Alysanne
Hallo, nachdem ich momentan das Gefühl habe in einer Situation festzustecken und nicht weiter zu kommen, hoffe ich hier auf Ratschläge ;-). Ich habe vor 6 Wochen mein 2. Kind bekommen (habe bereits eine 2,5-jährige Tochter) und bin momentan nur genervt, müde und fühle mich ganz und gar nicht als annähernd gute Mutter :-(. Irgendwie werde ich keinem meiner beiden (wirklich wundervollen) Kindern gerecht und bin eher wie ein Hamster im Rad. Und seit 2 Tagen bin ich fast nur am Weinen und das aufgrund der kleinsten Vorkommnisse :-(. Dabei habe ich großes Glück: die Große ist total lieb und entspannt zum Baby und sieht mir auch nach, wenn ich für sie keine Zeit habe, weil der Kleine dauerstillt. Noch dazu geht sie von ca. 8 Uhr bis am Nachmittag um 14/14:30 Uhr in die Krippe (wenn sie mal nicht gehen möchte, bleibt sie auch mal daheim), d.h eigentlich hätte ich so ja auch genug Zeit "nur" mit Baby. Jetzt war mein Mann gerade einige Tage arbeitsmäßig und es hat, auch Dank der Gelassenheit Großen, recht gut funktioniert... Aber die Nächte waren anstrengend und sie waren schon davor schwierig: der Kleine schläft aufgrund von Bauchweh und häufigem Stillen total unruhig und schläft etwas ruhiger nur auf mir. Dann wird die Große häufig auch ein- zweimal wach und will dann kurz von mir getragen werden und dann zu ins Elternbett (was auch vollkommen in Ordnung ist). Währendessen weint das Baby im Beistellbett, wenn mein Mann da ist, nimmt er ihn kurz und gibt ihn mir wieder sobald ich die Große in unserem Bett gelegt habe. Als ich jetzt alleine war, bin ich gefühlt die ganze Zeit in der Nacht hin- und her gelaufen. :-/ Unser Tag sieht, seit mein Mann wieder arbeitet (er hatte 2 Wochen nach der Geburt Urlaub, aber 1 Woche davon waren wir aufgrund Neugeborenengelbsucht im Krankenhaus, wobei mein Mann und die Große auch dort bleiben und übernachten konnten) wie folgt aus: -) ich stehe um 5:15 auf (wenn der Kleine so lange "schläft", meist ist er ab 04:00/04:30 sehr unruhig : trinkt viel und ächzt/stöhnt viel, da er so stark drückt (bereits mit Kinderarzt abgeklärt und laut diesem normal so) -) kurz darauf wird meistens die Große wach und ich mache das Frühstück fertig bzw. wecke sie spätestens um 06:00/06:15. Mein Mann steht um 6 Uhr auf und verlässt das Haus um 06:20/06:30 Uhr. -) dazwischen esse ich schnell etwas,stille, wickle und ziehe den Kleinen um. Und ziehe mich selbst an. Dann mache ich die Große fertig -) zwischen 07:00/07:30 verlassen wir das Haus und ich bringe die Große in die Krippe (diese ist 30min Fußweg entfernt) -) wenn der Kleine schreit, stille ich ihn nach dem Abgeben in der Krippe am Rückweg (gibt da ein paar Bänke am Weg :-D) -) meistens gehe ich noch etwas einkaufen (fürs Abendessen, Windeln etc.), Geschäfte liegen zu Fuß ca. 20min von der Krippe entfernt, oder ich erledige div. Termine (Kinderarzt, Behörde, Termine mit meiner Arbeit etc.) -) um ca. 10:00/10:30 bin ich zu Hause, mache den Haushalt sofern der Kleine nicht dauerstillt -) und ich esse etwas.. Um 13:00/13:30 mache ich den Kleinen fertig (frische Windel etc.) und wir holen die Große von der Krippe ab -) danach gehen wir meistens auf den Spielplatz bis ca 17:00/17:30 bzw. wenn das Wetter schlecht ist nach Hause. Mein Mann kommt meist um 16:30 nach Hause. -) Momentan muss meistens er dann das Abendessen, bettfertig machen bzw. auch das Vorlesen und ins Bett bringen (~ 19 Uhr) der Großen übernehmen, da der Kleine momentan abends ab 18:00/18:30 schreit und anschließend trinkt. Bis er etwa um 20/20:30 Uhr einschläft -) danach räume ich noch etwas auf und richte den Großteil des Frühstücks her, gehe dann Duschen und spätestens um 22 Uhr gehe ich schlafen bzw. wacht der Kleine zum ersten Mal um ca. 22:30/23:00 auf. Und dann noch einmal um ca. 01:00 und ca. 03:00 Uhr. Ehrlich gesagt bin ich momentan nur fertig und habe keine Ahnung wie ich aus dem Gefühl der Müdigkeit heraus komme und ich fühle mich so schuldig, weil ich kaum Zeit für die Große habe (wenn der Kleine mal in der Trage schläft, während wir am Spielplatz sind, ist das schon mal viel "ungestörte" Zeit für sie obwohl es gerade mal ca 30min sind) bzw. auch nicht die Zeit mit dem Kleinen alleine am Vormittag"genießen" kann. Irgendwie fühle ich mich ständig unruhig und gehetzt