Mitglied inaktiv
Mein Sohn ist 2 1/2 Jahre und (mal wieder) in einer Trotzphase! Es ist im Moment so, dass er ständig mit doch bzw. nein (also immer dem Gegeteil) antwortet und das mehrfach, so dass er immer das letzte Wort hat. Einige Beispiele: er schlüpft irgendwie auf dem Parkplatz an mir vorbei und läuft los. Ich habe ihn sofort geschnappt, geschimpft und gesagt, dass er das nicht darf, weil die Autos ihn so schnell nicht sehen können und ihn umfahren und er das daher nicht darf. Dann sagt er DOCH! Oder er sitzt am Tisch, sagt aus heiterem Himmel, er sei jetzt böse und wirft den Joghurt auf den Boden. Dann schimpfe ich auch, und sage, dass jetzt alles dreckig ist und ich das nicht möchte und wieder kommt DOCH! Ich könnte noch viele Situationen schildern. Er ignoriert mich einfach oder nimmt das nicht ernst, wie auch immer. Ich versuche auch immer, das nachher nochmal in ruhigem Ton zu erklären, aber auch da kommt dann DOCH oder NEIN. Er tut mir auch oft leid, weil ich auch schon mal lauter oder länger schimpfe, da ich in den Situationen einfach nicht mehr weiß, was ich tun soll. Einerseits soll er merken, dass ein nicht o.k. ist und ich auch traurig oder böse bin. Aber ich habe das Gefühl, dass ich zu oft schimpfe. Aber wie soll ich in gefährlichen Situationen oder sonst reagieren, wenn er etwas tut, was er wirklich nicht tun soll? Ich bin wirklich verzweifelt, da ich meine weder Schimpfen noch erklären oder ablenken hilft.
du diskutierst zu viel. würden bei mir lebensmittel fliegen, wäre das kind sofort weg vom tisch und das essen für ihn beendet. da kann er dann noch so toben. außerdem würd ich ihn den dreck selbst weg machen lassen. ja, ich habe gelesen, wie alt dein kind ist. und wenn er behelfsmäßig mitm lappen dabei ist... wenn sowas mit dem parkplatz z.b. passiert, wenn ihr grad aufm weg zum spielplatz wart oder irgendwo hin, was für ihn gedacht war, sofort kind einsammel und wieder heimfahren... ich habe die erfahrung gemacht, dass ewiges erklären oder schreien gar nichts bringt. wenn es dir möglich ist, bleibe RUHIG... tu so, als würd dich das gar nicht interessieren. damit habe ich meinen sohn am meisten verwundert :o)
Meine ist im gleichen Alter und hat dieses Machtspielchen 1-2mal versucht. Habe reagiert, wie Suka das auch tut. Klappt hervorragend. Allerdings erkläre ich ihr immer noch mal in Ruhe, warum man dieses oder jenes nicht tut oder darf. Aber erst dann, wenn sie sich wieder beruhigt hat. Ggf. greife ich das Thema am nächsten Tag nochmal auf.
Dein Sohn sucht ganz klar Grenzen. Dieses entsetzliche bla bla bla... Komme nicht immer nur Worten, sondern mit klaren Taten. Ich stimme Suka ebenfalls zu: Wenn mein Sohn meint mit Essen zu spielen oder gar absichtlich runter zu werfen, hat er unverzüglich den Tisch zu verlassen.Ohne große Worte! Auch er muss später den Dreck selbst weg machen und er ist erst 15 Monate alt, aber er soll lernen das sein Dreck arbeit verursacht. Das Problem mit dem Aussteigen vom Auto haben wir noch nicht und ich weiß auch nicht mehr genau wie ich das bei meiner Tochter handtiet habe. Wahrscheinlich würde ich vor dem abschnallen klare Konsequenzen im vorraus nennen.Bei Austesten (sprich weglaufen) diese Konsequenz sofort umsetzen - wortlos,denn ich habe ja vorher meine Ansage gemacht. Ach ja bei meiner Tochter habe ich ihr mal bei guter Laune von allen die Gefährlichkeit von Autos demonstriert - wir haben uns vor das Auto gestellt und durfte sich gegen das Auto lehnen - sie hat festgestellt, dass sie unter das Auto kommen würde, wenn es fahren täte.Der Respekt ist da! Das mit den anderen Situationen und dem ignorieren/nicht ernst nehmen: Manchmal hilft halt nur die Wenn-Dann-Methode. Gruß Ansano
ich kann dir nur aus erfahrung sagen:
nicht alles ausdiskutieren!!!! setzte klare linien!
