Elternforum Rund um die Erziehung

Laufleinen und Belohnungssysteme, da werd mal einer schlau

Laufleinen und Belohnungssysteme, da werd mal einer schlau

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Also, im allgemeinen wird die Leine hier als menschenverachtend betrachtet. Es wurde sogar mit Hundedressur verglichen. Belohnungssysteme hingegen sollen einfach super sein. Das Kind will eine Belohnung und muss sich die natürlich erst verdienen. Wo ist jetzt da der Unterschied? Klingt für mich ehrlich gesagt auch nach Dressur. Wobei ich finde das muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich käme beides nicht in Frage. Mein Kind läuft auch mal davon und muss nicht an die Leine. Mein Kind bekommt auch mal was Süßes und wir machen auch Ausflüge unabhängig von seiner "Leistung". So, jetzt habe ich auch mal meinen Senf dazu gegeben und bin gespannt ob mir jm erklären kann weshalb das eine Dressur ist und das andere nicht???? lg


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Streng genommen ist ja schon das Wort Erziehung eine Art Dressur. Nur die Mittel und Wege unterscheiden sich,aber im Endeffekt ist das Ziel bei allen das Gleiche: Wir haben bestimmte Erwartungen an unsere Kinder und wollen sie zum sozialen Miteinander "erziehen". LG,onlyboys


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ich kann es Dir nicht erklären denn irgendwie find ich beides gut. Nun die Laufleine brauchte ich beim 1. Kind nicht weil er ganz lieb und brav war - beim 2. war ich dann schon so erfahren dass ih findiger war. Was das Belohnungssystem angeht: Es kommt immer auf die Situation drauf an. Nachdem mein Kleiner einen penetranten 3 Stundenrythmus hatte als Säugling und mein Großer ab 2 Uhr Nachts auch alle 2- 3 Stunden wach wurde hatte ich einfach ein großes Problem mit dem Schlafen und zwar so dass mir mein Kleiner beim Stillen aus den Armen fiel weil ich einschlief - wollte ja den Zwerg eigentlich nicht im Bett. Daher habe ich bei meinem 3-jährigen Großen der zu dem Zeitpunkt sicher Tag und Nacht trocken war das Belohnungssystem angefangen für Nächte die er in seinem Bett verbring - denn 2 Kinder in der Nacht im Bett ist nicht grad erbauend. Der Kleine landete nach seiner 4. Antibiotikabehanldung nach 5 Monaten Lebenszeit bei mir im Bett weil er auf einmal nicht mehr schreien konnte keine Stimme mehr hatte - was soll man auch machen und es war soooooo bequem. Der Große schlief dann durch aufgrund des Belohungssystems und der Kleine kam dafür jede Nacht wie ein Magnet und daher dann auch bei ihm das Belohnungssystem und es klappte - auf einmal haben beide Kinder durchgeschlafen und ich kann mich seit 5 Jahren ruhiger Nächte erfreuen (meine Kinder werden 9 und 12). Daher finde ich es nicht unbedingt Dressur wenn man das eine oder andere Belohnungssystem einführt um einen Normalzustand zu erreichen. Gruß Birgit


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Beides ist Dressur, wenn man böse sein will. Denn Erziehung ist nichts anderes als einem Kind die für ihn geltendes Regeln beizubringen. Bei einem Hund wäre das eben Sitz Platz Fuß, bei einem Kind entsprechend andere Regeln. Der Unterschied bei Laufleinen und Sternchen kleben ist der Aspekt daß es sich bei dem einen um vermeidung negativen Verhaltens geht (auf die Straße rennen etc) und deswegen auf eine negative Reaktion auf ein solches Verhalten erfolgt (das Kind reißt aus und bekommt deswegen eine Leine). Das andere legt den Fokus auf positive Verhaltensweisen die erwünscht sind und auf die positiv reagiert wird. Für jeden Menschen ist natürlich das Lernen durch Motivation wesentlich angenehmer und erfolgreicher als das Lernen aufgrund der Angst bei Nichterfüllen der Anforderungen. Also ist es logischerweise besser den Fokus auf positive Verhaltensweisen stärken liegen und unerwünschtes Verhalten zwar kurz mit der natürlichen Konsequenz konfrontieren aber kein Riesenthema daraus machen... wobei ich keine Diskussion lostreten möchte ob das an der Leine gehen nun eine Strafe ist oder nur eine Vorsichtsmaßnahme, etc. Ich habe das nur als Beispiel genutzt weil es oben konkret angefragt wurde.


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also es kommt immer auf das kind an mit der laufleine beim einen braucht mans beim anderen nicht. ich persönlich habe schon mal die laufleine benutzt und bin jeden tag froh darüber das ich sie hatte sonst wäre was schreckliches passiert als er sich erst an mir halten wollte und dann das rennen doch interessanter war. darum jedem das seine. lg


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Abgesehen davon, daß ich Laufleinen bis zu einem bestimmten Alter nicht schlimm finde, wenn das Kind(!!) es nicht schlimm findet: Ich bekomme meinen Sohn NUR durch das Belohnungssystem zum Malen :-)) - die Aussicht, nach fünf Smileys ein kleines Auto zu bekommen, spornt ihn an. Ich habe alles mögliche versucht, mitgemalt, etc. Aber tja, er will eine Belohnung. Und die soll er bekommen, weil Malen für ihn eine Überwindung ist! Dafür arbeitet er im Haushalt meist freiwillig mit. Er deckt den Tisch, räumt ab, und hilft gern beim Schnippeln von Gemüse. Aber nicht immer. Und ist OK, wenn er ziwschendurch sagt daß er nicht mag. Auch wenn er nicht helfen wollte, würde ich bei solchen Dingen kein Belohnungssystem einführen. Haushalt sollte selbstverständlich sein, und wenn man ans Ehrgefühl appelliert ("Komm bitte, ich brauche Deine Hilfe") gehts meist.


