Kat28
Ich hoffe sehr, jemand kann mir in meiner Lage helfen. Ich habe fast taeglich Konfrontationen mit meiner 3 Jaehrigen Tochter. Ich stosse gerade sehr an meine Grenzen mit meiner Tochter (gerade 3 geworden) Ich wuerde gerne vieles besser machen, aber in bestimmten Momenten (besonders denen des Trotzes und mich Testphasen, weiss ich nicht wie ich mit ihr am besten umgehen soll...) Ich habe das Gefuehl sie nimmt mich nciht ernst. Wieso und wo ich da falsch gefahren bin, weiss ich ehrlich gesagt nicht. Wenn ich ihr etwas verbiete, untersage, dann sagt sie generell NEIN, schreit, haut mich und schnaubt ab...Sie hat mich auch in letzter Zeit wieder gebissen, obwohl sie weiss, dass das sehr schlimm ist. Ich koennte manchmal nur noch heulen und fuehle mich als eine schlechte Mutter, denn sie ist wie ein ungezaemtes Tier. Wenn ich ihr sage, dass sie eine Auszeit bekommt, wegen schlechtes Verhlatens, dann kommt sie immer wieder aus dem Zimmer oder trampelt und stampft wie ein Elephant, haut gegen die Tueren und schreit wie ein Baby. Manchmal halten diese Schreiattacken eine halbe Std an. Dann kann ich sie auch durch nichts beruhigen, sie ist dann so ungehalten. Was kann ich nur tun, und vor allem BESSER machen. Ich bin so traurig, auch fuer meine Tochter, dass ich ihr anscheinend keine hute Mutter bin. Ich wuerde so gerne weg von diesen anscheinenden Machtkaempfen, denn sie schaffen uns beide enorm. Was kann ich nur besser machen? Vielleicht hat ja jemand einen guten Rat fuer mich?
Hi! Zuerstmal: Mach dich frei von den Gedanken, eine schlechte Mutter zu sein! Das stimmt definitiv nicht, Du bist die beste Mutter für Dein Kind denn Du liebst es auch wenn es momentan immer mal wieder Streit gibt. Ich habe einen Großen, der ist fast 4 und ein sehr sensibler, willenstarker, emotionaler Typ. Wir haben stündlich Konfrontationen. Ich habe versucht mir einige Verhaltensweisen anzutrainieren, damit ich UND er es leichter haben. - Ich bespreche mit ihm den Tagesablauf immer wieder, damit er weiss, was als nächstes und den ganzen Tag, auch mal die ganze Woche drann ist. Dann kann er sich drauf einstellen. - ich begründe Sachen kurz ("Jetzt ziehst Du dich an damit wir zum Frühstücken können") - will er etwas nicht ("NEIIIIN") dann gibts bei der 3. Ansage eine Drohung dazu, eine Konsequenz, die ihn ziemlich bald trifft ("Wenn Du nicht den Schlafanzug anziehst, haben wir keine Zeit für die Gute- Nacht- Geschichte") Nach der "Drohung" warte ich kurz, dann fange ich an zu zählen 1 - 2 - - bei "3" mache ICH das, was er nicht machen wollte (z.B. ihn ausziehen/anziehen/....) ich achte darauf, dass er sich nicht weh tun kann aber ich handle. Dabei versuche ich ruhig zu bleiben, keine dauernden Vorwürfe ("Jedes mal das Gleiche mit Dir...."), das würde ihn noch mehr anstacheln. Ausserdem folgt natürlich die angedrohte Konsequenz. Für diese Auszeiten im Zimmer ist sie noch zu klein, das würde ich erstmal weglassen. Wenn mein Sohn schreit, weil er was nicht kriegt, dann frage ich "willst Du alleine heulen oder soll ich dich trösten?". Tja, das was er wünscht, mache ich dann auch. Meistens hört er dann auch sofort/sehr bald auf, weil er merkt, das Schreien bringt auch nix. Mittlerweile sind wir beide schon so "geübt" in dem Verfahren, dass ich maximal 2x am Tag das Zählen anfagen muss und höchstens 1x die Woche was durchziehen muss. (Hihi, diese Woche wurde die Süßigkeitenschublade in den Keller geräumt weil er ohne fragen 2x was genommen hatte, heute hat er selbstständig bei jedem Osterei gefragt.) Für mich wichtig ist: ein Schema, das immer gleich bleibt. Nur so kann ich es schaffen selbst ruhig zu bleiben. Wenn ich mich selbst aufrege, dann wird alles nur noch schlimmer. Vielleicht kannst Du daraus was hilfreiches finden. Anouschka
