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Einschlafen - funktioniert das wirklich?

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Einschlafen - funktioniert das wirklich?

Sandrädle

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Liebes Forum, ich lese hier gerne immer wieder mit und wenn es ums Thema Einschlafen (Neugeborenes bis Kleinkind) geht, finde ich, dass oft (so oder so ähnlich) gesagt wird: Ich lege mein Kind wach ins Bett, damit es selber einschlafen kann. Jetzt meine wirklich ernstgemeinte Frage: Ist es wirklich so, dass es bei fast allen Kindern wirklich so funktioniert? Bei Kindern Ü1 kenne ich das von Bekannten und Freunden teilweise, aber U1 kenne ich fast niemanden bei dem das "einfach so" funktioniert. Hier im Forum habe ich oft den Eindruck, wenn Kinder bzw Babies nicht selber einschlafen können, dann sind die Eltern quasi selber Schuld, weil sie es den Kindern so antrainiert haben. Natürlich trifft das nicht auf alle zu. Ich lese auch viele sehr aufmunternde, empathische und schöne Antworten von Eltern, die auch Probleme haben. Meine Tochter ist ein Jahr alt und egal ob ich sie wach, halbwach, müde, wirklich müde oder total übermüdet ins Bett lege, sie schläft nicht alleine ein und das von Anfang an. Singen, Sprechen, Kuscheln, etc bringt nichts. Sie schreit und weint sich in Rage und nicht nur ein paar Minuten, sondern Stunden. Und wenn sie dann vielleicht mal kurz aus Erschöpfung einschläft, hält das 5 min. und es geht von vorne los. Sie schläft nur auf dem Arm ein und Mittlerweile kann ich sie dann auch zum Schlafen hinlegen, das war bis vor 2 Monaten auch völlig unmöglich. Ich bin wirklich neugierig wie das bei euch so ist. Diese Frage treibt mich schon länger um, deshalb dachte ich, ich frage einfach mal in der Community. Viele Grüße


angi159

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Nein, bei uns gab es das nie, bei beiden Kindern nicht. Der Kleine ist auch etwas über ein Jahr und natürlich haben wir gerade zu Beginn auch versucht ihn irgendwie hinzulegen und abzuwarten, aber das hat nie funktioniert. Ich kenne diese Sprüche auch und finde sie echt daneben. Es gab Phasen, da ist er durch gar nichts eingeschlafen, sondern hat stundenlang geschrien. Irgendwann schlief er dann relativ zuverlässig beim Stillen ein und ich war so erleichtert, dass wir das bis heute beibehalten haben. Ansonsten geht noch Trage, mehr nicht. Mein Mann probiert es auch immer mal wieder, aber ohne irgendwas bleibt mein Kind einfach wach.


HeyDu!

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Meine Große musste ich stundenlang tragen oder stillen bis sie schlief und hatte selbst beim ablegen Probleme. Die Kleine legte ich nach dem Stillen einfach in ihr Zimmer in ihr eigenes Bettchen und sie schlief von allein ein. Es funktioniert aber es liegt meiner Meinung nach am Kind ... noch heute geht die Kleine freiwillig und gern ins Bettchen (3 Jahre).


Baerchie90

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Dann hast du dein Kind wohl schon von Anfang an verkorxt. Nein, Scherz beiseite. Hier brauchten beide Kinder sehr viel Körperkontakt, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, es sei denn sie waren rund um zufrieden und hatten ein tollen Gegenstand, der sie gerade begeisterte, dann lagen sie auch mal "alleine rum". Ansonsten waren sie überwiegend am kuscheln. Nicht mal mit dem Kinderwagen konnten die zwei sich anfreunden, so dass sie fast immer getragen wurden. Bei Kind Nummer 3 rechne ich auch damit, dass es sehr viel Nähe brauchen wird.