bzw. seit ein paar Tagen verliere ich wegen Kleinigkeiten so schnell die Nerven und finde mich selbst so furchtbar, weil ich dann wegen Kleinigkeiten schimpfe wie sonst was (auch wenn der Kleine schreit, sage ich schon mal "nicht schon wieder, bitte sei still" & dafür schäme ich mich auch sehr :-()... Ich habe das Gefühl ich bewege mich ständig auf einem schmalen Grat zwischen ruhig sein und kurz vorm Explodieren :-( . Hat jemand einen Tipp wie ich meinen Kindern die Mama sein kann, die ich gerne wäre (entspannt und fröhlich) und wie ich wieder mehr Energie bekomme? Tagsüber schaffe ich es irgendwie nicht zu schlafen, egal wie müde ich bin... Lege ich mich hin, warte ich nur darauf bis der Kleine wach wird... Dumm , ich weiß :-/ Danke schon einmal fürs Lesen ;-) LG
Erstmal solltest Du Dir nicht so viel Stress machen. Die ewig lächelnde entspannte Mama gibt es nur im Fernsehen. Die Zeit mit zwei kleinen Kindern ist einfach anstrengend. Da kann man nicht immer nur gute Laune haben. Genauso, dass ewige schlechte Gewissen, dass ein Kind zu kurz kommt, der Haushalt zu kurz kommt, usw. . Wenn Dein Mann nachts nicht da ist, würde ich die Große in seinem Bett schlafen lassen, dann ersparst Du Dir die Rennerei. Ansonsten klingt das doch ganz gut organisiert. Vielleicht kann die Große mal mit zu einer Kitafreundin gehen oder habt ihr Eltern, die den Kleinen mal ein Stündchen spazieren fahren können?
Du hast jetzt sehr viel Energie reingesteckt, um hier zu schreiben... Also, Punkt a) ich glaube, das Du nur das Beste willst für Deine Kinder, ich weiß aber nicht, ob Du auch das Beste für Dich möchtest. Punkt b) das ist völlig normal, das Du müde und kraftlos bist Es ist ja sehr schön, das Du alles mit Uhrzeit aufschreibst, aber ich glaube darin liegt dein derzeitiges Problem: Du möchtest es mindestens alles richtig, wenn nicht sogar perfekt machen. SCHMINK DIR DAS AB!!! Das klappt so nicht. Hast Du irgendwo noch Hilfe? Freunde? Verwandte? Die Dir mal etwas unter die Arme greifen können? Es ist nämlich nicht vorgesehen, das eine junge Mutter zwei kleine Kinder am Hacken hat und das allein schaffen soll (dazu dann noch glücklich und entspannt und gut aussehend, wie uns die Medien dann weiß machen wollen) Früher gab es die Sippe, die geholfen hat, das fällt jetzt oft weg. Ich hoffe, Du hast da noch ein paar Leute, die vielleicht mal am Vormittag, wenn Du Ruhe brauchst, mit dem Kinderwagen eine Runde um den Block fahren können. Es ist also vollkommen normal, das Du Dich so müde fühlst, nur am schlechten Gewissen, da kannst Du etwas machen. Weniger Haushalt, vielleicht die Große später zur Krippe fahren? Oder such einfach mal gar nicht und ihr trödelt alle nur zu Hause rum? Also mein Tipp 1: Such Dir Unterstützerinnen und Unterstützer Tipp 2: Der Haushalt muss nicht wie im Möbelkatalog aussehen, es reicht eine gewisse "Grundordnung" Tipp 3: Lass mal alle fünfe Grade sein, damit fängst Du jetzt an Tipp 4: Achte auf Dich selbst, was Dir gut tut, kleine Inseln der Ruhe, 15 min ausgiebiges Duschen ohne schlechtes Gewissen. Höre auf Dein Herz Das, was Du leistest ist mehr als genug. Tipp 5: Wenn es gar nicht besser wird, gehe bitte zum Arzt und besprich es! Alles Gute
Hallo, Klingt vielleicht etwas weit hergeholt, aber hast du es mal mit Eisen probiert. Als meine Tochter noch so klein war, wollte sie auch Dauerstillen. Im Grunde war das auch ok, aber ich war zwischendurch einfach so müde und hätte immer schlafen können. Eine Bekannte gab mir den Tip mit dem Eisen. Ich habe mir aus der Drogerie so ein Eisensaft gekauft. Nicht den, den bei den Stillutensilien bekommt, sondern aus der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel. Mir hat es tatsächlich geholfen. Ich habe etwa 30-40 ml davon täglich getrunken. Ein paar Tage später ging es mir besser. Vielleicht ist das ein Versuch wert? Wenn du unsicher bist, kannst du ja auch dein FA dazu nochmal befragen, oder jemanden aus dem Expertenforum. Das war nur eine spontane Idee, oder vielleicht Hilfe. Ich wünsche Dir viel Kraft und dass es Dir bald besser geht. Liebe Grüße Frieda
Hi, das mit dem Eisen finde ich gar nicht weit hergeholt. Den Tipp gab mir auch mal eine Ärztin und ich war dann wirklich nicht mehr so müde. Rote Beete Saft, Traubensaft ... Einen Versuch ist es wert...
