Elternforum Rund um die Erziehung

Belohnsystem

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Hallo zusammen, ich würde gerne (bzw. ich muss ) für meinen Sohn (6, sehr verträumt) das Belohnsystem mit Sonne und Wolken einführen. Nun meine Frage: wie macht Ihr das? Für was gibt es Sonnen und Wolken, wieviele pro Tag und was darf das Kind sich als End-Belohnung wünschen? Danke für Eure Hilfe. LG, snoopy


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Hallo ich hatte früher mal ein Belohnungssystem, weil meine Große sehr große Probleme mit alleine einschlafen hatte. Da habe ich auf eine Leinwand ein Spielfeld gemalt. Sterne und nach 4 - 7 Sternen kam immer ein Mond. Für jedes Mal "alleine einschlafen" gab es einen Aufkleber auf einen Stern. Beim Mond gab es dann immer was besonderes : zusammen backen, schwimmen gehen, was tolles Basteln, Enten füttern, mal eine Kleinigkeit aber in erster Linie gemeinsame Erlebnisse. Für Nächte wo es nicht geklappt hat gab es gar nichts, also kein Punktabzug oder so ... - Die Abstände bis zu den "Belohnungen" wurden immer größer. Die Frage ist bei Sonne und Wolken geht es ja ganz klar um das Bewerten von Verhalten. Das ist meiner Meinung nach oft schwierig. Du mußt dir dann ganz klar machen und deinem Sohn, wofür es eine "Wolke" gibt. Vielleicht kannst Du es ja erstmal nur über positive Bestärkung versuchen. Bei welchem Verhalten würde es eine Wolke geben ? Bei meiner Kleinen könnte ich mir auch vorstellen, daß ich mal sowas mache, denn die bekommt gerne ( meiner Meinung nach ) unnötige Tobsuchtsanfälle mit sehr viel Jähzorn. Und da geht es um Kleinigkeiten die dann den Tag ruinieren. z.B. wir geben ihr in ihren Augen den falschen Löffel, aber sie weigert sich dann sich selbst den richtigen Löffel zu holen. Darum geht es dann ca. 30 Minuten, am Schluß sagt sie dann sie braucht ja eh kein Löffel und trinkt erst wenn wir aus dem Raum sind Da geht es einfach ums Streiten, sich durch setzen und Frust Abbau. Aber jetzt ist sie mir mit 3 Jahren noch zu klein Grüße Laraz


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Musst Du das wirklich tun? Ich kenne Dein Kind nicht, aber ich persönlich halte nicht viel davon, dass man Verhalten durch Belohnung lernt. Ich finde das sollte eher spontan sein. Loben, wenn man in sich die Freude spürt, dann kommt das Lob wie von selbst. Kritisieren, eher vorsichtig,neutral halten. Ab und zu kann und sollte man natürlich auch belohnen und eien Belohnung anstreben. Aber halt nur ab und zu mal zur Motivation. Ich bin deshalb der Meinung, dass das nichts bringt, weil ich selber so ein "Träumerli" war. Man hat bei mir auch mal Belohnungsystem probiert, hat auch funktioniert, aber ich habe gemerkt ich kann das nicht, gab daher halt nur negative Punkte. Irgendwann kam bei mir der Punkt wo ich datrauf kam "materielle Güter bringen nichts", habe mir Interessen gesucht, wo man nichts bestrafen oder belohnen kann ( die innere Gedankenwelt kann einem niemals geklaut werden. Die Bilder, die Emotionen, die Beobachtung der Natur gehört mir alleine, keiner kanns sehen). Das ganze hat nichts gebracht. Insofern lobe, wenn Du fühlst Du willst loben, halte vereinbarte Regeln und Versprechen ein, sei aber auch konsequent wenn er sich nicht daran hält und zwar genau mit der Konsequenz die definitiv bekannt ist. Gleiches Recht für Beide. Überlege auch, was so ein Kleiner wirklich können muss. Eigentlich doch "nur" die Schule schaffen und sicheres Verhalten ( bezüglich Gefahren, etc) an den Tag legen. Waschen, Zimmer aufräumen, Putzen, Anziehen....das kann doch noch alles die Mama machen bis zur Pubertät, oder?


