Elternforum Rund um die Erziehung

Kindergarten

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suchepotentenmannfürsleben

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Hallo Ihr Lieben, ich würde gern eure Meinungen hören zu einem Problem im Kindergarten. Mein Sohn (5) ist sehr impulsiv, außerordentlich aufgeweckt und schlägt manchmal über die Stränge. Dies zeigte sich dann manchmal auch damit, dass er anderen Kindern wehtat, wenn er sich nicht anders zu helfen wusste. Daran haben wir immer gearbeitet, es gibt sehr klare Konsequenzen und mittlerweile ist es so, dass es daheim wunderbar klappt, und auch gemeinsam mit mir mit anderen Kindern (die gleichen wie im Kindergarten, aber auch andere Kinder) ist er sehr viel ruhiger, geht auf andere Kinder ein, fühlt sich ein und es ist insgesamt entspannt.(empfinde ich und die Freundesmamas auch) Heute nun zufällig ein Gespräch mit der Kindergärtnerin, dass es im Kindergarten phasenweise schwierig(er) wäre. Beispielsweise hat er sich grundlos einem auf dem Fußboden liegenden Buben auf den Rücken geworfen, ohne jeglichen erkennbaren Anlass. Oder er reißt Bauwerke anderer Kinder im Vorbeigehen absichtlich ein. Sowas. Dazu erwähnt die Erzieherin aber auch in der Reihe der negativen Dinge, er habe die Tür des Spielzeugschuppens mit Schwung zu gemacht und dabei einem Kind (aus Versehen) die Finger geklemmt. Als Konsequenz (habe ich erfragt) wählt die Erzieherin folgende Dinge: - er muss am Tisch sitzen bleiben und darf nicht mitspielen - Alternativ im Garten auf der Bank ( beides gilt auch für andere Kinder) - und sie sagt ihm dann, dass sein geliebtes Kuscheltier ihn dann nicht mehr gern hat und wegläuft, also ihn quasi verlässt - Kuscheltier durfte auch schon als Strafe nicht mit zum Mittagsschlaf, sondern musste draußen bleiben. Die Kuscheltier- Variante habe sie eingeführt, weil die anderen Konsequenzen nicht helfen. Ich bin irritiert. Ich möchte natürlich auf jeden Fall sehr sehr klare Konsequenzen. Unbedingt! Die Erzieherin weiß laut eigener Aussage nicht (mehr), was sie tun soll, deshalb die "Kuscheltier- Konsequenz". Die Erzieherin ist sehr sehr engagiert und sehr lieb, ich schätze sie (fachlich und persönlich) sehr und mein Sohn mag sie auch sehr gern. Die Kuscheltier -Konsequenz finde ich aber unsinnig und kontraproduktiv. Ich möchte nicht, dass mit so etwas ähnlichem wie Liebesentzug gestraft wird. Das Kuscheltier ist Sohnemanns Liebling und so gut wie ständiger Begleiter, und ich möchte, dass es das auch bedingungslos sein darf. Wie seht ihr das? Übertreibe ich? Ist das eine sinnvolle Konsequenz? Ich habe natürlich auch überlegt, ob ICH Konsequenzen für schlechtes Verhalten im Kindergarten bei meinem Sohn durchsetzen sollte. Aber ich bin ja weder in der Situation dabei, noch kann ich einen guten Zusammenhang dazu ziehen. Natürlich habe ich mit ihm ein Gespräch geführt, nachgefragt und werde sein Verhalten immer wieder hinterfragen und bei der Stange bleiben. Dennoch denke ich, dass die Erzieherin bei Angelegenheiten im Kindergarten die Konsequenzen ziehen muss. Sie hat aber keine Ideen, wie das anzustellen wäre und ich bin gerade zu verwirrt. Fällt euch was ein? Die andere Überlegung wäre, ein Belohnungs- Punkte- System einzuführen. Könnte ich im Kiga- Rucksack deponieren und würde dann jedes Mal beim Abholen fragen, wie es klappte. Wenn gut, dann gibts einen Punkt, sonst nicht. Bei x Punkten gibts eine Belohnung. Was meint ihr? Ist nur eine Idee, so wirklich überzeugt bin ich nicht. Die Erzieherin meinte übrigens, dass auf meine Nachfrage (Ursachenforschung), die Kinder ließen ihn immer mitspielen, es gäbe keine Probleme, man würde ihn nicht ausschließen o.ä. Im Gegenteil, sie sei manchmal verwundert, dass sie ihn trotz seines Verhaltens mitspielen lassen. Aber er wäre immer gefragt und gern gesehener Mitspieler. Er selbst kann nicht sagen, warum er das macht. Ich kann`s auch nicht wirklich sagen, es fühlt sich an (also früher, als ich das auch beobachtete), wie eine Mischung aus Langeweile, unspezifischem Frust und nicht so recht wissen, wohin mit seinen Kräften. Bei uns daheim gibt es keinerlei Gewalt, allerdings hat Papa auch schon zwei oder drei Mal einen Klapps ausgeteilt und ich weiß auch, dass dieser extrem schnell auf 180 ist und dann auch anderen Leuten gern mal Prügel androht (Straßenverkehr) und zu körperlicher Gewalt eine etwas andere Einstellung hat. Leider kann ich diese nicht beeinflussen und ich bin auch nicht dabei. Außerdem ist mein Ex alles andere als gesprächsbereit und außer MIR die Schuld in die Schuhe zu schieben und mir Erziehungsunfähigkeit vorzuwerfen, würde ein Gespräch nichts bringen (tausend Mal versucht). Er spricht ja nicht mal mit mir. Ich will ihm NICHT die Schuld in die Schuhe schieben, suche aber lediglich nach Erklärungen. (JA habe ich ins Boot geholt, da gabs noch nicht mal ein Gespräch wegen der Klappse) Ich habe gerade keine so richtige Ahnung, wie ich das anpacken soll. Habt ihr Ideen? Btw. Das Kind ist nebenbeibemerkt ein richtiger Sonnenschein mit vielen vielen lieben Eigenschaften und ein sehr cleverer Bursche. :-) Danke euch! LG S


