vomGlückgefunden
Kennt das jemand von seinen Kindern? Anfang des Jahres hatten wir bereits das Problem, dass mein Sohn (12) immer wieder von Albträumen berichtete, in denen ich sterbe. Immer die gleiche Handlung mit dem Ergebnis, dass ich tot bin ( er findet mich in der Wohnung und ruft den Notarzt) Wir haben eine sehr enge Beziehung, da ich alleinerziehend bin und wir viel durchgemacht haben. Leider hat mein Sohn auch ein sehr turbulente- aufregend- chaotisches Leben: Terror durch seinen Vater, der ihm auch Druck wegen der Schule und allem macht, gesundheitliche Sorgen mit einer unklarern Raumforderung im Hirn, die momentan nicht eingeordnet werden kann und nur kontrolliert wurde; dann noch eine Borreliose im Sommer behandelt. Danach hatten wir einen schönen Sommer mit viel gemeinsamer Zeit und sehr schönen Erlebnissen, das hat ihm sichtbar gut getan. Nun haben wir vor ein paar Wochen unser Baby in der 16. SSW verloren und kurz darauf musste ich (nicht damit zusammenhängend) zur Not- OP ins Krankenhaus. Beides hat ihn mitgenommen. Er hatte sich sehr aufs Baby gefreut. Von der Not- OP erfuhr er als er mich in der Pause aus der Schule anrief. Mir gings schon morgens nicht so gut und er wusste, dass ich zum Arzt gehe und auch, dass eine OP notwendig sein könnte. Letztlich musste ich es ihm dann leider am Telefon sagen. Er war sehr sehr aufgeregt, ich habe ihn aber sofort als ich wach war noch aus dem Aufwachraum wie versprochen angerufen. Jetzt bin ich krankgeschrieben daheim, mir gehts aber schon viel besser. Haushalt schaffe ich jetzt mit Abstrichen mit Unterstützung meines Partners am Wochenende. Eigentlich sind wir wieder einigermaße im Alltag angekommen, außer, dass ich noch nicht wieder arbeite. Nun hat mein Sohn seit Tagen wieder diese Träume und demzufolge auch vor dem Einschlafen schon ÄNgste, dass er das wieder träumt oder das tatsächlich passieren könnte. Er ist mittlerweile beim Insbettgehen fix und fertig und weint ganz sehr. ( Anmerkung: die Mutter der Tochter meines Freundes und die Mutter eines Schulkameraden sind verstorben, sodass die Möglichkeit des Versterbens der eigenen Mutter für ihn durchaus "immer" präsent ist.) Ich habe das natürlich schon mehrfach mit ihm besprochen. Der Kinderpsychologe hatte im Frühjahr die Hypothese geäußert, dass es mit der beginnenden Pubertät zu tun hat - also, dass er merkt, dass er sich abnabeln will, aber ihm dies Angst macht, dass er mich dann "verlieren" könnte. Nach den Ereignissen der letzten Wochen glaube ich da aber nicht mehr so richtig dran... Ach, er tut mir einfach nur so leid. Er hat vorhin wieder bitterlich geweint und gezittert vor Angst. Werde auf jeden Fall nochmal den Rat des Kinderpsychologen einholen. Musste das nur mal loswerden. Danke fürs Lesen und VG
Ich kann das nachvollziehen und kenne das auch. Schön, dass er es ausdrückt und nicht in sich hineinfrisst. Psychl. Rat suchen finde ich gut. Fühl dich mal gedrückt.
Mir tut das so unendlich leid. Ich kann ihm ja auch nicht versprechen, dass das nicht passieren kann. Danke dir!
Wenn er das möchte lass ihn bei dir schlafen. Meine beiden sind auch nicht mehr klein aber sie wissen, dass sie bei mir schlafen können... wenn sie es brauchen, egal wie alt sie sind.
Nein, leider kann man das nicht versprechen und einem älteren Kind kann man da auch nichts vormachen.
