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Essensthema

Thema: Essensthema

Hallo, ich bin neu hier. Ich habe drei Kinder (1., 6. und 12. Klasse) und habe mich schon vor einer ganzen Weile vom Vater der beiden Jüngeren getrennt. Jetzt während der Corona-Zeit, sind die Kinder vor allem bei mir und nicht bei ihrem Vater. Wobei der Vater quasi bei uns wohnt, denn wir wohnen auf einem Wagenplatz. Er ist also nur ein paar Wagen weiter. Egal, auf jeden Fall koche ich, seitdem die Kinder nicht mehr in der Schule sind, zweimal am Tag. Und das ist extrem undankbar, denn egal was ich auf den Tisch stelle, irgendwem schmeckt es nicht Einer von den Dreien findet es immer "bäh". Wobei das nicht ganz stimmt: Mein Großer ist sehr lieb und genügsam. Wenn er das, was ich koche, nicht mag, dann isst er es einfach nicht. Aber die beiden kleineren sind richtig schlimme Nörgler und Essensverweigerer. Natürlich finden sie nicht die gleichen Sachen blöd. Meine Tochter mag eigentlich nur noch Salami. Ich könnte ihr jeden Tag eine Salami kaufen und ihr zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen was davon abschneiden. Mein Mittlerer mag kein Fleisch und möchte nur vegetarisch essen. Er mag am liebsten Nudeln, die meine Tochter hasst Das ist inzwischen ein richtiger Psychostress geworden. Oft wollen sie dann, dass ich noch was anderes danach für sie koche. Ich habe meinen Kindern zwar schon x-mal gesagt, dass das gar keine Art ist, aber das hilft nichts. Es liegt auch nicht an meinem vielleicht nicht besonders tollen Kochkünsten, denn bei meinem Ex treiben sie dasselbe Spiel. Auch ihn stresst das Essensthema mit den beiden total, was er aber nie offen zugeben würde. Aber er versucht es jetzt immer so zu deichseln, dass sie erst nach dem Essen zu ihm kommen können. Ganz oft kommt ihm noch was kurzfristig dazwischen, weshalb er sich nicht ums Mittags- oder Abendessen kümmern kann Habt oder hattet ihr auch so ein Essensthema mit euren Kindern? Was kann ich tun???

von Carla34 am 07.05.2020, 11:10



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Hallo, ich habe auch Kinder in dem Alter. Wir kochen auch zweimal täglich. Habe vier Kids und zwei helfen immer mit oder kochen auch mal selbst. Deine beiden Großen schaffen das bestimmt auch mal selbst zu kochen. Wenn mitgekocht oder selbstzubereitet wurde dann schmeckt das zumindest den Beiden. Wer nix mag isst bei uns Brot mit Butter oder Frischkäse. Gutes Gelingen, hast du denn zusätzlich auch Homeoffice? Viele Grüße, jakobine ( Kids 17J, 15J, 13J, fast 4J)

von Jakobine77 am 07.05.2020, 11:43



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Ja, die Arbeit gibt es natürlich auch noch Ich bin Lehrerin und muss derzeit zwar nur für die 12. Klasse in die Schule, aber die anderen Klassen muss ich ja online beschulen. Also ja, auch Homeoffice. Danke für die Tipps!

von Carla34 am 13.05.2020, 16:02



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Ja ich kenne das. Lösung: Kinder beteiligen. Beim Planen und beim Kochen. Seither gibt es nur noch selten Gemotze...

von SybilleN am 07.05.2020, 12:26



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Probiere ich aus, danke!

von Carla34 am 13.05.2020, 16:02



Antwort auf Beitrag von Carla34

Meine sind auch mäkelig, der Mann Vegetarier, also noch ein Kind mehr, denn meiner kocht nicht. Das war vor Corona so und ist jetzt mit Corona nicht anders ich friere viel ein und wenn es was gibt was garnicht geht dann wird dem einen halt was aufgetaut heute gabs Lasagne, wäre GG dagewesen dann halt ihm Nudeln mit Tomaten und Käse extra 12. Klasse könnte auch mal das Kochen übernehmen oder wenn Ihr in der Nähe wohnt halt beim Papa abendessen. Doofe Frage,was ist denn ein Wagenplatz ? dagmar

von Ellert am 07.05.2020, 14:34



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Ein Wagenplatz ist ein Wohnprojekt, bei dem verschiedene (bei uns ca. 30 Menschen) in Bauwagen oder umgebauten LKW zusammen auf einem Gelände wohnen. Wir organisieren das Zusammenleben gemeinsam, teilen und helfen einander - was in Corona-Zeiten allerdings schwierig ist. Da bleibt doch jeder für sich.

