Sandrea1988
Hallo zusammen, seit Jahren dieses leidige Thema: Mein Mann hilft einfach nicht im Haushalt. Er putzt nicht, weder Küche noch Bad und räumt auch nicht auf. Weder hinter sich noch nach den Kindern. Wir leben zu viert. Die Kinder sind noch klein. Als wir noch keine Kinder hatten, haben wir eine Haushaltshilfe gehabt, die kam alle 2 Wochen und hat geputzt. Dann sind wir umgezogen und seitdem mache ich alles alleine. Reden bringt nichts. Haushaltsplan gekauft, bringt nichts. Liegen lassen, bringt nichts. Ich weiss nicht mehr, wie ich ihn dazu bringen soll was zu machen. Wenn man ihm sagt "kannst du die Bäder sauber machen" dann macht er es zwar, aber würde nie von alleine auf die Idee kommen. Und ich sehe es nicht ein, ihn jedesmal erinnern zu müssen. Komme mir vor, als wäre er ein Teenie und ich seine mutter. Ich bin der Meinung, man kann von einem Erwachsenen erwarten eine Wohnung sauber zu halten. Wenn ich es einfach nicht mache und liegen lasse, fühle ich mich irgendwann so unwohl, dass ich es dann doch wieder selbst mache. Zumal ich bei zwei kleinen Kindern auch darauf achten will, dass es sauber ist. Wie macht ihr es zu Hause? Habt ihr Tipps, für mich? Ich dreh bald durch. Zumal es auch anstrengend ist, hinter vier Menschen zu putzen und aufzuräumen.
Falls es eventuell wichtig sein sollte: Wir arbeiten beide gleich viel. Er im homeoffice, ich vor Ort. Die Kinder betreuen wir auch zu gleichem Maße (ich vielleicht etwas mehr). Ich muss sagen, die Situation brennt mich langsam aus. Wenn ich mit ihm rede versteht er alles und stimmt mir zu. Passieren tut aber rein gar nichts.
Wo ist denn die Haushaltshilfe hin ? Vor den Kindern hattet ihr eine, und jetzt nicht mehr ? Wenn er nichts machen möchte, dann such wieder jemanden, und das kann er dann bezahlen, denn ich befürchte es wird sich nichts an der Situation ändern.
Ja genau. Wir sind umgezogen und sind daher nicht mehr in ihrem "Einzugsgebiet".
Ich glaube dieses Problem kennen viele Frauen von ihren Männern. Die meisten Männer ziehen von Mama zur Partnerin ohne je alleine gelebt zu haben. Sie wurden also bekocht und mussten im Haushalt wenig bis gar nicht helfen, wenn dann nur mit Aufforderung. Mein Mann ist auch so ein Exemplar. Das einzige was er sieht ist die Küche, die räumt er regelmäßig Abends auf, aber noch öfter bitte ich ihn darum. Für den Boden haben wir ein Roboter, der fährt täglich nachts im Erdgeschoss. Damit das gut funktioniert muss natürlich der Boden frei sein, das übernimmt meistens mein Mann. Dann hört es aber schon auf. Badezimmer, Fenster, Staub, Wäsche,.. bleibt alles an mir hängen. Mindestens auf der mental load Ebene. Er wechselt nichtmal selbstständig auf eine neue Zahnbürste. Letztens war ich tagsüber mit den Kindern weg und habe meinem Mann eine to-do Liste geschrieben mit einfachen Dingen. Windeleimer leeren, neues Toilettenpapier einräumen, Rasen mähen, Bäder putzen. Am nächsten Tag erzählt er beim Kaffee seiner Familie davon. Schwiegermutter schüttelte nur den Kopf... Ich bin wohl keine perfekte Hausfrau 🤦 Am Ende helfen wahrscheinlich nur feste Routinen und immer wieder drüber reden. Das Gehirn muss umprogrammiert werden.
