Elternforum Rund um die Erziehung

Hört nicht auf ein Nein!

Hört nicht auf ein Nein!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, meine Tochter wird in zwei Wochen ein Jahr, nun ist es so das sie versucht ihre Grenzen auszutesten. D.h. sie weiß genau das sie an einige sachen nicht dran darf und versucht es doch, was ja ganz normal ist. Aber wenn ich nein sage, reagiert sie meist gar nicht darauf, wenn ich dann hin gehe es ihr wegnehme wird sie richtig böse! Auch ablenken mit anderen sachen funktioniert nicht! Ist das normal das Babys in diesem alter gar nicht auf ein nein reagieren? Was macht ihr in solchen Situationen?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Du mußt ihr kurz erklären, warum sie etwas nicht darf, und dann nein sagen. Immer wieder, und wieder, und wieder. Das dauert lange, monatelang! Sie muß es erst lernen. LG Antje


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Das Einzigste was sie genau weiß ist, das sie neugierig auf alles ist. In dem ALter ist "NEIN" ein völlig abstraktes Wort. Deswegen reagiert sie auch nicht darauf. Was Du tun kannst- nimm sie einfach weg und zeig ihr was anderes , sing ihr ein Lied, spielt was Schönes. Schau mal bei Dr. Posth in seine Suchliste, da findest Du eine ausführliche Erklärung. Gruß und viel Geduld Claudia