Baerchie90

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Dann hast du dein Kind wohl schon von Anfang an verkorxt. Nein, Scherz beiseite. Hier brauchten beide Kinder sehr viel Körperkontakt, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, es sei denn sie waren rund um zufrieden und hatten ein tollen Gegenstand, der sie gerade begeisterte, dann lagen sie auch mal "alleine rum". Ansonsten waren sie überwiegend am kuscheln. Nicht mal mit dem Kinderwagen konnten die zwei sich anfreunden, so dass sie fast immer getragen wurden. Bei Kind Nummer 3 rechne ich auch damit, dass es sehr viel Nähe brauchen wird.


Gesichtsnase

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Hey, das ist totaler Quatsch. Ich kenne kein einziges Baby, das so einschläft. Lass dich nicht verunsichern. Wahrscheinlich gibt es hier und da mal ein Kind, aber das ist sehr sehr selten. Eltern übertreiben gerne mal. Schläft das Kind immer nur auf dem Arm ein, und zwei Tage klappt es mal anders, wird davon stolz berichtet und generalisiert. Fragt man näher nach, stellt sich heraus, dass es doch nicht „immer“ oder doch nicht ganz so „entspannt“ war. Das lässt sich übrigens sehr gut mit der Biologie erklären: kleine Babys wissen nicht, dass sie in einem sicheren Heim, einem bequemen Bettchen sicher und gut aufgehoben sind. Wenn du mal an unsere Ahnen denkst - für Babies bedeutete Trennung von den Bezugspersonen (Ablegen) der Tod. Saßen die Erwachsenen am Lagerfeuer und legten ihr Baby irgendwo ab, konnten die wehrlosen Kinder von Tieren gefressen werden. Also machen Babies Alarm, wenn sie angelegt werden. Mit Schlaf verhält es sich nochmal besonders, da Kinder und Menschen allgemein dann noch verletzlicher sind, Schlaf = Trennung und Kontrollverlust = Angst, weshalb es total natürlich ist, dass Babies und auch Kleinkinder eher einschlafen, wenn sie sich zu 100% geborgen fühlen. Und das ist nunmal meistens auf der Bezugsperson. Es gibt so genannte Schlaftrainings, bei denen Babies beigebracht werden soll, ebenso zu schlafen. Das Ergebnis ist, dass die Kinder wirklich sich einfach ablegen lassen (nach tagelangem Geschrei) und scheinbar einschlafen. Aus elterlicher Sicht ist das Ziel erreicht, tatsächlich passiert folgendes: es ist nachgewiesen worden, dass die Kinder wach im Bett liegen. Sie haben es einfach aufgegeben, wenn sie der Wildnis ausgesetzt sind und bei Schreien keiner kommt, dann sind sie lieber ruhig und sparen sich die Energie fürs Überleben. Also auch kein erstrebenswerter Zustand. Wie gesagt, es soll sie geben, diese Kinder, die ganz von alleine entspannt einschlafen. Aber die sind wirklich selten und das andere Verhalten ist eben das natürlichere. Das ist ein Hirnreifeprozess, genau wie durchschlafen, da hilft nur Geduld.


