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„Heimlich‘‘ mit Arzt sprechen?

„Heimlich‘‘ mit Arzt sprechen?

jannas

Hallo, ich bin gerade hin und hergerissen . Realistisch trinkt mein Mann zu regelmäßig Bier. Er wollte es selbst bereits reduzieren bzw ganz sein lassen, aber er scheint es nicht zu können. Nun sagt er, vielleicht möchte er es einfach nicht sein lassen. Ist ja grundsätzlich seine Sache und muss er selber wissen. Die Familie oder ich oder was auch immer leiden nicht drunter. Aber seine Gesundheit. Vor einigerzeit war er sehr krank. Nicht direkt durch Alkoholkonsum, aber mag auch eine Rolle gespielt haben. Man sagte ihm damals auch, er soll zukünftig besser drauf verzichten, was er nur kurzfristig getan hat. Meine eigenen Bedenken sind ihm bekannt. Nun hat er demnächst eine Kontrolle in der Klinik. Einerseits mag er gar nicht hin, aus Angst vor schlechten Ergebnissen. Andererseits wird er aber gehen. Nur, so kenne ich ihn, sicher nicht von seinem Bier erzählen. Nun habe ich die Idee, ob ich da eventuell vor seinem Termin anrufe und meine Sorge um ihn äußere? Ich finde, der Arzt sollte das Wissen und entsprechend auf ihn einwirken können. Allerdings habe ich doch Hemmungen, quasi beim Arzt zu petzen... Ist das ein Vertrauensbruch? Wie seht ihr das?


Clivi8

Antwort auf Beitrag von jannas

Er ist alt genug und es ist seine Gesundheit. Wenn er nichts ändern will, wird sich nichts ändern. Ärzte sind zudem nicht dumm. Wenn die Werte nicht entsprechend passen, wird dein Mann sich erklären müssen. Letztlich liegt es ganz an ihm, gesünder zu leben. Er allein muss es wollen. Du kannst ihm unterstützend zur Seite stehen, darüber hinaus gehende Maßnahmen würde ich persönlich nicht ergreifen, denn dann würdest du ihn bevormunden.


jannas

Antwort auf Beitrag von Clivi8

Ja, generell stimme ich dir absolut zu. Aber ich mache mir Sorgen um ihn und möchte nie wieder solche Angst um ihn haben müssen, wie während seiner Erkrankung. Und ich möchte mir nicht irgendwann vorwerfen müssen, ich hätte nicht alles versucht.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von jannas

du kannst diesbezüglich eh nichts machen. wenn er nicht will, will er nicht.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von jannas

ich würde die scheidung einreichen, wenn sich mein partner heimlich in meine angelegenheiten einmischen. WENN alkohol ein thema IST, werden das die blutwerte zeigen. und DANN wird der arzt schon ohne große ehefrauenintervention auf ihn zukommen.


jannas

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Danke für deine deutlichen Worte.


SStine

Antwort auf Beitrag von jannas

Allein den Gedanken daran finde ich schon gemein. Du kannst eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholkranken aufsuchen. Das wäre für dich sicher eine Entlastung. Übrigens, der Arzt wird bei einer Blutuntersuchung schon selber feststellen, ob da Zuviel Alkohol im Spiel ist.


Jerrymaus

Antwort auf Beitrag von jannas

Ja es ist ein vertrauensbruch auch wenn du es gut meinst. Wenn er es nicht will wird auch dein Anruf nichts nützen.


kügelchen12

Antwort auf Beitrag von jannas

Wenn der Alkohol tatsächlich seine Gesundheit schadet bzw. Geschadet hat, wird es durch die Kontrolle raus kommen. Und da sollte er seiner Gesundheit zuliebe auch ehrlich sein. Übergriffig finde ich deine "Idee" und wäre für mich ein Vertrauensbruch auf höchstem Niveau. Ganz ehrlich, deinen Mann finde ich aber auch merkwürdig. Hat ihn das tatsächlich kalt gelassen: "...Aber ich mache mir Sorgen um ihn und möchte nie wieder solche Angst um ihn haben müssen, wie während seiner Erkrankung..." Oder hast du ihm das so deutlich nicht gesagt? Dann würde ich das mit Nachdruck wiederholen.


