Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin begeisterte Leserin (und auch ab und zu Fragenstellerin) im Forum von Herrn Dr. Posth (Entwicklung). Allerdings frage ich mich doch manchmal, ob die gesamte Kinderpsychologie nicht etwas "überzogen" ist. Oft bekomme ich beim Lesen seiner Antworten ein richtig schlechtes Gewissen und das Gefühl, einiges falsch zu machen bzw. gemacht zu haben und somit meinem Sohn große Schäden zuzufügen und dafür verantwortlich zu sein, dass er später mal beim Psychiater sitzt... Bisher habe ich immer alles nach Gefühl gemacht und bin ganz gut damit gefahren. In letzter Zeit ertappe ich mich allerdings dabei, dass ich nun (laut Dr. Posth) alles richtig machen möchte, was jedoch überhaupt nicht möglich ist! Beispiel: Fremdbetreuung Unser Sohn (14 Monate) geht seit Anfang August zur Kita. Er wurde mehrere Wochen sanft eingewöhnt, sprich ich war mit ihm dort, er entfernte sich von mir und irgendwann ging ich weg, steigerte dies bis zu mehreren Stunden. Nun ist er ganztätig dort, schläft, isst, spielt, läßt sich trösten etc.. Beim Hinbringen jammert er kurz, wenn ich gehe, winkt mir dann aber nach vom Arm der Erzieherin aus. Wenn ich ihn abhole, zeigt er mir freudestrahlend sein Spielzeug. Von Anklammern keine Spur. Für mich alles sehr gute Zeichen. Aber wenn ich dann im Entwicklungsforum lese (und auch frage), bekomme ich direkt das Gefühl, dass er weder dort eine Ersatzbezugsperson hat, noch glücklich sein kann. Dass sein fröhliches Spielen nur Fassade ist, er aber im innern schrecklich unglücklich sein muß. Und dass er später mal schreckliche Probleme bekommen wird (von einer Trennungsangst zu einer unsicher-vermeidenden Bindung etc.). So ist es mit vielen Bereichen. Entweder mache ich als Mutter fast alles falsch oder die Kinderpsychologie wird total "überbewertet". Was meint Ihr? LG, Nachtengel
hm? also ich finde sein forum auch gut,aber deswegen nehme ich es nicht als leitfaden oder will alles so machen,wie er es schreibt,ich habe darin lediglich für mich eine bestätigung gefunden,in dem wie ich es vom herzen her mache und was ich so beobachten kann tag für tag. ob dein kind zbsp eine ersatzbezugsperson gefunden hat,dass kann dir dr posth nicht sagen,dass musst du doch sehen als mutter. *schulterzuck* dr.posth schreibt ja auch nur so allgemein,denn er kennt ja dein kind nicht persönlich und kann nur anhand von wahrscheinlichkeiten "arbeiten". so ein forum ist sicher eher für allgemeinfragen da (kind schreien lassen,nein,wenn nein,warum nicht,was passier da, etc etc.) und ersetzt nicht eine persönliche beratung,wenn man ein problem oder spezifische fragen hat..... glg pitti
Hallo, ich hatte gerade neulich auch was dazu geschrieben. Ich wäre da auch etwas vorsichtig, was Dr. Posth betrifft. Viele Ratschläge finde ich zwar gut (z.B. gerade mit früher "Fremdbetreuung" wäre ich auch eher vorsichtig und würde es wirklich nur machen, wenns gar nicht anders geht), manches ist m.E. aber total daneben, leider :-/! Z.B. damals das mit dem Tod des Vaters (man solle es laut Dr.Posth dem Kind gegenüber mit "arbeiten gehen" vergleichen :-((((!!!). Hier: http://www.rund-ums-baby.de/erziehung_elternforum/beitrag.htm?id=25200 Oder jetzt neulich las ich, wie er allen Ernstes jemandem, dessen Kind (kein Baby mehr, sondern über 2 Jahre alt!) spitze Eckzähnchen hatte und so alle Schnuller kaputtmachte, riet, die Zähne abschleifen zu lassen! Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=34618 Ich dache ich lese nicht richtig - bei einem Kleinkind so einen Eingriff zu empfehlen, der nicht ganz "ohne" ist (z.B. psychisch - Kind kann Angst vorm Zahnarzt entwickeln; physisch - Zähne können dabei beschädigt und damit karies-anfälliger werden...usw.) NUR darum, damit es weiter schnullern kann?!? Ich meine, in dem Alter kann man das doch getrost als Anlass nehmen, den Schnuller abzugewöhnen. Machen doch viele auch ohne dieses Problem, und es klappt gut! Also da zweifle ich schon ganz stark daran, dass dieser Ratschlag dem "Wohl des Kindes" dient...:-/ (Leider kann man bei ihm im Forum nicht direkt antworten und deswegen nen neuen Thread aufmachen, wo das so viele Ratsuchende "Schlange stehen", fand ich nun nicht angebracht.) Ich will damit nur sagen, dass man seine Ratschläge auch in etwas kritischerem Lich beurteilen sollte, da er manchmal eben wirklich solche "Hämmer" bringt. Natürlich machen das auch andere Ärzte/"Ratgeber", aber gerade er wird hier m.E. mitunter etwas unkritisch weiterempfohlen, so als sei er die höchste Instanz des "Kindeswohls"... ¨ Gruss, M.