Jorinde17

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Hallo, wenn Deine Tochter "stundenlang" schreit beim Insbettbringen, ist sie vielleicht genau in diesem Zeitfenster nicht mehr müde genug. Manchmal wirkt das Baby müde, aber bis man es gefüttert, gewickelt, gebadet oder umgezogen hat, ist das Zeitfenster verstrichen und hat sich wieder geschlossen. Es dauert dann etwa eine bis 1,5 Stunden, bis es sich erneut öffnet. Dazu gibt es Untersuchungen. Wenn man das Baby dann trotzdem hinlegt, schreit es. Wie ein Baby einschläft, ist auch (!) Gewöhnungssache, wenn auch sicher nicht nur. Ich vermute, dass Du Deine Tochter nicht von Anfang an wach hingelegt hast, wenn Du ehrlich bist. Mir ging das genauso. Ich habe meine Tochter zum Einschlafen gestillt und erst viele Monate später gemerkt, wie lästig es ist, wenn ein Baby null selbst einschläft. Meinen Sohn habe ich dann von Anfang an nach dem Stillen satt und zufrieden, aber wach hingelegt. Er bekam außerdem von Beginn an einen Schnuller. Und tatsächlich schlief er immer von selbst ein. Zwar nicht immer sofort, aber nach akzeptabler Zeit. Ich war allerdings beim zweiten Kind viel, viel pragmatischer und flexibler als beim ersten. Wenn mein Sohn um 19 oder 20 Uhr noch nicht müde genug war, wurde er eben um 21.30 Uhr ins Bett gebracht. Nachteile: keine. Vorteile: entspannte Eltern. Er war einfach in seiner Wippe mit bei uns, bis ihm die Augen zufielen. Er war dann schon umgezogen, bettfertig und gewickelt, so dass wir ihn einfach nur rauftragen mussten. Das muss nicht jede Familie so machen. Sondern wichtig ist, dass man seinen eigenen Weg findet, der zum Kind und zu einem selbst passt. Stundenlanges Schreien zeigt, dass man diesen Weg noch nicht gefunden hat, sondern sich vielleicht zu starr an seine Vorstellungen hängt, wie, wann und wo ein Baby einschlafen sollte. Trau Dich vielleicht, einfach mal unkonventionelle Ideen und Wege auszuprobieren. Manchmal gelingt das aber auch erst beim zweiten Kind, zumindest war es bei uns so. Meine Tochter war so an ihr Einschlafstillen gewöhnt, dass sie bis ins zweite Lebensjahr hinein nicht anders einschlief. Manchmal bietet erst das zweite Kind die Chance, die Dinge von Anfang an anders zu machen. LG


angi159

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Bei uns war es beim zweiten Kind noch schwerer. Ich denke das liegt am Charakter. Und ich habe es bei meinen 2 Kindern NIE erlebt, dass ihnen irgendwann mal die Augen einfach so zufielen. Es gab auch keinen Ort, wo ich sie länger als vielleicht 5 Minuten ablegen konnte ohne Geschrei, auch nicht in die Wippe. Wenn sie müde waren, wurden sie zappelig und fingen an zu weinen. Ich weiß, dass es das gibt, in der Kita schlafen manche Kinder auch mal beim Essen ein. Meine Kinder nicht ein einziges Mal.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Und schon die erste nicht hilfreiche Antwort. Stell dir vor: es gibt Kinder, denen fallen NIE die Augen zu. Oder sitzen gar in ihrer Wippe. Die fangen an, sich krampfhaft wach zu halten, wenn sie müde werden und brüllen, Brüllen, brüllen. Da hast du keine Chance. Wirklich nicht.


Btby

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So ein Quatsch! Alle meine Kinder hatten unterschiedliche Wege zum Einschlafen. Und Überraschung Kind 4 findet ALLE Wege immer mal wieder scheiße! Was gestern geklappt hat führt heute zur absoluten Eskalation und ist genau NULL von mir beeinflussbar


myrell

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Mein Sohn (fast 7 Monate) schläft seit er ca. 3 Monate alt ist in seinem eigenen Bett liegend ein. Erst im Beistellbett und aktuell im Gitterbett. Er bekommt vorher bei mir auf dem Arm noch eine Flasche und wenn er satt ist und den Kopf wegdreht, dann gebe ich ihm seinen Schnuller und lege ihn ins Bett. Meistens muss ich noch ein paar Minuten Bauch, Kopf oder Rücken streicheln, je nachdem, ob er auf dem Rücken, auf der Seite oder dem Bauch liegt und dann schläft er ein. Er ist aber auch tagsüber ein guter Schläfer und war bis auf die ersten Wochen auch immer jemand, der sehr schnell einschlafen konnte, wenn er müde war. Wichtig ist nur, dass jemand neben ihm bleibt, bis er wirklich eingeschlafen ist. Ich wünsche mir natürlich, dass das so bleibt, aber bin mir auch bewusst, dass die meisten Babys mehr Hilfe beim Einschlafen benötigen und es sich auch bei ihm jederzeit ändern kann.


