Elternforum Rund um die Erziehung

Glaubt ihr an Bindungsverwirrung?

Glaubt ihr an Bindungsverwirrung?

Sunneschyn

Beitrag melden

Gibt es die Bindungsverwirrung wirklich, wenn Mama und Papa sich gleich bemühen und den Säugling "zusammen" betreuen im ersten Lebensjahr? Wer hat Erfahrungen? Wird die Bindung dann tatsächlich unsicherer? Wieviel haben die Papas bei euch mitgeholfen?


Mijou

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

Manchmal artet die Besorgnis von Müttern wirklich aus, oder? Jetzt ist es schon schlecht, weil "bindungsverwirrend", wenn beide Eltern sich ums Baby kümmern! Das ist eh selten genug, da sollten wir den Vätern nicht auch noch eine willkommene Ausrede liefern, sich schon wieder zu drücken! Kinderpsychologen sagen übrigens: Ein Baby kann zwei bis drei Bezugspersonen haben, eine allein ist eher wenig. Es dürfen also Mama, Papa, Lieblingstante, Oma, Tagesmutter usw. ebenfalls in die Bresche springen. Tauchen sie täglich auf und kümmern sich fleißig, vertraut das Kind ihnen und erlebt die zusätzliche Bezugsperson durchaus als Bereicherung. LG


Häsle

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

Ich glaube nicht daran. Mein Mann hat sich von Anfang an sehr viel um unsere Tochter gekümmert. Er arbeitet im Schichtdienst und hat nach zwei Tagen immer zwei Tage frei, in denen er sehr viel mit ihr macht/gemacht hat. Als unsere Tochter neun Monate alt war, habe ich wieder angefangen, Teilzeit im Schichtdienst zu arbeiten. Somit war ich auch öfter über 24 Stunden nicht zuhause (anfangs alle zwei Wochen, jetzt mindestens ein Mal pro Woche), und der Papa war/ist in der Zeit für alles zuständig. Außerdem hat auch die Oma sie zwei Jahre lang zwei Mal pro Woche je 8-9 Stunden betreut, und bei der anderen Oma ist sie jeden Tag mindestens eine Stunde zum Spielen (wohnen nebenan). Bei uns gibt es keinerlei Anzeichen für eine Bindungsverwirrung. Ich bin trotz allem ihre Bezugsperson Nr. 1. Aber sie akzeptiert auch problemlos ihren Papa, wenn ich nicht da bin. Und wenn wir beide nicht verfügbar sind, lässt sie sich auch ohne Probleme von Oma, Opa, Tante, Onkel betreuen und trösten. Nur bei Fremden will sie nicht bleiben. Und im Kindergarten macht sie Theater, was aber nichts mit Bindungs- oder Vertrauensproblemen zu tun hat, sondern mit ihrem Dickkopf. Sie ist jetzt übrigens fünf. Sogar mein Neffe (7), der von klein auf jeden Tag bei der Oma war, weil beide Eltern noch in der Ausbildung waren, wusste immer genau, wer seine Eltern waren. Seine Mama ist für ihn immer noch die Allerbeste, sie haben eine ganz tolle Beziehung. Besser geht's gar nicht. Ich finde es viel besser, wenn Kinder von Anfang Vertrauen zu mehreren Personen aufbauen können. Kinder, die nur an der Mama hängen, wären mir zu anstrengend.