einige dinge finde ich auch sehr komisch und sortiere das ´für mich absolut aus (seine stillratschläge finde ich teilweise befremdlich,aber er ist ja auch kein stillberater *lol*). auch hier gilt wie überall: beim lesen bleibt das gehirn eingeschaltet :0)))
trotzdem "mag" ich dr posth in seiner grundeinstellung zum kind,wenn ich ins nachbarforum zbsp gucke,gruselt es mich tag und nacht,wenn ich die antworten übers schlafen uä lese...
glg pitti
auch ich lese viel dort mit und nehme das mit, was ich gutheiße. wie plitschplatz gefällt mir seine grundeinstellung zum kind. ich nehme das, was er sagt, in mein großes sammelsurium auf, aus dem ich dann meinen weg bastle. dass ich dann manches von ihm nicht beachte, liegt in der natur der dinge.
Schliesse mich den Vorrednerinnen an. dr. Posth`s Ansichten entsprechen im Grossen auch meine Ansichten, trotzdem nehme ich nur das an, was für mich auch Sinn macht. Bei einigen Fragen habe ich manchmal das Gefühl, dass er einmal so antwortet, im gleichen Fall von einer anderen Frau, genau anders.
ich finde in seinen antworten durchaus immer wieder dinge, die ich für mich gut annehmen kann oder die mich bestätigen in meiner sicht oder meinem handeln. genauso oft schüttele ich aber auch den kopf oder denke mir, dass man es als eltern quasi nur verkehrt machen kann, es sei denn, man dreht sich nur um sein kind. posth vertritt in meinen augen eine "radikale kindorientierte sicht" in seinen theorien (die wie alle theorien ihre wahrheiten und grenzen haben) was grundsätzlich etwas schönes ist, allerdings oft wenig alltagspraktisch, da es eben IMMER um familiensysteme bzw. mehrere menschen geht, die von entscheidungen abhängen. ein beispiel wäre, ich habe gerade keinen link aber dennoch, wenn eine mutter total fertig mit den nerven ist, das kind aber allein nicht einschlafen will. da macht es in meinen augen keinen sinn, NUR auf das kind zu schauen, was das denn jetzt braucht, sondern man muss AUCH auf die mutter schauen, der es auch nicht gut geht. sprich, es ist nicht immer, aber in vielen situationen notwendig, lösungen zu finden, mit denen es ALLEN beteiligten GUT geht. ach ja, und stärkung der elterlichen kompetenzen ist auch nicht gerade das, was posth liefert. er lobt dann, wenn etwas in seinem sinne getan wird (oder wenn man sein buch gekauft hat), ansonsten werden die eltern in ihrem verhalten oft kritisiert bzw. entsteht auch in mir der eindruck, dass man es ja eigentlich nur falsch machen kann.
huhu, mal unabhängig von dr. posth: wenn du dir dein kind anguckst, meinst du nicht, abschätzen zu können ob es zufrieden oder unglücklich ist? meine kinder werden auch "fremd"betreut, der große erst mit drei, die kleine, jetzt knapp zwei, bedeutend früher (in unterschiedlichen einrichtungen: der große im kindergarten, die kleine zusammen mit quasi-geschwistern von einer kinderfrau in unserem haus). beide haben tage, an denen sie morgens jammern, beide sind manchmal nachmittags besonders anhänglich, beide haben auch (selten) tage, an denen sie gar nicht gehen wollen, bzw. den vater oder mich nicht weglassen wollen. wir bleiben dann. ich erlebe immer wieder, dass die zwei ihren unmut kundtun, wenn ihnen was irgendwie gegen den (entwicklungspsychologischen) strich geht. sie haben eine sichere bindung zu uns und in belastenden situationen zeigen sie deutlich, dass sie nicht "gute miene zum bösen spiel" machen, weil sie sich aus not resigniert in eine für sie schlechte situation eingepasst haben. der blick auf unsere kinder ist für uns deshalb jenseits von allen "erziehungs"ratgebern der eindeutige indikator dafür, ob die entscheidungen, die wir für sie treffen, gute entscheidungen sind.
