floum
Hallo Ihr Lieben, vielleicht gibt es hier jemanden, der etwas Ähnliches erlebt hat wie ich. Ich durfte im September 2013 Mutter einer wunderbaren Tochter werden. Hormonell habe ich seither nicht mehr verhütet. Im März 2015 bekam ich immer mal wieder Schmier- bzw. Zwischenblutungen. Mein Zyklus war ansonsten aber regelmäßig und mein Arzt konnte keine Auffälligkeiten feststellen. Im August 2015 hatte ich dann leider eine frühe Fehlgeburt. Es muss ungefähr die 6. Woche gewesen sein. Ich habe keine Ausschabung benötigt. Im Dezember wurde ich überraschender Weise wieder schwanger. Nach einer Woche stand jedoch fest: auch diese Schwangerschaft ist nicht intakt. Nachdem mein HCG sehr niedrig war und meine Gebärmutter leer blieb, hatte ich am 28.12. eine Ausschabung in der 7. SSW. Leider stieg mein HCG danach weiter an. Mein Arzt war, Gott sei Dank, sehr gründlich und untersuchte mich jeden Tag. Eine Woche nach der AS hatten wir einen eindeutigen Befund im linken Eileiter. Ich wurde am 06.01. notoperiert. Der Eileiter konnte nicht mehr gerettet werden. Er war kurz davor zu platzen. Der Eierstock ist geblieben. Das war in der 8. SSW. Ich konnte zwei Tage nach der OP nach Hause, kämpfe jedoch immer noch mit den „Nachwehen“. Leider musste man mir bei der OP viele Verwachsungen in der Bauchhöhle lösen, bevor man überhaupt an den Eileiter heran kam. In 2009 wurde mir über einen Bauchschnitt ein Dermoit am rechten Eierstock entfernt. Der Eierstock ist geblieben. Die Narben der Bauchschnitte hatten anscheinend zu Verwachsungen im gesamten Unterleib geführt, die nun entfernt werden mussten. Der Eingriff war nun also größer als gedacht und ich fühlte mich wie zerhacktes Stück Fleisch. Mein Frauenarzt war mit meiner Genesung jedoch soweit zufrieden. Am linken Eierstock hatte sich eine Zyste gebildet, was wohl auf die Wiederaufnahme der Arbeit des Eierstocks hindeutete. Er bat mich der Sache Zeit zu geben. „Holen Sie Ihren Kopf aus Ihrem Unterleib, versuchen Sie es zumindest.“ Ich bin seit der OP in Behandlung bei meiner Heilpraktikerin, der ich sehr vertraue. Sie hat sich sofort den körperlichen und den seelischen Verletzungen angenommen. Auch bei meinem Osteopathen bin ich schon wieder in Behandlung um den Körper wieder in Einklang zu bringen. Sechs Wochen nach der Ausschabung (5 Wochen nach Entfernung des Eileiters) habe ich meine Tage bekommen. Sie waren so schmerzhaft, dass ich kaum laufen konnte und Ibuprofen „frühstücken“ musste, Nach zwei Tagen war der Spuk vorbei. Seitdem habe ich immer einen Tag Schmierblutungen, einen Tag Pause, einen Tag Schmierblutungen…usw. Das geht nun seit einer Woche so. Meine linke „operierte“ Seite sticht immer noch zwischendurch und beim Wasserlassen schmerzt mir leider auch die rechte Seite. Zwischendurch meldet sich meine Gebärmutter immer wieder mit einem ordentlichen Drücken bzw. Krampfen. Mir gehen nun ständig so viele Dinge durch den Kopf: Zum Einen frage ich mich, ob ich wohl noch einmal ein Kind bekommen kann. Mir fehlt nun der linke Eileiter, mein rechter Eierstock ist auch bereits operiert und ich habe Angst, dass er seinen Dienst vielleicht schon quittiert hat. Somit hätte ich nur noch den rechten Eileiter und linken Eierstock. Zum Anderen habe ich Angst, dass mein rechter Eileiter vielleicht auch verklebt ist. Zwar war er bei der OP unauffällig (Stand im OP-Bericht), aber die Angst so etwas noch einmal durchleben zu müssen, zermürbt mich. Ich habe vorgestern den Bericht von der Ausschabung wiedergefunden. Ich dachte ich hätte ihn weggeschmissen, habe ihn dann aber doch zwischen den Malsachen meiner Tochter gefunden. Ich hatte ihn bei der Diagnose damals nur überflogen und nicht alles genau durchgelesen. Nun ist mir aufgefallen, dass dort steht, dass ich eine geringe chronisch-fortdauernde Endozervizitis habe. Muss so eine chronische Gebärmutterhalsentzündung denn nicht behandelt werden? Sie kann doch ggf. auch Grund für meine Eileiter-SS gewesen sein. Was chronisch ist, war doch schließlich irgendwann einmal akut. Mein Frauenarzt ist sehr gründlich und genau und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er die Endozervizitis unbehandelt lässt, wenn sie doch behandlungsbedürftig ist. Aber momentan drehen sich meine Gedanken immer und immer wieder im Kreis. Am 16.02. habe ich nochmal einen Termin bei meinem Arzt. Mir ist bewusst, dass ich mich glücklich schätzen kann bereits eine gesunde Tochter zu haben. Es ist momentan nur einfach sehr schwierig für mich loszulassen. Wenn man sich