MM

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

... und ich denke, wenn man seinen Verstand benutzt, statt eine "Glaubensfrage" daraus zu machen, kommt man auch darauf! Mijou hat es treffend beschrieben/erklärt. Manchmal denke ich echt, wenn man keine Sorgen/Probleme/Ängste hat, macht man sich künstlich welche... Ist das grad ne neue Mode... ;-) ???


kaempferin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von MM

Sehe ich auch so - und was ist das überhaupt für ein Wort - Bindungsverwirrung??? Und auch da bin ich derselben Meinung: "Manchmal denke ich echt, wenn man keine Sorgen/Probleme/Ängste hat, macht man sich künstlich welche... Ist das grad ne neue Mode... ;-) ???" Hauptsache ist doch, das Kind wird nicht vernachlässigt und gut und liebevoll von BEIDEN(!!!) Elternteilen behandelt, oder?! Das meine ich aber doch!


streepie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

Oh, Quatsch! Bei uns war mein Mann ebenso involviert wie ich (es gab sogar Zeiten, wo sie sich als ganz Kleine nur von Papa troesten liess). Und, da ich Vollzeit arbeite, ging meine Tochter mit 6 Monaten in die Kita. Bindungverwirrung kann ich nicht feststellen - (jetzt mit 2 1/2) liebt sie beide Eltern, laesst sich von beiden betreuen (ich bin auch mal ueber Nacht weg) und hat auch zu den Grosseltern ein super Verhaeltnis. LG Connie


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von streepie

ich halte das auch für nicht relevant...ist doch toll wenn papa sich bemüht. zuviel bei dr. posth gelesen?


Patti1977

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

was soll eine bindungsverwirrung sein? ich denke, dass es dem kind gut tut, wenn sich beide eltern, geschwister und auch großeltern kümmern. nur mama allein halte ich für zu wenig. manche mütter mögen es immer gebraucht zu werden, aber ich finde, ein papa darf genauso gebraucht werden. meine tochter hat eine engere bindung zum papa als zu mir. nur beim weinen bin ich eher die ansprechperson. aber verwirrt ist sie dadurch nicht. sie weiß, sie ist bei beiden gleich aufgehoben, beide eltern strahlen die gleiche sicherheit aus und das bringt dem kind mehr als ein unsicherer vater, der mal einspringen muss.


Pamo

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

Welche Bindung soll den unsicherer werden, wenn beide Eltern das Kind betreuen?


Sunneschyn

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Pamo

Danke für eure Antworten, ich bin beruhigt. Habe wohl zuviel bei Dr. Posth gelesen und mich verunsichern lassen. Eigentlich sagt mir mein Gefühl auch, dass es toll ist, wenn sich der Papa viel um unseren Kleinen kümmert. :-)


Kuscheling

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

Hat Dr. Posth irgendwo geschrieben, dass es zu einer Bindungsverwirrung kommt, wenn Mutter und Vater sich gleichermaßen um das Baby kümmern? Oder das ist nicht toll ist, wenn sich der Papa auch viel kümmert? Gibt es einen Link? Ich glaube, dass es das geben kann, denn ich verstehe darunter etwas ganz anderes als alle anderen hier. Und nur, weil es bei deren Kindern nicht eingetreten ist, heißt das noch lange nicht, das es das nicht gibt. Oder gibt es vielleicht gar keine Allergien, weil mein Kind keine hat? Dennoch brauchst du dir mit Sicherheit keine Sorgen machen. Es ist toll, dass sich dein Partner viel um euer Kind kümmert.


rabarbera

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Kuscheling

Ich denke nicht, dass du "zu viel Dr. Posth gelesen" hast! Vielleicht haben einige bzw. viele hier, oder auch du (??) ihn aber falsch verstanden?! Unter Bindungsverwirrung verstehe ich, dass ein Baby keine feste Bindung zu einer primären Bezugsperson entwickeln kann, weil die Betreuungspersonen ständig wechseln, keine bestimmte Person dauerhaft verfügbar ist und es dadurch nicht weiß, an welche Person (Mutter, Vater, Tagesmutter, Oma, etc.pp.) es sich VORRANGIG binden soll. Das heißt natürlich NICHT, dass der Vater sich nicht kümmern soll (übrigens kann durchaus auch der Vater primäre Bezugsperson sein ;-) und auch nicht, dass ein Baby nicht zu mehreren Personen eine Bindung aufbauen kann! Aber es sollte (mE) eine verlässliche primäre Bezugsperson vorhanden sein. In diesem Sinne glaube ich schon, dass es die "Bindungsverwirrung" gibt! So habe ich Dr. Posth verstanden - aber vielleicht habe ICH ja zu wenig Dr. Posth gelesen oder bin ein bisschen schwer von Begriff?? ;-))