Das macht er schon und ih finde das auch unproblematisch. Mittlerweile fragt er jeden Abend aber auch, ob ich nicht zu seiner Schlafenszeit gleich mit ihm ins Bett komme.
Oh je - das klingt wirklich schlimm für euch beide. Andererseits finde ich seine Reakton durchaus "normal", da es ja eben schon sehr konkrete Anlässe gab. Hat / Hatte er denn selbst Gelegenheit mit dem Kinderpsychologen zu sprechen? Oder hast du dir da nur Ratschläge geholt? Ich denke, dass er jetzt schon professionelle Hilfe braucht, um dieses Trauma zu überwinden und neuen Mut zu schöpfen. Das könnt ihr alleine kaum schaffen. Er wird dir vielleicht gar nicht alles erzählen oder- falls doch - sich vielleicht doppelt schlecht fühlen, weil er dir dann auch noch Sorgen bereitet. Da fühlen sich Kinder oft leider schnell noch schuldig und dann ist das Drama perfekt. Da kann es wirklich helfen, ein paar Sorgen auszulagern und sich mit professionellen Bewältigungsstrategien versorgen zu lassen! Ich hatte ein ähnliches Telefonerlebnis beim Schlaganfall meines Vaters - ich saß im Zug als meine Mutter anrief und konnte erstmal nichts machen. Ich war allerdings 32 und nicht 12, und ich muss sagen, dass ich es bis heute (mehr als 10 Jahre später) nicht verarbeiten konnte. Ich dachte das legt sich mit der Zeit von selbst. Hat es aber nicht. Wenn im falschen Moment ein Telefon klingelt oder jemand nicht rangeht, merke ich wie meine Erwachsenenwelt ins Wanken gerät und das obwohl ich vorher ein durchaus stabiles Wesen hatte! Lasst euch unbedingt bald helfen - gerade auch, weil die konkrete Belastung (Vater / Gesundheit) ja auch noch andauert. Ich wünsche euch alles Gute.
Ja, er hat mit dem Kinderpsychologen darüber gesprochen, mehrfach. Ich vermute aber, dass es tatsächlich mit den schlechten Erfahrungen zu tun hat, also so wie du deine Reaktionen auch beschreibst, und nicht mit der pubertären Entwicklung. Oder es ist eine Kombination aus beidem. Wir gehen der Sache auf jeden Fall auf den Grund. Ich hatte als Kind auch immer Angst, dass meine Eltern oder Großeltern sterben könnten, habe das aber immer mit mir ausgemacht, vielleicht auch, weil man das sicher nicht so ernst genommen hätte. Danke dir!
Ich träume und träumte immer viel und auch bei mir begann es in etwa in dem Alter, dass im Traum z.B. mein Vater starb... Kann mich gut erinnern, wie ich heulend aufwachte und wie lang ich manchmal brauchte um zu begreifen, dass es nur ein Traum war. Es hörte mit ca. 16 Jahren von allein auf.
Ich denke, dass es gerade auch für den Umgang mit solchen traumatischen Erfahrungen therapeutische Hilfe gibt. Man kann dann Lernen, mit welchen Strategien man seine Ängste zumindest etwas in den Griff bekommt. Falls der bisherige Psychologe eher auf Pubertätsprobleme spezialisiert ist, würde ich nochmal wechseln und in Richtung Traumabewältugung suchen.