Regenbogenfarben

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Die gibt es. Aber viel seltener, als man den Eindruck hat. Mein Töchterchen war eigentlich immer eine gute Schläferin. Zumindest meistens. Sie hat aber bis sie ca. sechs Monate alt war tagsüber nur auf dem Arm, in der Trage oder ab und zu im KiWa geschlafen. Im MaxiCosi beim Autofahren konnte sie auch immer gut schlafen. Ab 6 Monaten haben wir immer mal wieder (tags und abends) versucht sie ins Bettchen zu legen. Irgendwann hat es dann funktioniert. Sie schlief dann ganz ruhig von allein ein. Da war sie noch lange kein Jahr alt. Wenn uns jemand gefragt hat, wie wir das gemacht haben, konnte ich nur sagen, dass es am Kind liegt, nicht an den Eltern


Fleurdelys

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Es ist eigentlich ganz einfach: Es kommt aufs Temperament, das Naturell des Kindes an. Vor allem ob es sehr sensibel ist oder sich von äußeren Reizen nicht so beeinflussen lässt. Manche sind so tiefenentspannt, dass sie überall einschlafen. Andere brauchen über lange Zeit sehr viel Hilfe. Meine Tochter gehört zur letzteren Gruppe. Und dass Kinder besser schlafen und seltener aufwachen, wenn man sie wach ins Bett legt, ist ein Irrtum. Das kommt daher, dass Kinder, die sich wach ins Bett legen lassen, sowieso entspannter sind und weniger aufwachen. Also quasi ein naturalistischer Fehlschluss.


misssilence

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Genau so ist es, danke!


Sandrädle

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Vielen lieben Dank für eure Antworten! Ich habe jetzt innerhalb von kurzer Zeit einige Antworten bekommen. Alle sehr freundlich und auch sachlich. Und trotzdem gibt es eine Antwort, die sehr freundlich ist, mir aber doch (gewollt oder nicht) unterstellt, dass ich doch irgendwie selber Schuld bin. Schließlich habe ich es innerhalb von über 356 Tagen an keinem Tag geschafft mein Kind zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen "Zustand" ins Bett zu legen. Und (übertrieben gesagt) mein Neugeborenes auch nicht richtig trainiert. Vom Einschlafstillen (was ich garnicht mache) ganz zu schweigen. Ja natürlich hat jeder seine eigene Meinung und auch ein Recht darauf. Und es waren auch wirklich alle Antworten wirklich freundlich und auch gut gemeint. Wahrscheinlich bekomme ich gleich noch eins auf den Deckel, weil ich ja scheinbar nur Bestätigung für meine Situation suche. Vielleicht ist das auch so. Vielleicht brauche ich genau das. Vielleicht liegt es an mir. Vielleicht nicht. Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will! Allen herzlichen Dank, dass sie sich die Zeit genommen haben, um zu Antworten! Und vielleicht kommen ja noch ein paar dazu. Viele Grüße


