MissMieze
Hallo zusammen, ich würde mich über ein paar Tipps freuen, wie ich am besten mit den Wutanfällen meiner Tochter umgehen kann. Wir haben 3 Kinder, 9 Jahre, fast 7 Jahre und 18 Monate alt. Meine mittlere Tochter macht mir gerade etwas zu schaffen. Sie regt sich ziemlich schnell auf, wenn ihr etwas nicht passt, bekommt richtige Wutanfälle, heult und stapft mit dem Fuß. Es ist ein typisches Verhalten wir in der Trotzphase, aber müsste sie da nicht langsam mal raus sein? Sie ist ein fröhliches, intelligentes Mädchen mit vielen Freunden, ist aber sehr sensibel und verträgt überhaupt keine Kritik. Außerdem ist sie sehr stur, wenn sie was nicht will, dann ist es eben so. Wenn sie Streit mit ihrer großen Schwester hat, brüllt sie auch sofort los und braucht einige Zeit, um sich wieder zu beruhigen. Neulich hatten wir eine Situation, da sollte sie den Dreck, den sie gemacht hatte, wegsaugen. Ihre Antwort war, sie macht es nicht, weil sie eben nicht will. Als ich darauf bestanden hab, ging der Wutanfall mit Heulen und Schreien los. Ich bin in solchen Situationen total überfordert und werde auch sauer auf sie. Meistens muss ich dann kurz das Zimmer verlassen, um mich selbst zu beruhigen. Ich habe mir schon einige Artikel durchgelesen, wie man mit Wutanfällen bei Kindern umgehen soll, aber irgendwie passt es bei uns in vielen Situationen nicht richtig. Klar, wenn der Schreianfall losgeht, weil sie z.B. hungrig ist oder sich kritisiert fühlt, versuche ich sie erstmal zu beruhigen und danach mit ihr die Situation zu besprechen. Das klappt auch einigermaßen. Aber was soll ich tun, wenn sie sich weigert, bestimmte Sachen zu tun und deswegen so ausflippt? Mein Mann droht dann Strafen oder Konsequenzen an, das hab ich bis vor kurzem auch so gemacht, aber eigentlich möchte ich das nicht mehr und suche nach einem anderen Weg. Vor allem führen die Androhungen eh nur dazu, dass sie noch lauter schreit und sich immer mehr hinein steigert. Habt ihr Tipps?
Was spricht denn gegen Konsequenzen? In einer Gesellschaft/Gruppe/Familie leistet jeder seinen Teil, sonst klappt das Zusammenleben nicht. Wenn ich nur das täte, wozu ich List habe, hätte keiner im Haus etwas anzuziehen ;-) Allerdings ist es wichtig, dass Kinder eine gewisse "Anlaufzeit" bekommen, in der sie sich gedanklich auf ihre Aufgabe vorbereiten können und das, was sie vorher getan haben, abschließen dürfen. Wir benutzen dafür diesw Maxi-Sanduhren. Das klappt gut. Ansonsten wird bei uns bei kompletter Verweigerung immer der gleiche, vorraussehbare Ablauf eingehalten: Wir erklären, welche Konsequenz folgen wird (bei uns meist 15 Minuten im Bett bleiben), zählen bis 3 (eine Zahl pro erneuter Aufforderung) und in den Fällen, in denen wir wirklich bis 3 kommen dann auch keine Kompromisse. Wird sich weiter geweigert, kommen immer 5 Minuten dazu. Wir haben 2x "Bettarrest" für eine Stunde aussprechen müssen, danach war es für unser Kind klar, dass wir meinen was wir sagen und unsere Aufforderungen werden spätestens bei 2 folge geleistet. So schön die Idee von "immer auf Augenhöhe mit dem Kind" auch ist, Kinder brauchen Grenzen für ihre Entwicklung und auch um zu sehen, dass wir als Erwachsene in der Lage sind, diese zu halten. Ihr könnt auch feste Aufgaben verteilen, dann fällt ihr eine zusätzliche Aufgabe (durch sie verursachten Dreck entfernen) vielleicht einfacher.
und wie bekommt ihr das bockende kind ins bett? da fängt doch gleich der nächste kampf an?
In größter Not angeben und Tragen
Ansonsten nach dem gleichen Schema: Konsequenzen benennen, 3 Ermahnungen, dann Strafe + 5 Minuten.
Hallo, wegen der Konsequenzen (welche ich überhaupt nicht und auf gar keinen Fall falsch finde!): Also bei mir hat früher sehr gut geholfen (allerdings war ich da älter als Deine Tochter - nämlich schon Teenie*Jugendliche, aber das spielt ja keine Rolle), wenn meine Mutter gesagt hat, nachdem ich damit ankam, dass ich zu gewissen Dingen keine Lust hätte, dass sie dann auch mal keine Lust hätte zu kochen, waschen... usw... usf... etc.pp. ... Das hat gezogen und ich habe dann doch ganz schnell die Dinge erledigt, die von mir erledigt werden sollten. Denn dann hatte ich doch Angst, dass meine Mutter ernst machen würde... Wäre das vielleicht auch etwas für Euch? Würde ich auf jeden Fall mal probieren. Und welche Konsequenzen speziell droht denn Dein Gatte an? Würde mich mal interessieren.