Ich habe den Eindruck, du lässt die Trotzreaktionen Deiner Tochter zu nahe an dich ran. Du fühlst dich persönlich und deine Instanz als Mutter angegriffen und nicht respektiert. Vielleicht hilft es wenn Du mal die Perspektive des Kindes einnimmst: sie hat nur dich als vertraute Person mit der sie sich reiben kann, es gibt niemanden sonst, der es ihr "erlaubt" ihre _andere_ Seite zu testen und auszuprobieren. Deine Qualitäten als Erziehende werden durch die bei jedem Kind stattfindenden Trotzanfälle nicht herabgewürdigt. Hast du einen Erziehungsratgeber? Ich kenne mich da nicht aus, aber ich kann mir schon vorstellen, daß ein solcher Ratgeber gutes Rüstzeug für Trotzphasen gibt. Du kannst auch versuchen, Situationen in denen sie einen Anfall bekommt schon im Vorfeld zu umgehen. Strafe für Trotz ist generell keine gute Idee. Von Auszeiten halte ich bei so kleinen Kindern nichts. Meine 5-jährige trotzt auch noch gerne mal, es wird aber langsam weniger und oft hört es auf, wenn sie merkt, daß ich sie mit ihrem Verhalten doch nicht das Gewünschte erreicht. Liebe Grüße Lora
Hallo! Zunächst: Du bist keine schlechte Mutter!!!!! Das Verhalten deiner Tochter ist absolut altersgerecht. Ihr ist jetzt bewusst, dass sie mit ihrem Verhalten bestimmte Reaktionen hervorrufen kann. Das probiert sie aus. Jedes Nein von dir ist eine Herausforderung für sie. Sprachlich ist sie aber noch nicht so weit, dass sie ihre Wut/Frustration ausdrücken kann, also reagiert sie mit Schreien, Hauen, Beißen. Sie weiß sich in dem Moment einfach nicht anders zu helfen. Es ist wichtig, dass du dieses Verhalten nicht auf dich beziehst! Es ist Teil ihrer Entwicklung und es hilft euch beiden nicht, wenn du das persönlich nimmst und nachtragend bist. Insgesamt ist es hilfreich, vorrausschauend Situationen zu umschiffen, von denen du ahnst, dass sie kritisch sind. Das bedeutet nicht, dass du nachgeben musst, sondern für Ablenkung sorgst, bevor die Situation überhaupt eskaliert oder aber andere Alternativen anbietest (z.B. statt Schokolade vor dem Essen lieber ein Stück Apfel anbieten). Oft hilft es auch, wenn man zwei Dinge zur Auswahl hat (aber nicht mehr, weil das wieder verwirrt), z.B. roter und blauer Pulli, sie kann dann entscheiden, welchen sie anziehen will. So hat sie das Gefühl, ernst genommen zu werden und selbst Dinge entscheiden zu dürfen. Auszeiten und Strafen sind nicht angebracht, das versteht sie nicht wirklich und sieht auch den Zusammenhang nicht. Wenn sie dich haut oder beißt, kannst du sie festhalten (natürlich nur sanft), ihr in die Augen sehen und sagen: "Mir tut das weh, wenn du mich haust." und evtl. die Situation verlassen (immer besser, als das Kind "wegzusperren"). Lenke dich ab, um wieder runterzukommen (sing' ein Lied, zähl' bis 20, räum' die Küche auf - das hilft wirklich...). Wenn sie dann ankommt (und das wird sie tun), sei für sie da, nimm' sie in den Arm. Sprich' dann noch mal in Ruhe mit ihr darüber, am besten nicht vorwurfsvoll, sondern aus deiner Sicht ("Ich kann verstehen, dass du wütend warst, weil du keine Schokolade bekommen hast. Aber vor dem Mittag gibt es keine. Ich war ärgerlich, weil du mich deswegen gehauen hast." - oder so in der Art). So lernt sie, dass Wut, Ärger, Frust genau so wichtige Gefühle sind wie Freude, die man nicht verstecken muss, mit denen man aber lernen muss umzugehen. Für dich ist wichtig, dass du ihr Verhalten nicht als Beleidigung ansiehst, denn nur dann kannst du gelassen und konsequent handeln. Es ist sicher anfangs sehr schwer, die gewohnten Verhaltensweisen zu verlassen, aber es lohnt sich. Und denke immer dran, dass deine Tochter nicht gegen dich ist, sondern dich über alles liebt. Viel Erfolg, Anja
