Mitglied inaktiv
Hallo Mami06, (ich rücke dieses Posting von mir von weiter unten noch Mal hoch, weil ich es wichtig finde und es da unten vielleicht zu schnell unter geht. Mich würde deine Antwort dazu schon interessieren.) Lass doch Mal die damalige Antwort von SusanneZ außen vor. Sie kann missverständlich formuliert worden sein, die Stimmung damals mag nicht mehr die beste gewesen sein. Das Beispiel was Susanne gewählt hat, war einfach ein schlehtes, bzw. sie hat ihre Message – die wichtig ist – mit einem Fallbeispiel verknüpft, das erstens fast nie stattfindet und zweitens einfach unglücklich gewählt war. Die MESSAGE war aber: Kinder merken deine Haltung – ob so: Eltern Kinder oder so: ELtern > Kinder. Das ist es – und ich habe das Gefühl, das ist bei dir nicht angekommen, weil dein Fokus gerade darauf liegt, wie "unsinnig" es klingt , dass es egal sein soll, welche Haltung hinter einer Handlung steckt. Ganz grob, vereinfacht und nicht voll wahrheitsgemäß sagen wir Mal: Erzieher handeln verhaltensorientiert: Wenn X, mache ich Y damit X nicht mehr eintritt. NIchterzieher handeln bedürfnisorientiert: Wenn X bedeutet es, dass irgendwas nicht stimmt (Bedürfnis nicht erfüllt, Kind "schreit" um Hilfe/Aufmerksamkeit. *Was* stimmt nicht? Ach so, Z, das gehe ich Mal an. Ursache weg -> X hört dann automatisch auf. Zu denken, die Haltung dahinter sei doch egal, solange die HANDLUNG die gleiche bleibt, ist eben "verhaltensorientiert" und geht quasi davon aus, dass Kinder quasi zu "dumm" sind, um so was zu "checken" oder so. Ist aber nicht so – zumindest nach Meinung der NE. Und ich glaube das ist für jeden einleuchtend. Du merkst doch auch, ob dich jemand BEhandelt und/oder sich über dich stellt, auch wenn er sich bemüht, es nicht zu zeigen. Früher oder später fliegt es auf, oder er ist wirklich ein sehr guter Schauspieler. Letzterer extreme Fall wäre doch aber eine furchtbare Art von Beziehung. Es geht im Grunde nur darum: WIE will ich mit meinem Kind leben – tagtäglich. Wie will ich mit meinem Kind zusammenleben? Wie stelle ich mir das ZUSAMMENLEBEN vor? Welche Art von *Beziehung* möchte ich mit meinem Kind haben? Die Antwort auf diese Frage drückt sich in allen Interaktionen aus. Eben ob du für dich/euch eine Beziehung so: Eltern Kind, oder so: Eltern > Kind gewählt hast. Insofern ist das, was SusanneZ beschrieben hat, sehr wohl stimmig, wenn auch unglücklich im Beispiel gewählt. Weiter diskutiert haben wir außerdem damals – und schade, dass du nicht erzählt hast, wie es weiter ging: Wir anderen Nichterzieher haben Susannes unglückliches Beispiel bedauert und beteuert, dass wenn unser Kind mit Essen schmeisst – oder um das aktuelle Beispiel zu nehmen, trotz "Bitte schmier das nicht an die Wand, wir nehmen dafür Taschentücher" weiter Popel an die Wand schmiert – wir uns dann überlegen würden, was überhaupt los ist. Jetzt immer weiter darauf zu pochen "ihr habt doch aber damals gesagt..... " ... kannst du machen! Aber... stimmt halt so nicht. Und: auch wir sagen unseren Kindern einfach "wir schmieren Popel nicht an die Wand", und das tun wir AUCH, um unsere Kinder auf die Gesellschaft vorzubereiten. Wir reden hier sehr oft darüber, wie es in der Gesellschaft so abläuft, was die Erwartungen anderer sind, waum dies und jenes nicht geht, warum das so ist etc. Was wären wir für Eltern, wenn wir dies nicht täten??! Außerdem fragen die Kinder ja dauernd. Z.B. heute sind wir am Haus einer Schulfreundin meiner Tochter vorbei gegangen und sie wollte sie spontan besuchen. Um 8 Uhr abends ist das in Deutschland unüblich. Ich brauche nichts zu "verbieten" – ich kann einfach sagen, das ist unüblich und warum etc. Wir haben einfach drüber geredet. Wenn sie ausgeflippt wäre und "trotzig" zur Tür gestampft wäre – dann wäre einfach etwas an unserer KOMMUNIKATION gestört. Ich würde mich fragen: Warum kommt meine Information nicht an, warum misachtet sie Bedürfnisse anderer nicht? Und hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz: Eine gute Kommunikation geht nur unter Gleichgestellten. Die Kommunikation ist sofort gestört wenn sie so ist: "X > Y" Ich bin höher als du und weiß es besser. Ich kann über dich entscheiden. Ich kontrolliere dich. Ich kann im Zweifelsfall alles machen, was ich will, du nicht. Etc. etc. Das alles stört eine ehrliche und reibungslose Kommunikation - wenn sie auch eine Art "Höhepunkt" an Harmonie innerhalb dieser Bedigung haben kann (also trotzdem einigermaßen oder recht gut funktionieren kann innerhalb von einer Erziehungsbeziehung). Deshalb hört ihr immer wieder, dass es "so was bei uns gar nicht passiert" – weil wir eine gute Kommunikation haben und uns vertrauen, die Kinder am eigenen Leib erlebt haben, dass man auf die Bedüfnisse anderer achtet, und sie dies nicht ausnutzen (weil sie eben NICHT von Geburt aus schlecht sind) und sie deshalb schlicht und einfach auf unsere ledigliche *Bitte* hören. Zu Situationen, in denen man sich überlegt, ob ein Verbot nun nach Nichtserziehungsprinzipien "erlaubt" wäre "zum Schutz meiner Grenze" oder so – kommt es nur in Übergangsituationen mit Kindern, die schon einige Jahre lang ERZOGEN worden sind. Nichterzogene Kinder von Anfang an übertreten in der Regel NICHT die Bedürfnisse und Grenzen anderer obwohl man sie drum bittet. Grüße Johanna www.unerzogen.de
