossen". Ich finde es sehr komisch, dass das Kind bestimmte "Regeln gesetzt" bekommen muss, um "den Umgang mit der Wirklichkeit" zu lernen – warum kann es nicht einfach "in der Wirklichkeit" bleiben, ohne aufgesetzte Regeln, und die "Regeln der Wirklichkeit", **so wie sie sind** einfach automatisch mitlernen? Wieso braucht es eine "Bett-Geh-Regel", damit es lernt, wann es müde ist, wenn der Körper für Müdigkeit eindeutige Signale sendet und sowieso im spätesten Fall einfach einschläft? Ich muss immer wieder staunen, welche enormen Kämpfe wir hatten wegen Schlafen gehen – und heute? Erweist sich das Ganze als so was von mega-sinnlos, dass ich mir fast jeden Abend auf den Kopf haue und "Doh" wie Homer Simpson sage! Meine Kinder gehen alleine und selbständig ins Bett, WENN SIE MÜDE SIND. Gibt's was Natürlicheres? Sie holen uns manchmal, manchmal nicht. Mein Sohn (22 Mo) holt uns meistens, dann kuscheln wir mit ihm bis er einschläft. ER legt sich hin und deckt sich zu. Ich finde das immer noch sooo erstaunlich! Oder schläft einfach bei uns auf dem Schoß ein. Und so geht es bei uns mit sämtlichen Dingen, die wir normalerweise als Regel hatten. Total überflüssig, denn wenn Kinder gleichberechtigt (!!!!) am Alltag teilnehmen, erfahren sie ALLES, was die "Wirklichkeit" mit sich bringt: Grenzen, Regeln, wie man am besten Zusammenlebt und auskommt, wie man Probleme löst und einfach alles. Dabei ist lediglich wichtig, dass sie eben gleichberechtigt sind (auch so ein Wort, worüber es in der Mailingliste verschiedene Meinungen gibt, z.B. Manche sagen lieber "gleichwürdig" nach Jesper Juul oder gleichwertig, ich sage und meine aber unbedingt gleichbeRECHTigt) und in den Eltern Freunde, nicht übergeordnete Könige oder Pseudo-Gleichgestellte sehen, die alles oder vieles oder auch nur einiges! bestimmen. Denn dann WOLLEN sie auch alles mitmachen, wissen, erfahren, selbst machen, die Regeln einhalten, Grenzen nicht überschreiten. Begegne deinem Kind als Mensch, und das tut er dann auch – einfach Vorbild sein, genügt vollkommen. Behandle dein Kind so, wie du selbst behandelt werden willst. Ganz einfache Sache :-) Puh, jetzt bin ich wohl ein bisschen weit abgeschweift. Ein Regelkonzept ist völlig überflüssig, wenn man eben gesagtes einfach befolgt. *Seblstvertändlich* kann ich meinem Kind *helfen* gesellschaftliche Regeln und Grenzen einzuhalten, ich kann sie vorleben und dazu motivieren, ich kann sie erklären, wir können andere erarbeiten, *selbstredend* unterstütze ich mein Kind dabei, bereits jetzt schon in der *Wirklichkeit* klar zu kommen und fange eventuelle Orientierungslosigkeit durch Führung ab. Das kann dich doch sehen, fühlen. Bei Orientierungslosigkeit gehe ich davon aus, dass das Kind auch geren Orientierung bekommen *will*. Da ist doch ein Einschreiten gewollt und sinnvoll. Aber ich denke eh nicht, dass meine Kinder großartig orientierungslos sein könnten. Wir fahren schon auch eine "klare Linie" – eben erziehungsfrei. Aber: Die Freiheit des einen hört da auf, wo die des anderen anfängt und: Behandele jeden so, wie du selbst behandelt werden willst. Das sind doch wundervolle Orientierungspunkte. Die Wortwahl von Posth "Orientierung" finde ich übrigens ganz klasse. Oft wird von "Führung" gesprochen, das gefällt mir nicht so sehr, auch wenn man das positiv auslegen kann. Für mich passt Freiheit sehr gut zu "Orientierung" – die Eltern geben lediglich Orientierung – die Kinder entscheiden den Weg. Finde ich perfekt! Selbst wenn mein Kind extrem anders ist, ich gab die Orientierung. Wenn es sich auf seinem Weg "verirrt", kann es mich als "Leuchtturm" immer wieder finden! Toll :-) ***Auf diese Punkte wird in der weiteren Besprechung immer wieder einzugehen sein. Dass bei den elterlichen Interventionen die ein oder andere 'Panne' auftritt, ist eine menschliche Angelegenheit, die die Evolution verzeiht."*** In der Tat. ***2.Ist das Familienleben von NEs rosarot, und seit NE gibts im Familienleben nix mehr "schlechtes" womit man sich rumschlagen muss? (z.B. Erziehungsdifferenzen, siehe Beitrag oben)*** Nein, es ist nicht rosarot und es gibt Probleme, mit denen man sich rumschlägt. Z.B. die Gefahrensache, das ist einfach heikel. Uns Nichterziehern erster Generation fehlen auch einfach die Vorbilder. Wir sehen ja ringsherum nur Erzieher und deren Ängste, wir wurden selbst erzogen – alles, worauf wir in Sresssituationen zurückgreifen können, ist: Erziehung. Es ist manchmal schwer, kreative, erziehungsfreie Wege zu finden, wenn man noch nie "gesehen" hat, wie das funktionieren kann. Ich beneide Miebop, am eigenen Leib erfahren zu haben, wie es sein kann... Nach und nach ist man geübter und hat auch mehr und mehr verstanden durch Gespräche und Literatur. Es geht irgendwann wohl ins Blut über. Ich glaube, wenn es unsere Rückfälle nicht gäbe, wären wir recht nah an "rosarot" :-) Aber *selbstverständlich* gibt es ... eigentlich jeden Tag ... Probleme. Sobald mindestens zwei Menschen unter einem Dach kommen, gibt es bekantermaßen Probleme (meistens). Es kommt auch immer auf die Kinder an, wie die veranlagt sind. Manche Kinder sind einem sehr ähnlich, mit denen kommt man besser zurecht, es gibt dann wenig Bedürfnisse, die kollidieren und eben Probleme verursachen. Sehr sehr viele Probleme sind bei uns einfach weggefallen, weshalb ich manchmal den Vorwurf höre, ich würde aus reiner Bequemlichkeit nicht erziehen: Die ganzen typischen Erziehungsprobleme, haben wir alles nicht mehr. Dafür haben wir andere Herausforderungen, z.B: wie man mit Problemen umgeht und wie wir uns selbst verändern und besser können. (Achtung, ich bin sicher, manche NE haben eine andere Meinung über Folgendes, vor allem was das mit den Menschenrechten angeht, also die Begründung für die Entscheidung zur Nichterziehung) Es geht ja bei Nichterziehung nicht darum, die beste Methode für ein harmonisches Leben gefunden zu haben oder so was, es geht darum, Kinder als Menschen wahrzunehmen und ihnen den gleichen Respekt zu zollen, der allen Menschen gebührt; zu versuchen, ihre Menschen!rechte zu wahren und ihnen trotzdem auf dem Weg zur Selbständigkeit zu helfen. Wir können es einfach moralisch nicht vertreten, Kindern "zu helfen" und dabei menschenrechtswidrige oder immerhin fragwürdige Methoden anzuwenden, sie zu degradieren oder zu diskriminieren. Wir müsen dann dem "Ziel", unseren Kindern zu helfen, erwachsen und glücklich zu werden und auch jetzt schon glücklich zu sein, anders als mit Erziehung näher zu kommen, weil wir Erziehung ablehnen, für schädlich halten, auch für überflüssig und zum Teil menschenrechtswidrig. Wir können einfach nicht anders ;-) Probleme gibt es also trotzdem, weil wir unterschiedliche Menschen sind mit unterschiedlichen Bedürfnissen, nur gehen wir mit den Problemen dann anders um - es sagt keiner, es wird jetzt so und so gemacht und Punkt. Wir machen es anders, durch zum Teil lange Gespräche, durch kreative Lösungsfindung, durch wirkliches Ernstnehmen und ja – dadurch wird das Zusammenleben definitiv harmonischer, weil man nicht ständig als "gemein" bezeichnet wird ;-) Grüße Johanna www.unerzogen.de