Hallo, ich habe das Buch von Herrn Dr. Post gelesen und finde es über weite Strecken gut. Im Punkt Fremdbetreuung ist er allerdings sehr einseitig. Ich bin mir absolut sicher, dass meine Kinder in der Tagesmutter eine gute Ersatzbezugsperson haben und dass sie dennoch sicher an mich und meinen Mann gebunden sind und auch bei der Loslösung keinerlei Auffälligkeiten zeigen. Generell ist es bei Erziehungsratgebern und psychogischer Literatur so, dass sie der Gefahr unterliegen, von der Meinung des Autors beeinflusst zu sein (was ja okay ist), was dem Leser aber als reine Wissenschaftlichkeit verkauft wird (was nicht okay ist). Ich finde es generell gut, viel zu lesen, aber man muss in der Lage sein, das gelesene kritisch zu reflektieren und man sollte sich auch nicht zu leicht verunsichern lassen. LG Linda
Hallo ich finde die meisten Antworten von Dr Posth auch sehr gut. Aber manchmal bin ich auch nicht so seiner Meinung. Ich hatte z. B. gefragt, da mein Sohn (kam erst mit 4,5 in den Kiga) nach sanfter Eingewöhnung zwar sehr gerne hinging aber wenn eine Kleinigkeit war (Junge zerstörte seine 'Sandburg oder sowas) weinte er nach mir. Dr. Posths Meinung war ich soll mit dort bleiben.... Da war er schon 2 Wochen alleine dort. Und komischerweise ab dem Tag als Dr. Posth das schrieb weinte mein Sohn nicht mehr..... so nach der 3. Woche alleine da war es gepackt.... Ich denke es dauert einfach ne zeitlang bis sie sich an das "alleine dort sein" gewöhnt haben, egal wie alt sie dann schon sind.... viele Grüße
Huhu Also ich lese auch regelmäßig bei Dr. Posth nach, meist nicht aus einer aktuellen Problematik heraus, sondern eher aus allgemeinem Interesse. Ich denke die meisten Differenzen zwischen Dr. Posth und den Eltern kommen daher, daß Dr. Posth die Fallbeschreibungen liest und aus allgemeiner Entwicklungspsychologischer Sicht betrachtet und bewertet, das Kind aber nicht persönlich mit all seinen "Macken", seinen Verhaltensweisen und eben seiner Persönlichkeit kennt. So wird immer nur standartgemäß geantwortet (anderes ist auch bei genauen Beschreibungen kaum möglich) und nicht differenziert inividuell. In vielen Fällen reichen Standartantworten ja auch aus, aber manchnal eben auch nicht. Würde Dr. Posth die Kinder persönlich kennen und über einen etwas längeren Zeitraum betreuen und beobachten, würde die Antworten und Empfehlungen an die Eltern sicher in manchen Fällen anders ausfallen. Hier im Forum gibt es nun mal ausschließlich "Ferndiagnosen". LG Kuegelchen
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Du hast recht. Ich war auch lange Posth-Fan und bin es noch, aber mittlerweile distanziere ich mich von dem Ausmaß seiner Aussagen. Die Richtung, die er hat, stimmt, aber er ist einfach hier und da überzogen. Vermutlich liegt das daran, dass seine Kinder schon sehr groß sind und er einfach nicht mehr im Thema drin steckt, also so richtig.
Hallo, ich lese auch gerne und interessiert im Forum, und finde seine Grundeinstellung gut und für viele lehrreich. Allerdings gibt es Dinge, die ich anders sehe (z.B. wurde mein Sohn noch lange nachts gestillt, und alles hat sich bestens entwickelt). Aber jeder sollte sich ja auch eigene Gedanken machen und das für sich beste tun (je nach persönlicher Situation und Kind). Letztendlich ist es nur Theorie, wenn auch gut gemeint. Und alles richtig machen zu wollen ist schon mal ein Fehler, denn es geht eben nicht, man weiß es ja erst viel später, was richtig war und was nicht (obwohl ich auch sehr dazu neige). Gibt ja sicher auch verschiedene Psychologen mit verschiedenen Meinungen... Gruß
Liebe Mütter, natürlich kann ich hier auch mitlesen und mir meinen Marktwert spiegeln lassen. Das ist natürlich sehr spannend, und ich finde es bemerkenswert, wieviele Gedanken Sie sich alle um meine Standpunkte und damit auch um Ihre Kinder machen. Das ist ja schon einmal die beste Voraussetzung dafür, dass nachher vieles besser läuft
.