Manchmal glaube ich, daß meine Deutschkenntnisse einfach nicht ausreichen, um klarzumachen, was ich meine (frei nach dem Motto "Wahr ist nicht, was A sagt, sondern was B versteht"). Obwohl ich mich nach wir vor als "E" sehe (in welcher Form/Abstufung auch immer), ist es nicht wahr, daß ich Dinge, die mir nicht passen am Verhalten meiner Kinder, schlicht verbiete, ohne mich zu fragen, warum sie sich so benehmen. Natürlich tue ich das, und ich versuche auch, wo immer es geht, die Ursache zu finden und abzustellen, damit sie sich "von allein" so benehmen, wie ich es gern hätte. Auch ist es bei uns nicht so, daß meine Wünsche nur per Verbot oder Gebot durchgesetzt werden können, denn meine Kinder handeln auch in den allermeisten Fällen so wie gewünscht, wenn ich sie um etwas bitte. Die "Bitte" ist doch immer das "mildere Mittel". Lediglich an dem Punkt, wo das Kind meine Bitte nicht erfüllen möchte, wird es doch dann interessant. Dann stellt sich die Frage, erstens warum es das nicht möchte und zweitens wie wichtig ist mir die Sache, ist sie so wichtig, daß ich in Form eines Verbots oder Gebots meiner "Forderung" Nachdruck verleihe oder läßt sich eine einvernehmliche Lösung finden. Natürlich suche auch ich ständig nach Kompromissen, und je älter die Kinder sind, um so mehr tun sie das von sich aus (Kompromisse vorschlagen). Dass Kommunikation nur unter Gleichgestellten wirklich funktionieren kann, halte ich dagegen für einen Irrtum. Es gibt zwar sehr viele Menschen, die ihrem Chef gegenüber z. B. ihre eigene Meinung lieber runterschlucken, weil sie das genauso sehen wie du, aber ich habe sehr sehr häufig die Erfahrung gemacht, daß es sich sehr wohl lohnt, auch mit Chefs zu reden, ihnen zu sagen, wenn man irgendeinen Weg für nicht optimal hält und eine andere, vielleicht bessere Lösung für das Problem hat. Ich war auf der Arbeit selbst schon mal beides, also Vorgesetzte und "Nachgeordnete", und es ist doch nichts schlimmer, als wenn ein Vorgesetzter immer meint, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und seine "Untergebenen so runterbügelt, daß eh keiner mehr was sagt. Viel besser funktioniert es, wenn der Vorgesetzte zwar die letzte Entscheidung fällt, alle anderen aber argumentativ voll mit dabei sind. Nur so kann man doch oft die beste Lösung finden. Und ähnlich halte ich es auch in der Familie. Ich sehe mich im Zweifel als "Entscheidungsgewaltige", will aber auf keinen Fall immer alles allein entscheiden/regeln, sondern ziele darauf ab, daß der Laden möglichst auch ohne meine Entscheidungen auskommt. Das Beispiel mit dem "abends um 8 bei einer Freundin klingeln" hätte exakt so bei uns auch ablaufen können, und auch meine Kinder, hätten das verstanden (also kein Gestampfe oder so). Mag sein, daß Nichterziehung bei weitem nicht immer so ist, wie ich mir das vorstelle, aber ich bin mir sicher, daß auch Erziehung (oder vielleicht besser "der Umgang, den ich mit meinen Kindern pflege) nicht immer so ist, wie du es dir vorstellst. Ich sehe NE und E auch nicht als Zwei unterschiedliche Lager, in die man alle Eltern einteilen kann. Es ist doch vielleicht eher so - um mal bei dem Über-/Unterordnungsgedanken zu bleiben - daß die einen Kinder als komplett gleichberechtigte Partner mit denselben Kompetenzen ansehen (egal welchen Alters die Kinder sind) und die anderen Kinder als Menschen ansehen, die aufgrund mangelnder Lebenserfahrung noch nicht alle Dinge selbst entscheiden können und daher so lange angeleitet/geführt werden sollten, bis sie selbst in der Lage sind, die ihre Entscheidungen zu treffen. Natürlich gibt es da auch über den richtigen Zeitpunkt unterschiedliche Ansichten, aber das lasse ich jetzt mal außen vor. Und zwischen diesen beiden Extremen gibt es doch 1000000 Abstufungen. Dass ich mich selbst eher als "E" einstufe, hängt damit zusammen, daß ich mich eher zu der letztgenannten Elterngruppe zählen würde, was aber nicht heißt, daß ich mich in Einzelfragen nicht auch mal näher an der anderen Seite sehen kann. Ich hoffe mal, daß das jetzt verständlich war. Naja, werden wir ja sehen....
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