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hallo, wir erziehen beide nicht... aber gehen trotzdem in machen dingen unterschiedlich mit unseren kindern um. üblicherweise macht das nichts. es ist SEINE be-ziehung zu den kindern, da er-ziehe ich doch an ihm nicht rum, wie er es zu machen hat. die initiative zur nicht-erziehung ging von uns beiden aus... und war gar keine initiative sondern einfach da. meine eltern haben mich ja selbst nicht-erzogen und mein partner wurde zwar sehr britisch und ein bisschen elitär erzogen... aber auf die kinder geht er trotzdem ein... hört ihnen zu und lässt sich auf sie ein. Es würde ihm nicht einfallen, sich über ihren kopf hinewgzusetzen. und mehr braucht es ja nicht. ich frage mich gerade, was ich dir schreiben soll... ich habe das gefühl, du stellst dir das alles viel spektakulärer vor als es ist. :) die großeltern sind ganz wunderbar. meine eltern, siehe oben, selber nicht-erzieher, verbringen viel zeit mit den kindern... wir sprechen viel mit ihnen über unseren umgang mit kindern, über ihre sorgen... die ich größtenteils nicht mehr haben muss, weil ich die zweite generation bin. die schwiegereltern sind mit dem konzept der nicht-erziehung weniger vertraut, sind aber offene, welterfahrene menschen, die sich außerdem nicht das recht "herausnehmen" sich in UNSEREN umgang mit den kindern einzumischen. und sie selbst erziehen unsere kinder auch nicht, weil wir a) "wohlerzogene" kinder haben und weil sie sich b) viel zu sehr an ihren enkeln freuen, als dass sie grenzen, die sie bei ihren eigenen kindern durchgesetzt haben, interessieren würden. noch fragen? :) lg miebop


