Elternforum Rund ums Baby

Plötzlich alleinerziehend mit Baby

Plötzlich alleinerziehend mit Baby

Kiwu2020

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Hallo! Meine Kinder sind 3 Jahre und 6 Monate. Gestern hat mein Mann mir mitgeteilt, dass er eine neue Freundin hat und mich verlässt um zu ihr zu ziehen. Ich bin fertig und am Ende... wie erkläre ich das meinem 3 jährigen? Wie bekomme ich alles unter einen Hut? Hat jemand Tipps wie ich mein Kind mit der Situation auffangen kann? Bekommt mein Baby das mit, wenn plötzlich der Vater fehlt? Und muss ich Angst haben, dass er Papawochenenden für mein gestilltes Baby einfordern darf? Danke...


Jorinde17

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Antwort auf Beitrag von Kiwu2020

Hallo, lass dich erstmal umarmen, was für eine schlimme Situation! Bei einer Trennung mit Kindern sollte eine Frau sich immer einen Rechtsanwalt nehmen. Sie hat sonst so gut wie immer Nachteile. Das ist meine eigene Erfahrung (ich habe einige Jahre bei einem Anwalt für Familienrecht gearbeitet). Es ist naiv zu glauben, man könne sich mit dem Ehemann einvernehmlich einigen, vor allem wenn er es ist, der gegangen ist und „ein neues Leben“ anfangen will. Weißt du, es geht ja jetzt um ganz viele Dinge, von denen man als Laie nicht viel versteht: Wohnung, Getrenntlebensunterhalt (der dir ab sofort zusteht und jetzt berechnet werden muss!), Aufteilung der Rentenansprüche (jeder bekommt die Hälfte der Rentenansprüche des Partners), Aufteilung des Zugewinns, und ja, natürlich auch die Besuchsregelung für die Kinder. Ein gestilltes Baby muss nicht zum Papa. Aber das ist nur ein Punkt von hunderten. Bitte mach jetzt zeitnah einen Termin bei einem Anwalt für Familienrecht aus. Hier sollte man nicht zögern, je früher, desto sicherer fühlt man sich. Die Erstberatung ist unverbindlich und kostet nicht die Welt. Du musst dich deshalb auch nicht scheiden lassen. Es geht ja nur um die Regelung der Finanzen und wie es ab sofort weitergehen kann. Da du noch ein Baby hast, bekommen nicht nur die Kinder, sondern auch du selbst noch einige Jahre Unterhalt. Wie viel das ist, dafür gibt es Tabellen. Wenn dein Mann großzügig ist und mehr zahlt, sollte das trotzdem schriftlich fixiert werden. Sonst kann er dich jederzeit damit erpressen, dass er nicht mehr zahlt, wenn nicht alles nach seinen Vorstellungen geht. Wenn du wenig Geld hast, beantragt der Anwalt für dich einen Beratungsschein. Falls ihr euch später auch scheiden lasst, kriegst du Prozesskostenhilfe für das Scheidungsverfahren. Die Beratung beruhigt. Du hast Sicherheit, du kennst die nächsten Schritte, du weißt, was dir und den Kindern zusteht. Das nimmt Angst weg. Der Anwalt setzt sich nur für dich, für deine Interessen und die der Kinder ein, so dass du auf gar keinen Fall benachteiligt wirst. Auch das macht ein gutes Gefühl, das du jetzt sehr brauchen kannst. LG und alles Gute für dich!


desireekk

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Antwort auf Beitrag von Kiwu2020

