Elternforum Bitte noch ein Baby

Wochenbett mit Geschwisterkind

Wochenbett mit Geschwisterkind

Winterbaby24

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Hallo, es ist noch ein bisschen früh über ein Geschwisterchen nachzudenken, doch irgendwie kreisen unsere Gedanken trotzdem oft darum. Während sich mein Partner einen maximalen Altersabstand von 2 Jahren wünscht, möchte ich mindestens 3 Jahre. Mein Partner macht sehr viele Überstunden und ich tu mir das nicht an. Aber auch bei einem Abstand von 3 Jahren stelle ich mir das Wochenbett katastrophal vor. Rückblickend aufs erste Wochenbett würde ich mich viel mehr zurückziehen, keinen Besuch empfangen etc. Aber das geht ja nicht mit einem größeren Kind, das bespielt werden und ins Freie möchte (zurzeit keine Krippe geplant). Da muss ich doch auf die Hilfe der Oma zurückgreifen, obwohl sie mich nervös macht. Gibt es da Erfahrungen? Ist es möglich das alles irgendwie alleine zu schaffen oder kann ich mir das aus dem Kopf schlagen? Das letzte Mal kam das Bonding als Familie leider etwas zu kurz und ich habe mich durch die ständigen Besuche und Ratschläge echt gestresst gefühlt.


Pinguina1

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Wenn dein Partner einen kurzen Abstand möchte, dann soll er Elternzeit nehmen und das große Kind übernehmen! 😊 bestimmt geht es auch irgendwie alleine, aber das muss ja gar nicht sein… 


Bonniebee

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Antwort auf Beitrag von Winterbaby24

Huhu, ich kann deine Befürchtungen verstehen, dich aber vielleicht auch etwas beruhigen. Ich geb mal ein paar Gedanken von mir dazu, einfach kreuz und quer und ganz spontan, wenn du magst. Weißt du, manchmal hängt es von den eigenen Erwartungen ab, ob man das Wochenbett als gut oder schlecht empfindet. Zum Beispiel ist das Wort "Bett" ja ein bisschen irreführend. Denn natürlich muss ein gelingendes Wochenbett nicht viel im Liegen verbracht werden, sondern hier sind nur die ersten zwei, drei Tage gemeint. Es ist wichtig, viel mit dem Baby zu kuscheln, aber das geht auch, indem man es sich z.B. einfach bei der Hausarbeit in einem Tuch umhängt. So wie alle Frauen der Naturvölker es seit zehntausenden von Jahren tun. Ja, es ist anstrengend, wenn man die Wochen nach der Entbindung noch ein älteres Kind hat. Aber ich fand damals, dass das gut zu schaffen war. Mit einem neuen Baby wachsen einem ja auch weitere Kräfte zu. Vor allem hat man beim zweiten Baby schon viel mehr Routine, Erfahrung und Sicherheit. Das Ganze ist bei weitem nicht mehr so überwältigend neu und verunsichernd, wie beim ersten Mal. Man weiß halt schon, wie's geht. Kein Vergleich zum ersten Kind, fand ich. Ich hatte mich beim ersten Kind auch 6 Wochen ziemlich zurückgezogen, bevor ich die ersten Freundinnen hier haben wollte. Familie durfte zwar scxhon früher kommen, aber nur kurz. Beim zweiten Kind war das alles irgendwie überhaupt kein Thema mehr. Ausgedehnte Besuche der Verwandtschaft wollte ich zwar trotzdem nicht, frühe kurze Besuche von jedermann waren okay. Ich habe einfach glasklar gesagt, dass sie selbst Kuchen oder Essen mitbringen müssen, weil ich keine Zeit habe, etwas vorzubereiten. Ich habe dann knallhart bloß den Tisch gedeckt und Kaffee aufgesetzt - fertig. Wer was essen wollte, brachte es mit. So straight darf man sein als Mutter.  Ratschläge habe ich keine angenommen, sondern sofort im Keim erstickt: "Ich weiß, du willst helfen. Aber ich mache die Dinge so, wie ICH sie möchte, weißt du. Wenn ich aber mal einen Rat brauche, frage ich dich gern und freu mich dann auch, wenn du hilfst." Haben sie's nicht sofort kapiert, sondern wieder angefangen oder herumdiskutiert, habe ich das Ganze freundlich, aber leierkastenartig wiederholt: "Wie gesagt, im Moment brauche ich keinen Rat, Danke." Ruhig immer wieder und sehr straight, auch wenn man damit ein bisschen vor den Kopf stößt. Erwachsene Menschen halten es aus, wenn man Grenzen setzt. Wenn du Sorge hast, die Kraft könnte nicht reichen, bedenke vielleicht auch, dass die Natur es für uns Frauen so eingerichtet hat, dass wir locker auch mit fünf oder acht Kindern klarkämen. Denn das ist die Wahrheit. Auch du könntest das, wenn du es müsstest. Du wärest einfach pragmatisch und routiniert, es würde gehen. Natürlich kosten zwei kleine Kinder irre viel Kraft, das ist ja nicht nur im Wochenbett so, es bleibt die ersten Jahre so, bis die Mäuse etwas selbstständiger werden. Bis sie sich auch mal selbst etwas zu trinken nehmen können, keine Windel mehr brauchen usw. Diese Baby- und Kleinkindzeit ist die anstrengendste Zeit des gesamten Lebens. Ich war ehrlich gesagt froh, als diese Zeit vorbei war, auch wenn man natürlich unendlich viele wunderbare Augenblicke hat. Nichts ist mit diesen Jahren vergleichbar - aber der Stress geht vorbei. Im Schulalter sind sie pflegeleichter. :-) Ich hoffe, das waren vielleicht ein paar Anstöße für dich. Angst musst du wirklich überhaupt keine haben. Anstrengend wird es, ja, aber ich fand es gut zu schaffen, ganz ehrlich. Was mir half, war auch: Nicht zu sehr festlegen, wie das Wochenbett idealerweise zu sein hat. Denn dagegen kann die Realität nur verlieren und man ist enttäuscht. Sondern pragmatisch sein, offen sein, gelassen bleiben. Zur Imperfektion stehen, Dinge liegen lassen. Sich statt längerer großer Pausen viele kleine Pausen gönnen trotz älterem Kind. Das geht schon, wirst sehen. LG        


