Elternforum Rund um die Erziehung

@ Nicht Erzieher

@ Nicht Erzieher

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Rein interessehalber: Wer hat einen "nicht erzogenen" Teenager? Oder sind eure Kids alle noch klein? Ich frag mich ob das alles auch funktioniert wenn sie ins Problemalter kommen? Kommen sie abends / nachts nach Hause wenn sie es für richtig halten? Gehn in die Schule weil sie es wollen und nicht müssen (schulpflicht)? LG Danny


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Das ist mal eine gute Frage, der Gedanke kam mir naemlich auch schon oefter. Ich find das Thema ansich sehr interessant, weil ich denke, dass die ganzen Nichterzieher naemlich selber kaum ueber 30 sind. Cata


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Cata, liebe Danny, ich weiß nicht, ob hier welche vertreten sind, die Teenager haben. Die "Nichterzieher" in den USA, die ich per Mail kenne (die heißen dort "radical unschoolers" bzw. es heißt dort "respectful pareting" www.joyfullyrejoycing.com, www.sandradodd.com, www.enjoyparenting.com www.learninginfreedom.com), da sind einige, deren Kinder Teenager sind bzw. schon erwachsen sind. In der Unerzogen-Mailingliste gibt es einige, deren nichterzogene Kinder bereits erwachsen sind, manche sind Teenager (jedoch in der Übergangsphase) und ich kenne einen persönlich, dessen Kinder nicht erzogen wurden. Eines dieser Kinder setzt sich heute für die Verbreitung und Legalisierung demokratischer Schulen in Deutschland und Europa ein. Nichterziehung ist nicht so "neu" wie das aus deinem Posting klingt. Es gab ja damals noch die "Antiautoritären" – das war sehr ähnlich wenn nicht zum Teil Deckungsgleich. Durch ein Missverständnis und falscher Pressemeldungen ist Antiautoritäre Erziehung in Verruf geraten bzw. falsch verstanden worden (es hieß, Kinder dürfen alles machen was sie wollen, auch defensive oder natürliche Grenzen wurden nicht beachtet). Jedenfalls gibt es aus damaliger Bewegung bereits nichterzogene Kinder, die nun Erwachsen sind. Dass die Pubertät ein "Problemalter" wird, liegt genau daran, dass die Kinder zuvor jahrelang erzogen werden. Wenn sie endlich auch körperlich in der Lage sind, zu rebellieren, tun sie das eben so gut sie können und wehren sich gegen die Unterdrückung. Wenn ein Kind nicht erzogen wird, sondern respektvoll behandelt (in unserem Sinne), wenn es seinen Bedürfnisse nachkommen kann, wenn es nicht Angst haben muss, bestraft zu werden, wenn es keinen Nachholbedarf hat an verbotenen Dingen, dann artet das im Pubertätsalter eben NICHT aus. Es muss ja nicht lügen, es muss nichts heimlich tun, es muss nicht "beweisen" dass es autonom ist. Es ist einfach wie es ist und wird von seinen Eltern bei allem unterstützt (natürlich achten auch wir auf Gefahren). SusanneZ kann das sicher noch mal genauer erklären :-) Gruß Johanna www.unerzogen.de


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich habe einen antiautoritär erzogenen Teenager. Gilt der auch? *g* Mein Sohn bastelt zur Zeit an seiner mittleren Reife und geht im Sommer in die Oberstufe. Er geht in die Schule, weil er nach dem Abitur studieren will. Sozialpädagogik wahrscheinlich. *g* Er möchte FÜR SICH einen guten Abschluß, um dann entsprechend seinen Weg gehen zu können. Das ist ihm SEHR wichtig. Feste Zeiten abends hatten wir eh nie, es gab/gibt nur die Regel, dass man Bescheid sagt, wenns später wird und erreichbar ist. Hat immer gut funktioniert.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

hallo, hab zwar noch keinen teenager hier, aber war selber mal nictherzogener-teenager. zählt? bei mir war das "problemalter" kein solches. gab keine drogenexzesse, keine alkoholgesteuerten autofahrten, kein bisindienachwegbleiben und die eltern wussten nicht wo ich war. meine grenzen konnte ich selbst einschätzen, denn das wurde ja von meinen eltern nie durch reglementierungen fremdgesteuert. dass in der pubertät die kommunikation abbricht, scheint eher bei autoritär erzogenen kindern der fall zu sein. reine harmonie war zwar auch nicht immer -es gab schreiereien, türenknallen etc- aber meine eltern waren in dem alter in erster linie problemberater, als die ich sie auch in anspruch genommen habe. es gab natürlich auch keine verbote, im sinne von: bis elf bist du zuhause, sonst... dafür absprachen, heißt: wenn du alkohol trinkst, holen wir dich ab, also lass uns eine für alle akzeptable zeit finden. lg miebop


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Das hört sich alles sehr positiv an. Ich las bisher sehr interessiert eure Diskussionen über Nicht-Erziehung vs. Erziehung mit und habe für mich einige positive Denkanstöße bekommen. Ich gehe einen Mittelweg. So wie es für uns passt und es klappt wunderbar :-) LG Danny