Ich habe einen neurodivergenten Mann und bin ebenfalls vermutlich neurodivergent. Hier läuft also generell vieles anders. Noch bin ich in Elternzeit und gehe nur zweimal die Woche arbeiten, mein Mann arbeitet Vollzeit. Kind ist Zuhause und geht erst ab August in die Kita. Ich mache sehr viel im Haushalt, weil ich halt Zuhause bin. Ich räume also auf, mache die Wäsche (in großen Teilen) und staubsauge und wische. Mein Mann geht einkaufen und kocht. Er sieht das Chaos häufig einfach nicht, weil sein Gehirn da einfach anders funktioniert. Meins blendet das auch häufig aus, ich kann das aber adaptieren. Wenn es dich sehr stört und es sich finanziell machen lässt sucht euch doch wieder eine Haushaltshilfe. Ich habe hier regelmäßig Unterstützung von meiner Mutter und Schwiegermutter. Ohne würde ich auch öfters untergehen. Ansonsten setz dich mit deinem Mann hin. Ich habe mir irgendwann eine App runtergeladen die mich einmal am Tag an meine Aufgaben erinnert. Die kann man auch mit dem Partner teilen und auch zuordnen wer was tun muss. Das kostet allerdings etwas. Werde ich also erst machen, wenn ich auch wieder arbeiten gehe. Denn dann brauchst du nicht jedes Mal erinnern, sondern die App übernimmt das für dich. Und man hat eben eine Regelmäßigkeit drin, da man eben Intervalle einstellen kann.
Ich denke, du solltest am besten deinen Mann nach Ideen fragen. Du schreibst ja, dass er das Problem einsieht. Welche Lösungsvorschläge hat er? Welche Aufgaben (möglichst in sich abgeschlossen) erklärt er sich bereit zu übernehmen? Meistens funktioniert es so besser, als wenn du ihm einen Ablauf "aufs Auge drückst", so wie die Haushaltspläne. Streng genommen ist es gar nicht dein Job, dafür zu sorgen, dass dein Mann sich an seine Aufgaben erinnert. Du musst natürlich dann auch auf seinen Vorschlag eingehen, auch wenn du vielleicht nicht ganz überzeugt bist. Die Idee mit der App von einer Vorschreiberin klingt gut. Dann würde ich aber nur sagen, dass ich von solchen Apps gehört habe und er soll mal recherchieren. Du kannst es aber auch überlegen, ob es wirklich so ein Problem für dich ist, wenn du ihm Aufgaben gibst und er sie dann anstandslos erledigt. Mein Mann hasst es, von mir Aufgaben zu bekommen und das finde ich noch viel anstrengender. (Dafür putzt er aber auch komplett selbstständig die Bäder und Küche, und macht das meiste Handwerkliche.)
Noch ein kleiner Anstoß: Vielleicht ist dein Anspruch an die Ordnung/Sauberkeit auch sehr hoch? Wir haben auch 2 Kinder und ich mache mir deswegen nicht mehr Stress als vor den Kindern. (Wenn nicht gerade ein Kind Magen-Darm hat oder so 🙈)
Mein Mann hat in seinem Terminkalender 4 feste Termine, die jede Woche wieder aufploppen Bad putzen, Waschmaschine aufhängen, Mülltonnen rausstellen, Wocheneinkauf. Und 2x im Jahr Fenster putzen. Wichtig ist Toleranz. Er macht alles ganz anders als ich. Aber ganz ehrlich: lieber etwas weniger sauber oder ein anders Produkt gekauft, als gar nichts gemacht. Das musste ich erst lernen. Deswegen gibt es noch eine Regel: wer sich aufregt oder nachputzt, der darf es nächste Woche selbst machen (gilt umgekehrt auch, deswegen darf er öfter mal die ganze Woche kochen ;)
Ich mache das auch fast alleine. Dafür erledigt mein Mann andere Dinge, die ich nicht machen möchte, die aber nur indirekt oder gar kein Haushalt sind. Typisch Haushalt wäre für mich Putzen oder Waschen. Mein Mann kümmert sich um Rechnungen und Behördenkram, macht die Steuererklärung, kümmert sich 100% um den Garten und repariert alles mögliche. Manchmal ärgere ich mich auch in so einem Anfall von Ungerechtigkeit, dass ja ICH alles mache. Aber wenn ich darüber nachdenke, was ich alles NICHT machen muss, sehe ich, dass es gar nicht so viel ICH ist. Vielleicht hilft Dir so ein Perspektivwechsel auch?