Einige Mütter sind manchmal enttäuscht von der Antwort, die ich Ihnen gegeben habe. Das liegt an zwei Dingen: erstens ist Psychologie kein Wunschkonzert zur Bestätigung der eigenen Ansichten und Meinungen. Da fragt man vielleicht besser die Nachbarin. Psychologie ist per se unbequem, weil in ihr u.U. Wahrheiten ausgesprochen werden, die einem nicht lieb sind. Zweitens ist die Psychologie gehalten, zunächst immer Partei für den Klienten zu nehmen, denn er ist ein Hilfesuchender. Er hat ein Problem. Die vielen Kinder, um die es in meinem Forum geht, können mich aber nicht selbst anmailen, sondern kommen immer nur zu Gehör durch das Sprachrohr ihrer Eltern. Da steckt aber -erfahrungsgemäß- (und diese Erfahrung können Sie mir glauben!!!) immer ein Filter drin. Den muss ich herausnehmen, sofern mir das bei den manchmal spärlichen und manchmal auch etwas wirren Angaben gelingt. In meiner Praxis kann ich immerhin die Kinder beobachten.
Insofern bleiben manche Antworten für Mütter oder auch Väter unbefriedigend. Einmal weil ihr Wunsch nach Selbstbestätigung nicht in Erfüllung geht. Andererseits weil ich aus ihren Angaben zu einer ganz anderen Ausgangsposition gekommen bin.
Zum Grundsätzlichen gibt es auch noch etwas zu sagen. In einer Einzelberatung vis-a-vis kann ich ganz anders vorgehen, als in einer weitgehend anonymen Beratung über das Internet. Im direkten Gespräch lassen sich Meinungsverschiedenheiten, Fehlinterpretationen und Irrtümer meistens schnell klären. Über das Internet geht das nicht, auch nicht, wenn vom Fragenden wieder direkt geantwortet werden kann. Es würden ellenlange Listen von Postings entstehen, und wir alle verlören uns in endlosen Einzeldiskussionen. Das ist auch der Grund, warum ich mich bemühe, immer etwas allgemein in der Beantwortung einer Frage zu bleiben.
Zuletzt: es gibt auch Fragen, auf die es, zumindest in der gebotenen Kürze, kein Antworten gibt. Die möchte ich aber nicht zurückweisen, sonst könnte ja jemand beleidigt sein. Auf solche Fragen muss ich manchmal etwas kurios anworten. Verzeihen Sie es mir. Vielleicht geht mir in dem einen oder anderen Fall auch mal die Phantasie durch. Es gibt viele Dinge im leben, auf die keine allgemeingültige Reaktion möglich ist, auch nicht in den Theorien der Psychologie. Da muss dann jeder selbst erfinderisch sein. Ich kann Ihnen aber eins versichern. Er hat bis heute in der Menschheitsgeschichte noch nie eine "Theorie" über die emotionale und psychosoziale Entwicklung des Kindes gegeben, die so zutreffend ist wie die erweiterte Bindungstheorie und dabei die Gefühlszustände des Kindes derart genau abbildet. Wenn in dieser Betrachtungsweise Resultate zum Vorschein kommen, die den allgemien gesellschaftlichen Entwicklungen in gewisser Weise zuwider laufen (Teham Schreien-lassen, Thema frühe Fremdbetreuung, Thema Grenzen setzen, usw.), dann liegt der Fehler nicht in der Theorie, sondern in der Weise wie die Gesellschaft mit diesen Ergebnissen umgegangen ist oder noch ungeht. Dazu gibt es heutzutage mehr Beispiele, wie z.b. das Problem der Erderwärmung oder der Umgang mit Energiegewinnung. Auch unsere Umwelt ist ein hoch sensibles natürliche Konstrukt, wohlgemerkt auf geophysikalischem Sektor, mit dem der Mensch mit seiner Intelligenz nicht so sorglos umgehen sollte. die folgen dieses Umgang schlagen allesamt wieder auf den menschen zurück. So ist es aber auch mit den Fehlern, die Menschen an menschen begehen
.