Ruto

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Die Antwort ist mir auch aufgefallen und ja, da sind manche hier im Forum, die ihr Glück (in dem Fall des 2. sehr entspannten Babys) gar nicht verstehen. Wir Eltern haben auf das Schlafverhalten viel weniger Einfluss als wir glauben. Nicht umsonst wird Eltern von sogenannten Schreibabys in Schreiambulanzen insbesondere vermittelt wie sie mit der Situation, also mit dem exzessiven Schreien, umgehen lernen - nicht aber wie sie es "beheben" (eben weil da nichts "angelernt" wurde). Wie schon geschrieben wurde, ist es ein logischer Fehler zu glauben, Babys würden deshalb besser durchschlafen, weil man sie wach ins Bett gelegt hat. Sondern umgekehrt: Weil diese Babys über eine hohe Selbstregulationsfähigkeit verfügen, kann man sie auch einfach so wach hinlegen und sie neigen dazu, sich weder von zu vielen noch von zu wenig Reizen ablenken zu lassen. Mit der weiteren Entwicklung wird auch dein Kind nachreifen und immer weniger Co Regulation brauchen. Selbst meine extrem schlechte Einschläferin schläft, seitdem sie etwa 2 Jahre ist, den Großteil der Nächte durch. Zum Einschlafen selber braucht sie aber immer noch Hilfe, ist eben so. Und apropos falscher Zeitpunkt: Bei manchen Babys stimmt der Zeitpunkt nie. Weil sie, selbst wenn der Moment da wäre, alles dafür tun, dass sie trotzdem nicht einschlafen. Lass dich nicht verunsichern, manche Babys sind so, und das wiederum können nur Eltern nachvollziehen, die diese Situation kennen. Wie eine Freundin Mal meinte: Man bekommt nur die Babys, die man noch händeln kann ;)


Fleurdelys

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Hier nochmal meine ungefilterte Meinung zum Thema. In vielen westlichen Gesellschaften ist man geradezu besessen davon, Babys und Kinder möglichst früh in die Unabhängigkeit zu zwingen. Einerseits wohl aus dem Gedanken heraus, dass das für sie später Vorteile bringen soll. Andererseits aus der Not heraus, in der sich viele Familien im Zuge der Industrialisierung mit immer weniger Unterstützung befanden. Was auch einige äußerst fragwürdige Ratgeber hervorgebracht hat (Google z.B. Emmett Holt, John B Watson - eine Triggerwarnung ist hier angebracht). Diese Idee ist allerdings ein Fehlschluss, wie Erkenntnisse aus Hirnforschung und Kinderpsychologie belegen. Erst durch Abhängigkeit wird wahre Unabhängigkeit bei einem Kind möglich. Durch wiederholte Co-Regulation lernt das Nervensystem mit der Zeit, wie es sich beruhigt. Und Kinder sind so unterschiedlich, dass es kaum eine „one size fits all“-Gebrauchsanweisung gibt. Leider halten sich diese „Erziehungs“-Ansätze der oben genannten Herren noch so hartnäckig, dass auch beim Thema Schlaf gerne darauf zurückgegriffen wird (Stichwort: Sleep training, Ferber, Cry it out). Das Schlimme daran ist, dass den Eltern dabei oft fast schon jegliche Fähigkeit abgesprochen wird, angemessen auf die Signale und Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen . Wenn sie mit der Situation überfordert sind, werden sie (indirekt oder direkt) beschuldigt, diese Situation selbst herbeigeführt zu haben, indem sie ihr Kind zu sehr „betüddeln“. Dabei braucht das Kind diese Zuwendung wahrscheinlich einfach. (Und es gibt übrigens eine Langzeitstudie, die Mütter und Kinder und deren Beziehung zueinander beobachtet hat. Die Kinder der Mütter, die ihrem Nachwuchs besonders viel Zuwendung entgegengebracht haben, waren 35 Jahre später am glücklichsten und erfolgreichsten). Damit will ich nicht sagen, dass man sich um jeden Preis seinem Kind unterjochen soll und nie wieder schlafen. Man kann durchaus versuchen, etwas zu ändern, wenn die Schlafsituation für einen selbst nicht tragbar ist. Aber einfach alle über einen Kamm zu scheren und Eltern ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn sie bspw. zum Einschlafen tragen oder stillen, weil sie ihre Babys dadurch „abhängig“ von ihnen machen, finde ich doch sehr rückständig und engstirnig.


miss_spicy

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Also ich finde es ist genau umgekehrt, hier lese ich fast nur von Babys und Kindern, welche nur mit Körperkontakt einschlafen können. Meine Tochter kann alleine einschlafen, ich denke aber das ist pures Glück, wir haben ihr da nichts anerzogen, sie war vom Typ her schon so, dass sie ab 6 Monaten ca. sehr gut alleine geschlafen hat. Wir haben ursprünglich alle im Familienbett geschlafen, bis wir bemerkt haben, dass wir sie nachts oft wecken mit unseren Geräuschen.