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Kuscheling

Aber wenn es sowas geben könnte weil es könnte sein daß es zu einer BV kommen könnte wenn usw. Das kannn man auf alle Bereiche anwenden der Kindrerziehung. Und sich am besten die Kugel geben. Dr. Posth wird dafür bezahlt daß er Diagnosen aufstellt. Manche Ansätze findich gut. Aber Bei seinem Diagnosereichtum ist es _unmöglich_ ein Kind normal aufwachsen zu lassen. Es ist sein Job Diagnosen aufzustellen. Verdient sein Geld damit. Hier machters ehrenamtlich. Glaubich.


Kuscheling

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Zunächst einmal brauchte ich keinen Experten, um zu der Auffassung zu gelangen, dass eine sichere Bindung wichtig für mein Kind ist. Der Gedanke an eine Bindungsverwirrung lässt mich nun auch nicht zur Kugel greifen, sondern umso mehr dafür Sorge tragen, dass dem Baby ja nach Lebensumständen eine, zwei oder mehrere verlässliche Bezugspersonen zur Verfügung stehen. Wenn der seltene Fall einer Verbindungsverwirrung eintreten sollte, bräche ich ebenfalls nicht in Panik aus, sondern ich würde halt schauen, dass sich entweder die primäre Bezugsperson wieder verstärkt um das Baby kümmern kann oder wenn das nicht möglich ist, halt damit leben, dass es sich ggf. an die Tagesmutter oder Oma stärker bindet als an mich. Ständig wechselnde Betreuungspersonen kämen für mich eh nicht in Frage. Vielleicht machst du dir mal die Mühe, durchzulesen, was Dr. Posth unter dem Stichwort Bindungsverwirrung schreibt. Ich empfinde das nicht im Entferntesten bedrohlich oder verunsichernd, ich empfinde es noch nicht einmal negativ. Es bestätigt ganz im Gegenteil mein Bauchgefühl, dass es wichtig ist, dass ein Baby verlässliche Bezugspersonen hat. Was ist daran falsch. Mir verhelfen die Beiträge von Dr. Posth zu mehr Gelassenheit. Ich wusste z.B. dass das aggressive, asoziale Verhalten meines Kleinkindes normal ist und konnte böse Blicke und dumme Sprüche von anderen Eltern besser ertragen. Auch die Entscheidung zum Langzeitstillen viel mir viel leichter, nachdem ich (unter anderem) seine Beiträge dazu gelesen hatte. Ich finde es falsch, ihn dafür verantwortlich zu machen, wenn er falsch interpretiert wird. Er steht in der Regel auf Seiten der Kinder. Dafür schätze ich ihn.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Kuscheling

Ich schrub doch. Manches ist gut manches fragwürdig.


shinead

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Das ist einfach furchtbar!!!


rabarbera

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von shinead

Wenn du keine anderen Probleme hast: Glückwunsch! ;-))


kaempferin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von rabarbera

"@shinead Wenn du keine anderen Probleme hast: Glückwunsch! ;-))" Sehe ich ganz genauso... dass manche auch immer und ewig an irgendwas rumkritteln müssen...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sunneschyn

Hallo beim ersten Kind waren wir 5 Monate beide zu Hause, Papa und Mama danach war Papa mit dem Kind noch die ganze Elternzeit zu Hause bis Nr. 2 da war mit Nr. 2 waren wir auch einige Zeit gemeinsam zu Hause, so 5 Monate und bei Kind Nr.3 waren wir auch so 2,5 Monate gemeinsam zu Hause und meine Kinder sind nicht verwirrt. Die Anfangszeit war total entspannt und schön Grüße Silly