von Carla34 am 13.05.2020, 16:06



Antwort auf Beitrag von Carla34

klingt nach einer spannenden alternativen Lösung und ich hätte zu normalen Zeiten gesagt ob sie nicht ggf beim Nachbarn mitessen könnten aber bei Corona fällt sowas leider ja auch aus. In Zeiten Internets können die doch stöbern nach Rezepten die sie ggf mal probieren würden und dann selbst zusammen kochen ? Bauwagen klingt nun nicht nach sehr viel Platz und großer Küche dass man dreierlei Sachen kochen könnte oder ? dagmar

von Ellert am 13.05.2020, 18:26



Antwort auf Beitrag von Carla34

Hier auch drei (7.Klasse, 4.Klasse und Kindergarten). Ich koche maximal einmal täglich, mehr Zeit habe ich gar nicht. Manchmal gibt es morgens noch zusätzlich warm (gequellte Haferflocken mit Obst) manchmal gibt es aber auch einen Brot und Müsli Tag (wobei Müsli bei uns Haferflocken mit Cornflakes und Obst heißt). Obst ist hier immer frei zugänglich. Das es wirklich allen schmeckt ist selten, klar Grillen finden hier alle top und Süßspeisen sind auch der Hit. Aber sonst gibt es eigentlich immer mindestens einen am Tisch, der es nicht so gerne mag und sollte das bei den Kindern mal nicht der Fall sein, dann sind wir ja auch drei Erwachsene, die auch nicht alle den gleichen Geschmack haben (nein Mann, ich und unser Au Pair). Das einer etwas gar nicht mag ist seltener, kommt etwa zwei Mal die Woche vor und ich versuche, das es nicht zweimal die gleiche Person trifft. Es gibt bei uns einige klare Regeln und die kennt inzwischen auch unsere fast vierjährige. 1.) Derjenige der kocht macht sich damit Arbeit, daher ist nörgeln am Essen verboten (da unhöflich), man darf natürlich sagen wenn es einem nicht schmeckt aber ohne "ihhh", "das ist so eklig" oder so, das verdirbt nämlich auch den anderen den Appetit. 2.) Wenn man etwas bekanntermaßen nicht mag (z. B. Zwiebeln, Oliven oder so) kann man die Zutat beiseite schieben und den Rest essen. 3.) Bei dem der gekocht hat wird sich für das Essen bedankt. (würdigen der Arbeit) 4.) Mag man nach einer Probierportion (das ist wenig also bis zur Grundschule nur etwa ein Teelöffel, danach etwa ein Esslöffel) etwas wirklich nicht, dann darf man sich ein Stück Brot nehmen. Probieren muss man und eine Gabelspitze befeuchten ist kein probieren. 5.) Es gibt keine zwei verschiedenen Gerichte, ich bin kein Restaurant. Das klingt irre streng, passt aber für uns so am besten. Das meiste ist auch weniger klar formuliert, unsere Kinder lernen das eher durch Vorbild, z. B. das Bedanken.Bei einem ihhh werden bessere Formulierungen angeboten. Dadurch probieren meine (großen) Kinder so ziemlich alles ordentlich (die kleine muss noch regelmäßig erinnert werden) und zumindest die großen haben auch festgestellt, dass manche Sachen dann doch ganz überraschend schmecken und eine Abneigung ohne probieren echt doof ist, denn dann schmeckt es seltener. Wenn wir mal unterwegs sind fallen wir damit dann auch immer auf, denn unsere Kinder gehören dann zu den wenigen, die nicht mit nur Pommes zufrieden sind, im Urlaub dürfen sie natürlich vom Buffet holen, was sie wollen und dann nehmen sie immer kleine Ecken von uns und holen sich dann auch selber Dinge, um die andere Kinder einen Bogen machen. Natürlich dürfen hier auch alle mal Vorschläge für die nächsten Mahlzeiten machen, daher gibt es heute z. B. Bruschetta Auflauf und morgen Spinatspaghetti. Wer ein Essen vorschlägt hilft dann auch kochen oder kocht alleine, wenn es möglich ist. Auch Kinder freuen sich über ein "danke" (von ihren Geschwistern natürlich auch aber noch mehr von Mama und Papa) und sie lernen, dass es Arbeit ist und würdigen es besser, wenn andere es machen.