Aixoni

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Hey, Bei uns ging es nicht. Die Große ist lange nur beim stillen eingeschlafen und nach dem abstillen wurde dann das Rücken kraulen bis sie schlief ein paar Monate zur Tradition. Mit 15 Monaten haben wir aber dann aus Versehen gemerkt, dass sie ohne uns tatsächlich schneller einschläft - vielleicht hätte sie es also auch schon früher gekonnt, aber wer weiß das schon? Die Kleine ist jetzt 14 Monate und da ging es tatsächlich bis ca zum dritten oder vierten Monat. Teilweise aber auch, weil ich durch die große keine andere Wahl hatte als sie wegzulegen und ihr ejnen Schnuller zu geben, weil die große auch ins Bett musste und einen Aufstand gemacht hat (die war da selbst erst ca 1,5 Jahre alt). Je älter sie wurde, desto weniger hat es funktioniert und mittlerweile ist das alleine einschlafen undenkbar. Ich muss sie nicht tragen, Schaukeln, stillen, o.ä., aber sie braucht Körperkontakt und kuscheln. Dann schläft sie aber auch meist innerhalb weniger Minuten


Tini_79

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Kind 1 - ja, so ziemlich von Anfang an Kind 2 - ab 5.5 Jahren erst Also: kann klappen, oder auch nicht....


Lewanna

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Wenn es so einfach wäre würde es nicht zig Internetseiten über das Problem geben und zig Bücher zu dem Thema. Natürlich gibt es so pflegeleichte Babys, aber die sind wohl eher die Ausnahme. Dann haben die Eltern einfach Glück und brauchen sich daraus nichts einbilden, dass es an ihrer guten Erziehung liegt. LG


User-1721826469

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Die wenigsten haben genug Kinder, um wirklich wissen zu können, ob es an der Erziehung oder dem Kind liegt. Von da her würde ich auf das Geschwätz der anderen gar nichts geben. Bei uns war es immer so, dass irgendwann der Punkt kam, an dem ich oder das Kind eine Änderung wollte und dann hat es meist auch geklappt. Das wird aber bei jedem Kind so verschieden sein, dass ein Vergleich da gar nichts bringt. Meine Tochter schlief die ersten 4,5 Monate auf uns und dann neben uns ein und jetzt vor ein paar Wochen mit 16-17 Monaten erst allein ohne Hilfe in ihrem Bett. Bei anderen Eltern hätte sie vielleicht von Anfang an allein geschlafen und bei wieder anderen noch immer nicht, wer weiß das schon. Und eigentlich ist mir das auch egal. Ich bin mit der Situation zufrieden und das ist das wichtigste:)


mausebär2011

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Wirds bestimmt geben. Hier aber nicht. Der große brauchte bis er 6 oder 7 war engen Körperkontakt und danach noch 2-3jahre Händchen halten um einzuschlafen. Im Januar wird er 12 und fragt immernoch ab und zu ob Papa ihn ins Bett bringt und bleibt bis er schläft. Die kleine ist 2 und schläft auch nur mit Körperkontakt. Bei ihr reicht es auch nicht nur dabei zu sein um zu kuscheln, man muss sich schon richtig Bettfertig machen und wenigstens so tun als würde man auch schlafen. Wenn sie das Gefühl hat man ist schon mit einem Fuß auf der Flucht, klappt das nicht.


Jayjay

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Meine schlief nie alleine ein. (Aber immerhin schlief sie dann durch). Wann sie wirklich alleine ins Bett ging und ich nicht daneben sein musste, bis sie eingeschlafen war, weiß ich nicht mehr. Ist sehr lange her. Aber 2-3 Jahre können es schon gewesen sein...