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Wir erziehen auch beide nicht. Ich habe diese Ideen in die Beziehung getragen, wir haben sie durch diskutiert und als für uns stimmig empfunden. Wir sind beide "moderat" erzogene Kinder gewesen. Unsere Eltern liebten uns, lieben sich, taten in ihren Augen das Beste für ihre Kinder. Wir wurden nicht geschlagen, drangsaliert etc. pp. Und dennoch führe ich gewisse Macken meinerseits auf Erziehung zurück. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass mein Partner meine Kinder erzieht. Das würde bei mir persönlich enormen Stress auslösen und zu grosser Disharmonie in der Beziehung führen. Auch würde ich wahrscheinlich dann versuchen die Kinder diesen Erziehungsversuchen zu entziehen. Wobei ich glaube, dass Kinder mit dieser unterschiedlichen Art der Eltern durchaus klar kommen können. Ich könnte es nicht. Ich kanns mir ehrlich gesagt, gar nicht vorstellen. Aber nicht nur, dass wir NEs geworden sind, nein, wir haben uns soweit darauf eingelassen und auf viele angegrenzende Themen wie z.b. Bildungsfreiheit, Unschooling, demokratische Schulen, Kinderrechte, freies Aufwachsen, dass wir uns beruflich umorientiert haben und das jetzt den gaaaaanzen Tag machen dürfen :-) lg vina


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Würdest du (als schon nichterzogen) sagen, dein Partner (erzogen)habe sich gewissermassen von dir angenommen so mit Kindern umzugehen? Was meinst du damit?: "ich habe das gefühl, du stellst dir das alles viel spektakulärer vor als es ist." Übrigens, würde man meinen Mann und mich in Erzieher und Nichterzieher nennen, so wäre ich sicher von uns beiden der Erzieher. Natürlich kloppen wir uns nicht lautstark, aber Differenzen is doch normal oder? Würd ich jetzt bei euch (du schon immer nicht erzogen) erstrecht vermuten..