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hallo, deine frage verstehe ich nicht so wirklich. wenn du ein belohnungssystem einführen möchtest, musst du doch selber wissen, was dein sohn besser machen soll, damit es eine sonne gibt... ... ... du möchtest ja mit dieser maßnahme etwas bewirken (ob das system dafür geeignet ist, lasse ich jetzt mal außen vor). grüße biggi


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wir haben ein beohnungssystem mit + und - und es klappt wirklich wunderbar. Man kann aber auch nicht sagen wie ihr es nun am besten macht. Wir hatten schon mehrere Systeme die nicht so richtig funktioniert haben. Wenns nur um eine Sache ging die grad ganz akut war, haben wir es mit Aufklebern gemacht. Das System jetzt haben wir aus der KJP übernommen und für zu Hause abgeändert so das es zu uns passt in zusammenarbeit mit den Therapeuten dort, die uns ihr System erklärt haben. Zusätzlich benutzen wir noch eine Murmelleiste die wir von der Ergotherapie übernommen haben. Auch wenn manche es nicht gut fnden, es gibt nunmal Kinder die genau diese Rückmeldung brauchen. Wir haben die letzten 3 Wochen mal ne Pause versucht und es geht einfach nicht ohne. Es hilft uns auch sehr gut ruhig zu bleiben, er kennt die Konsequenzen und die Regeln dazu. Anfangs gabs relativ viel - nun überwiegen die +. Für - gibts allerdings keine bestrafung, er kann sich durch die anzahl an + etwas "verdienen". Im Moment klappt es super mit Unterhaltungselektronik (Fernsehen, Nintendo DS, Wii, PC) die haben wir nach (für ihn) wichtigkeit gestaffelt. Also z.B. er kann am Tag 5 + sammeln. Hat er abends 2 darf er ein Hörspiel hören, bei 3 ne halbe Stunde fernsehen, bei 4 ne halbe Stunde ds spielen oder ne halbe stunde an den PC. Hat er bis zum Wochenende 16 + gesammelt darf er ne Stunde Wii spielen. Wir schlagen damit 2 Fliegen mit einer Klappe, denn erstens schränken wir so den Konsum dieser Dinge sehr ein, was vorher ein Problem und ständig zu wutausbrüchen führte und zum anderen, hat er diese Dinge sehr gerne, so das er sich wirklich Mühe gibt um auf seine Anzahl an + zu kommen und es ist gleichzeitig hart genug falls er es mal nicht schafft soviele zu sammeln ihn für den nächsten Tag anzuspornen. Komt aber natürlich aufs alter an. Unserer ist 8 und wir haben wirklich schon einiges hinter uns und auch einiges Systeme (von therapeuten und Ärzten) durchprobiert bis wir hier angelangt sind das es funktioniert.


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Hallo, deine Bemühung und Idee in Ehren aber es wird nichts bringen. Warum willst du deinem Sohn täglich bildlich vor Augen halten, was du nicht gut an ihm findest? Das stärkt ihn nicht. Ganz im Gegenteil. Er wird mit der Zeit sagen: Schau Mama, du siehst, wie schlecht ich bin. In der Schule meines Sohnes (gerade 7) haben sie auch ein Belohnungssystem. War was gut, gibts ne Karte, war was schlecht, wird eine weggenommen. Die Besten nach 2 Monaten bekommen eine Preis. Zu Anfang war mein Sohn motiviert. dann sagte er, als es kaum noch karten gab: Warum soll ich mich anstrengen, wenn ich den Preis eh nicht bekomme. Da strenge ich mich nicht an und hab es einfacher. Ich wollte danach auf einen Ansporn gehen ähnlich wie deinem unabhängig von der schulischen Bewertung. Ziel war es bei mir seine Schrift zu beloben, damit sie besser wird. Wir haben es verworfen. Wir motivieren nur noch mündlich. Wenn was gut war, dann loben wir es. War es nicht so gut, dann sagen wir, okay aber morgen bemühst dich mehr. Und das klappt sehr gut. Seine Schrift ist innerhalb von 3 Wochen um Welten besser geworden. Er ist stolz drauf und zeigt es gern jedem. Die Lehrer haben auch schon entsprechendes Feedback gegeben. Seine Mitarbeit und die Lobkarten in der Schule sind dadurch aber nicht verändert. Mit dem anschaulich machen seiner Schwäche förderst du ihn nicht. Bestärke ihn mündlich indem was er kann und arbeite mit diesen Fähigkeiten. Zu Anfang wird sich nichts bessern aber wenn er Selbstsicherheit gewinnt, dann ja. Und die bekommt er nicht durch Regenwolken. Ganz im Gegenteil. Verbiege ihn nicht. lg


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Hallo, das ist zwar nicht Deine Frage, weil Du eigentlich schon entschieden bist, aber mein Rat: Lass es! Die Schule plagt die Schüler noch genug mit Belohnsystemen und Strafsystemen. Kinder leben hier und jetzt und heute und nicht in 10Sonnen bis zum Skateboard. Grüße Tina


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Huhu :-) "Für was gibt es Sonnen und für was gibt es Wolken" Na Sonnen wirst Du ihm für die Dinge geben, die er genau in die Richtung macht, in der DU ihn haben willst. Wolken natürlich für alles Negative. Früher hiess das autoritäte Erziehung - heute Belohnungssystem. Letztlich gibst Du ihm ganz klar vor, wie er zu sein hat, was er zu erreichen hat und was belohnenswert ist. Und was in Deinen Augen eben nicht. Davon ist NICHTS zu halten. Cosma


