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Fragen über das Mutter sein

Thema: Fragen über das Mutter sein

Liebe Mamas, Ich habe ein paar Fragen und denke, dass ich hier bei den Babyliebhabern und Vollblut-Mamas richtig bin. Habe erst ein Kind, 16 Monate, möchte aber gerne viele haben. Ich hoffe, hier von euren Erfahrungen lernen zu können :-). Erste Frage: Bevor ich Mama war, wusste ich nicht, wie sensibel und verliebt ich sein würde. Ich hab mich immer gern um kleine Babys und Kinder gekümmert, kaum hatte ich selbst eins, wollte ich es nicht hergeben.. außer dem Papa und Mal für kurz auch anderen. Ich fühlte mich sonst wie unvollständig und nicht gut, wenn länger wer anders mein Baby hielt.. jetzt wird es erst besser, wo sie läuft und ihren eigenen Kopf hat. Trotzdem hab ich leicht Eifersucht oder Angst, wenn sie gerne oder lieber mit anderen Familienmitglieder spielt. Denke dann immer ich werde unwichtiger für sie und ich liebe meine Aufgabe und Beziehung zu ihr. Auch ist es so, dass ich mich "arbeitslos" fühle, wenn Omas zb mit ihr spielen und kochen/Haushalt nicht ansteht. Wahrscheinlich sind viele von euch froh sein über freie Zeit, aber ich hab am Tag mit Kind genug Zeit mit ihr zusammen Haushalt usw zu erledigen und zu spielen, zu lesen und Chatten wenn sie schläft und ich brauche nicht viel mehr Zeit alleine. Kennt das jmd? Bin ich verrückt? :-D Habt ihr Tipps für mich ? Zweite Frage: Wie macht ihr das mit mehreren Kindern mit stillen und schlafen nach Bedarf? Ich denke mir oft, dass es nicht so gehen kann wie jetzt, dass ich zb den Mittagschlaf neben ihr verbringe und sie stillen kann. Wo bliebe denn dann das andere Kind :-D ?! Auch wie ich früher geflüstert hab und mich kein Stück bewegt, damit sie nicht wach wird. Das geht ja nicht mehr bei mehreren. Ist bestimmt auch besser so xD Danke an alle Leser und Antworter! LG Nancy

von Nancy27 am 03.10.2021, 22:40



Antwort auf Beitrag von Nancy27

Hallo Nancy, wie schön, dass du in deiner Mamarolle auf gehst und ich darin wohl fühlst! Beim ersten Kind ging es mir auch so, dass ich ihn ungern abgegeben habe. Ich kenn das auch von anderen. Da bist du nicht unnormal. Dennoch ist es wertvoll für Kinder auch mal mit anderen Zeit zu verbringen. Ich hab mich beim ersten Kind gern mit anderen Müttern getroffen. Das ist gut für dich und auch dein Kind. Kurse, Spielkreise oder Familie können da Kontakte sein. Wenn weitere Kinder kommen kannst du dich nicht mehr so intensiv um jedes kümmern, es hat auch Vorteile, wenn die Welt sich nicht nur um ein Kind dreht. Du wirst sie alle lieben und manchmal jonglieren. Die Großen lernen selbstständiger zu werden, sich auch mal zurück zu nehmen. Beim zweiten Kind wirst du merken, dass ein Baby auch mit Krach schlafen kann oder gestillt werden, während du dem anderen was vor ließt. Es braucht etwas Zeit, um sich ein zu pendeln. Elternzeit ist da eine schöne Sache, wenn es möglich ist. Es geht aber such ohne. Wenn diese Beiden dann schon miteinander spielen und das nächste da ist, wird’s auch leichter. Die Kinder haben sich untereinander und als mein 4. Kind kam, haben meine Großen schon gut helfen können( 8 und 6). Es hat sie Stolz gemacht, dass sie schon so viel können. Manchmal wirst du dich überfordert fühlen, manchmal läuft es gut. Hilfe wirst du da dankend annehmen. Dein Fokus liegt dann nicht nur auf einem Kind. Mit meinen Babys Kuschel ich trotzdem gern und es dauert bis die überhaupt mal bei andern bleiben. Ich finde es ist wichtig, grad für ältere Kinder, dass die Welt sich nicht um sie dreht. Ich hab den Blick darauf, dass sie einmal selbstständig leben müssen, ohne mich. So einen Mann oder Arbeitskollegen hätte ich nicht gern, der erwartet, dass alle dich um seine Bedürfnisse kümmern. Mein Großer wird jetzt 16 Jahre, das ist natürlich was anderes als 16 Monate! Da wächst du rein. Mein 5. Kind ist jetzt 11 Monate. Die Kleine wächst noch mal ganz anders auf. Da gibt es viele große Geschwister, die sie verwöhnen. Viel Erleichterung für mich und viel Zeit zum kuscheln. Teilen muss sie mich trotzdem, was aber auch nicht schlimm ist. Du wirst mit jedem Kind mehr Erfahrung haben und dich auf die unterschiedlichen Situationen einlassen. Jedes Kind ist anders und langweilig wird dir auf jeden Fall nie mit großer Familie.

