Elternforum Rund um die Erziehung

Hochhol: Frage bzgl. "Petzen"...

Hochhol: Frage bzgl. "Petzen"...

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... und zwar wüsste ich gerne, wie Ihr das genau seht und handhabt? Ich finde es zwiespältig insofern, dass man doch eigentlich will, dass das Kind nicht nur seinen Kram macht, sondern auch etwas auf seinen Bruder/Schwester achtet (z.B. wenn sie zusammen im Zimmer spielen etc.) - und wenn es das tut, informiert es eben oft auch die Eltern, was diese/r gerade so macht... Ist das für Euch immer gleich "Petzen", oder nur, wenn... ja was? Wollt Ihr generell keine Informationen darüber hören, was das Geschwisterkinde macht/gemacht hat...? Und wie begründet Ihr dann, dass Ihr andere Informationen aber sehr wohl hören wollt (z.B. was im KiGa war, da erzähln sie ja auch ganz normal, was der X oder die Y gemacht hat, womit sie gespielt haben etc.) Muss sagen ich finde das schwierig :-/! Danke für Eure Meinungen! Gruss, M.


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Hallo, MM, das eine schließt doch das andere nicht aus, oder sehe ich das falsch. Ich kann doch die Informationen als solche aufnehmen und dann den Ball an das betroffene Kind zurückspielen. Bsp. K1: Mama, ... hat heute einem Jungen den Ball an den Kopf geworfen. M: Hey, das muss aber ganz schön weh getan haben. Was war denn bloß los? K2: Der war blöd zu mir. K1: Nee, war er gar nicht M: Hmmm, das muss ihn aber ganz schön verwirrt haben, wenn gar nichts los war. Was ist denn passiert? Natürlich ist der Gesprächsverlauf hier ideal (oder auch nicht....), aber wichtig ist m.E., dass nicht das initiierende Kind das Ruder in der Hand behält und damit "MAcht" erhält, nämlich die Macht desjenigen mit Wissensvorsprung. Es geht darum, Wissen zu modulieren, zu adaptieren und dann mit dem thematisierten Kind ins Gespräch zu kommen.... Wie ich es handhaben werde? Man wird es zu sehen bekommen... Keine Patentrezepte.... Das ist das Rezept LG, AyLe


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Hallo Ayle, ja da hast Du wohl recht, dass es keine "Patentlösung" gibt... Die Frage fiel mir halt so ein, weil unten so kategorisch geschrieben wurde "Kein Petzen" und ich es aber einfach oft schwierig finde zu sagen, "Was ist nun eigentlich Petzen", WAS genau will ich nicht unterstützen... usw.? Aber Deinen Denkanstoss find ich ganz gut, danke :-)! Gruss, M.


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Wenn es sich nur um einen reine Information über ein Geschehnis handelt wo ich nicht dabei war (sh. Ayles Beispiel) finde ich das in Ordnung. Meine Tochter berichtet mir alle 2 Minuten, "D. hat dies gemacht, D. hat jenes gemacht" - meist sitze ich im selben Zimmer dabei und sehe es selbst. Da geht es nicht darum eine Information rüberzubringen sondern darum hervorzuheben, dass sie es gesehen hat und ihr Bruder der "Böse" ist. Wenn einer der 2 z.B. Sauerei macht und der Andere sagt Bescheid, das ist für mich natürlich. Wenn aber ein Kind petzen kommt, dass das andere Kind sich gerade ein Gummibärchen aus der Küche "stibitzt" hat, finde ich das nicht schön. Da geht es darum sich selbst in ein besseres Licht zu stellen. Deswegen finde ich gerade bei älteren Kindern es nicht gut wenn man das Verpetzen des Geschwisterkindes fördert.


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... , nur frage ich mich manchmal, wie man es ihnen am besten erklärt - also wann sie mich informieren sollen/dürfen und wann nicht... Ich versuche es meinem Älteren (fast 4dreiviertel) zu erklären, er ist eigentich auch recht "scharfsinnig", trotzdem bin ich mir nicht sicher inwieweit sie das kapieren...(?) Der Kleine ist erst knapp 2einhalb. Was machst Du denn in Falle des unerwünschten Petzens? Gruss, M.


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Hallo! Meiner Meinung nach ist es bei den Kleinsten noch kein Petzen, sonder eher das tolle Gefühl etwas Interessantes berichten zu können, Mama durch eine gewissen Informationen zu helfen oder zu demonstrieren: "X hat die Blumenvase umgeworfen!" ...und ich bin ein liebes Kind, Mama, guck doch mal! Mein Sohn ist knapp 3 Jahre, erzieht unsere Katzen, sagt Oma, was sie nicht machen darf und wenn dann was ist, kommt er zu mir und "petzt". Aber ich denke wirklich, dass man das noch nicht Petzen nennen darf. Bei den Kids aus dem vorherigen Beitrag kann man das schon eher verständlich machen - dort wird das Verpetzen hauptsächlich dazu benutzt, dem Verpetzten zu schaden! Und wenn ich das große Kind bitte, auf das kleine Kind aufzupassen, dann ist es ja ein "Petzen mit Aufforderung der Mutter" und dient dem Wohl des kleinen Kindes. Man kann das wohl nicht verallgemeinern! LG n.r.05