ich spreche aus erfahrung. ich habe mit meinem sohn von klein auf alles diskutiert, hab ich damals in der ausbildung zur erzieherin so gerlernt. erkläre einem kind immer die folgen, warum er es nicht darf, sag nicht einfach nur "nein", rede mit dem kind, beantworte die fragen. super, tja was soll ich sagen, er ist heute 16 jahre alt, hat natürlich einen riesigen wortschatz und ohne diskusionen läuft gar nichts!!!
ist in dem alter echt anstrengend. ich hätte damals öffter einfach "NEIN, punkt aus" sagen sollen!
ach so, will dir zwar keine angst machen, aber meine mutter sagte mal zu mir das ich mit ca 2 jahren in die trotzphase gekommen sei, und sie wartete das es vorbeigeht. sie ist der meinung das ich heute noch drin stecke
sie also nie vorbei ging!!
Vielleicht ist das nicht ganz rübergekommen: ich sage auch oft einfach nein, aber ich habe das Gefühl, dass er, wenn ich immer einfach nur nein sage, das kaum Bedeutung für ihn hat, da er dann nicht weiß, warum das so ist. Das mit dem selber wegwischen ist eine gute Idee, aber ihn damit zu bestrafen, dass er dann sofort vom Tisch aufstehen muss, wäre für ihn keine Strafe, da er kein guter Esser ist und dann mehr Zeit zum Spielen hat. Und ihn beim Weglaufen auf dem Parkplatz damit zu bestrafen, dass wir dann sofort nach Hause fahren, bringt nichts, da es oft beim Einkaufen passiert, da schneide ich mir ins eigene Fleisch. Und ohne ihn einkaufen wäre schön, aber wo soll er dann bleiben??? Und schön gesagt: klare Linien, Grenzen setzen: wie sieht das bei euch konkret aus? Ich bin der Meinung, dass ich das tue, es ihn aber nicht interessiert! Wenn er z.B. sein Spielzeug wegwirft, weiß er, dass es erst mal wegkommt. Wenn er haut, halte ich seine Hände fest und gehe ggf. weg. Wenn er wegläuft, kommt er sofort auf den Arm oder an die Hand (was er nicht mag). Wenn er Blödsinn beim Essen macht, kommt das Buch oder Auto, was schon mal beim Essen dabei ist solange weg. Ich merke aber keine Änderung in seinem Verhalten!!