Winterbaby24

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Danke für deine tollen Worte! :)


Nikac

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Antwort auf Beitrag von Winterbaby24

Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht wie ich was schaffe sondern habe es so genommen wie es war bzw ist. Aber jeder Mensch ist da natürlich anders.  Mein Wochenbett war nicht wirklich eins weil ich von mir aus das so gar nicht wollte.  Mein Mann war jeweils eine Woche zu Hause,  das wars. Und ja war anstrengend aber nicht so dass ich nur liege muss bzw wollte.  Hätte aber wenn nötig Hilfe holen können.  Meine großen sind 4 Jahre auseinander und meine kleinen 22 Monate.  Beides pendelt sind mit der Zeit ein . Hat alles Vor und Nachteile.  Aber bin mit beiden altersabständen gut gefahren.  


Winterbaby24

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Antwort auf Beitrag von Nikac

Wochenbett hatte ich auch keines, hätte uns aber gut getan ;) Wahrscheinlich kann ich es mir nicht vorstellen zwei kleine Kinder zu haben, weil wir große Stillprobleme hatten und mein Sohn mit 9 Tagen auf die Intensivstation gekommen ist, da er zu viel abgenommen hatte. Daher habe ich ein bisschen Bammel, aber ich muss mir einfach beim nächsten Kind eine bessere Stillberatung suchen und sehr viel aufmerksamer sein.


User-1736850004

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Antwort auf Beitrag von Winterbaby24

Unser Kind ging mit fast 3 zur Geburt des 2. Kindes schon in die Kita, daher war das bei uns etwas einfacher. Mein Mann hatte 3 Wochen Urlaub, danach war erstmal relativ normaler Alltag. Ich weiß nicht, ob man sich bei einer normalen Geburt so sehr zurückziehen muss. Man bondet doch auch so durch das Stillen und mit Kind in der Trage oder auf sich beim Schlafen. Es läuft alles weiter, der Haushalt, die Arzttermine, die Termine des großen Kindes...Besuch hatte ich zu Beginn nicht soviel. Freunde hatten es gut im Gefühl, nur kurz vorbeizuschauen und ein Geschenk zu überreichen und anderen hab ich gesagt, dass nur ein Kurzbesuch drin ist. Ich hätte keine Person länger hier haben wollen, brauchte aber ja auch keinen Babysitter. Alles andere lässt sich auch mit Geschwisterkind managen. Ich glaube, es bondet sich auch besser mit allen zusammen. Das Geschwisterlind merkt, wenn es weggeschickt wird. Wir haben es ganz viel mit einbezogen, indem es Sachen holen durfte fürs Baby oder das Fläschchen halten.  Ansonsten wird mit 3 ja vielleicht doch der Kindergartenbesuch akut und das Thema hat sich entschärft. Keime Sorge, es fügt sich schon alles 😉