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Die unterschiedlichen Reaktionen sind wirklich interessant. Zunächst sollte ich mal sagen, dass es überhaupt nicht um das Thema Schule geht. Mein Zwerg ist vom Typ "zerstreuter Professor", intelligenzmäßig seiner Altersstufe weit voraus, in Alltagsdingen dafür zu verträumt und einfach nur planlos. Ich gebe zu, so ganz überzeugt bin ich von dem Belohnungssystem auch nicht. Ich hoffe einfach, dass dieser Ansporn über 1-2 Monate vielleicht ausreicht, um Alltagsdinge wie Zähneputzen, Anziehen, Frühstücken bei ihm zu "konditionieren". Klingt schlimm, ist es nicht. Ich suche nur nach einem Weg, ihn zu motivieren, damit er für den morgendlichen Toilettengang eben keine 45 min benötigt. Sanduhren/Eieruhr habe ich schon ausprobiert...es klappt aber nur manchmal. An manchen Tagen hat er es sogar boykottiert und einfach gesagt "mach ich nicht". Jetzt hat er sich eine "Belohnung" ausgesucht und die motiviert ihn natürlich. Tja, nur was mache ich, wenn sein Ziel erreicht ist? Wie gesagt, vielleicht hat sich das "zügige Verhalten" dann ein wenig eingeprägt. Wenn nicht, habe ich ja (hoffentlich) nichts verloren. Ich schätze mal, ADS-Kinder brauchen einfach einen Tick mehr Motivation als andere - das ist aber nur eine laienhafte Vermutung meinerseits. Ich weiß jedoch, dass es mit einem bloßen "zieh dich bitte an" leider nicht getan ist, weil er sich einfach viel zu leicht ablenken lässt, und sei es bloß durch die Inhaltsstoffe, die auf der Zahnpasta-Tube angegeben sind (Leseratte halt). LG, snoopy


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Ich finde, das was Du auflistest sind alles Dinge die doch ein kleiner verträumter Professor doch gar nicht können muss. Nimm ihn wie er ist, gib ihm die Zeit sich auszuleben wie er meint. Ziehe ihn an, wasche ihn, putze ihm die Zähne, mach Du das doch alles. Hast es die ersten 3 Jahre gemacht kannst das doch weiterhin machen. Er ist intelligent und ich bin ziemlich sicher allerspätestens in der Pubertät wird er alles alleine machen wollen und zwar so wie er meint. Irgendwann macht es "klick" und der Wunsch nicht nur nach Spezialinteressen, sondern auch nach körperlicher Autonomie wird kommen. Dann wirft er Dich aus dem Bad, zieht sich an wie er meint, wascht sich selbst aber nur mit bestimmten Duschgel, rasieren natürlich auch alleine, Mama misch Dich nicht ein :-) Also..die paar Jahre verwöhne ihn halt. Sieh`s mal so. Er hat eine komplexe Gedankenwelt, das Bedürfnis gewissen Dinge auf dem Grund zu gehen, es füllt sein ganzes Denken aus. Logischerweise ist dann "kein Platz" für sinnloses und langweiliges wie Zähneputzen oder anziehen, langweilige Themen reden. Vermutlich kann er auch nur eine Sache auf einmal machen und wäre mit zu viel Koordination hoffnungslos überfordert. Und trotzdem, die Pubertät holt jeden irgendwo ein :-) No way around that ^^ Und damit bestimmt auch Autonomie. Sei froh, dass er die Schule packt, ansonsten "trage ihm ruhig den A.... hinterher". Deiner Beschreibung nach zu urteilen macht er das nicht aus Faulheit, sondern weil er halt "zerstreut" ist und halt vieles intensiv verfolgt. PS: alleine anziehen, waschen, Haare waschen überhaupt Realisierung, dass ich auch einen Körper habe kam bei mir mit 13. Dafür aber dann lebenslänglich und nur mit meinem Schampoo mir speziellem Duft ( da andere stinken oder ziepen) :-) Lass ihn ausleben!!!


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Plane halt viel Zeit ein, sprich wecke ihn um 6 statt um 7 wenn ihr um 8 weg müsst :-)


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das war aber ein sehr süßer Beitrag, danke dafür! Mit der komplexen Gedankenwelt hast du sicher Recht. Wie sagte der Kinderarzt: "Lassen Sie ihn seine Einsteinformeln überdenken und helfen Sie nach, wenn es woanders nicht klappt." und darauf wird es wohl hinauslaufen, denn gestern Abend und heute Morgen war alles andere wieder wichtiger. Da hilft das ganze Belohnsystem nichts mehr, wenn der Kopf einfach woanders ist. ich werde ihn aber trotzdem nicht "verwöhnen", sondern ihn weiterhin animieren, zumindest ab und zu mal einen Gang schneller zu machen. Und notfalls nachhelfen. (Übrigens sind wir Frühsaufsteher - zum Glück - sonst hätten wir frühs wirklich ein extremes Zeitproblem.)