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schöne gedichte umfrage:

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schöne gedichte umfrage:

dr.snuggles

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wie wäre es mit poesie? das hier ist von kästner und soooo schön... hatte ich lange nicht mehr dran gedacht: Sachliche Romanze Als sie einander acht Jahre kannten (und man darf sagen sie kannten sich gut), kam ihre Liebe plötzlich abhanden. Wie andern Leuten ein Stock oder Hut. Sie waren traurig, betrugen sich heiter, versuchten Küsse, als ob nichts sei, und sahen sich an und wussten nicht weiter. Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei. Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken. Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken. Nebenan übte ein Mensch Klavier. Sie gingen ins kleinste Café am Ort und rührten in ihren Tassen. Am Abend sassen sie immer noch dort. Sie sassen allein, und sie sprachen kein Wort und konnten es einfach nicht fassen.


Teufel89

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ich mag Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? — Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? —< Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. — „Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir; Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ — Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? — Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In dürren Blättern säuselt der Wind. — „Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ — Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? — Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau. — „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ — Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! — Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind, Er hält in Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not; In seinen Armen das Kind war tot.


dr.snuggles

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seufzt snuggles


Teufel89

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hat mich bisher nichts so beeindruckt.


Mitglied inaktiv

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Wir hatten nichts von all dem im Unterricht und ich spüre immer wieder deutlich die Bildungslücke. Lessings Ringparabel hatten wir durchgenommen und den Schimmelreiter aber sonst halt nichts außer amerikanische Literatur... Irgendwie doof.


Teufel89

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und ich hab es dann ausversehen auswendig gelernt. das passiert mir normalerweise nicht so einfach. ich habs mir einfach gemerkt. war tief beeindruckt davon. aber inzwischen - jaaahre später, kann ich es nicht mehr ganz.


dr.snuggles

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wir hatten echt viel davon in der schule und ich habe es zum glück auch geliebt. warum hattet ihr mehr us-literatur? wobei der schimmelreiter auch ein knaller ist - ich mag storm


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Antwort auf Beitrag von Teufel89

Bei mir war es die Ringparabel, die ich schon vor dem Untericht auswendig konnte. Mein lehrer ist meiner hinenrüber gefallen, als ich es dann ohne Buch vortrug. Das war auch freiwillig. Aber sonst fehlt mir da echt etwas. Klar, man kann sagen: dann hole es nach, aber ich habe jetzt eigentlich fast gar keine Zugang. Vielleicht später dann wieder, wenn die Kinder so weit sind.


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Antwort auf Beitrag von dr.snuggles

Das war der Einzigste Klassiker, sonst "Ich bin eine Wolke" und so etwas Zeitgenössisches. ich weiß nicht, warum das bei uns nicht war. selbst mein Mann hat da trotz Hauptschule wesentlich mehr drauf. (ich war damals Realschule). Es gab immer kurze Texte zum Interpretieren, aber keine Klassiker. Und wir mussten auch keine Gedichte auswenig lernen. Dafür aber sehr viel politische Bildung, quer durch alle Fächer.


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Antwort auf Beitrag von dr.snuggles

Mit Gedichte habe ich irgendwie gar nichts am Hut ;-) Das finde von Dir eingestellte finde ich irgendwie traurig, weil es keine Hoffnung birgt, etwas an dieser verfahrenden Situation zu ändern.


dr.snuggles

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aber es ist so treffend! ich denke dabei sofort an die vielen pärchen in cafes und restaurants, die sich gegenübersitzen und sich nichts mehr zu sagen haben. und kästners sprache ist ne punktlandung.


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also leiden sie weiter


TiBi2009

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ein mädchen ging in wald pilze pflücken und musst sich dabei oftmals bücken jetzt stillt 'se scheiss pilze dein gedicht is irgendwie schön, traurig, traurigschön


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Boahhhhhh


Zero

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in einem Brief an Goethe: Er saß an ihres Bettes Kante und spiele mit ihren Flechten. Dies tat er mit der linken Hand, was aber tat er mit der Rechten?


desire

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dr.snuggles

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groß! moment, habe da auch noch was. brecht war ein schlimmer finger - moment...