Hallo, für mich klingt das alles ganz normal. Die Trotzphase ist nunmal nicht immer einfach. Versuche mal festzustellen in welchen Situationen sie "trotzt". Könntest du evtl. einige Situationen schon vorher umgehen? Unser Großer ist nun 3 3/4 und sehr strukturiert. Er braucht einen genaunen Tagesablauf bzw. müssen Änderungen vorab besprochen sein. D.h. Ich erkläre immer "Morgen/Heute machen wir das und das". Ich benenne den Zeitpunkt in vor/nach dem Mittagessen/Abendessen. Wenn ich möchte dass er ein Spiel beendet damit wir etwas anderes erledigen können, gebe ich ihm vorab bescheid und lasse ihn seine Sache zuende bringen. Ich würde noch vorschlagen, lass sie viel selber machen und auch entscheiden. Versuche positives Verhalten in nächster Zeit besonders zu loben und negatives Verhalten so gut es geht zu ignorieren. Das hat bei uns auch gut geholfen. Buchtipp: Das glücklichste Kleinkind der Welt LG
Hallo an Alle, super lieben Dank fuer die tollen Tipps...ja ich kann davon bestimmt einiges anwenden und ich weiss dass es normal ist, dass sie trotzt, aber ich habe /hatte damit ein Problem, weil sie so extrem in ihren Ausbruechen ist. Andere Kinder sind nur halb so lautstark und ausdauernd wie sie und es kratzte schon sehr an meinen Nerven diese Ausbrueche auszuhalten...von denen ich manchmal das Gefuehl habe, dass sie es mt Absicht macht, nur eben um mich zu reizen. Ich muss gestehen, ich war auch schon mal lautstark zu ihr und habe sie in ihr Zimmer gesperrt, wobei sie immer wieder rauskam.... aber egal, dass ist die Vergangenheit und wir schauen nach vorne. Ich merkte auch, dass ich sowas wie eine Autoritaet fuer sie wiederspiegeln wollte...das heisst, das sie aus meiner Sicht eben manchmal auf mich HOEREN sollte, nur eben weil ich ihre Mutter bin und sie eben manchmal in meiner Ansicht, machen musste, nur weil es ein Erwachsener sagte. Ich fuehlte mich aber irgendwie schlecht dabei und merkte, das diese Verhaltensweise eher so war, wie ich es als Kind erlebt habe und es nun mit meiner Tochter genauso praktizieren wollte, wie meine Eltern. Was natuerlich falsch ist und mir auch sehr bewusst. Nun habe ich angefangen das Buch " DAs Kompetente Kind" von Jesper Juul zu lesen und es oeffnet mir sehr die Augen und ich glaube unser Zusammenleben hat sich innerhalt von 2 Tagen schon geaendert in der Hinsicht, dass ich versuche ihr KEINE Limites zu setzen und sie in ihrer Freiheit gewaehren lasse, natuerlich immer mit der noetigen Kommunikation, wenn sie dann trotzdem gegen meinen Rat entscheidet, dann ist das ihre Entscheidung und sie muss dann eben die Konsequenzen tragen. Jesper Juul sieht das Kind als eigenstaendiges Wesen was man in seiner Freiheit gewaehren lassen sollte, klar muss man nichtsdestotrotz das Kind leiten und ihm zur Seite stehen. Ich glaube mit diesem Buch habe ich nun endlich mein Ideal des Erziehungstils gefunden. Das Buch " Das gluecklichste Kleinkind" hab ich auch gelesen, aber ich muss gestehen, die Methoden haben bei meinem Kind leider keinen Erfolg gehabt,... Aber danke fuer den Tipp :-) Alles Liebe, Kati
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