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Hallo, n.r.05, Folgendes möchte ich gerne gegenüberstellen: "Meiner Meinung nach ist es bei den Kleinsten noch kein Petzen, sonder eher das tolle Gefühl etwas Interessantes berichten zu können, Mama durch eine gewissen Informationen zu helfen oder zu demonstrieren: "X hat die Blumenvase umgeworfen!" ...und ich bin ein liebes Kind, Mama, guck doch mal! Mein Sohn ist knapp 3 Jahre, erzieht unsere Katzen, sagt Oma, was sie nicht machen darf und wenn dann was ist, kommt er zu mir und "petzt". Aber ich denke wirklich, dass man das noch nicht Petzen nennen darf." "Die Motive des Petzens sind recht unterschiedlich: z. B. der Wunsch nach Gerechtigkeit, nach Aufmerksamkeit, wichtig zu erscheinen, ein Geschehen in einem bestimmten Licht darstellen zu wollen, von der eigenen Beteiligung abzulenken, den Lehrer oder die Eltern zu manipulieren, dem Opfer zu schaden." Wikipedia Soll heißen, dass auch das kleinkindliche Petzen vom Wunsch getragen sein kann zu gefallen.... Ob es da gut tut, darauf zu reagieren... Wer weiß...


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ist das motiv sorge oder eigene überforderung -finde ich petzen okay. (ich denke gerade an später, wenn kind 1 drogen nimmt und kind 2 weiß, sagt aber nix aus falsch verstandenem ehrgefühl oder sagt´s aus sorge.) petzen aus schadenfreude und sich überlegen fühlen würde hier wohl eher in einer enttäuschung enden, kommt aber bisher (noch? oder überhaupt nicht?) vor. oft gehen wir eher auf das eigentliche motiv hinter dem petzen ein, zb wenn R petzt: P hat den saft ausgeschüttet (eigentlich: mama, P ist SO ungeschickt und ich bin soooo genervt), reagieren wir eher mit: du bist ganz schön genervt von P, gelle? und R: jaaa! usw., meistens, sobald er seinen frust rauslassen konnte, ist die stimmung besser, ohne dass er durch eine standpauke meinerseits seinen frust an seiner kleinen schwester ausleben konnte. lg miebop ps: der saft trocknet derweil fest.


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Also bei Wikipedia werden zwar die Begriffe wunderbar aufgeführt. Dass bei Kleinkindern der Wunsch des Gefallen Grund für das Petzen sein kann, habe ich versucht in meinem Bericht mit dem Beispiel der Vase erwähnt! Wenn die Katze wieder heimlich in sein Bett gesprungen ist, obwohl Katze, wie auch Sohn genau wissen, dass das verboten ist oder Oma etwas macht, was ich meinem Sohn selbst untersagt habe und er dann zu mir kommt, um mir das zu erzählen, dann nenne ich das in gewisser Weise schon petzen, aber halt im Sinne von Aufmerksamkeit und vor allem Gerechtigkeit. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass ein 2-3jähriges Kind einen anderen verpetzt, um ihm zu schaden oder ein Geschehen in einem bestimmten Licht darstellen zu wollen! Ich unterstelle mal, dass das eine gewisse Lebenserfahrung voraussetzt und ich bezweifel doch stark, dass ein Kind in diesem Alter in so weiter Form berechnend handeln kann. LG n.r.05


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Und ich habe das Problem - bei ungleich älteren Kindern - auch. Beispiel erst vor ein paar Tagen: Fumi (12) kommt zu mir und erzählt mir, daß Temi (7) im Schlafzimmer auf die Wand gemalt hat. Was nun? Ich hätte das früher oder später selber gemerkt, weil es direkt an meinem Bett ist (unklug vom Täter *grins*). Ich hätte auch gewußt, daß Temi das war (ich kenne seine "Handschrift"). Wenn ich es selber gesehen hätte, hätte er natürlich eine Standpauke bekommen. Aber ich möchte nicht, daß Fumi das Gefühl hat, daß sie ihm da eine "reingewürgt" hat. Also fällt die Standpauke kleiner aus und ich sage Fumi, daß ich ihre Petzerei nicht gut finde (und daß ich es sowieso gemerkt hätte, weil ich nicht so blöd bin, wie sie zu meinen scheint). Aber ein BISSCHEN hat sie doch "gewonnen", denn eine Standpauke gab es ja, wenn auch eine kleinere. Und Temi kam um die große Standpauke herum, was mir auch im Magen liegt. Hat er verstanden, WIE mistig das war, was er getan hat? PLUS ich ärgere mich über die ganze Aktion, weil ich diese halb-und-halb-Lösung nicht wirklich gelungen finde. Petzen ist es für mich nicht, wenn es ein "um Hilfe bitten" ist. Sozusagen wie das Anrufen eines Schlichters. "Mama, der Temi tritt mich die ganze Zeit!" Das klingt eher wie ein "hilf uns, diesen Streit zu schlichten" als wie ein "schimpf ihn". Denn natürlich ist Fumi Temi körperlich überlegen und könnte ihn ohne Weiteres zurücktreten, aber sie weiß auch, daß der Kampf dann nicht zuende ist. Ich finde, dann muß sie in ihrer Sprache sagen dürfen: "Ich bin im Moment überfordert mit meinem Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden und Temis Ruf nach Aufmerksamkeit. Bitte hilf uns, eine Lösung zu finden." Gruß, Elisabeth.