Das ging mir auch so. Unbedingt ausprobieren, mir hat es erstaunlich viel gebracht.
Diesen Tipp kann ich dir auch geben. Ich hab Kräuterblutsaft getrunken, darin sind Eisen und Vitamine und es hilft gut um wieder zu Kräften zu kommen. Ich hatte allerdings auch eine Wochenbettdepression also das könnte es auch sein. Wenns nicht besser wird dann hol dir Hilfe damit bist du nicht alleine! Alles erdenklich Gute
Ich habe nicht alles gelesen, sorry... Aber Dein Tag liest sich sehr strukturiert. Du hast hohe Ansprüche an Dich und setzt Dich scheinbar selber unter Druck. Manches läßt sich nicht ändern, z.B. die unruhigen Nächte mit dem Zwerg. Ja, dann ist man müde! Das bin ich seit 5 Jahren, denn mein 2. Kind schläft äußerst unruhig und auch noch nicht durch... Das schlaucht gewaltig!!! Aber ich versuche, lockerer zu sein. Achtsam und gelasssen durch den Tag zu gehen. Und mei, wenn mal was nicht perfekt ist, dann kann ich damit leben! Und Du und ich (und wir alle) sind für unsere Kinder die besten Mütrer! Auch wenn nicht immer alles 100% rund läuft und wir mal nicht die benötigte Geduld aufbringen können :-) Und ja, die Kinder werden auch größer und somit alles einfacher... irgendwann - versprochen! ;-) Vllt. kannst Du Dir kleine Ruheinseln schaffen. Mal einen Spaziergang alleine oder sogar Meditation. Da reichen auch paar Minuten am Tag! Alles Gute!
Erstens scheinst du ausreichend Zeit auch mit dem größeren Kind (großes Kind, ist irreführend) zu verbringen (Stichwort Spielplatz). Zweitens denke ich, du hast eine postnatale Depression und ich würde dir raten dich an deinen Gyn/deine Hebamme zu wenden (die dich weitervermitteln können) und dies behandeln zu lassen. Alles Gute!
Ich finde du wirst deinen beiden kindern definitiv sehr gerecht und dein tag klingt absolut sinnig und ich wüsste keine Änderung..... mein zweites kind kommt im Juli, dann ist "der große " 24 monate... Um ehrlich zu sein finde ich deinen Tagesablauf geradezu perfekt und so wird es bei mir ab juli auch 1:1 laufen denk ich... Wir haben im August noch einen Umzug und die Kita beginnt.... glaub mal wie mir die flatter geht :-) Das was dir fehlt ist zeit für dich....die kannst du aktuell aber nicht oder nur schlecht einbauen.... dauerstillend geht es eben nicht...am tag unter der Woche kannst du m.E. leider nicht viel ändern. Deshalb müssten weitere hilfspersonen her.... Ist am Wochenende vielleicht eine Oma greifbar? Dass dein Mann mal die große nimmt und oma das baby ne runde fährt...? Vielleicht gibt es jenanden der mal babysitten kann? Habt ihr in der familie in etwa gleichaltrige wo die große mal spielen kann wenn der Sommer nun kommt?