Ich hab früh meinen Vater verloren und hab dann ganz schlimm Verlustängste entwickelt. Abends wenn ich alleine war und zu viel Zeit zum Nachdenken war war es schlimm. Jeden Abend über Jahre hinweg. Selbst mit Anfang 20 lag ich Abends auf einmal heulend im Bett und ja, ich musste dann meine Mutter anrufen (habe längst nicht mehr zu Hause gewohnt) und hören dass alles gut ist. Habe es ihr nie erzählt. Also daher erst mal: toll, dass dein Sohn es dir erzählt hat. Ich habe über die Jahre gelernt das in den Griff zu bekommen. Hab eine andere Sicht auf alles entwickelt. Aber ich weiß noch, wie schlimm das war. Und doch, ich denke schon, dass du deinem Sohn erzählen solltest, dass alles in Ordnung ist. Dass du gesund bist und immer für ihn da bist. Natürlich kann man da nie Garantie geben. Das weiß er sicher auch. Aber ich erinnere mich, als es bei mir mit 13 oder 14 ganz schlimm war mit der Angst. Meiner Mutter sind dann im Arm kleine Äderchen geplatzt. Nicht dolle zu sehen, aber es ist immer wieder passiert. Sie sagte dann mal ganz nebenbei beim kochen: "Mensch schau mal, da sind wieder so kleine Äderchen in meinem Arm geplatzt. Das ist bestimmt mal der Grund warum ich sterbe" Für SIE war das ein scherzhaft daher gesagter Satz. Für MICH war es das schlimmste was sie hätte sagen können. Und natürlich war mir mit 14 bewusst, dass niemand ewig lebt oder auf Garantie ganz sicher noch 60 Jahre vor sich hat... Aber das in der Angst auch noch so zu hören stapelt das ganze nur noch höher. Im Gewissen Maß ist es denke ich auch normal, dass Kinder so eine Phase durchmachen. Ich denke, selbst wenn dieses Maß überschritten ist wird sich viel von alleine wieder geben, je älter er wird. Auch er wird eine andere Denkweise entwickeln und im Laufe der Zeit souveräner damit umgehen lernen. Trotzdem ist es hart sowas ewig mit sich rum zu schleppen. Lass ihn jederzeit zu dir ins Bett kommen und sich selbst überzeugen dass du okay bist, wenn er das braucht. Das war mir damals wichtig. Übrigens hatte ich mal eine Freundin, deren Mutter hatte damals angedroht sich selbst zu töten. Meine Freundin hatte daraufhin natürlich furchtbare Angst. Sie hat keine Sekunde mehr ohne ihre Mutter verbracht und auch in der Schule ist sie alle 20 Minuten raus um sie anzurufen. DAS bedarf dann auf jeden Fall professioneller Hilfe. Bei euch denke ich zwar, dass alles noch halbwegs im Rahmen ist und ihr das so wie ich damals in den Griff bekommen werdet, aber wenn er um Hilfe bittet oder du merkst er braucht Hilfe dann zögere nicht und sucht sie euch. Das ist keine Schande, ganz im Gegenteil. Ihr seid damit nicht alleine. Alles Gute!
Huhu! Ich habe einen Sohn im gleichen Alter, der auch sehr sensibel ist. Dein Sohn hat natürlich schon sehr viel durchgemacht. Ich habe meinen Sohn noch nie (bewusst) angelogen, aber ich versuche bei schlimmen Sachen, das er es nicht so mitkriegt. Ich habe bei deinem Posting gedacht: warum ruft der Junge seine Mama aus der Schule/in der Pause an? Wusste er, das du einen Arzttermin hattest? Mein Papa hatte im September einen Herzinfarkt und es ging ihm die ersten Tage nicht gut. Mein Sohn wusste natürlich, das der Opa im Krankenhaus ist. Aber ich habe versucht bei ihm nicht zu weinen und habe ihm gesagt, das die Ärzt sich ganz toll kümmern ect. Man muss und kann natürlich die Kinder nicht vor allem beschützen, aber ich denke grad in dem Alter sind sie irgendwie sensibler und empfindlicher wie früher. Du hast ja anscheinend wieder einen Partner. Vielleicht kann er sich mehr einbringen, dass dein Sohn noch eine "2.Stütze"hat? Das macht sicher auch etwas aus, dass er (gefühlt) nur dich hat! Ich denk an euch. Wir kriegen unsere Jungs schon stark!! Lucy
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