Elternforum Der erste Brei - die Beikost

Schlechter Breiesser

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Schlechter Breiesser

Krümel1.0

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Hallo Mädels Unsere Tochter ist 6 Monate alt, wird voll gestillt und seit 2-3 Wochen biete ich ihr Brei an. Mehr als 2-3 Löffel nimmt sie mir nicht ab, weder Gemüse noch Obst noch Milchbrei. Soll ich aufhören und später weiter machen? Oder weiter geben und warten bis sie sich dran gewöhnt hat? Wenn ich weiter füttere, soll ich weiter nur Gemüse geben oder doch schon kombinieren? Und ab wann soll ich die nächste Breimahlzeit starten? Erst wenn eine Stillmahlzeit komplett ersetzt wurde oder dann auch z.B. abends Brei anbieten? Danke für eure Antworten


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von Krümel1.0

Das kannst du ganz nach deinem Bauchgefühl entscheiden. Nimmt sie die 2-3 Löffel denn gerne? Dann kannst du ruhig weiter machen. Ich würde auch ruhig schon Kartoffeln einführen. Manchmal mögen Babys das dann lieber. Es muss auch kein Mahlzeit ersetzt werden. Milch bleibt ja das wichtigste Nahrungsmittel im ersten Lebensjahr. Beikost dient ja nur dazu neue Nahrungsmittel kennen zu lernen. Daher kannst du auch ruhig schon den nächsten Brei einführen. Nur nicht zeitgleich mit den Kartoffeln. Immer nur eine neue Zutat Pro Woche. Wichtig ist kein Druck zu machen. Essen soll ja Spaß machen. LG


lanti

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Antwort auf Beitrag von Krümel1.0

Hallo, Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ganzen ersten Jahr ist daher Milch (Muttermilch oder Pre Milch). Alles außer Milch ist nur Beikost, die zum ergänzen und kennenlernen dient - dazu sind kleine Mengen völlig ausreichend. Jedes Kind ist anders und entwickelt sich individuell - auch was die Beikostreife, das Tempo und die individuellen Vorlieben angeht. Manche sind schon mit Mon. Breifans und essen schnell größere Mengen, andere bevorzugen die gewohnte Milch und essen lange nur Minimengen, wieder andere sind erst mit 7 oder 8 Mon. überhaupt bereit für Beikost, manche lieben Fingerfood und einige Babys werden nahezu voll gestillt bis sie am Familientisch mitessen können. All das bildet das breite Spektrum von normalem Eßverhalten ab und ist gleichermaßen normal und ok. Essen ist kein Erziehungsfeld und auch nicht anhand dessen man Kinder bewerten sollte (weder bzgl der Beikostreife oder der Menge noch bzgl. der Vielfalt)- es ist nur Nahrungsaufnahme - nicht mehr und nicht weniger. Schlechte Esser gibt es also eigentlich garnicht (ebenso wenig gute Esser). Dieser sprachliche Ausdruck, der leicht daher gesagt ist, sollte nicht unser Denken beeinflussen. Kinder sind wie sie sind und so sind sie gut. Wie lieben sie egal wann, was und wieviel sie essen. Die Kleinen holen sich, was sich brauchen und sind mit Milch gut versorgt. Essen können sie noch ihr ganzes Leben und das kommt mit der Zeit ganz von selbst - wenn sie soweit ist. Deine Tochter wird im Kindergarten nicht mehr nur Milch trinken Mein Rat daher: - Wenn sie kleine Mengen gesunder Beikost (Gemüse, Kartoffeln, nährstoffreiches Getreide, rohes Obst) gerne isst und gut verträgt, spricht nichts dagegen weiterhin Miniportionen davon neben der Milch anzubieten. Gut geeignet ist zB Gemüse in Eiswürfelportionen eingefroren (im Eiswürfelbereiter bis sie fest sind und dann in luftdichte Dosen/Beutel umfüllen) - einfach zu portionieren und schnell aufgetaut. Man kann auch mal probieren, ob der durch Kartoffeln abgemilderte Gemüsegeschmack besser ankommt (zB 100 g Gemüse Kartoffel Brei zubereiten und auf drei Portionen aufteilen - zwei davon für die beiden Folgetage im Kühlschrank lagern). - Falls sie eigentlich gar nicht essen mag und füttern für euch beide nur Stress bedeutet, sprich auch nichts dagegen einfach mit der Beikost zu pausieren und es in einigen Wochen ohne Druck erneut zu versuchen oder nicht täglich Brei anzubieten, sondern immer dann, wenn es gerade entspannt in den Tag passt. Essen soll vor allem Spaß machen - das und ein gutes Vorbild ist die beste Voraussetzung für eine gesundes Eßverhalten (neben einem gesunden Nahrungsangebot ohne süße Fertigmilchbreie und Obstgläschen - es geht nicht darum, dass das Baby unbedingt irgendwas isst, sondern um wertvolle Ergänzung der Milch - nicht vorrangig um Ersatz). Mehr als anbieten kannst und musst Du nicht tun. Mach Dir keine Sorgen, lass Dich ganz von Deinem Kind leiten und den Dingen ihren Lauf LG


lanti

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Antwort auf Beitrag von lanti

Wenn die Kleine gerne löffelt und es Dir nicht zuviel Aufwand ist, kannst Du auch einmal am Tag ein paar Löffel Gemüse und zu einer anderen Tageszeit etwas Getreidebrei (zB Hafer oder Dinkel) füttern. Man muss keine Mahlzeiten ersetzen und es muss keine bestimmte Breimenge gegessen werden bevor man weiter macht. Zudem ist auch ganz egal, welche Mahlzeit man zu welcher Tageszeit füttert. Unsere diesbezüglichen Vorstellungen sind rein kulturell geprägt und in anderen Ländern ganz anders - dem Körper ist es egal, welche Nährstoffe er zu welcher Uhrzeit bekommt. Du könntest also zB auch vormittags Getreidebrei anbieten (fall sie abends zu müde ist) und nachmittags Gemüse oder vormittags Gemüse und nachmittags Getreide etc. - so wie es für euch am besten passt. Es ist aber auch völlig in Ordnung erstmal nur eine Beikostmahlzeit am Tag zu geben. Experte für die Essensvorlieben Deines Kindes wirst mit der Zeit DU ;)


Krümel1.0

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Antwort auf Beitrag von lanti

Vielen lieben Dank für die Antworten, ihr habt mir sehr geholfen. Der Satz gefällt mir "sie essen ihr Leben lang"! Wir gehen das ganze entspannt(er) an, sie wird eh schneller groß, wie mir das lieb ist.