Mitglied inaktiv
Hallo, ich finde Deine Ansichten gut. Du lässt ein bisschen durchblicken, dass Deine Mutter dich nicht so "gut" behandelt hat. Mir geht es ähnlich, das was meine Eltern mit mir gemacht haben, war nicht schön. Nun möchte ich es natürlich besser/anders machen. In der Theorie funktioniert das auch immer alles super, aber in der Praxis stelle ich immer wieder fest, das ich meiner Mutter teilweise ähnlicher bin als mir lieb ist. Ich werde z.B. manchmal auch laut, nicht so laut, dass es die Nachbarn hören, aber lauter als mir lieb ist. Ich bin teilweise schrecklich ungeduldig und greife meinen Kindern auch mal für meine begriffe zu energisch an den Arm oder so. Das will ich eigentlich gar nicht und entschuldige mich anschließend auch oder erkläre warum ich genervt bin. Wie kommt es, dass Du nicht in die Rolle deiner Mutter schlüpfst? Oder tust Du es sogar manchmal? Gruß Jana
Hallo, ist jemandem schon einmal in den Sinn gekommen, dass vllt. die eigenen Eltern genau den gleichen Satz zur Maxime ihres Handeln und Umgangs mit ihren Kindern (den jetzigen Eltern) gemacht haben:"Ganz anders als die Eltern...." ?! Warum ist es so ausgeschlossen, dass viele Fehler genau aus diesem Grund passieren.... Aber wir sind immer der Meinung, das Richtige zu tun, nicht wahr?! Genau so wie unsere Eltern. .... nichts Neues im Besten. LG, AyLe
In meiner Familie ist es sicher so, dass meine Mutter es besser machen wollte als ihre Mutter. Und es auch geschafft hat. Anfangs habe ich auch immer nur gesehen, was ich nicht so machen wollte wie meine Mutter. Aber nachdem ich die Erinnerungen an meine Oma und die Geschichten meiner Mutter über ihre Kindheit überdacht habe, bin ich sicher, dass meine Mutter vieles sehr viel anders und besser machte als meine Oma. Und ich mache jetzt einiges anders und besser als sie. Also, AyLe, ich stimme Dir teilweise zu: Unsere Müttergeneration wollte es auch besser machen. Das heißt aber nicht immer, dass dadurch andere Fehler passieren. Aber manchmal ist besser eben nicht gut genug. Auch bei mir sehe ich immer wieder: Es ist noch nicht gut genug. Aber wenn ich meinen Umgang mit meinen Kindern mit den letzten beiden Generationen in meiner Familie vergleich sehe ich: Es wird lagsam aber sicher wirklich besser. Was werde ich für glückliche Enkel haben ;-)
Ich möchte auch vieles anders machen, als meine Eltern. Aber es funktioniert nicht, sich seinen Lebensstil/Erziehungsstil (lässt sich ja nicht wirklich trennnen) nur negativ zu definieren. Besser funktioniert es sich positiv zu überlegen, wie man mit seinem Kind umgehen will: In dieser (typischen) Situation wil ich tendenziell eher soundso reagieren. Und das kann man dann einüben. Gruß J, die dennoch manchmal mit ihrem Kind schimpft, und das auch richtig findet. (Man muss ja nicht gleich von der anderen Seite vom Pferd fallen)
tja, mir meine Mutter " auszutreiben" war ein langer, schmerzhafter und teurer Prozeß. Ich habe über Jahre eine Therapie gemacht und sie war meine Lebensrettung. Ich war ziemlich kaputt, nicht nach außen sichtbar, aber für mich.... Ich verfügte über keine Selbstliebe, konnte mir nur schwer Selbstvertrauen erarbeiten. Deshalb war die Angst vor dem Versagen mein ständiger Begleiter. Ich war nicht in der Lage über Gefühle und Befindlichkeiten zu reden, hatte zu meinem Körper eine falsche Einstellung und verspürte im Umgang mit anderen Menschen Aggressivität. Nun dachte ich vor vielen jahren über eigene Kinder nach und wollte auf keinen Fall in die Spirale von Demütigung und Gewalt geraten. Ich hatte keine andere Wahl....ich musste mich erst mal um mich kümmern.... Während der Therapie ist dann ganz viel hoch gekommen... Sätze wie " Sei brav, sonst kommst du ins Heim", Hör auf zu heulen, sonst bekommst du eine drauf, dann hast du wenigstens einen Grund", " Warum kannst du nicht so sein wie xyz?".....haben nie dazu geführt, dass ich meine Mutter aufgehört hab zu lieben. Sie haben nur dazu geführt, dass ich mich weniger geliebt habe. Bis kaum noch was übrig geblieben ist. Und dann hab ich mich in ein Doppelleben geflüchtet und hab ihr die Tochter vorgespielt, die sie haben wollte. Dann wurde es erträglicher.....aber auch nicht gut, denn vieles von dem hat mich bis zur heutigen Zeit geprägt und läßt sich nicht mehr überwinden!!!! Ich rede immer noch nicht gern über meine Gefühle! Ich brauche immer noch ein wenig Doppellleben( kleine Geheimnisse...kaufe was und erzähle es nicht oder so), um mich gut zu fühlen.( Das allerdings weiß mein Mann und findet es in Ordnung, solange es die Stabilität unserer Beziehung nicht gefährdet.) Ja, und die Selbstliebe wird in der frühesten Kindheit angelegt... Es gibt also immer noch "Mutter" in mir, aber wenn sie, gerade im Umgang mit meiner Tochter, zu gefährlich wird, nehme ich mir eine Auszeit und verlasse die Situation.Geübt habe ich dies schon während der Therapie und bei Konflikten mit meinem Mann.Wenn dann die Emotionalität raus ist, kann ich es besser bewältigen. Aber weißt du, die Kinder brauchen doch auch keine Eltern, die in jeder Situation und immer richtig reagieren. Mal genervt sein, schlechte Laune haben, laut werden, ungerecht sein,ungeduldig sein....alles gehört dazu....NUR dann sollte man nicht dem Kind die Schuld, geben, sondern für sich selbst die Verantwortung übernehmen.
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