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ja, das ist ganz normal, und am Besten, du gibst gleich auf :-) In diesem Alter verstehen sie es noch nicht, schon gar nicht die Gründe. Was auch immer du tust, damit sie das "nein" lernt, wäre eine Art Hunde-Konditionierung (meiner Meinung nach). Versuche lieber, die Wohnung so ein(um)zurichten, dass du gar nicht so viel nein sagen musst. Ich nenne das eine "Ja-Umgebung", eine Umgebung, die JA zum Kind sagt, ja, erforsche mich, ja, fass mich an, ja sei neugierig! Alles, was kaputt gehen kann, nach oben, unnötige Deko wegstellen, Türsicherungen an Schränke (vielleicht einen offen lassen und Tupperware rein, damit sie beschäftigt werden kann, wenn du kochst), Unwichtige Dinge nach oben, Schubladen tauschen etc. etc. etc. Bei uns werden auch alle Klappstühle zugeklappt und die Unklappbaren hingelegt, damit er nicht auf Tische klettern kann, wo wichtige Dinge drauf sind (dafür darf er aber auf bestimmte Tische drauf, das ist eine tolle Beschäftigung für ihn, da ist er endlich "ganz groß", wahrscheinlich). Auch unsere Bürostühle legen wir hin, wenn die Gefahr besteht, dass er draufklettert und an unsere Laptops geht. Natürlich schafft man es nicht, ALLES auf "Ja" umzustellen, daher keine Sorge, das Wort "nein" wird sie schon kennen lernen, oft genug hören und auch die Bedeutung lernen und was dann erwartet wird. Je mehr du dann auch ihre "neins" beachtest, desto ernster nimmt sie auch deine - so ist es jedenfalls bei uns, mein Sohn ist jetzt 21 Monate alt, versteht auch das "nein", wenn es sein muss, ich respektiere aber auch seine (z.B. beim Windeln wechseln, wenn er nein sagt, warte ich halt ein bisschen, bis er bereit dazu ist – das kann nach 5 Minuten sein oder erst in einer halben Stunde. Vielleicht baden wir dann auch einfach. Oder ich lenke ihn mit einem interessanten Spielzeug beim nächsten Wickelversuch ab. Wir wickeln auch oft im Stehen. Ich kann vollkommen verstehen, dass das für ihn super lästig ist, ich finde Tampon-Wechseln auch extrem lästig, stell dir vor, das müsste man jeden Tag machen ;-) ). Für ihn ist "nein" jetzt auch ein "Werkzeug", dass ER benutzen kann, wenn SEINE Grenzen überschritten worden sind. Er sagt dann ganz deutlich "Nein, lass" :-) Ich versuche, das so oft wie möglich zu respektieren. Manchmal erfordert das mehr Kreativität als üblich. Manchmal bin ich auch genervt oder habe keine Zeit oder sonst was und ich kann es nicht respektieren. Manchmal geht es schlicht um Sicherheit, selbstredend würde ich nein sagen, wenn er sich ernsthaft verletzen könnte. Gegen ein paar Beulen habe ich nichts, Kinder sind eigentlich noch sehr robust und ihr Körper ist auch so leicht, dass fallen nicht so schlimm ist, wie wenn wir mit unserem ganzen Körpergewicht fallen. Lass dich nicht auf Machtkampfspielchen ein. Kinder sind überhaupt nicht darauf ausgerichtet, im Gegenteil, Menschen werden mit Kooperationsbereitschaft geboren, mit Neugier auf unsere Gesellschaft, mit dem Willen, sich unserer Gesellschaft und Kultur anzuschließen, um "dazu zu gehören". Sie WOLLEN so sein wie wir, sie WOLLEN verstehen, was wir meinen. Sie wollen nicht einfach nur "Grenzen austesten" – und sie sind auch keine kleinen Monster, die jedes Schlupfloch suchen, um uns auszutricksen und auszunutzen. Ganz im Gegenteil, sie lieben uns, sie machen uns nach, sie sind auf uns angewiesen, sie würden uns niemals austricksen, vorausgesetzt, wir tun das nicht mit ihnen durch gewisse Erziehungsmaßnahmen. Vorausgesetzt, wir behandeln sie mit dem selben Respekt, der allen (jungen und erwachsenen) Menschen zusteht. Je mehr wir ihnen Freunde sind, desto mehr wollen sie so sein wie wir, wer will auch schon so sein wie jemand, der einem die ganze Zeit "Nein" sagt, gerade wenn man so neugierig auf das ist, was die Welt so zu bieten hat – selbst wenn es nicht so häufig ist, dieses "nein", wenn man die Gründe noch nicht verstehen kann, kommt allein die "Gemeinheit" rüber, die Gefühle sind schon da, der Verstand noch nicht – zusätzlich kann sie ihre Gefühle noch nicht ausdrücken, benennen oder selbst lindern. Ich selbst bewundere immer die Leute und will so sein wie sie, die mich so sein lassen, wie ich bin, die so tolerant sind und selbst bei gegenteiliger Meinung mich einfach akzeptieren und respektieren können, und fröhlich mir sogar helfen bei meinen Vorhaben, in vollstem Vertrauen, dass ich MEINEN für mich richtigen Weg gehe :-) Viele "Nein-Dinge" lassen sich auch, wenn Zeit ist, in "Ja" umwandeln: "Ja – lass uns die teure Vase der Nachbarin zusammen anschauen – die ist wirklich interessant, nicht wahr?" Mit dieser Haltung kannst du ihr "Ja" sagen, aber aufpassen (z.B. Hand drunter halten, falls sie fällt), dass nichts kaputt geht. Bei unserem Laptop ist es z.B. so, dass ich einen weiteren "Benutzer" eingerichtet habe. Wenn ich Zeit habe, oder eh nicht dran sitze, loggen wir diesen anderen Benutzer ein und er kann alles mögliche drücken und Fehlermeldungen hervorrufen, er kann nichts kaputt machen, weil er kein "Administrator" ist, Programmänderungen und Löschen etc. geht gar nicht. So kann er auch Mal so wie ich sein – und dabei nichts zerstören :-) Wenn ein Nein unumgänglich ist, dann hilft deine Sicherheit, diese strahlt auch "JA"-Energie aus: "JA, ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass wird nicht ohne Anschnallen Auto fahren; JA, ich weiß, dass es dich ärgert, ich wäre an deiner Stelle wohl auch verärgert, wenn ich nicht wüsste, wozu das alles überhaupt nötig ist". Mag sein, dass sie trotzdem protestiert, aber deine Sicherheit hilft enorm, um es nicht eskalieren zu lassen. Du kannst dann besser mit ihrem Widerstand umgehen und kannst konsequent liebevoll sein, ohne hin und her überlegen zu müssen, was du jetzt machst oder ob das richtig ist oder nicht – dies würde Unsicherheit ausstrahlen, aber Kinder brauchen vor allem *Sicherheit* (mehr als Grenzen!) :-) Sie sind ja auf uns angewiesen, wäre doch schrecklich, wenn derjenige, auf den ich angewiesen bin, auch noch unsicher zu sein scheint. Da wäre ich vollkommen gestresst ;-) Vielleicht kennst du es, wenn du neben einem Chauffeur sitzt, der unsicher über sein eigenes Fahrverhalten Auto fährt... Außerdem erzeugt Widerstand immer Gegenwiderstand. "Ja" steht für Freiheit – Freiheit bedeutet allerdings nicht, dass man automatisch alles macht, was destruktiv für einen selbst oder andere ist. Bei Widerstand konzentrierst du deine Energie (Handeln, Gedanken) voll auf den Gegenstand/die Situation, und diese kriegt dann enorm viel Aufmerksamkeit. Für das neugierige Kind bedeutet das: Oh, das ist wohl etwas, was enorm viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, das will ich AUCH! (Auch das ist "Kooperation"!). Versuch Mal, statt ihr was wegzunehmen, was sie nicht haben soll, einen anderen interessanten Gegenstand, nicht ihr zu geben als Ersatz, sondern SELBST damit zu spielen, z.B. mit einem Telefon, einem mechanischen Küchengerät (Korkenzieher oder so), oder einem automatischen Maßband (diese die so einschnappen), oder ein Locher oder so was. In über 90% der Fälle wird sie das Ding, was sie nicht anfassen soll, sofort loslassen und auf das greifen, worauf DU gerade deine Aufmerksamkeit gelenkt hast. Wir haben zu Hause so eine Kiste mit lauter "Not-"Interessanten Sachen: Tesafilm, Locher, Schnapp-Messband, Zollstock, Stifte mit Deckel, was weiß ich. Ablenken funktioniert am besten, wenn du SELBST deine Konzentration auf das Nein-Ding "ablenkst", und zwar dorthin, wo du JA sagen kannst. Später wie gesagt, begreifen Sie das "Nein" schon viel eher (es dauert nicht mehr lange), vor allem dann, wenn es nicht so "abgenutzt" ist. Du bist doch groß und hast viel Erfahrung. Nutze sie, um kreative Lösungen zu suchen, um Neins zu umgehen, solange sie sie eh noch nicht versteht. Du brauchst keine Angst zu haben, dass sie dann nie lernt, was "nein" bedeutet - wie schon erwähnt, am besten lernen sie das, wenn man ihre eigenen "Neins" ernst nimmt. Grüße Johanna http://de.groups.yahoo.com/group/unerzogen/ www.unerzogen.de