Noch einmal: ich bewundere Sie alle für Ihre Initiative und das Engagement Ihren Kinder gegenüber (Ihre Kinder werden es Ihnen später danken!!!) und freue mich auf weitere Fragen im gemeinsamen Vertrauen
. Ihr Dr. Posth
*
Hallo Herr Dr. Posth!
Vielen Dank, daß Sie sich hier im Forum zu Wort gemeldet haben!!!
Finde ich klasse. Und ich kann ihre Ausführungen nur bestätigen.
Manche Eltern gehen immer den vermeintlich leichteren Weg und wollen die Gründe für das Verhalten ihrer Kinder nicht bei sich selber, sondern häufig bei anderen suchen.
Ich hatte erst vor ein paar Tagen eine Diskussion mit einer Bekannten.
Deren Kinder wurden z.B. alle im Alter von 3 Jahren "auf die harte Tour" in den Kiga eingeführt.
Was laut ihrer Aussage schließlich kein Problem sei. Die Kinder hätten sich nach kurzer Zeit beruhigt, sobald sie gegangen war. Diese "Eingewöhung" ging über Wochen, sehr tränenreich.
Nun hat ihr Großer, 5 Jahre, plötzlich und scheinbar unbegründet div. Ängste.
Möchte nicht mehr alleine in sein Zimmer im OG gehen, der dunkle Keller ist plötzlich tabu, auch in die Speisekammer mag er nicht mehr ohne Mama gehen. usw.
Als ich dann erwähnte, daß ein Psychologe vermutlich durchaus einen Zusammenhang herstellen würde: Trennungsängste beim Kiga-Start - jetziges Verhalten des Kindes
hat sie dies vehement bestritten. Das könne auf gar keinen Fall so sein.
Klar. Dann müßte man sich als Eltern ja einen "Fehler" eingestehen.
Ganz davon abgesehen, daß alle Kinder "geferbert" wurden usw.
Aber einen Zusammenhang zum teilweise "schwierigen" Verhalten der Kleinen...niiiiemals.
Schöne Grüße und nochmals Danke für ihre Antwort hier im Forum und für die tolle Arbeit die Sie leisten.
Sandra
Ohne das andere zu lesen: Ich glaube, es gibt viele Wege, etwas richtig zu machen. Wenn es bei euch passt, dann passt es. Meine Kinder sind alle mit 9 Monaten schon in die Krippe gegangen. Meine beiden Ältesten sind jetzt 14 und wirken sehr zufrieden auf mich. Ich würde gar nicht im Entwicklungsforum lesen, wenn ich keine Hilfe brauche. Habe ich auch mal gemahct und hatte ein seeehr schlechtes Gewissen. Eben weil ich vieles schlichtweg anders mache, als es irgendwo geschrieben steht. Aber wie erwähnt: Meine Kinder wirken alle sehr zufrieden. Und ich denke, das ist der Punkt, der wichtig ist. Du musst darauf achten, dass dein Sohn zufrieden ist. Wenn du glaubst, er ist es, dann scheint doch alles ganz gut zu laufen. Bei den kleinsten Anzeichen der Unzufriedenheit, würde ich einfach mal nachschauen, was falsch laufen könnte. LG, Potter
Wenn man diese "Zeichen der Unzufriedenheit" nur immer auch 1:1 erkennen könnte. Wenn man sie denn überhaupt erkennt und FALLS, dann nicht völlig fehlinterpretiert..... Da geht es doch schon los. So einfach KANN es nicht sein, sonst könnte Jeder in Jeden "hineinschauen". Jeder wäre ein offenes Buch und auch (und besonders) das eigene Kind müßte ja dann ganz einfach und vor allem fehlerfrei zu "sehen" und zu verstehen sein. Nein, so einfach kann es nicht sein......leider! "Leider" besonders im Falle der Eltern-Kind-Beziehung. Grundsätzlich halte ich auch viel von meinem "Bauch" und auch davon, das eigene Kind verstehen und sehen/beobachten zu lernen. Wenn man dabei nicht zu sehr eingeschlossen wäre in den eigenen Gefühlen, in der eigenen Vergangenheit, in der eigenen Kindheit, in den eigenen Erfahrungen, im eigenen Alltag....., letztlich auch in den eigenen Grenzen *räusper*..., dann KÖNNTE viell. ein "Schuh" daraus werden. Aber das sind wir doch irgendwie alle...., oder nicht? Insofern halte ich es schon für hilfreich, eine Expertenmeinung...sagen wir mal....auf mich wirken zu lassen, sie einfach mit meinen Beobachtungen "abzustimmen" bzw. mich und meine