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Beamtenstatus

Beamtenstatus

StiflersMom

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Wir hatten letztens einen Patienten aus dem Gefängnis. Der Justizbeamte erzählte, dass auch Krankenschwestern gesucht werden für die JVA. Man wird auch verbeamtet. Ich würde erstmal weniger verdienen. Was sind denn die Vorteile am Beamtenstatus? Oder lässt sich das nicht so generell sagen?


juleba

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Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Das lässt sich nicht generell sagen. Vorteil ist eine Unkündbareit (man muss sich aber auch überlegen, ob man nicht in einem Berufsfeld arbeitet, in welchem man so gefragt ist, dass man sowieso nicht gekündigt wird). Nachteil ist eine 41-Std.-Woche (NRW). Nachteil ist auch die private Krankenversicherung (Ja. Ich weiß, dass sich das komisch anhört, aber ich bin selbst verbeamtet und würde den Fehler nie wieder machen, in die PKV zu gehen. Aber das ist ein anderes Thema). Vorteil sind die recht hohen späteren Pensionszahlungen.


drosera

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Antwort auf Beitrag von juleba

Aber die Pension muss versteuert werden und davon geht dann auch (die mit dem Alter steigende) Krankenversicherung ab. Weitere Nachteile: Du kannst landes- bzw bundesweit versetzt werden. Bei einer Straftat mit mind 2 Jahren auf Bewährung fliegst du raus und verlierst deine Pensionsansprüche; das kann bitter werden. Wenn der Staat knapp bei Kasse ist, verschlechtert er die Rahmenbedingungen, insbesondere auch für Pensionäre, da hast du kaum eine Lobby. Als Beihilfepatient hat man deutlich schlechteren Zugang zu Psychotherapien, weil die Beihilfe aufwendige Anträge verlangt. Das mögen die Therapeuten nicht und wimmeln Patienten schon mal ab. Bei manchen Ärzten muss man dagegen aufpassen, nicht überbehandelt zu werden als privatversicherter Goldesel. Ich bin Beamtenkind und hätte eine Verbeamtung für mich selbst wohl ausgeschlagen.


drosera

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Antwort auf Beitrag von juleba

Aber die Pension muss versteuert werden und davon geht dann auch (die mit dem Alter steigende) Krankenversicherung ab. Weitere Nachteile: Du kannst landes- bzw bundesweit versetzt werden. Bei einer Straftat mit mind 2 Jahren auf Bewährung fliegst du raus und verlierst deine Pensionsansprüche; das kann bitter werden. Wenn der Staat knapp bei Kasse ist, verschlechtert er die Rahmenbedingungen, insbesondere auch für Pensionäre, da hast du kaum eine Lobby. Als Beihilfepatient hat man deutlich schlechteren Zugang zu Psychotherapien, weil die Beihilfe aufwendige Anträge verlangt. Das mögen die Therapeuten nicht und wimmeln Patienten schon mal ab. Bei manchen Ärzten muss man dagegen aufpassen, nicht überbehandelt zu werden als privatversicherter Goldesel. Ich bin Beamtenkind und hätte eine Verbeamtung für mich selbst wohl ausgeschlagen.


Schru

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Antwort auf Beitrag von juleba

Ich bin auch Beamtin und sehe einen großen Vorteil des, Beamtentums in der PKV. Ich bin jetzt seit knapp 30 Jahren Beamtin und hatte nur gute Erfahrungen, insbesondere für meine Tochter, die bei mir versichert ist. Alternativ dazu kann man dich ja auch als, Beamter in der GKV freiwillig versichern. Das hat ei n Kollege von mir gemacht, der 3 Kinder und eine Frau mitversichern musste, da war die GKV dann billiger. Ansonsten seh ich auch die Vorteile in der Unkündbarkeit,, 100% Lohnfortzahlung im Krankheitsfall nach 6 Wochen, Pensionsanspruch. Nachteile sehe ich in der Aufstiegspolitik. Auch wenn man auf einer höher dotierten Stelle sitzt, kann es Jahre dauern, bis man auch nach der Stelle bezahlt wird und was ausschließlich vom Wohl und Wehe des Dienstherrn abhängt. LG


dann

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Antwort auf Beitrag von Schru

Da schließe ich mich an. An die AP: Um in der JVA arbeiten zu können, müsstest du aber erstmal die Justizvollzugsausbildung machen (zumindest in Bawü ist das so, auch wenn du anschließend nur in der Kranken Abteilung eingesetzt wirst, wobei man generell auch woanders zumindest teilweise Dienst haben kann, hier eher die Regel). Als Landesbeamtin wärst du theoretisch immer versetzungsbereit (innerhalb des Bundeslandes), mit Familie ist das aber eher unwahrscheinlich. Andererseits musst du um in einem anderen Bundesland arbeiten zu können, zum Beispiel bei einem Umzug, einen Tauschpartner von dort haben, das ist also relativ schwierig. Außerdem ist dein Arbeitsplatz halt auch immer hinter Gittern, das muss man abkönnen.


StiflersMom

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Antwort auf Beitrag von dann

Dass man erst die Ausbildung machen muss für 2Jahre und ich da Verdiensteinbussen hätte, weiss ich. Deshalb frage ich mich, wo der Vorteil wäre.


fracla

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Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Wie alt bist Du? Es gibt eine Altergrenze, ab der Du nicht mehr verbeamtet wirst. Ich glaub das ist bei 40 oder knapp drüber. Mein Mann hat sich mal für eine Stelle bei der JVA interessiert, aber da er schon 44 war, hatte sich das schon gleich erledigt, da zu alt. Vielleicht ist das aber auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich


MamavonMia123

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Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Bedenke, dass Deine Patienten dann nur noch mehr oder weniger sozialisierte Straftäter sein werden von denen einige im Umgang sehr schwierig sein können. Auch dafür muss man einfach der Typ sein. Es ist auch wichtig, handelt es sich um einen Männer -, Frauen- oder Jugendknast.. Kannst du gut mit den Leuten umgehen oder belastet Dich zB ein erhöhtes Agressionspotential.. Der Beamtenstatus hat sicher einige Vorteile, speziell wenn es um die finanzielle Absicherung geht (schau dir immer an was du netto raus bekommst, Beamte zahlen weniger Abgaben) . Aber der Job erfordert nicht ohne Grund eine Verbeamtung.