mama.frosch

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Antwort auf Beitrag von suchepotentenmannfürsleben

den kuscheltierentzug mit liebesentzug gleichzusetzen sehe ich genauso und die beziehung von deinem sohn zu seinem kuscheltier (die ja immer eine sehr persönlcihe ist, gerade auch durch die übergangsobjektfunktion) geht sie nichts an, sprich, kuscheltierentzug wäre ein strafe die ich mir verbitten würde. wie oft hat die erzieherin das denn schon praktiziert mit dem nicht-mitspielen-dürfen (finde ich in ordnung!)? wenn das wirklich konsequent angewandt wird sollte das eigentlich schon wirkung zeigen. vielleiht ist es hilfreich, wenn du mir der erzieherin gemeinsam überlegst was in der konkreten situation getan werden kann und angemessen wäre. von punkteprogrammen halte ich gerenell nicth viel; sind kinder und keine hunde. bringen deinem sohn die "missetaten" denn viel beachtung seitens der erzieherin? auch ein aus-der-situation-nehmen kann man unterschiedlich gestalten. wird im umkehrschluss auch gelobt, wenn dein sohn sich sozialer verhält?


suchepotentenmannfürsleben

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Hatte heute nochmal ein Gespräch mit der Erzieherin. Leider finden diese Gespräche immer zwischen Tür und Angel statt. Die Erzieherin hat ihn wohl schon mehrfach vom Spielen ausgeschlossen und an den Tisch oder auf die Bank gesetzt, es hätte nichts gebracht. Deshalb ja die Kuscheltier- Idee (die ich mir nun verbeten habe. Fand sie verwunderlich, hat es aber so akzeptiert, ich habe auch meine Beweggründe dargelegt.) Ich habe versucht, mit ihr gemeinsam nach Lösungen zu suchen, und vor allem auch Ursachenforschung zu betreiben, habe aber den Eindruck, dass man sich dort damit zufrieden gibt, dass es nun aber so ist, fertig. Sie hätte ihn wohl schon desöfteren nach solchen Situationen an den Tisch gesetzt und ihn Mini- Lük oder sowas machen lassen, meinte aber, dass er dann nicht den Eindruck erwecke, das dies für ihn eine Strafe sei, sondern er sich freue, dass die Erzieherin sich kümmere. Nach reichlich Nachdenken erscheint mir immer noch die Langeweile- Aufmerksamkeits- Unterforderungs- Theorie am plausibelsten, habe ich auch angesprochen. Darauf meinte die Erzieherin, dass sie sich bei 15 Kindern nicht die Zeit nehmen könnte, mein Kind nun immer zum Spielen anzuleiten und zu beschäftigen. Ich vermute mal, dass das in dieser Ausprägung gar nicht nötig ist, denn Sohnemann spielt daheim sehr schön allein und die Erzieherin hat heute auch wieder seine kreativen Spielideen gelobt. Ob er gelobt wird, werde ich nochmal nachfragen. ICH lobe ihn für gutes Verhalten und er freut sich dann auch und ist sehr stolz. Punkteprogramme mag ich eigentlich auch nicht, aber irgendwie fühle ich mich ziemlich am Ende meines Lateins..... Danke euch! LG S


mama.frosch

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naja, wenn "zur seite setzen" bedeutet, dann unter erzieherins VIP-anleitung mini-lük machen zu dürfen, dann wundert es mich auch ncith, dass er erfolg ausbleibt. bei uns im kindergarten mussten sich die kindern in vergleichbaren Situationen an einen Tisch setzen (an dem naütrlich nicht gespielt wurde) oder neben die Erzieherin auf die Bank; sie wurden niht ablehnend behandelt, aber allein rumsitzen hieß eben wirklich: langeweile.


Mitglied inaktiv

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Hmm, Kuscheltierentzug finde ich nicht logisch und nicht gut! Ist in meinen Augen dasselbe wie aufs Zimmer schicken...die Botschaft:"Wir/Ich/Dein Kuscheltier hat dich nicht mehr lieb" finde ich unmöglich! Vom Punktesystem rate ich auch ab, ich finde, er sollte lernen, dass es normal ist, nicht zu hauen, zu treten usw. und da seid ihr zuhause doch schon richtig gut dabei, ihm das zu vermitteln. Geht dein Sohn denn in einen Verein (Fussball, Judo?) wo er sich mehr austoben kann und auch Fairness lernt? Vielleicht wäre das etwas für euch? Bei einigen Kindern in der Gruppe meiner Tochter soll das auch geholfen haben, den Überschuss an Energie und vielleicht auch mal den Frust abzubauen. Ich finde es ok zu sagen, dass er eine Weile nicht mehr mitspielen darf, wenn er haut oder tritt usw., aber auf die Bank sitzen gehört für mich nicht zu den logischen Konsequenzen. Er sollte sich dann alleine beschäftigen können. LG! Carol25