von Wunder5 am 04.10.2021, 10:14



Antwort auf Beitrag von Wunder5

Hallo Wunder 5, Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Ich höre so gern von mehrfach- Mamas ! :-) Du hast Recht, die nächsten werden auch mit Lärm schlafen müssen und es wird sich immer weniger nur um 1 Kind drehen. Manchmal denk ich auch, dass das auf Dauer nicht gut ist, wenn die Kleine immer bei Familie im Mittelpunkt steht, weil nur die da ist .. alle lieben die Kleinen :-D.. Da Treff ich mich auch sehr gern mit anderen Müttern, denn wie unterhalten uns und passen gleichzeitig auf unsere Kinder auf. Und die anderen Müttern haben es selten auf mein Kind angesehen :-D .. Ich hoffe echt, dass ich beim nächsten Kind schon besser "abgeben" kann und mich vllt auf Pausen freue. Ich muss dazu sagen, ich hab im kiga gearbeitet und bin da mehr gewohnt als ein Kind , besonders wenn noch Familie da ist und es ist eine 5 zu 1 Betreuung ;-D .. da Versuch ich dann auch, Mal was anderes zu machen. Oder zu Beobachten. Ich bin aber echt selber am liebsten für mein Kind da und zeitlich geht es ja noch gut, Haushalt und Kind usw unter einen Hut zu kriegen.. Da brauche ich selten und eher kurz Unterstützung, einen Mann hab ich ja auch der am Abend Mal mit aufpasst. :-D

von Nancy27 am 04.10.2021, 13:14



Antwort auf Beitrag von Nancy27

Ich stimme Wunder5 da absolut zu, ich habe auch 5 Kinder, Nr. 6 im Bauch. Die Älteste ist 12, die Jüngsten sind 18 Monate alte Zwillinge. Beim 1. Kind war ich auch so, ich konnte ihn nicht aus den Augen lassen, ich hatte Angst den Kinderwagen beim raus gehen eine Sekunde los zu lassen. Inzwischen laufen auch die Kleinsten so mit. Ab Kind 2 schlief keines der Kinder mehr in meinem Bett, keines schlief mittags neben mir, je nach Altersabstand machten sie den Mittagsschlaf auch zusammen (K2+3 teilen sich ein Schlafzimmer, genauso wie K4+5, freiwillig, der Platz wäre da, dass jeder ein eigenes Zimmer haben könnte) Natürlich gibt es Eifersucht, wenn ein bestimmtes Kind gerade mehr im Mittelpunkt steht, aber auch das relativiert sich, denn jedes Kind hat wegen etwas anderem gerade Anrecht auf spezielle Einzelbetreuung. Ich bin aber tatsächlich auch immernoch eine Mama, die voll in dieser Rolle aufgeht. Ich arbeite von zu Hause (wir haben einen großen Hof und ich bin Reittherapeutin), meine Kinder sind nicht auf eine Fremdbetreuung angewiesen (die Jungs gehen trotzdem in den Hort, aber freiwillig, die Kleinsten kommen dennoch mit 3 in die Kita wie alle Kinder vorher auch, weil ich weiß, dass auch diese Entwicklung wichtig ist). Für viele Eltern sind so viele Kinder stress pur, für mich gehört es einfach zu mir dazu. Klar genieße auch ich Zeiten wo meine Kinder mal nicht da sind oder zumindest nicht alle, aber ich brauche sie wie Luft zum atmen.

von Schneewittchen30 am 04.10.2021, 14:27



Antwort auf Beitrag von Schneewittchen30

Hey, danke dir! Echt spannend, schon Nr 6 kommt :-). Uns sehr mutig. Da braucht man bestimmt viel Energie und gute Nerven :-)! Von zu Hause arbeiten ist echt super. Ich finde es am besten und natürlichsten, wenn die Mutter mindestens 3 Jahre echt bei den Kindern ist. Also entweder zu Hause arbeitet, Haushalt ist auch Arbeit.. oder am Haus oder Kinder mit können zb. Oh, ich denke ich würde aber auch weitere Kinder gerne bei mir im Bett haben oder mich mit ihnen hinlegen :-D... Ob das möglich wäre, weiß ich nicht.. bleibt abzuwarten ;) Erstmal ist es auch schön, mich ganz auf eins Konzentrieren zu können. Ich freu mich aber auch auf mehr Aktion dann ;). Nur mein Mann ist nicht so der Typ für Großfamilie xD ...

von Nancy27 am 04.10.2021, 15:11



Antwort auf Beitrag von Nancy27

ich habe jetzt etwas länger überlegt ob ich überhaupt antworten sollte. ich kenne das so nämlich gar nicht. ich liebe meine 3 kinder unendlich das ist klar. aber dieses klammern und eifersucht hatte ich nie. mein mann und ich teilen uns die carearbeit gleichmässig. ich arbeite auch schon wieder stundenweise. wie die zwei grossen wird auch das 3. mit 1 jahr in die kita gehen. ich verbringe wirklich gerne zeit mit meinen kindern aber ich kann mich besser auf die kinder einlassen wenn ich auch zeit für mich nehme. dann ist spielen für mich entspannung. als 24/7 job ist es arbeit. ich mag es dass meine kinder so frei von dauerpräsenten eltern aufwachsen in einem umfeld in dem es mehr kinder gibt als erwachsene. das gibt ihnen freiraum und die möglichkeit sich selber zu spüren und das finde ich wichtig. bei uns zu hause geht es oft drunter und drüber. es ist laut und wild. die kinder wachsen da rein und lernen viel voneinander.