Danke für eure Anregungen! Es ist so, wie jemand auch dazu geschrieben hat, dass mein Mann eben sagt, er sieht es nicht. Daraufhin haben wir versucht uns an Pläne zu halten. Sprich alle X Tage werden die Bäder sauber gemacht etc... Hat natürlich null funktioniert. Am Ende musste ich es doch selbst machen. Und irgendwie will ich es nicht einsehen einem erwachsenen Menschen sagen zu müssen, was im Haushalt gemacht werden soll. Ich habe zwei Kinder und nicht drei... Er hat vor unserem Zusammenziehen lange alleine gewohnt und weiss, was alles ansteht. Und es fängt auch damit an, dass er es nicht schafft, seinen schmutzigen Teller in die Spülmaschine zu räumen. Er lässt ihn einfach AUF (!!!) der Spülmaschine stehen. Wir wohnen in der neuen Wohnung nun etwas mehr als ein Jahr und mein Mann hat gerade mal 2 mal die Bäder geputzt. Und ich habe nicht einmal einen großen Anspruch auf Ordnung.. Aber sauber sollte es sein. Klare Aufgabenverteilung existiert bei uns nicht. Steuer machen wir zusammen (und auch das wäre nur einmalig im Jahr).. den anderen Papierkram erledige eigentlich ich. Müll rausbringen macht jeder mal. Einkaufen ebenso. Großartige Reparaturen stehen fast nie an. Ich finde die Idee gut, ihn selbst mal nach Lösungen zu fragen und auch die App werde ich erwähnen. Danke!
der fehler liegt doch schon in der überschrift: wenn er "hilft" ist er ein mit-akteur der einen haupt-akteur braucht der ihn anleitet. ein "helfer" ist kein chef und agiert nicht eigenverantwortlich. gib ihm verantwortung. und zwar von vorne bis hinten. er ist für den einkauf zuständig? dann kaufe eben nicht stillschweigend doch die milch weil die sonst nicht mehr fürs frühstück morgen reicht. lass ihn auflaufen, die milch vergisst er garantiert nicht wieder. mein mann und ich haben die aufgaben aufgeteilt und jeder hält sich aus den aufgaben des anderen raus wenn er nicht konkret um hilfe gebeten wird. aber diese aufgaben darf dann auch jeder so ausführen wie er will. mein mann ist z.b. für die wäsche zuständig und sortiert sie anders als ich es täte. damit muss ich leben. und weil ich leider unfähig bin die spülmaschine so einzusortieren wie er es mag muss er damit leben dass ich mein geschirr in der küche nur in die spüle stelle. und schau doch mal was dein mann evtl. ohne murren und knurren ganz prima erledigt, was aber für dich nicht in die kategorie "haushalt" fällt. ich mache bei uns z.b. den kompletten papierkram. das merkt man kaum denn das ist nicht laut wie ein staubsauger oder spektakulär wie ein frisch gewischtes bad, was da an arbeit drinsteckt merkt man erst so richtig wenn es gründlich in die hose geht. das muss ich meinem mann hin und wieder sagen wenn er meint dass ich doch mehr aufgaben im haushalt übernehmen könnte.
Im Haushalt gibt es so viele verschiedene Aufgaben und mit Kindern erst recht. Redet doch einfach beim Abendessen (oder zu einer anderen Zeit) darüber, wer was macht. "Ich bringe gleich die Kinder ins Bett. Putzt du bitte in der Zeit das Bad." "Die Fenster müssen geputzt werden und die Böden gewischt. Was möchtest du machen?" Oder reagiert er da auch nicht??? Ansonsten gilt: Wer eine Gewohnheit ändern will, muss 40 mal daran erinnert werden. Sprich du müsstest ihm an 40 Montagen sagen, dass er das Bad putzen muss. Danach hätte sich eine Routine eingeschliffen.