mama-nika

Antwort auf Beitrag von jannas

Ehrlich? Ich würde es tun. Mein Mann wäre im ersten Moment, WENN er davon Wind bekäme gewiss nicht angetan, sogar alles andere als das, aber er würde so auch verstehen, dass ich mir wirklich große Sorgen mache UND der Arzt kann so auch ohne Sucherei ansprechen, was schief läuft. Der kurzfristige (ja, es wäre hier kurzfristig) schoefe Haussegen wäre es mir allemal wert. Zumal ein Arzt ganz andere Argumente bringen kann, wenn es wirklich zuviel Alkoholkonsum ist. Ich weiß nun nicht über welche Mengen wir bei deinem Mann sprechen und ob es aus medizinischer Sicht noch im Rahmen ist, ich habe jedoch einen Alkoholkranken in der Familie, bei dem lediglich der Arzt überhaupt an ihn rankam. Allein das wäre für mich Grund grnug LG


stella_die_erste

Antwort auf Beitrag von jannas

Ich sehe es (mal wieder) ein wenig anders. Dass der Arzt ihn von selbst darauf ansprechen wird, darauf kann man sich leider nicht verlassen. Braucht ja nur ein Arzt zu sein, der selbst ganz gerne kippt, dann sieht der das recht locker. Habe Ärzte im Freundeskreis und ein (zum Glück weiter entferntes) Familienmitglied mit erhöhtem Bierkonsum, daher kenne ich die Probleme. Immer schön im Rahmen, das Gesaufe..aber trotzdem zu viel. Wenn ein Mensch nur "regelmässig Bier trinkt" und dabei nicht volltrunken ist oder halt merklich angeschickert (was ja logisch ist, denn der Körper gewöhnt sich an immer höhere Dosen), tun Ärzte das ohnehin oft noch als "normal" ab. Ist ja keine Flasche Korn .. :-/ Ich kann verstehen, dass Du hier eine einmalige Chance siehst, dass ihm jemand Außenstehendes mal den Kopf wäscht. Das ist vermutlich auch die Idee dahinter. Zusätzlich zu der Sorge wegen der Gesundheit. Du kannst dem Arzt ja im VERTRAUEN sagen, dass er verstärkt darauf achten möge bei den Untersuchungen, weil Du Dir große SORGEN machst. Und ihn bitten, das für sich zu behalten.Damit nimmst Du ihn dann schon irgendwie in die Pflicht, so dass er agieren muss. An vorige Beiträge von Dir kann ich mich noch gut erinnern und die Berichte über Deinen Mann..daher würde ich in diesem Fall vermutlich auch handeln, wenn sich schon mal die Gelegenheit bietet. Vertrauensbruch hin oder her. Gibt echt schlimmere "Vergehen" in Sachen Vertrauen , vor allem, wenn es um die Gesundheit des Partners und somit diegemeinsame Zukunft geht! So sehe ich das. Und manchmal rüttelt es Menschen halt einfach effektiver auf, wenn sie Dinge von einem Arzt hören, anstatt von der meckernden Ehefrau.


VerenaSch

Antwort auf Beitrag von jannas

Kannst du nicht als moralische Unterstützung mitfahren und dann den Arzt fragen, wie sich regelmäßiger Alkoholkonsum auf den aktuellen Gesundheitszustand auswirkt? Wenn den Mann etwas Angst bor dem Termin hat, ist er sicherlich nicht böse darum und du kannst ggf. im Gespräch einlenken, je nach Verlauf. Ich würde ihm nochmal ganz klar sagen, ob er wirklich seine Gesundheit durch Alkohol ruinieren will. Ob er will, dass die Kids mit krankem Vater oder ggf sogar ohne aufwachsen sollen. Männer brauchen das manchmal so deutlich.


jannas

Antwort auf Beitrag von VerenaSch

Die Idee mitzufahren finde ich gut, nur leider nicht umzusetzen. Es ist am Geburtstag eines Kindes. Besuch ist geladen. Und je nach Wartezeit beim Arzt kommt mein Mann selbst etwas zu spät zum Kaffee trinken. Daher kann ich den Moment nicht mit.


hormoni

Antwort auf Beitrag von jannas

Hm. Dein Mann ist alt genug um zu wissen, was er dem Arzt sagen möchte und was nicht. Ich würde deinem Mann erklären, dass du keinesfalls für ihn lügen wirst, sollte dich jemand danach fragen. Man wird es ohnehin an den Blutwerten sehen - Ärzte nicht blöd. Gruß h


luna8

Antwort auf Beitrag von jannas

Dass du dich so um ihn sorgst, zeigt dass du ihn wohl sehr liebst. Durch den Dreck ( ist er alkoholsüchtig?) muss er selbst durch. Chapeau