TiBi2009

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dr.snuggles

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über die verführung von engeln. b. brecht: Engel verführt man gar nicht oder schnell. Verzieh ihn einfach in den Hauseingang Steck ihm die Zunge in den Mund und lang Ihm untern Rock, bis er sich naß macht, stell Anzeige Ihm das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock Und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen Dann halt ihn fest und laß ihn zweimal kommen Sonst hat er dir am Ende einen Schock. Ermahn ihn, dass er gut den Hintern schwinkt Heiß ihn dir ruhig an die Hoden fassen Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen Dieweil er zwischen Erd und Himmel hängt – Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.


Zero

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Die Made Heinz Ehrhardt Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde. Sie ist Witwe, denn der Gatte, den sie hatte, fiel vom Blatte. Diente so auf diese Weise Einer Ameise als Speise. Eines Morgens sprach die Made: „Liebes Kind, ich sehe grade, drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol. So leb denn wohl! Halt noch eins! Denk, was geschah, geh nicht aus, denk an Papa!“ Also sprach sie und entwich.- Made junior aber schlich hinterdrein; und das war schlecht! Denn schon kam ein bunter Specht Und verschlang die kleine fade Made ohne Gnade. Schade! Hinter eines Baumes Rinde Ruft die Made nach dem Kinde...


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DAS habe ich sogar schon mal gelesen ;-))) Und? Wer hat Charlotte Roche gelesen? Kommt sie an so viel Literatur ran?


dr.snuggles

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mein höchst verehrter robert gernhardt, auch leider verstorben: Selbstfindung Ich weiß nicht, was ich bin. Ich schreibe das gleich hin. Da hab'n wir den Salat: Ich bin ein Literat.


Zero

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Joachim Ringelnatz Auch die Pinguine ratschen, tratschen, klatschen, patschen, watscheln, latschen, tuscheln, kuscheln, tauchen, fauchen herdenweise, grüppchenweise mit Gevattern, pladdern, schnattern laut und leise. Schnabel – Babelbabel – Schnack Seriöses, Skandalöses, Hiebe, Stiche.


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Pinguine ;-)


dr.snuggles

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ich habe nichts gelesen von ihr. ich glaube, das neue werde ich versuchen. feuchtgebiete war mit einfach zu viel des guten. ich glaube, das erste war einfach sehr viel provokation, da kann ich das literarische kaum noch "bewerten", das neue scheint echt ein professionelles gutes und reiferes buch zu sein


xIntirax

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Es ist gegen das 1. Buch von ihr etwas langweilig, aber sonst echt gut zu lesen.


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Ich lese mir die Kritiken durch ;-))) Ne, sag denn mal, ob und wie Du es fandest dann.


dr.snuggles

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habe ich mal meinem freund geschickt, und der dachte, ich habe jetzt echt nen knall! männer... erich fried, leilied bei ungewinster: Tschill tschill mein möhliges Krieb, draußen schnirrt höhliges Stieb. Draußen schwirrt kreinige Trucht, du aber bist meine Jucht. Du aber bist was mich tröhlt, dir bin ich immer gefröhlt. Du bist mein einziges Schnülp, du bist mein Holp und mein Hülp. Wenn ich allein lieg im Schnieb, denk’ ich an dich mein Krieb


Zero

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Ich liebe Erhardt :) Die polyglotte Katze Die Katze sitzt vorm Mauseloch, in das die Maus vor kurzem kroch, und denkt:"Da wart nicht lang ich, die Maus, die fang ich!" Die Maus jedoch spricht in dem Bau: "Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau! Ich rühr mich nicht von hinnen, ich bleibe drinnen!" Da plötzlich hört sie - statt"miau" - ein laut vernehmliches"wau-wau" und lacht:"Die arme Katze, der Hund, der hatse! Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen, anstatt vor meinem Loch zu sitzen!" Doch leider - nun, man ahnt’s bereits - war das ein Irrtum ihrerseits, denn als die Maus vors Loch hintritt - es war nur ein ganz kleiner Schritt - wird sie durch Katzenpfotenkraft hinweggerafft! - - - Danach wäscht sich die Katz die Pfote und spricht mit der ihr eignen Note: "Wie nützlich ist es dann und wann, wenn man ’ne fremde Sprache kann ...!"


dr.snuggles

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!


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Dann bilde ich mich heute hier mal fort ;-) Wieder ein nettes Gedicht...