von knuffelbär am 07.05.2020, 15:11



Antwort auf Beitrag von Carla34

Hier auch - drei Kinder, drei komplett unterschiedliche Geschmäcker (gibts das Wort in Mehrzahl?:-) Was ich für uns festgestellt habe: es ist am einfachsten die Komponenten getrennt voneinander zu kochen und die Kinder schöpfen selbst und nehmen eben nur die Komponenten, die schmecken. Z.B. Nudeln , Gemüsepfanne , Zucchini extra in eine kleine Pfanne, Schnitzel (2 davon vegetarisch). Oder Linseneintopf , Saitenwürstle fein geschnitten daneben in der Schüssel. Oder Salat schön hergerichtet im Teller, aber alle Toppings extra: Mozarella, Putenstreifen, Zwiebeln, Oliven, ... Ist alles nicht wirklich mehr Arbeit, außer dass mehr Schüsseln, Töpfe schmutzig werden. Auch meine Erfahrung ist, das was die Kinder (va. die 12 und der 14/jährige) selbst kochen, wird auch von allen etwas lieber gegessen. Da probiert der Große sogar gebratene Zucchini der Schwester und stellt fest, dass das schmeckt. Gerade jetzt zur Corona-Zeit haben die beiden Großen je einen Kochtag und vorgestern hat die Jüngste (8) Maultaschen mit Ei für 5 Personen gemacht- ganz alleine - weil ich noch im (online)Meeting war. Die Jüngste ist noch am mäkeligsten, da kommt es schon vor, dass ich mal extra eine Paprika in Streifen darzustelle oder noch kurz ein paar Karotten mit einem Apfel klein häcksle (Karottensalat), damit Madame was im Bauch hat und nicht nach 30 min. auf Futtersuche geht und irgendwelche Gummibärchen von der Oma findet.

Mitglied inaktiv - 08.05.2020, 07:36



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Wir machen es ähnlich wie Anna. Vorm späten Teenager-Alter hat sich das wenig-Mögen hier nämlich nicht geändert, egal, ob man probiert oder nicht. Wir kochen die Komponenten auch einzeln und bringen sie einzeln auf den Tisch. Kann immer mal vorkommen, dass ein Kind dann nur pure Nudeln isst, aber verhungern tun sie alle nicht. Das Meckern haben wir ihnen abgewöhnt. Man darf sagen, dass es einem nicht schmeckt, aber "iiiih" und "bäääh" ist nicht fair gegenüber jemandem, der sich Mühe gegeben hat. Und einmal am Tag kochen reicht, man kann auch Brot, Müsli, Joghurt, Gemüsesticks, Obst etc. essen, wenn der Vater-Termin sich verschiebt. LG sun

von sun1024 am 12.05.2020, 20:30



Antwort auf Beitrag von Carla34

Bei uns gibt es auch manchmal Gemecker. Wir kochen einmal am Tag warm. Vor Corona habe ich ausgesucht und wenn es den Kindern nicht geschmeckt hat, durften sie stattdessen Brot mit Wurst oder Käse essen. Sie durften aber auch das auf dem Teller liegen lassen, was sie nicht mochten und wenn möglich, legen wir ab und an auch was separat daneben. Außerdem versuchen wir regelmäßig Sachen zu essen, wo auch mal was zur Wahl steht: Pizza (jeder belegt seinen Teil selbst), Pfannkuchen, Wraps, Pita-Taschen... Seit 2 Monaten machen wir es so: Jeder von uns fünfen darf sich einmal pro Woche ein Lieblingsgericht wünschen. An den anderen Tagen gibt es Reste, evtl. wird mal was bestellt oder doch mal schnell was gekocht, was ich aussuche. Die Kinder sind mit dieser Regelung sehr zufrieden und meckern weniger.

von 85kathali am 08.05.2020, 21:47



Antwort auf Beitrag von 85kathali

Danke an euch alle für eure vielen Tipps!

von Carla34 am 13.05.2020, 16:07