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Hey.. Plötzlich doch soviele Antworten:-) Noch ne Frage hab ich: "Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass mein Partner meine Kinder erzieht. Das würde bei mir persönlich enormen Stress auslösen und zu grosser Disharmonie in der Beziehung führen. Auch würde ich wahrscheinlich dann versuchen die Kinder diesen Erziehungsversuchen zu entziehen." Aber dein Partner hatte den NE- Entschluss aber unabhängig davon gefasst,oder? Gibt es bei euch auch so "Na guts"? Also bei uns ist es so dass wir ursprünglich andere Ansichten hatten, daraus sind jede Menge na guts entstanden, wo sich erzogen und unerzogen dann schonmal mischt, wenn man es so nennen darf.. Bekky


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o.T


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Hallo Bekky, Zitat Aber dein Partner hatte den NE- Entschluss aber unabhängig davon gefasst,oder? Zitatende Oh das hoffe ich doch. Weisst du, wir waren nicht sofort NEs oder so... das ist eine Entwicklung gewesen. Wir sind die - zum Glück - gemeinsam gegangen und hatten kaum differente Vorstellungen bzw. Ansichten. Ich glaube, wir haben uns bevor wir Kinder hatten gar keine Gedanken darum gemacht. Und als dann unser grosser Sohn geboren war, fiel mir halt als diejenige, die näher an ihm dran ist, gewisse Dinge auf. Ich wollte ihn z.B. von anfang an in unserem Bett - damals nannte ich es nicht Familienbett und wir hatten auch brav ein Kinderbett gekauft und im Schlafzimmer aufgestellt - weil ich als Kind gern bei meinen Eltern im Bett schlief, die das immer erlaubten und weil ich nachts nicht wg. dem Stillen aufstehen wollte. Mein Mann hatte da nichts dagegen, er liess eben viel auf sich zukommen. Und dann stellten wir fest, wie schön das ist und entsorgten das Kinderbett... und so kam eben Schritt für Schritt eins zum anderen. Ich habe das erste halbe Jahr meines Sohnes mit ihm gemeinsam auf der Couch lesend und stillend verbracht (oder im Büro :-)).... da habe ich sie alle verschlungen, die Bücher, die mir sagten, was ich doch schon fühlte: Jean Liedloff, Alice Miller, Ekkehard von Braunmühl, Carlos Gonzales, die Ritters, A.S. Neill usw. Ich habe meinem Mann halt immer meine "Erkenntnisse" erzählt und er fand das plausibel. Und so nach und nach wandelte sich auch ein Teil unseres Freundeskreises, wir lernten Leute mit ähnlichen Ansichten kennen und blieben hängen, andere mit hohem Erziehungspotential im Familienleben gingen verloren. Heute haben wir zum größten Teil nur NEs um uns herum. Sicher sind wir auch mal unterschiedlicher Meinung über Dinge, wir sind ja auch zwei verschiedene Menschen, aber hier trifft sich unsere Ansicht vom Mensch und vom Leben. Ich finde das ziemlich essentiell, weil eben ein Menschenbild dahinter steht, es geht nicht nur um Kinder und die Beziehung zu Ihnen, es geht um eine Einstellung zum Leben. Ich denke nicht, dass ich meinen Partner erpresst habe, NE zu werden - wenn das deine Frage ist. Ich glaube auch nicht, dass er sich zu irgendwas von mir erpressen lassen würde. Und ich glaube nicht, dass ich dazu tendiere, Leute zu erpressen. Ähnlich wie ich Erziehung in der Beziehung zu meinen Kindern ablege, lege ich Erziehungstendenzen in allen anderen Beziehungen zu Menschen ab. Ja, ich denke, er hat seinen Entschluss die Beziehung zu unseren Kindern nichterzieherisch zu gestalten, selber und unabhängig von meiner Meinung dazu getroffen. LG vina