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Witzigerweise ist das "Belohungssystem" Kernelement der Hundeerziehung *lach* Was ich ja immer sage: wer ein Kind erziehen kann, der kann auch einen Hund erziehen (wobei, wenn ich das hier so lese, fängt man besser mit einem Hund an, da man dann ja schon alle grundsätzlichen Erziehungsmittel kennt).


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Dann ist das Malen für ihn wohl das Äquivalent zu "Bei Fuß!" für einen Hund?


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Moin, ich möchte ihr mal eine Definition von Erziehung darstellen: "Erziehung (also die Bildung von Geist und Charakter und die Förderung der Entwicklung) ist ein soziales Handeln, welches bestimmte Lernprozesse herbeiführen und unterstützen will, um relativ dauerhafte Veränderungen des Verhaltens zu erreichen, die bestimmten, vorher festgelegten Erziehungszielen entsprechen. Zusätzlich dienen selbstorganisierste Lernprozesse dem Aufbau der Persönlichkeit und der Ausbildung eines Individuums. Ziele der Erziehung sind z.B. Mündigkeit, soziales Verantwortungsbewußtsein, Emanzipation, individueller Kompetenzzuwachs und differenziertes Handlungsvermögen eines Individuums innerhalb einer Gesellschaft. Sinn der Belohnungssysteme sind (richtig angewendet) die Kompetenzen, das Handlungsvermögen und das Sozialverhalten des Individuums zu stärken. Erziehung ist also eine Pflicht, die wir unseren Kindern gegenüber zu erfüllen haben, um ihnen ein selbstbestimmtes, soziales und kompetentes Miteinander und Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen." Diese Definition von Erziehung und die anderen Aussagen sind Bestandteil der Erzieher-Ausbildung ...hab ich mir also nicht aus den Fingern gesogen... Liebe Grüße


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Das Belohnungssystem erfordert nur einen gewissen Intellekt, das muss man kapieren. Ich halte von beidem nichts. Ich denke mit Belohnungssystemen wie mit Strafsystemen macht man es sich zu einfach. Das ist eine Konditionierung. Lernen, weil ich etwas bekomme, weil mir etwas droht! Lernen durch Einsicht ist weit nachhaltiger, aber auch schwieriger. Deswegen stehe ich auch ein- bis zweimal in der Schule (die lieben Strafsysteme Himmel Hilf). Wobei ich eine Einschränkung machen würde, ich kann mir vorstellen, dass ein Belohnungssystem für verfahrene Situationen helfen kann, so wie ich eine Leine - nur zur Sicherung - auch noch legitim fände. Ich habe meine Kidner im Auto ja auch angeschnallt zu ihrer Sicherheit, auch wenn sie es gehasst haben. Aber das als Erziehungsmittel für alle Lebenslagen und alle Kinder? Schrecklich. Gruß Tina


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Entweder ein Kind macht freiwillig mit, weil etwas in seinen Aufgabenbereich gehört oder es läßt es. Es wird weder belohnt noch bestraft für etwas dass einfach zu machen ist. Schafft man einmal den Anreiz z.B. für jede 1 in der Schule bekommst du 5 Euro, fühlen sich Kinder unter Druck gesetzt und haben Versagensängste, weil sie es nicht schaffen sich die 5 Euro Belohnung zu holen. Belohnungs- und Bestrafungs-Systeme sind vollkommen für die Katz.


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Ich würde gerne wissen welche Methoden angewandt werden wenn werden Zuckerbrot noch Peitsche zum Einsatz kommen. Wo bleibt da die natürliche Konsequenz (tue ich schlechtes geht es mir schlecht, tue ich gutes geht es mir gut) für das Kind? Natürlich sollte man nicht jede Kleinigkeit über den Kelch bewerten, aber das sammeln von Punkten für eine kleine Belohnung hat doch viele positive Aspekte. Denn auch ein Kind kann lernen, daß dauerhaft gutes Verhalten Anerkennung findet.


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...das Verhalten(!) eines Kindes mit "Belohnungspunkten" zu ändern(!), ist das schlecht. Denn die Änderung wird bloß durch den Anreiz eines Gutzerles herbeigeführt. Die Änderung kommt nicht durch die Vernunft oder das Verständnis. Finde ich nicht gut. Übrigens ist normalerweise eine Anerkennung in Form eines Lobes oder einer Umarmung tausendmal schöner für das Kind. Was das "Verhalten" angeht.


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Das hast du gut geschrieben, genau das wollte ich damit sagen. Habs nur net so hinbekommen.


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.... das hast du genauso geschrieben wie ich es meine. lg