Das hat meine Erstklässlerin auch gerade und hatte mein jüngerer Sohn auch ganz schlimm in dem Alter. Richtig bockig,jeden Tag nach der Schule. Dagegen hilft eigentlich nur Konsequenz und n bisschen ignorieren. Also ich diskutiere mittlerweile nicht mehr alles bis zum erbrechen durch. Ein nein ist und bleibt ein nein. Bockiges Verhalten wird hingenommen, solange es nicht ausartet.
strafen nein, aber konsequenzen unbedingt. was mir jetzt hier fehlt, ist wie das mit dem dreck ausgeganen ist. musste sie den dreck dann wegmachen, oder nicht? wenn nein, dann wundert mich das verhalten nicht. sie hat ja gemerkt, man muss nur nein sagen, weinen und dann muss man nix tun, worauf man keine lust hat.
Wie ist denn der Dreck in deinem Beispiel zu Stande gekommen? Also logische Konsequenzen bzw Grenzen gibt es hier auch, aber keine Strafen! Mit Strafen bezweckt man nichts nachhaltiges! Kind ins Bett stecken zur Strafe (da bekomm ich echt Gänsehaut). Viele Kinder in dem Alter machen manchmal Mist und sind oft emotional noch gar nicht in der Lage, das zu überblicken, und dann wurde dreck gemacht, sie schämen sich, weil mama das nicht so toll findet und haben erst mal mit ihren eigenen Gefühlen zu kämpfen. Was bringt hier eine Strafe? Vllt hätte man ja auch gemeinsam den dreck beseitigen können. Mit 7 ist man halt auch wirklich noch Kind und die einen sind etwas weiter, die anderen brauchen länger - besonders Sandwich-Kinder sind emotional manchmal noch nicht so weit, wie die älteren Geschwister. Häufig sind wir eltern überfordert und ärgern uns über unsere eigene Überforderung - die Kinder können meist gar nichts dafür.
Meine 2. ist auch so... ich finde es da wichtig zu überlegen welche Kämpfe ich austragen will und welche nicht. Wenn mir etwas wichtig ist, dann bestehe ich drauf. Bocken kann ich recht gut ignorieren, aber wenn sie grade ganz blockiert, macht es keinen Sinn. Sobald sie ausgebockt hat weise ich sie aber darauf hin, dass sie ihre Aufgabe noch machen muss. Vorher passiert dann nix anderes... da bin ich dann auch sehr nervig- wenn ich einen schlechten Tag hab oder Zeitdruck, dann gibt es auch mal die Wahl die Aufgabe zu machen oder Konsequenz (meistens Medienverbot, das zieht in der Regel), die wird dann aber nicht mehr verhandelt und steht definitiv. Meistens hilft hier aber schon die "Androhung", dass Mama dann auch keine Lust hat sie was für sie zu tun, zur Verabredung zu fahren oder ähnliches - aber eben nicht immer...
Meine 2. ist auch so... ich finde es da wichtig zu überlegen welche Kämpfe ich austragen will und welche nicht. Wenn mir etwas wichtig ist, dann bestehe ich drauf. Bocken kann ich recht gut ignorieren, aber wenn sie grade ganz blockiert, macht es keinen Sinn. Sobald sie ausgebockt hat weise ich sie aber darauf hin, dass sie ihre Aufgabe noch machen muss. Vorher passiert dann nix anderes... da bin ich dann auch sehr nervig- wenn ich einen schlechten Tag hab oder Zeitdruck, dann gibt es auch mal die Wahl die Aufgabe zu machen oder Konsequenz (meistens Medienverbot, das zieht in der Regel), die wird dann aber nicht mehr verhandelt und steht definitiv. Meistens hilft hier aber schon die "Androhung", dass Mama dann auch keine Lust hat sie was für sie zu tun, zur Verabredung zu fahren oder ähnliches - aber eben nicht immer...