Es ist frustrierend, wenn Dein Sohn Dich ignoriert. Aber sein DOCH! würde ich nicht so interpretieren, dass er meint, er DÜRFE das eben doch, sondern er WOLLE es jetzt. Und dann ist er so sehr auf seinen Willen konzentriert, dass er sich auf gar nichts anderes einlassen kann. Deswegen nimmt er Dich nicht ernst und ignoriert Deine Erklärungen. Er kann in dem Moment nicht über seinen Schatten springen. In Deinem Posting hört es sich so an (kann aber sein, dass ich das völlig falsch verstehe), als würdest Du die Position "Du darfst das nicht" ziemlich konsequent aufrecht erhalten. Dann weiß er einerseits klar, woran er ist. Andererseits ignorierst Du damit aus seiner Sicht seinen Willen. Und diese Kluft kann er nicht überwinden. Also bau ihm eine Brücke! Hol ihn bei seinen Gefühlen ab und finde raus, warum er sich so verhält. Das heißt natürlich nicht, Du sollst ihn auf den Parkplatz rennen lassen. Aber Du könntest je nach Situation so etwas sagen wie "Ich verstehe, dass Du jetzt erst mal losrennen möchtest (hohl ihn bei SEINEN Gefühlen ab), aber hier fahren viele Autos, und ich habe Angst, dass Dich eins erwischt (sachliche Begründung, in die Du aber auch Deine Gefühle und die Bindung zu ihm einbringst)". Oder: "Du bist verärgert (akzeptieren, dass er JETZT eben so fühlt). Das finde ich schade (eigene Position beziehen). Kann ich etwas tun, damit es Dir besser geht (gemeinsamen Ausweg anbieten)?" Dabei kannst Du trotzdem konsequent gegen das Wegrennen und Joghurtwerfen sein. Aber mach es ihm nicht zum Vorwurf, dass ihm dieses Verhalten Spaß macht. Du kannst anerkennen, dass ihm das Spaß macht, und ihm dennoch sagen, dass Dich das erschreckt oder ärgert. Natürlich gibt es keine Garantie, dass er auf Deine Gefühle eingeht, wenn Du auf seine eingehst. Aber andersrum gibt es die Garantie: Wenn Du seine Gefühle ignorierst, wird er wenig Lust haben, Deine zu berücksichtigen. Trotz ist ja eigentlich nichts anderes, als dass der Elternwille und der Kindeswille nicht zusammen passen, und beide versuchen, ihren Willen durchzusetzen. Natürlich haben die Eltern rationelle Gründe und aus Erwachsenensicht recht. Das kann das Kind aber icht immer verstehen. Wenn ich also möchte, dass es sich auf meine Sichtweise einlässt, muss ich mich auch auf seine einlassen und echtes Interesse für seine Lage aufbringen. Oft reicht das schon, damit das Kind das Gefühl hat, seine Sichtweise sei genügend berücksichtigt, und es kann dann die Wünsche des Erwachsenen akzeptieren.
Was Du schreibst, finde ich toll! Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mich so schnell von so einem kleinen Dotz aus der Ruhe bringen lassen würde. Ich habe mir immer alles so toll vorgenommen, aber das ist eben Theorie und Praxis. Und oft denke ich in solchen Situationen nicht nach, sondern reagiere einfach. Aber ich werde versuchen, mal Deinen Weg bzw. meinen mir eigentlich vorgenommenen Weg einzuschlagen, vielleicht funktioniert das besser. Ob ich meinen Mann dann auch noch dazu bringen kann, ist eine andere Sache...
Ich hatte schon befürchtet, Du fühlst Dich angegriffen, wenn ich schreibe, dass Du seine Sichtweise vielleicht auch ignorierst. Da bin ich wirklich sehr beeindruckt, dass Du meinen Vorschlag so akzeptieren kannst.
Jaaa, die Differenz zwischen Theorie und Praxis macht mir da auch manchmal zu schaffen, aber je mehr ich mich bemühe, umso besser klappt es. Lesetipp zur Verfestigung guter Vorsätze und Stärkung der eigenen Nerven: Jesper Juul "Grenzen, Nähe, Respekt".
An der Kooperation des Mannes arbeite ich auch noch...
Viel Erfolg!
Ich glaube, das meine Vorschreiberinnen, nicht meinen, das du nicht nein sagst. Viel mehr, das du es nicht bei dem nein belässt, sondern noch schimpfst usw.. Nein und gut, keine weitere Erklärung. Max. noch eine Konsequenz androhen und die dann auch umsetzen. Ohne weitere Erklärung! Es gibt Sachen, die sind gesetzt und gut. Er erwartet deinen Wiederstand und deine Erklärungen. Darauf kann er ja reagieren. Oder überrasche ihn. Überleg dir, mit welcher Reaktion er jetzt am wenigsten rechnet. Damit kommt er völlig aus dem Tackt. Mein Sohn war auch so ein Wegläufer vom Auto. Jetzt hat er immer die wichtige Aufgabe, das Auto zu bewachen und es festzuhalten. Das macht er so begeistert, das er da auch den ganzen Einkauf über stehen würde ;)
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