Kinder aufgrund dessen mit anderen Augen und aus einem anderen Blickwinkel sehen zu lernen. Irritierend finde ich lediglich, dass man auch auf diesem Gebiet so viele Informationsmöglichkeiten hat, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Oder anders ausgedrückt: Ich kann 3 Experten befragen und bekomme 4 verschiedene Meinungen. Ich kann 10 Bücher lesen, die teilweise völlig unterschiedliche Ansichten vertreten. Und dann?.....Zurück zum Bauch? Nein, ich glaube trotzdem nicht! Zumindest nicht 100%ig! Denn mein Bauch ist lediglich meiner! Ein alter Bauch, geprägt von allen möglichen Dingen eines relativ langen Lebens.....vielleicht schon ein wenig angeschlagen....vielleicht schon ein wenig "kaputt", "altersschwach", "(betriebs-)blind".....???? Mein Kind aber ist nicht "meins". Es ist ein Mensch, dem ich lediglich helfen muss, einen einigermaßen gesunden und schadlosen Start ins Leben zu finden!!!! Bei aller Liebe - die man sicherlich den meisten Eltern unterstellen darf - würde doch da der "Ratgeber Bauch" beim besten Willen nicht genügen! Ich denke, dass es vor allem wichtig ist, sich nicht fest zu fahren, sich nicht zu sicher zu sein, in dem, was man tut und vor allem nicht die Augen zu verschließen. Auch wenns schmerzlich ist!, weil einem vielleicht nicht immer alles passt, was man sehen würde und müsste. Denn irgendwie laufen wir doch mit unserem "Bauch" auch alle Gefahr, uns die Reaktionen unserer Kinder so hin zu drehen, wie sie uns passen. Wenn ich arbeiten MUSS (und in meinem Fall wird es auch bald so sein), dann "sehe" ich natürlich lieber ein zufriedenes Kind, das ich abends vom Kindergarten abhole. Habe ich eine andere Chance? Will ich eine andere haben? Oder speziell, was mich betrifft: Das Schlafen im elterlichen Bett. Vielleicht(??) wäre es gesund/gut/das einzig Gute/normale fürs Kind, bis zu einem gewissen Alter die (viell. sogar körperliche) Nähe der Eltern zu spüren. Oder zumindest dann, wenn sie danach verlangen. Ich habe - sollte es denn so sein - dieses Bedürfnis meiner Kinder wohl nie respektiert. Der Grund? Eine Mischung aus Egoismus, Verzweiflung und Mangel an Alternative, DENN ich KANN einfach nicht schlafen, wenn meine Kinder neben mir im Bett liegen..... Ich habs versucht......, mehr als einmal. Es geht nicht:-( Und so gibt es doch viele Beispiele. Natürlich kann es auch nicht der Sinn sein, den ganzen Tag tiefdepressiv an sich zu zweifeln..., mit der (fast schon) Überzeugung, garantiert als Mutter/Vater zu versagen. Aber so ein bißchen Offenheit, auch und GERADE wenn es einem nicht "in den Kram passt", könnte zumindest "nicht schädlich" sein..... Es ergeben sich aus dieser Offenheit doch auch für das Kind ganz andere Möglichkeiten, an uns heran zu kommen, uns gefühlsmäßig zu erreichen.... Das kann doch nicht schlecht sein. Es KANN nicht schlecht sein, auch, wenn ich trotzdem weiter arbeiten und weiter alleine schlafen muss..... LG Flocke
Hallo, vielen Dank erst einmal für die zahlreichen Antworten, auch an Herrn Dr. Posth. Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich dieses Thema gesehen wird und ich denke, ich werde in Zukunft nicht mehr ganz soviel lesen und fragen sondern wieder mich mehr auf mein Gefühl verlassen. Ich denke, eine Mutter, die nach ihrem Gefühl und Herzen handelt, macht mehr richtig als eine Mutter, die starr nach der Kinderpsychologie handelt. Zumal nicht immer alles umsetzbar ist, wie es "gewünscht" wird... VG, Nachtengel