von WonderWoman am 05.10.2021, 12:18



Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Danke auch dir, WonderWoman! Ich finde es gut, dass du trotzdem schreibst, obwohl du das Gefühl nicht kennst. Ich habe mich ja selbst über mich gewundert, habe ich es doch früher immer genossen und kennengelernt, dass die Kleinen bei vielen anderen auf dem Arm waren und gern auch bei mir :). Ich möchte selbst nicht so fühlen, denken, weiß aber nicht ganz wie es abzustellen geht. Bin froh, dass nicht jede Mutter diese Gefühle hat, denn sie nerven. Kann dich auch versehen, dass du gern stundenweise arbeitest und nicht nur mit den Kindern zusammen bist. Ich bin ja von mir aus immer gern mit Kindern, da ist das was anderes. Trotzdem ab und zu ohne kann ich mir auch gut vorstellen. Für mich ist da nur die Bindungsfrage. Habe einiges negatives über Krippenbetreuung und allgemein zu viel Abwesenheit der primären Bezugsperson gelesen und finde es auch logisch. Das ist mir zu riskant. Positiv finde ich es allerdings, wenn das Kind ab der Autonomie Phase lernt, nicht mehr dauernd im Mittelpunkt zu stehen. Dafür find ich treffen mit anderen Kindern wichtig. Auch das soziale Miteinander. Bin aber der Meinung, dass der sichere Hafen immer dabei sein sollte wenn sie noch U3 aber zumindesten U2 sind.

von Nancy27 am 05.10.2021, 13:02



Antwort auf Beitrag von Nancy27

Bei mir gehen die Alarmglocken :-) Unterschätze nicht, dass dein Mann keine Großfamilie möchte. Die Frage wird sein, wie lange er das mittragen wird, wenn er dazu genötigt wird.

von MarinaFerrarra am 06.10.2021, 00:30



Antwort auf Beitrag von MarinaFerrarra

Du hast Recht, Natürlich sollte er das Mittragen können und wollen. Hab jetzt hier schon oft gelesen, dass beide oder nur einer gar nicht viele Kinder wollte, dann aber doch die Meinung geändert hat oder es sich ergeben hat. Darauf hoffe ich erstmal :-D Und Positive Beispiele von Großfamilie sind bestimmt förderlich :-D

von Nancy27 am 06.10.2021, 14:07



Antwort auf Beitrag von Nancy27

Tolle Frage und noch tollere Antworten! Ich finde es so spannend dass hier verschiedene Familien- und Lebensmodelle angesprochen werden, wie unterschiedlich Mütter doch sein können! Ganz toll, danke Euch allen für Eure Ehrlichkeit. Ich habe drei Kinder und bin mit jedem Kind etwas länger zu Hause geblieben (1 Jahr beim ersten, eineinhalb beim zweiten und ein dreiviertel beim dritten). Wieder zu arbeiten war für mich jedes mal eine Erleichterung und Stress zugleich, aber man wächst da rein. Genauso auch in die Familiengröße! Nach dem dritten Kind habe ich gedacht jetzt fühle ich mich wie ein Profi und es ist eigentlich schade dass es das letzte sein sollte. Du wirst Dich mit jedem Kind ein bisschen neu finden, Deine Rolle als Mutter verändert sich aber auch so, wenn die Kinder größer werden und man muss gedanklich flexibel bleiben! Auch die älteren Kinder müssen nach der Geburt eines Geschwisterchens ihren Platz in der Familie neu finden und das dauert alles seine Zeit. Was mich persönlich arg überrascht hat, war, wie sich die Beziehung der beiden älteren untereinander nochmal ganz stark geändert hat als dass jüngste Kind kam. Es ist gut dass Du Dir Erfahrungen anderer anhörst, aber mach Dich auch nicht verrückt, es wird sowieso alles anders als man denkt und trotzdem schön und spannend und machbar. Alles Gute für die zukünftige Großfamilie!

von Franz_mama am 06.10.2021, 14:11



Antwort auf Beitrag von Franz_mama

Vielen Dank dir! ;-) Ich finde das auch so spannend , besonders diese unterschiedlichen Persönlichkeiten und auch Äußerlichkeiten, die Herauskommen können *.* Deshalb spielte ich auch gern Sims :-D ... Da ist es wohl alles etwas leichter als im echten Leben. Denke auch, dass man weder den perfekten Altersunterschied noch den perfekten Alltag vorplanen kann. Jedes Kind ist anders und jede Familie. Beispiele von euch zu hören finde ich sehr spannend ! :-) Wünsche euch auch alles Gute und bin wirklich begeistert, dass es doch viele wagen mehr als 2 Kinder zu bekommen :-)

von Nancy27 am 06.10.2021, 14:23