Zero

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Die Eule Eine Eule saß und stierte auf dem Aste einer Euche. Ich stand drunter und bedachte, ob die Eule wohl entfleuche, wenn ich itzt ein Steunchen nähme und es ihr entgegenschleuder’? Dieses tat ich. Aber siehe, sie saß da und flog nicht weiter. Deshalb paßt auf sie die Zeule: Eule mit Weule!


dr.snuggles

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hervorragend!!!! danke!


donnalüttchen

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Wie soll ich meine Seele halten, daß sie nicht an Deine rührt? Wie soll ich sie hinheben über dich zu andern Dingen? Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas Verlorenem im Dunkel unterbringen an einer fremden stillen Stelle, die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen. Doch alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht. Auf welches Instrument sind wir gespannt? Und welcher Geiger hat uns in der Hand? O süßes Lied. Rainer Maria Rilke Rilkes Liebesgedichte sind so schööööööööööööön und auch irgendwie schmerzlich... wie sein Leben und seine unglückliche große Liebe.


dr.snuggles

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Antwort auf Beitrag von donnalüttchen

treffer - versenkt... ebner-eschenbach muss ich sofort finden..


Zero

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die mit der Sonnenbrille in die Zukunft schauen.


dr.snuggles

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kästner: Modernes Märchen Sie waren so sehr ineienander verliebt, wie es das nur noch in Büchern gibt. Sie hatte kein Geld. Und er hatte keins. Da machten sie Hochzeit und lachten sich eins. Er war ohne Amt. So blieben sie arm. Und speisten zweimal in der Woche warm. Er nannte sie trotzdem: "Mein Schmetterling". Sie schenkte ihm Kinder, so oft es nur ging. Sie wohnten möbliert und waren nie krank. Die Kinder schliefen im Kleiderschrank. Zu Weihnachten malten sie kurzerhand Geschenke mit Buntstiften an die Wand. Und aßen Brot, als wär`s Konfekt, und spielten: Wie Gänsebraten schmeckt. Dergleichen stärkt wohl die Phantasie. Drum wurde der Mann, blitzblatz! ein Genie. Schrieb schöne Romane. Verdiente viel Geld und wurde der reichste Mann auf der Welt. Erst waren sie stolz. Doch dann tat`s ihnen leid, denn Reichtum schadet der Heiterkeit. Sie schenkten das Geld einem Waisenkind. Und wenn sie nicht gestorben sind ...


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hihi, der tiefere Sinn des Lebens...


groschi

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Der Panther Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. Wer läutet draußen an der Tür? Wer läutet draußen an der Tür, kaum daß es sich erhellt? Ich geh schon, Schatz. Der Bub hat nur die Semmeln hingestellt. Wer läutet draußen an der Tür? Bleib nur; ich geh, mein Kind. Es war ein Mann, der fragte an beim Nachbar, wer wir sind. Wer läutet draußen an der Tür? Laß ruhig die Wanne voll. Die Post war da; der Brief ist nicht dabei, der kommen soll. Wer läutet draußen an der Tür? Leg du die Betten aus. Der Hausbesorger war's; wir solln am Ersten aus dem Haus. Wer läutet draußen an der Tür? Die Fuchsien blühn so nah. Pack, Liebste, mir mein Waschzeug ein und wein nicht: sie sind da. Glück Das Glück ist ein Traum in der Nacht Und eine Illusion am Tag Es ist eine Gedanke voll Hoffnung Und ein Wunsch des Herzens, Der nach Erfüllung verlangt. Doch wie oft tritt das Gegenteil der Erfüllung ein. Es ist ein Gesang, der an unser Ohr tönt, Ohne das unser Herz ihn versteht. Khalil el Khatib


Mondkatze

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Es war, als hätt der Himmel 2. Die Erde still geküßt, 3. Daß sie im Blütenschimmer 4. Von ihm nun träumen müßt. 5. Die Luft ging durch die Felder, 6. Die Ähren wogten sacht, 7. Es rauschten leis die Wälder, 8. So sternklar war die Nacht. 9. Und meine Seele spannte 10. Weit ihre Flügel aus, 11. Flog durch die stillen Lande, 12. Als flöge sie nach Haus.


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