Sille74

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Bei meinen beiden hat es nicht funktioniert und zumindest bei der Großen lag des definitiv NICHT daran, dass ich/wir sie an etwas Falsches gewöhnt hätten. Ich habe das "Projekt Kind" nämlich sehr unbefangen, unbedarft - manche würden sagen: sträflich unvorbereitet -angegangen und dachte wirklich, dass ein sattes, gewickeltes, müdes Baby ganz einfach und zufrieden alleine in seinem Bettchen einschläft, schlimmstenfalls vielleicht mal noch kurz leise etwas meckert ... deshalb habe ich das auch so gemacht bei meiner Tochter: gestillt, gewickelt, ins Bett gelegt. Dummerweise dachte sie aber nicht daran, friedlich einzuschlafen ... Sie schrie ... Sie brauchte offensichtloch Körperkontakt und Nähe ... Dies sagte mir dann mein Bauchgefühl, genauso wie dass man Babys nicht schreien lässt ...


Liv20

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Du hast ja schon wo viele Antworten bekommen, ich schreib dir trotzdem auch nochmal. Bei uns war es auch von Anfang an nur mit stillen und Körperkontakt möglich, ich kenne persönlich auch keine Eltern die ihr Kind einfach hinlegen konnten und es friedlich einschlief. Bei uns fing es irgendwann an ne zeitlang beim mittagsschlaf genau so zu klappen, hinlegen und gut war, was ich nur ganz zufällig rausfand und mich tierisch gefreut hab. Das war ne Phase von 2 oder 3 Monaten, seitdem begleite ich sie wieder in jeden Schlaf :) Ich finde es aber auch schön. Wir hatten auch ab dem 4. Oder 5. Monat das Problem, dass unsere Tochter sich bis 2 Std in den Schlaf brüllte. Wir waren vom rumtragen sooo geschafft und eines Abends haben wir uns einfach mit ihr ins Bett gelegt und sie machen lassen, solange sie wollte. Bett war natürlich gesichert, sie schlief nach 2 stunden gut gelaunten rum Rollen einfach ein. Genua die 2 Stunden die wir sie vorher immer rum trugen. Da hatten wir natürlich großes Glück, und es ist nicht das Geheimrezept für jedermanns Erfolg. was ich daraus gelernt habe war aber, dass die Bedürfnisse sich mit der Zeit ändern und wenn eine Sache nicht mehr klappt, kann man tatsächlich etwas rum probieren. Aber leichter wirds auf jedenfall und bei jedem Kind irgendwann und irgendwie :)


Germanhijabi

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Ich bin sehr stolz darauf, dass meine Kinder nie alleine im Bett schlafen mussten,sondern bei uns geschlafen haben, dass sie bei jedem kleinen weinen hoch genommen wurden und getröstet und nie alleine einschlafen mussten, sondern mit Brust oder später uns daneben. Und heute höre ich andauernd von den Lehrern dass meine Kinder psychisch so belastbar, hilfsbereit, ungewöhnlich sozialisiert usw sind.


HeyDu!

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Klar und mein zweites Kind wird psychisch unausaugeglichen und unsozial - lache herzlich. Die Feststellungen im zweiten Absatz werden wohl kaum alleinig an den Schlafgewohnheiten eines Kindes liegen. Wenn es so einfach wäre tolle Kinder zu erziehen, würden wohl alle im Elternbett schlafen und Jahre gestillt werden. Typischer Kommentar in diesem Forum :-)


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Leider machen das aber zu wenige. Es geht darum die Bedürfnisse eines Babys zu befriedigen und die sind nun mal gestillt werden und 24 Std Mama.


HeyDu!