Oh das ist hart… Dein 3-jähriges hat eine ganz andere Sichtweise als du. Ich rate dir, die ersten ca. 50 Seiten von „glückliche Scheidungskinder“ (blöder Titel, gutes Buch) zu lesen. Das hilft in den ersten Wochen! Erst mal ist der Papa „nicht da“ /„schläft woanders“. Das reicht für das Kind. Dann rate ich dir, dringend, sofort heute noch anzufangen wichtige Kopien zu machen: Gehaltsnachweise, der letzten zwölf Monate, von allen Geldanlagen inklusive Lebens –/Rentenversicherung, von den letzten Steuer bescheiden, Kontostände, usw. Stelle sicher, dass du genügend Geld hast, bei einem gemeinsamen Konto kann es passieren, dass er es abräumt. Richte dir sofort ein eigenes Konto ein, falls du das nicht hast. Jetzt, in den ersten Tagen, ist er sehr reumütig. Oh, das wird sich ändern, glaube mir! Nutze diese ersten Tage, um wichtige Dinge zu klären, idealerweise leg dir gleich mal den Unterhalt schriftlich fest für die Zeit der Trennung. Mach dich dazu schlau! Und ja, geh ruhig zum Anwalt und lasse dich beraten. Das würde ich aber meinem Mann auf keinen Fall sagen. Ein Kind, das gestellt wird, muss nicht zwingend über Nacht mit dem Papa mit. Aber lege auch sofort fest, wie ihr den Umfang handhaben wollt. Mir persönlich wäre dabei wichtig, dass er versteht, dass er nicht nach Lust und Laune die Kinder nehmen können, sondern dass er als Vater immer noch Pflichten hat. Das wird insbesondere dann wichtig, wenn du wieder arbeiten gehen willst/musst. Ich drück dich ganz fest, nutze den Schock und stehe für dich ein! Das schaffst du! D


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von Kiwu2020

Oh nein, wie schrecklich! So einen Mann hast du nicht verdient,sei froh dass du den los bist. Ich bin gerade in ähnlicher Situation, auch wenn keine Trennung ansteht. Mein Mann muss/möchte für 1 Jahr in unser Heimatland wegen verschiedener Dinge und ich ziehe deshalb mit unseren Kindern alleine in unsere Heimatstadt hier,also in Deutschland. Zwar habe ich keine emotionalen Schmerzen aber stressig ist es mit 4 Kindern, eins davon auch 6 Monate fast, allemal. Schulen ummelden usw, alles nervenaufreibend. Kannst du die Wohnung/das Haus wenigstens behalten? Bei uns ist es so, dass ich mich hier,wo wir aktuell wohnen, kaum auskenne und meine Ärzte usw auch alle in der anderen Stadt sind, deshalb ist es für mich praktischer umzuziehen. Hast du Familie bei dir oder gute Freundinnen?


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von Kiwu2020

Viel Gutes wurde schon gesagt. Aber bedenke auch, er hat diese Freundin schon länger, er war nicht fair dir gegenüber und auch wenn er jetzt nett und freundlich diese Trennung durchziehen will, bleib hart und Grenz dich ab! Auch weil da jetzt eine andere Frau im Hintergrund ist, dass kann echt mies werden… Den Umgang würde ich ihn regeln lassen, er hat sich doch getrennt. Lass ihn Vorschläge und Angebote ausarbeiten (möglichst auch so, dass es dich entlastet) und dann schaust du, was dir davon passt. Am besten regelmäßig ein paar Stunden beide Kinder alle paar Tage, sodass du dich jetzt schön mal um dich kümmern kannst. Freundinnen treffen, Hobbys nachgehen, Auszeiten nehmen - Baby kann man immer mitnehmen, dann bespaßt er eben nur den großen!


babymama sophia

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Antwort auf Beitrag von Kiwu2020

Hallo du Liebe, Ich komme aus dem April-Bus, und kenne dich von dort. Es tut mir unfassbar leid, dass du das durchmachen musst. Deinem Großen würde ich das so wenig wie nötig erklären. Ich denke, dass Kinder in dem Alter eine Trennung noch nicht verstehen. Wie eine Vorgängerin schon sagte, so etwas sagen wie "Papa schläft nicht mehr hier, aber ihr seht euch dann und dann". Dein Großer wird bestimmt viel Zuwendung brauchen und Zeit um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Einen Anwalt für Familienrecht solltest du meiner Meinung nach auch unbedingt an deine Seite holen. Wenn du jemanden zum reden brauchst kannst du mir gerne schreiben. Viel Kraft auf deinem Weg!