Elternforum Rund um die Erziehung

Das war ich nicht !!

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Hallo, auf diesen Lieblingssatz meiner Kinder finde ich kaum eine Reaktion, mit der ich wirklich zufrieden bin. 4 Kinder sind im Wohnzimmer und später ist es mehr oder weniger verwüstet. Aber natürlich war es nicht A, sondern B und der sagt, es war C und der schiebt es auf den noch nicht sprechenden D. Wenn ich dann ankündige, z.B. den versprochenen Film können die Kinder erst schauen, wenn wieder aufgeräumt ist, läuft es leider meist so, dass die (einzige) Tochter - die es garantiert nicht war - entnervt aufräumt. So oder so ähnlich ist es in den meisten Fällen. Lasse ich dann die Kinder, die nicht beim Aufräumen mitgemacht haben, den Film nicht anschauen, gibt es entweder Geschrei a la : "Schwester hat doch schon aufgeräumt, für mich bleibt jetzt nichts mehr !" oder die Kinder schauen klaglos eben wirklich nicht den Film an. Befriedigend finde ich das aus mehreren Gründe nicht. Zum Einen gefällt mir eigentlich diese "Sippenhaft" nicht : Wenn nur einer oder zwei das Zimmer verwüstet haben, sollten auch nur die aufräumen müssen. Die Urheber sind aber ohne kriminalistische Methoden und viel Zeit oder ständiges Beobachten nicht auszumachen. Zum Anderen bleibt die Angelegenheit für die Kinder, die besagten Film dann wirklich nicht mitschauen, eigentlich folgenlos. Denn sooo versessen aufs Fernsehen sind sie alle dann doch nicht. Appelle in der Art : "So unordentlich ist es hier doch nicht schön", bringen übrigens leider gar nichts. Meine Kinder teilen meinen - nicht übermäßigen - Ordnungssinn überhaupt nicht. Ich könnte noch viele Beispiele bringen, aber sicher habt ihr den Kern des Problems bereits verstanden. Und habt hoffentlich Lösungsvorschläge ? Gerne auch gerade zu dem "Problem" des einzigen Mädchens unter vielen Jungs, das sich für alles verantwortlich fühlt und zu viel im Haushalt macht. Danke und Gruß Anna


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wie alt sind Deine Kinder denn?? Meine Jungs sind 7 und 10 und sie bekommen pro Monat einen Wochenarbeitsplan der beinhaltet einen festen Tag ihr Zimmer aufzuräumen, dann bekommen sie Monatsweise die Aufgabe sich um das WC-Papier zu kümmen und Wochenweise den Auftag den Müll für die Gelbe Tonne und wenn sie demnächst gross genug sind kommt auch noch der Papiermüll dazu. Mach es doch auch so, das Wohnzimmer ist zum spielen Tabu da wird nicht gespielt, gehüpft getobt. Die klare Ansage ist: Wenn Zimmer aufräumen dran ist, dann geht es erst zum Spielen wenn ICH zufrieden bin. Und es klappt ganz gut. Ich höre auch immer aber das war ich nicht, das interessiert mich aber nicht wenn ich bestimme hat es zu tun, und bei zwei kann ich da ganz gut abwechseln. Während ich gerechterweise sagen muss, der Kleine mit 7 räumt eher auf als der Grosse mit 10. Gruss Birgit


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Bei einem "verwüsteten" Zimmer finde ich "Sippenhaft" durchaus in Ordnung - denn mitverantwortlich ist hier in meinen Augen jeder, der dabei war und nicht lautstark protestiert hat bzw. die Eltern gerufen hat, weil die anderen Unsinn machen; insbesondere natürlich die ältesten Kinder. Damit nicht die Tochter alleine aufräumt, kannst du vielleicht konkrete Anweisungen geben (z.B. "du hebst die Kissen auf, du räumst die Bücher ein" usw.). Oder es werden einfach alle zu unterschiedlichen Arbeiten eingeteilt: "Wer will das Zimmer wieder aufräumen? Die anderen fegen in der Zeit die Treppe, räumen die Spülmaschine aus,..." (Das Aufräumen ist ja auch keine Strafe, sondern eine Arbeit im Haushalt, die gemacht werden muss, wie jede andere auch.) Schlimmer finde ich Situationen, wo tatsächlich etwas kaputt gemacht wurde (bei uns neulich z.B. die Klappe am CD-Player abgebrochen), und keiner war es gewesen. Da frage ich mich auch manchmal, ob ich Fingerabdrücke nehmen sollte :)


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Hi Anna, vielleicht kannst Du deine Tochter ja etwas "beschützen": Die [Name Deiner Tochter] räumt jetzt nicht mit auf, die hat euch erst gestern das ganze Wohnzimmer alleine aufgeräumt! Evtl. musst Du Deiner Tochter dann vorher stecken, dass sie sich auf gar keinen Fall breitsschlagen lassen darf. Dann sind die 3 Jungs gefordert! Wahrscheinlich kannst Du es nicht ganz verhindern, dass Deine Tochter immer mal mehr aufräumt als der Rest der Bande, denn Jungs sind meiner Meinung nach einfach aufräumresistenter, aber wenn das Ungleichgewicht arg zu gross ist, würde ich sie aus der "Gruppe der möglichen Aufräumer" ausschliessen. Gruss Angela


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Danke an euch ! Das Thema ging mir heute tagsüber nicht aus dem Kopf und vor allen Dingen die Überlegung, dass ich zeitweise vielleicht doch zu sehr verfangen bin in dem Gedanken, es sollte stets nett und adrett ausschauen. Das halte ich aber eigentlich bei 5 Kindern für nahezu ausgeschlossen. Letztlich setze ich das Aufräume ja auch durch, aber mich nervt der stetige "Kampf" darum, der nicht weniger/einfacher wird. Wie auch immer, eure Erwiderungen waren wirklich hilfreich ! Regelmäßige Aufräumtage, @birgit, habe ich bisher leider nicht durchsetzen können. Jedenfalls nicht, ohne dass es immer Gebrüll gibt. Ich hätte es halt so gerne ohne dieses Gejaule ... Das Wohnzimmer als spiel(zeug)freie Zone ist mein Wunschtraum, der bisher aber nicht machbar ist mit einem Kleinkind und einem Älteren, der während des Mittagsschlafs des Kleinen ja irgendwo bleiben muss. @riki, dein Statement zur "Sippenhaft" hat mich überzeugt und nimmt die Schuldgefühle. An ein Hobbydetektivset habe ich auch schon manchmal bei (zum Glück seltenen) bedeutenderen Schäden gedacht. Einmal übrigens hat sich der Schuldige freiwillig gemeldet, als ich ganz cool angekündigt habe, ich würde gleich Polizei und Spurensicherung holen ;-) @Angela, ja, das Thema mit meiner Tochter beschäftigt mich sehr und ich versuche sie zu schützen, wie du es ausdrückst. Meist aber vergeblich, weil sie sich nicht abhalten lässt. Auf der anderen Seite ist sie (dennoch) unser fröhlichstes Kind und ich bestärke sie zumindest darin, dass ihr sonniges Gemüt eine beneidenswerte Gabe ist. "Aufräumresistent" für die Jungs trifft es wirklich gut. Du sprichst wohl aus Erfahrung ?! Gruß Anna