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Autsch, wenn 24 Stunden Mama, warum nicht auch der Papa? Den Austausch sparen wir uns lieber. Zurück zum Thema: Ich habe mein erstes Kind ca. 14 Monate gestillt - bis es nicht mehr wollte und das zweite Kind ca. 18 Monate bis wir nicht mehr wollten, deswegen schlief das zweite Kind dennoch unproblematisch allein ein oder gerade deswegen ...? Es gibt zig Möglichkeiten Liebe und Zuwendung zu geben und Vertrauen aufzubauen. Ich verstehe nicht warum Mütter immer nur den einen eigenen Weg für den Wahren halten. Kinder sind verschieden, ebenso Eltern.


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Es ging jetzt um die natürlichen Bedürfnisse eines Babys und nicht um die emanzipierten der heutigen Welt. Und da hilft Papa leider wenig, der hat ja keine Muttermilch.


1905lh

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Au Man. Zum Glück habe ich von Anfang an Pre gegeben, sodass der Papa direkt mitten dabei war . Wäre furchtbar für mich 24/7 so krass Fremdbestimmt zu sein. Noch schlimmer finde ich es für den Papa.


Germanhijabi

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Antwort auf Beitrag von 1905lh

Wenn man sich für ein Kind entscheidet, sollte man auch in Kauf nehmen mal 1 Jahr seiner kostbaren Zeit intensiv zu opfern. Habe 3 Kinder und keines war im Kindergarten, alle wurden jahrelang gestillt und ich lebe immer noch, mein Mann und ich machen mindestens einmal im Monat einen kompletten Abend etwas gemeinsam nur für uns. Sobald die Kids dann größer waren, war Mama eher abgeschrieben und Papa wurde für Fussball usw angefordert. Fand mich dann auch nicht benachrichtigt, es gibt für alles seine Zeit.


1905lh

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Das, was jemand in Kauf nimmt, sollte vor allem jeder selbst entscheiden.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Dann hast du reichlich wenig Ahnung von der evoultionsgeschichtlichen Entwicklung der Säuglingspflege. Diese Mutterfixierung kam erst in den letzten Jahren auf. Kinder sind dazu gemacht, mehrere Bezugspersonen ab dem 1. Tag tu haben. In einigen traditionellen Kulturen werden Babys sogar von mehreren Frauen gestillt. Das was DU als natürlich deklarierst, ist es ganz sicher nicht in dieser Art und Weise. Man kann übrigens voll stillen und dennoch nicht 24/7 beim Kind sein - ich habe ab MuSchu gearbeitet und die Betreuung mit dem Vater selbstverständlich geteilt. Vollgestillt habe ich trotzdem.


Btby

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Hat bei mir mit 4 Kindern nie geklappt. Ich habe übrigens den Eindruck hier null das irgendjemand auf diese Art ins Bett bringt. Im Gegenteil


ringelblume1

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Hallo, Meine kleine ist 8 Wochen alt jetzt, wir haben seit sie auf der Welt ist, immer gesungen, hin u her gewogen, gekuschelt, Hand gehalten und und und. Einschlafen hat ewig gedauert. Irgendwann haben wir getestet, sie hinzulegen, daneben liegen & Schnuller 10x wieder in den Mund geben. Für uns funktioniert es tatsächlich IM MOMENT so. Wer weiß ob es sich nochmal ändert (mit Sicherheit ) wir freuen uns über jeden Abend, an dem es genauso funktioniert. Liebe Grüße


Jules90

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Antwort auf Beitrag von Sandrädle

Wir gehören tatsächlich zu den Wenigen, wo das so funktioniert. Unsere Kleine (16 Monate) schläft, seit sie ca. 6 Monate alt ist, in ihrem eigenen Zimmer. Sie bekommt ihr Fläschchen und dann legen wir sie in ihr Bett. Entweder schläft sie gleich ein, oder sie erzählt noch etwas vor sich hin und dreht sich für ein paar Minuten hin und her. Wir haben aber festgestellt, dass wir sie nur beim Einschlafen ablenken und verlassen deshalb das Zimmer. Wenn es doch nicht klappt und sie weint oder gar nicht in den Schlaf findet, machen wir das natürlich anders. In 95% der Fälle klappt's aber zum Glück.