Nenilein

Antwort auf Beitrag von jannas

Ich würde das tun. Habe ich schon mal bei meinem Onkel. Wir waren beim Arzt und ich habe quasi heimlich, während mein Onkel kurz mit der Helferin zum Blutnehmen war, mit ihm geredet und ihm gesagt was mein Eindruck vom Zustand meines Onkels ist und ihn gebeten bei einer bestimmten Sache mal genauer zu schauen. Das tat er mir zu Liebe auch. Resultat war dann tatsächlich ein stationärer Klinikaufenthalt. Hätte ich nichts gesagt wäre das alles unentdeckt geblieben. Dass du den Arzt persönlich ans Telefon bekommst ist vermutlich nicht ganz so einfach. Ich persönlich würde es aber versuchen.


leaelk

Antwort auf Beitrag von Nenilein

Hallo, je nach Gesamtsituation würde ich das auch tun und in meinen Augen sehe ich das auch nicht als Vertrauensbruch. Es geht schließlich um einen Menschen der mir wichtig ist. Was der Arzt dann mit dem Wissen macht und was Dein Mann dann mit möglichen Ergebnissen macht, das liegt ja immer noch in der Hand des Einzelnen. Der Mann wird ja nicht entmündigt! Das würde ich natürlich nicht wegen Kleinigkeiten machen und ich würde denjenigen auch nicht komplett bloß stellen. Gleichzeitig würde ich ein sehr deutliches Gespräch mit dem Betreffenden führen und ihm/ihr sagen, was die Situation mit mir macht und was ich mir wünschen würde und das ich mir Sorgen machen. Nicht als Vorwurf, sondern in Ich-Botschaften. Mir selber wurde vor Jahren auch schon mal geholfen, weil eine Freundin achtsam war und meiner Hausärztin ihre Sorge geschildert hat. Ich selber hätte mich von alleine nicht darum gekümmert, weil ich die Symptome (vielleicht aus Selbstschutz) -- völlig anders bewertet habe. Die Ärztin ist übrigens sehr vorsichtig mit der Info umgegangen und hat mir nicht verraten, dass sie kontaktiert wurde, sondern es mir so vermittelt, dass das IHR Eindruck ist. Meine Freundin hat es mir nach dem Termin "gebeichtet". Erst war ich schon sauer und gleichzeitig auch dankbar, denn manchmal sieht man selber einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dazu kommt, dass Arztbesuche für mich ein absolut rotes Tuch sind. Liebe Grüße leaelk


3wildehühner

Antwort auf Beitrag von jannas

Es kann sein, dass der Arzt aufgrund seiner Schweigepflicht überhaupt nicht mit dir darüber reden möchte. Denn es geht dich schlicht und einfach nichts an. Du hast ja wahrscheinlich nicht die Gesundheitsfürsorge für ihn? Außerdem werden die Ärzte anhand der Blutwerte auch erkennen können, ob ein Problem vorliegt. ICH würde das auch als RIESIGEN VERTRAUENSBRUCH sehen!


Julie

Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Er soll ja nur zuhören und eine Information erhalten. Ich würde auch versuchen, mit dem Arzt zu sprechen und ihm meine Besorgnis mitteilen. Und ganz ehrlich: Wenn ich mit einem Mann zusammen lebe und mit ihm ein Kind (oder mehrere ??) habe, dann geht mich seine Gesundheit sehr wohl etwas an.


Princess01

Antwort auf Beitrag von jannas

Huhu! Also meiner hat schlechte Blutwerte und wir haben den gleichen Arzt. Ich hab ihn drauf angesprochen. Meiner trinkt am Tag mindestens 4-5Bier,eher mehr. Sein Arzt sagt das ist ein Pegeltrinker. Mein Freund hat den Arzt stehen lassen und sieht es auch nicht ein... Konsequenz dessen, solange er trinkt gibt's kein Baby. Aber man kann niemandem Helfen der nicht selber merkt das er Hilfe braucht. Da in seinem Umfeld alle Männer so sind, denkt er natürlich auch, daß es normal ist.