sein Leben lang mit zwei bis drei Kindern sieht, ist es umso schwerer sich von diesem einen Bild von heute auf morgen zu verabschieden. Niemand hat mir bisher gesagt, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann…aber aktuell kann ich leider keinen positiven Gedanken fassen. Das Erlebte hat sich einfach zu sehr in meinem Kopf festgesetzt als dass ich jetzt noch hoffen mag. Mir geht es schlecht und ich erwische mich immer wieder wie ich plötzlich anfange zu weinen. Das ist eigentlich gar nicht meine Art und eigentlich bin ich auch kein solcher Pessimist. Ich erkenne mich teilweise gar nicht wieder. Ein jeder, der von meiner Geschichte weiß, ist für mich da, aber ich igele mich momentan eher ein als dass ich das Gleiche immer und immer wieder erzählen und darüber reden möchte. Ich mag nicht mehr rausgehen, schleppe mich jeden Tag zur Arbeit und distanziere mich zunehmend von meinem Mann. Auch er hat zwei Kinder verloren und läuft psychisch momentan eher auf 50 %. Wir sind beide in Behandlung um wieder auf den rechten Weg zu kommen und um wenigstens wieder für einander da sein zu können, aber momentan fällt alles so verdammt schwer. Mir hilft das Aufschreiben meiner Geschichte grad sehr und ich hoffe dass es hier vielleicht jemanden gibt, der mir ein wenig Mut machen kann. Ich danke Euch und hoffe es geht Euch allen irgendwie gut.
oh ha !!! da hast du ja ne schlimme Geschichte hinter dir …. ich denke du kannst auf natürlichem Wege schwanger werden aber ich denke nur mit viel Glück aber ich bin kein Arzt … es gibt auch die Möglichkeit deine Eizelle abzusaugen, zu befruchten und in die Gebärmutter zu setzten aber Nagel mich bitte nicht darauf fest sind nur dinge die man so mitbekommt mit welchen kosten und Vorraussetzungen das alles zusammen hängt weiss ich nicht alles gute
Liebe Floum!
Hier sind viele, die sich ein weiteres Kind wünschen, dafür muss man sich nicht schämen.
Ich finde es jedenfalls schon mal sehr sehr gut, dass ihr beide in Behandlung seid um eure Trauer aufzuarbeiten!
Und ich glaube nicht, dass es ausgeschlossen ist, noch ein Kind zu bekommen. Und sei es wenn nötig mit IVF! Frag doch deinen FA konkret danach, ob er es für möglich hält!
LG buburuza
Ps: und du darfst dir hier alles von der Seele schreiben!
Es tut mir sehr leid für dich, dass du so viel Mist durchmachen musstest. So'ne Eileiterschwangerschaft ist auf jeden Fall nicht ohne! Das mit der Seele stimmt, das hat man mir nach meiner Eileiterschwangerschaft auch gesagt, man muss erst wieder mit sich selbst im Reinen sein, Babys wollen in glückliche Familien kommen. Bei mir war es letztes Jahr im September, auch mir wurde der betroffene Eileiter entfernt und der andere war so von verwachsenen Darmschlingen umgeben, dass man in Punkto Durchlässigkeit keine Aussage treffen konnte. Die Aussagen der Ärzte bewegten sich zwischen "wer einen Eileiter hat, kann auch schwanger werden" und "Die Chancen sind sehr reduziert, aber naja, die Krankenkasse zahlt ja teilweise auch für ne IVF". Fakt ist, es hat seitdem noch nicht wieder geklappt und wir sind schon zur Diagnostik in einer Kinderwunschklinik weil wir das mit der IVF dann eben mal probieren wollen. Mir wurde aber auch gesagt, dass sich der rechte Eileiter das Ei vom linken Eierstock holen kann, das dass da unten alles sehr flexibel und beweglich ist (auch wenn ich in meinem Fall durch die Verwachsungen nicht davon ausgehe). Aber bei dir hört es sich so an, als könnte es vielleicht auch so klappen. Zur Not geh doch mal ne Weile zum Zyklus-Monitoring, wo dann geguckt wird, ob auf der richtigen Seite Eier springen, dann weißt du auf jeden Fall ob dein Eileiter seinen Dienst eingestellt hat oder nicht. Ich habe ja die Hoffnung, dass dein Hirn irgendwie das vorhandene Wissen nach unten funkt und dafür sorgt, dass da unten alles optimal läuft. Biologisch betrachtet ist doch der Körper einer Frau dazu da, Kinder zu kriegen, also wird der Körper doch wohl hoffentlich so gut es geht, dafür sorgen, dass die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Das ätzendste an dieser ganzen Situation ist diese bittere Erkenntnis, dass es einem beschissen geht und man noch einen sehr langen Weg vor sich hat, bis es wieder besser wird. Jedenfalls ging es mir so. Ich heule allerdings immer noch, wenn ich dran denke... Vielleicht hat es auch deshalb noch nicht geklappt, wer weiß. Wenn du dich austauschen willst, schreib mir! Ich denke, ich kann vielleicht ein bisschen nachvollziehen, wie du dich fühlst! Alles Liebe!