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

... habe mal bei Frau Schuster (Tipps zur Erziehung) nachgefragt. Kannst ja mal nachlesen. Grüßle Dominique


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Denke auch dass man mit zeigen was nein bedeutet am weitesten kommt, musst halt immer am ball bleiben und nicht aufgeben... übrigens war das erste wort meiner kleinsten *NEIN* :-))) aber sie war auch die neugierigste von allen


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Apple, es ist nicht hoffnungslos. Ich habe mit dem Nein schon früh angefangen, nämlich als Mael angefangen hat, an der Blumenerde rumzumachen, Steckdosen zu grabschen, das Hobby aller Kinder... (war er ca. 7 Monate alt) Zuerst hat er immer nur gegrinst, aber ich stelle fest, dass er jetzt (seit ein paar Tagen erst, 4 Monate nach Beginn meiner Versuche) immer öfter aufhört, das zu tun, wo ich nein sage. Kann es gar nicht glauben. Außerdem denke ich, er hört nicht auf das Nein, sondern auf den Tonfall, Mimik und Gestik. Ich hole ihn auch meist dann von der Stelle weg, wo ich ihn nicht haben will. Ich habe allerdings die Befürchtung, dass das nicht anhält. Spätestens in der Trotzphase hört er wahrscheinlich gar nicht mehr und sagt selber nein :-( Ciao Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, Mein Ben ist jetzt 19 Monate. Als er grad ein Jahr war, hat er auch überhaupt nicht auf Nein gehört. Ich war schon immer ganz verzweifelt, weil er auch immer richtig wütend wurde. Aber jetzt, ich muss sagen, hat sich das deutlich verbessert. Er versteht ja mittlerweile auch was ich sage. Er weiss, dass es bei bestimmten Sachen Konsequenzen gibt und wenn er mal genau das machen will was er nicht darf muss ich ihn eigentlich nur noch dran erinnern dass er es nicht darf. Er lässt es, man soll es kaum glaube, dann einfach bleiben. Aber das geht erst so seit nem Monat oder so. Hat also ganz schön lang gedauert. Da hilft nur: Geduld, Geduld, Geduld. LG Jana mit Ben


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Man(Frau) muss Geduld haben, aber es wird besser !! Immer schön einreden : Alles nur eine Phase :O))


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi, bei meiner Tochter, 17 Monate, klappt es auch immer besser mit dem "Nein". Ich sage es immer gleich, gleiche Tonlage, erst "Nein", Erklärung, warum und zur Not nochmal "Nein". Wenn sie nicht hört, nehme ich sie dort weg oder sie kommt vom Arm (wenn sie mal wieder gekniffen hat, z.B.) LG, Claudia