....keine Roboter. Deshalb kann dir auch niemand sagen, ob dein Sohn unglücklich ist, oder nicht. Ob er eine Ersatzbezugsperson gefunden hat, und seinen Tagesablauf annehmen kann oder ob er sich einfach zusammenreißt, weil er keine andere Möglichkeit hat. Du musst ihn selbst beobachten, auf ihn achten, und etnscheiden. Solche Entscheidungen treffen wir Eltern ja dauernd für unsere Kinder, mal richtig und mal falsch. Mit allen Konsequenzen- das ist eben das Leben. Ich lese ganz gerne in dem Forum von Dr. Posth, finde auch vieles interessant ung gut. Manches nicht, zu manchen dingen habe ich meine Meinung geändert, einen neuen Blickwinkel bekommen, in manchen Dingen bin ich bestätigt worden. Was ich absolut nicht nachvollziehen kann, ist, dass es seiner Meinung nach egal ist, wielange ein Kid fremdbeteut wird, solange es sich dort wohl fühlt. Aber natürlich macht es einen Unterschied, ob ich mein Kind bloß abends für ein paar Stunden sehe, oder ob ich den ganzen oder halben Tag mit ihm verbringe. Schon allein, weil ich natürlich mein Kind dann viel besser kenne. Ob wir im Großen und Ganzen richtig lagen, oder ob vieles falsch war, darüber können wir wohl erst in 20 Jahren reden.....aber auch dann sind wir uns sicher über die Ursachen und Zusammenhänge nicht einig. Ich treffe meine Entscheidungen aus einem Gemisch aus Informationen aus Büchern, Foren usw. und aus meiner Einschätzung der Situation, und aus meinem Bauchgefühl heraus. Gruß J.
"Allerdings frage ich mich doch manchmal, ob die gesamte Kinderpsychologie nicht etwas "überzogen" ist. Oft bekomme ich beim Lesen seiner Antworten ein richtig schlechtes Gewissen und das Gefühl, einiges falsch zu machen bzw. gemacht zu haben und somit meinem Sohn große Schäden zuzufügen und dafür verantwortlich zu sein, dass er später mal beim Psychiater sitzt..." Genau DAS ist der Grund warum ich da nie was fragen würde...ohne Worte! Natürlich ist der totalüberzogen...wenns nach Dr.Posth ginge wären 99,9% der Kinder psychisch gestört!
Gerade die, die die Kinderpsychologie als "überzogen" ansehen sind die Erwachsene unserer Gesellschaft, die ihre eigene Kindheit und das dort erfahrene Erleben ganz massiv verdrängt haben! Nicht nur nach Dr. Posth, sondern Jeder, der sich mit sich selbst auseinandersetzt weiß, was Kindheit in der Seele nicht nur von einem Selbst bewirkt hat und wie groß die Verleugnung ist, sich daran zu erinnern. Alleine schon die Aussage, dass hier aufgeführte Hilfestellungen ein "schlechtes Gewissen" machen sollen zeigt auf, wie rational sich darüber hinweggesetzt wird, was das eigene Verhalten bei einem Kind bewirkt! Es geht überhaupt nicht um dieses "schlechte Gewissen" sondern darum, uns Erwachsene wieder dafür zu sensibilisieren, was der Seele unseres Kindes guttut. Darüber zu diskutieren, ob man einem Kind alles durchgehen lassen soll oder nicht, ob man selbst immer richtig reagiert oder nicht, geht dann an einer erforderlichen Veränderung der eigenen Einstellung vorbei, wenn man sich - wie die meisten Erwachsenen - nur über Verhalten auslässt ohne sich Gedanken darüber zu machen, sich auszutauschen darüber, was Verhalten in dem anderen bewirkt, vor allem, weil man sich fast garnicht bewußt ist, welche Gefühle sich bei einem selbst in Gang setzen. Die "Psychologie" weiß, dass wir mit 95 % unseres Unterbewußtseins und nur mit 5 % unseres Verstandes reagieren. Ich rede hier von reagieren! Nicht vom Denken, das meist erst nach dem Reagieren einsetzt. Und wenn man auch nur einmal ein wenig bereit ist das Wissen zuzulassen, dass diese 95 % aus den Erfahrungswerten und unverarbeiteten Gefühlen unserer Kindheit stammen, in der wir machtlos den "Erziehungsgesetzen" der Erwachsenen ausgesetzt waren, wie wir "gelernt" haben, deren Emotionen auszuhalten, wie oft wir gedemütigt worden sind, weil die Erwachsenen mit ihren Erziehungsmaßnahmen/Macht in ihre eigenen Vorstellungen gedrängt haben ohne zu sehen, wie es dem Kind damit geht, dann brauchen wir uns nicht nur zu wundern