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hallo, "Würdest du (als schon nichterzogen) sagen, dein Partner (erzogen)habe sich gewissermassen von dir angenommen so mit Kindern umzugehen?" Ach, klar hat er Sachen von mir übernommen. Ich auch von ihm. Aber ich bin nicht die große Nicht-Erzieher-Autorität, die das Nicht-Erziehungsmonopol hat. Es gibt ohnehin kein So-und-So-machen-wir-das, wir leben ja einfach zusammen. Da gibt es kein Patentrezept. "Was meinst du damit?: "ich habe das gefühl, du stellst dir das alles viel spektakulärer vor als es ist."" Ich hatte einfach das Gefühl, als ich deine Fragen gelesen habe. Als ob du denkst: Whoa, wie strange... das muss doch anstrengend/ aufsehenerregend/ dramatisch sein. ;) "Natürlich kloppen wir uns nicht lautstark, aber Differenzen is doch normal oder? Würd ich jetzt bei euch (du schon immer nicht erzogen) erstrecht vermuten.." Nein, eigentlich... kann ich mich gar nicht erinnern, dass wir uns schon gestritten hätten. Manchmal sind wir genervt voneinander... wir sagen das dann. Manchmal reicht es schon, das auszusprechen und es geht besser, manchmal brauchen wir eine Pause... meistens ist es Ausdruck dafür, dass extern was nicht stimmt, zu viel Stress etc. Wir sind beide sehr selbstbewusste und selbst-sichere Menschen, wir leben einfach miteinander. Dreh- und Angelpunkt ist geworden, dass wir uns in unseren Erwartungen nur auf uns selbst beziehen und nicht auf uns wechselseitig. Es bleibt dann dem Anderen überlassen, darauf zu reagieren. Macht einen egoistischen Eindruck, ist es aber nicht, denn wir wollen ja zusammen leben und wollen, dass es dem anderen gut geht und seine Bedürfnisse erfüllt werden. Das ist ziemlich abstrakt... eigentlich hat es die Folge, dass ich nicht mehr missgestimmt sein MUSS, um X ein schlechtes Gewissen zu machen, DAMIT er die Wäsche aufhängt und wenn er dann nicht meinen ERWARTUNGEN gemäß handelt, weil er sich ungerecht behandelt fühlt ("den ganzen tag habe ich gearbeitet!"), bin ich beleidigt und er auch... sondern wir können einfach direkt miteinander kommunizieren. Wäscheaufhängen spielt dabei bei uns gar keine Rolle... aber mir fällt gerade kein richtiges Beispiel ein. Das läuft mittlerweile so automatisch, dass ich es gar nicht mehr bemerke. lg miebop


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hallo, ich habe JETZT ERST deine tassenantwort im sandmännchen gelesen... weil ich noch mal die texte im kopf haben wollte, von denen johanna sprach. da war der fred bei deiner schon zu weit unten... auf der zweiten seite lese ich so gut wie nie, tschuldigung. ich hätte dir sonst geantwortet... da ging ja einiges durcheinander. aber vielleicht hat es sich mittlerweile geordnet? und pitti hat ja auch schon viel geschrieben.


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wird zuviel hier, mach oben weiter


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Huhu! Vorweg: Ich bin keine NE! Ich wurde in größtmöglicher Freiheit erzogen, es gab keine Grenzen außer die Defensivgrenzen meiner Mutter und die, die zum Schutze meiner jüngeren Schwester aufgestellt wurden *g*. Mein Papa hatte eh nix zu sagen *g*. (Das beantwortet schonmal das Verhältnis Oma/Opa.) Meine Tochter wird ab Geburt genauso ERZOGEN. Mein Mann findet NE toll, allein, weil er alles toll findet, was provokativ klingt. Er ist sehr streng erzogen worden mit regelmäßiger Prügel, es war von Anfang an klar, dass wir eher Richtung mein Elternhaus erziehen wollen. Aber wegen seiner eigenen Erziehung neigt mein Mann in sehr seltenen Fällen schon mal zu „Erziehungsmaßnahmen“ - ich weise ihn drauf hin (auch VOR unserer Tochter, alles andere, auch das „an einem Strang ziehen müssen“ finde ich albern, ich mag Offenheit) und gut iss. Da er gerne cooler NE sein möchte, hält er sich meist dran. Lg - roma


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Hallo Roma, das ist ja interessant :-) Er soll doch Mal in die Mailingliste kommen :-D Grüße Johanna