DANKE für all die lieben Antworten, aufmunternden Worte und Tipps! Bezüglich Hilfe: leider wohnen alle Großeltern nicht unter 3-4h Fahrzeit entfernt und Tanten/Onkeln gibt es leider keine :-(. Aber heute ist meine Tochter nach der Kita mal bei einer Freundin aus der Kita und ich merke wie alleine, dass heute nicht abholen "müssen", mir etwas Luft und Entspannung bringt. Mein Mann ist leider häufiger unterwegs, da er als Handwerker in ganz D bei Projekten arbeitet und dass er wie jetzt um 16:30 nach Hause kommt, ist eigentlich die Ausnahme bzw so mit seinem Chef für die ersten 2 Monate nach der Geburt vereinbart... D.h dass er die größere Schwester in Zukunft am Abend nimmt, ist nicht so häufig möglich. Das mit dem Eisensaft werde ich ebenfalls probieren, Danke! In 2 Wochen habe ich auch einen Arzttermin und sollte ich bis dahin noch immer so müde sein, werde ich das auch gleich mal ansprechen! Vielen Dank aber für all die Tipps und Beruhigung!
Hi du! Ich kann dir leider auch keine konkreten Tipps geben, aber ich fühle total mit dir. Mir ging bzw. geht es ganz genauso wie dir. Mein Großer war nur schon knapp über 3 Jahre alt, als die Kleine kam (wird jetzt im Juni 1 Jahr alt). Ich war immer sehr entspannt mit meinem Sohn, haben auch viel gealbert und es lief so ziemlich unkompliziert. Seitdem die Kleine da ist (sie ist auch so etwas in die Richtung “High need baby“) bin ich auch extrem schnell gestresst, geh schnell an die Decke und bin einfach voll unentspannt. Das ist tatsächlich wohl irgendwie normal, aber für einen selbst ist es eben echt doof. Man kommt da auch nicht einfach raus, egal wie oft man sich vornimmt ruhig zu bleiben, gelassener zu sein. Bei uns ist es leider immer noch nicht viel besser geworden, aber das liegt auch sehr daran, dass der Große generell viel autonom handeln will. Und das geht halt bei vielem noch nicht so wie er sich das vorstellt und da gibt es halt häufig Auseinandersetzungen. ;-) Darum komme ich mir natürlich auch so vor als ob ich NUR am meckern bin... Ich vertrau darauf, dass es in absehbarer Zeit besser wird. Dass die Zeiten kommen wo man auch wieder mehr für sich selbst macht und nicht 24h (wenn auch manchmal nur gefühlt) für die Kinder bereit steht. Also in Zeiten wo die Stimmung besser ist, versuchen Spaß mit den Kids zu haben, nicht alles zu eng sehen und nicht unbedingt den eigenen Willen durchsetzen (z.B. bei Dingen, die die Größeren selbst entscheiden möchten...rotes oder gelbes T-Shirt anziehen z.B.). Ich drück dich und wünsche dir, dass es besser wird. Ich kann es 100%ig nachfühlen!!! Diese Verzweiflung manchmal...furchtbar! Alles Gute euch!
Danke auch dir für deine liebe Antwort! Du beschreibst es sehr gut, wie ich mich fühle! Wenn ruhigere und entspannte Phasen sind, denke ich mir auch, warum ich mich bitte hier so aufrege bzw. wegen (eigentlich) Kleinigkeiten so an die Decke gehe. Aber in dem Moment fühle ich mich dann einfach nur müde und genervt warum (gefühlt!!) alles so gar nicht rund läuft und ich für keinen der Beiden in irgendeiner Weise als entspannte Mama da sein kann. Und dann denke ich daran, dass ich nie so unfair und genervt meinen Kindern gegenüber sein wollte. Nur mit einem Kind war (abgesehen von div. Trotzanfällen oder einfach mal einem schlechten Tag von mir) alles immer recht entspannt und wir haben viel herumgealbert. Und dieses Gefühl der "Leichtigkeit" vermisse ich bzw. versuche es irgendwie durch die Strukturierung des Tages wieder zu bekommen (mehr oder weniger nach dem Prinzip:" Wenn ich das jetzt so plane, dann muss ich doch hier 30min "ruhige" Zeit mit Baby/Tochter haben")... Und dann bin ich einfach nur müde und alles läuft gefühlt aus dem Ruder und dann frage ich mich auch wie andere Mamas das schaffen (in der Früh treffe ich immer eine Mama am Weg zur Kita, welche entspannt mit Baby und dazu 2 Kleinkindern unterwegs ist und möchte ihr immer eine Goldmedaille dafür überreichen!) und ich laufe mehr oder weniger komplett fertig mit 2 Kindern durch den Morgen . Ich hoffe auch dass es besser wird, vor allem wenn es nachts wieder etwas längere Schlafphasen gibt und werde in 2 Wochen (sollte es nicht besser werden) mit meinem FA bezüglich Eisen etc. reden. LG und Danke!!!