über das "Machtgehabe" unserer Gesellschaft. Denn nun kann das erwachsen gewordene Kind selbst Macht ausüben! Da geht es nicht nur um Gewalt und Macht im Großen, es sind die vielen kleinen subtilen Gelegenheiten im Laufe eines Tages, in denen wir solchen Situationen ausgesetzt sind und uns diese "Macht" nun nicht mehr nehmen lassen ("Machtkämpfe" mit den Kindern, im Beruf, auf der Straße, beim Einkaufen ......) Ein "schlechtes Gewissen" ist eine große Möglichkeit sich selbst zu hinterfragen und eine große Chance daraus Erkenntnisse zu ziehen, dass ich vielleicht etwas verändern kann/muss: z.B. eine selbstherrliche Art, alles richtig zu machen, es nicht nötig zu haben etwas verändern zu müssen, eine Selbstunsicherheit die verändert werden müsste, einen anderen Blickwinkel einnehmen zu müssen.... es gibt viele Hintergründe! Und es geht nicht ausschließlich darum, sich selbst in Frage zu stellen sondern darum, dass ich daraus Erkenntnisse erhalte die mir in der Begebnung mit meinem Kind hinderlich/hilfreich/bereichernd/störend/harmonisierend..... sein können. Nur wenn wir Erwachsene unsere Erziehungsmethoden hinterfragen und uns damit auseinandersetzen sind wir auf dem Weg, das seelische Wohl eines Kindes möglichst unbeschadet in sein Erwachsenwerden zu begleiten! Und dazu ist auch ein "schlechtes Gewissenn" ein guter Wegweiser!
Ohne die vorherigen Antworten gelesen zu haben: ich halte gar nicht viel von Dr. Posth. Der kann sich gut mit Eva Herrmann zusammentun, denn meiner Meinung nach bezweckt er vor allen Dingen eins: dass die Frau mit dem Arsch zu Hause bleiben soll, an Herd und Waschmaschine. Für mich ist dass in kluger Worte verpackte Küchentischpsychologie. Und jetzt haut mich.
...wir sind bloß zu doof zu begreifen: dass es ".....bis heute in der Menschheitsgeschichte noch nie eine "Theorie" über die emotionale und psychosoziale Entwicklung des Kindes gegeben (hat), die so zutreffend ist wie die erweiterte Bindungstheorie und dabei die Gefühlszustände des Kindes derart genau abbildet...."
noch kürzer: wir zu doof sind zu begreifen, dass posths theorie die beste und wahrste ist die es gibt. naja, es gibt überall jüngerscharen, auch im bereich erziehung.
Nö-ich hau dich nicht...ich finde du hast es auf den Punkt gebracht!! Respekt! :-) LG Tanja
was nicht heißt dass ich inhaltlich allem ablehnend gegenüberstehe, ebenso wenig wie ich es für küchenpsychologhie halte. aber eben auf eine für mich unangenehme weise die eigene überzeugung zur schau stellend mit einem übergroßen anspruch an die eltern.
... Nun, der Fairness halber ist hier vielleicht der Hinweis angebracht, dass Posth die "Abbildungsgenauigkeit" nicht ausschließlich für sich, "sein Buch" (;-) und "seine" Theorie in Anspruch nimmt, sondern auf einen ganzen Forschungszweig innerhalb der Entwicklungspsychologie (mit Anleihen aus der Hirnforschung) verweisen kann. Und dieser hat sich durchaus mit Wissenschaftsstandards auseinanderzusetzen und auch an ihnen zu messen (vs.: "Küchenpsychologie"). Das zumindest. Wenngleich Posth - auch das eine Frage der Fairness - in seinem Posting verschweigt, dass eine erkleckliche Anzahl von Bindungsforschern inzwischen zur Zurückhaltung gemahnt, wenn es um die Beschreibung "optimaler" kindlicher Entwicklungsbedingungen (Betreuung durch den einen oder wenige Bindungspartner/"Fremdbetreuung" ...) und ihre Verlängerung in den weiteren Verlauf des Lebens geht. ("Resilienz" ist in diesem Zusammenhang eines der Stichworte ...) Liebe Grüße, Feelix
... ja lange nicht gelesen :-)! Ich hoffe es geht Dir/Euch gut?! Vielleicht führen wir ja beizeiten mal wieder eine interessante Diskussion... ;-)? Viele Grüsse von M.
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