Danke für eure Antworten! Nochmal zu meinem Beispiel: meine Tochter hat sich beim Essen ständig umgedreht und so den Boden voll gekrümelt, obwohl ich sie mehrmals ermahnt habe, es nicht zu tun. Daraufhin hab ich dann gesagt, dass sie die Brösel wegsaugen soll. Das gab dann natürlich Protest. Ich habe ihr erstmal Zeit gelassen und sie meinte, sie macht es dann später. So, nur später hatte die dann wieder keine Lust, ich habe aber darauf bestanden. Dann ging das Gebrüll los. Ich habe dann gesagt , dass sie erst Abendessen bekommt, wenn sie gesaugt hat. Leider hat mein Kleiner zu dem Zeitpunkt auch angefangen zu schreien und bei mir lagen die Nerven blank, deswegen hab ich mich ein paar Minuten zurück gezogen und mein Mann hat übernommen. Der Protest ging so lange, bis mein Mann drohte, dass ihre Freundin später nicht mehr kommen darf. Also nochmal eine Konsequenz drauf gesetzt. Mit so einem Verhalten lassen wir sie normalerweise nicht durchkommen, glaub also nicht, dass es daran liegt. Ich finde solche Kämpfe aber extrem anstrengend und nervig. Gegen Konsequenzen hab ich eigentlich nichts, solange sie für mich Sinn ergeben. Manchmal fallen mir aber keine sinnvollen ein. Nur Strafen würde ich gerne vermeiden.
Hi, kenne ich auch wenn der 6-jährige eskaliert. Egal um was es geht, als Elternteil kommst du besser klar wenn es dir gut geht, dann kann man mehr aushalten. Also vergiss deine Bedürfnisse nicht. Zur Situation, ich halte Strafen auch für sinnlos, v.a. wird diese Taktik einfach nicht ewig funktionieren, Kinder werden älter. Dein Beispiel ist ja alltäglich. Kenn ich auch, vorher erst so gewesen. Ich habe dann gesaugt, mein Kind hatte aber schon vorher was anderes gesaugt, war dann ok für mich. Und in der Schule müssen sie auch funktionieren, daheim kommt dann der Ausgleich. Diese Kämpfe kämpfe ich zb nicht. Entweder ich mach einen Kompromiss oder es kommt irgendwann die Situation wo Kind sagt, Mama komm spiel mit mir, dann muss ich halt leider sagen, erst muss ich deinen Müll wegmachen, hilf doch mit dann geht es schneller :) Ich finde man darf auch gern ein bisschen situativ handeln. Auch weil ich kein Fan bin von alles durchsetzen und drauf bestehen, wenn das Kind eh schon durch ist. Und ich bin mir sicher, dass die Kinder später als Erwachsene trotzdem klar kommen, und ihr Zeug erledigt bekommen :) alles liebe
Sowas haben wir eigentlich nie, auch wenn das merkwürdig klingt. Wenn ich sage dass mein Kind sich nicht mehr umdreht,dann dreht sich mein Kind nicht mehr um. Ich bin die Erwachsene und bestimme das. In anderen Bereichen erziehe ich sehr bedürfnisorientiert aber wenns um Sauberkeit oder sowas geht, dann kenn ich klare Grenzen. Bei uns geht's immer darum dass sie kein Nein akzeptiert. Dabei weiss sie eigentlich dass Nein auch Nein ist,aber nach der Schule, müde und gestresst, vergisst sie das wohl mal...
Das Problem mit Strafen oder Konsequenzen ist,dass man an seine Grenzen kommt,wenn das Kind sehr bockig ist. Welche Strafe gibt es denn,wenn das Kind nicht seinen Dreck aufräumt? Bei meiner Tochter hätte ich Maßnahmen eine Zeitlang nur mit roher Gewalt durchsetzen können. Garantiert wäre sie auch nicht freiwillig in ihr Zimmer gegangen und schon gar nicht ins Bett (abgesehen davon sollte das Bett nicht als Strafe dienen). Im Gegenzug Leistungen wie zum Beispiel kochen zu verweigern, finde ich bei jüngeren Kindern auch nicht sinnvoll, man kann sie ja nicht hungern lassen. Ich würde versuchen, Machtkämpfe zu vermeiden, also ihr beim Aufräumen etwas Hilfe anzubieten, damit sich die Fronten nicht gleich verhärten. Für mittlere Kinder ist es oft schwierig,sie sind nicht die klugen,selbständigen Erstgeborenen und auch nicht die süßen Kleinen.
Außerdem erzieht man mit Strafen und Konsequenzen nur machthörige, ängstliche Menschen. Die in der 30er Zone 30 fahren, weil da ein Blitzer ist - aber nicht, weil es sinnvoll ist (zb weil Schule, Kita, Krankenhaus in der Straße). Ich persönlich möchte nicht über Angst erziehen. Was hilft? Abgesehen von der Variante, Hilfe anzubieten oder etwas anderes, um es für das Kind erträglicher zu machen, hilft Zeit lassen - freundlich auffordernd daneben stehen. Und wenn das Kind Trotzdem nicht will, dann sage ich ihm, dass mich das Verhalten wütend macht, da mein Bedürfnis nach Sauberkeit und Verbundenheit missachtet wird. Und belasse es dann dabei. Das funktioniert sogar schon bei unserer 3-jährigen.
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