Elternforum Rund ums Baby

Baby Led Weaning - Würgen

Baby Led Weaning - Würgen

pecanpie

Hallo, mein Sohnemann ist fast 7 Monate alt und vor 3 Wochen haben wir angefangen neben dem Stillen langsam Beikost einzuführen. Die ersten Tage gab es Brei (Kürbis, Pastinake), der kleine Murkel hat aber beim Breifüttern konsequent den Mund zugemacht, den Kopf weggedreht und unsere Hände weggedrückt. Hatte ich überhaupt kein gutes Gefühl bei, denn ich will mein Kind ja nicht mit irgendeiner Form von Gewalt zum Essen bewegen. Als er dann anfing uns den Löffel aus der Hand zu nehmen, um sich das Essen selbst in den Mund zu schieben, haben wir beschlossen, es mit BLW zu probieren. Das klappt an sich super! Er nimmt das Essen schön selbst in die Hand und schiebt es sich sofort und gierig in den Mund (hatten bis jetzt Brokkoli. Blumenkohl. Kartoffel & Süßkartoffel, Gurke, Paprika, Tomate, Haferkeks mit Muttermilch gebacken). ABER wenn er an dem Essen lutscht, würgt er und würgt und würgt und würgt, sobald er ein Stück ablutscht und dieses sich lose im Mund befindet. Und das, obwohl er es jetzt nach 2 Wochen ja schon langsam kennen müsste. Er tut mir richtig Leid, denn 2 Mal hat er sich vor lauter Würgen schon erbrochen. Kennt jemand das Problem? Ist er vielleicht doch noch nicht reif für Beikost? Er freut sich aber immer so über das Essen und nascht sofort weiter, wenn der Würgereiz vorbei ist - um dann weiter zu würgen. Und noch eine andere Frage- wenn Babys an Erdnüssen ersticken können, ist es dann auch nicht möglich, dass sie an einem erdnussgroßen Stück Kartoffel ersticken, das sie sich vom Kartoffelschnitz ablutschen?


Mitglied inaktiv

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Ich kopiere dir dazu mal eine Stellungnahme rein, die du hier weiterlesen kannst: http://www.baby-led-weaning.de/haeufige-fragen/baby-led-weaning-was-ist-das-eigentlich/ "Würgen ist erst einmal nichts schlimmes – bei kleinen Kindern liegt der Punkt, an dem dieser Reflex ausgelöst wird, nicht hinten im Rachen wie bei uns, sondern viel weiter vorne. Er dient dann einfach nur dazu, die Nahrung wieder weiter nach vorne zu transportieren. Für uns Mamas sieht das oft abenteuerlich aus, aber beobachte mal dein Kind dabei – oft sind die Kleinen komplett unbeeindruckt davon. Mundmotorik muss geübt werden. Auch ein viel älteres Kind, das zum ersten Mal feste Nahrung probiert, würgt und verschluckt sich wahrscheinlich in den ersten Wochen." (...)


Banu28

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Baby Led Weaning ist einfach ein neuer Mode-Trend, und so muss man es auch betrachten: Es ist nicht pauschal schlecht, es ist aber auch nicht automatisch gut - es ist einfach eine Idee, die jemand zum Thema feste Beikost hatte. Diese Idee muss nicht richtig sein, und auch nicht zu jedem Baby passen - es ist nur eine Idee. Ich glaube, dass Dein Sohn sich mit fester Kost noch schwer tut. Hole ihn doch einfach dort ab, wo er gerade steht. Stülpe ihm kein Modell, keine Idee, keine Theorie über. Es geht nur um ihn. Ich würde alles, was er mag, im Moment noch grob pürieren. Vielleicht überzeugt dich ein Blick auf die Naturvölker, wo die Nahrung vorgekaut und dem Baby dann erst gegeben wird. Menschen haben eben offenbar immer schon beobachtet, dass Babys breiförmige Nahrung am besten handlen können. Ein neuer Baby-Ernährungstrend ändert diese jahrtausendealte Erfahrung nicht. Harte Dinge wie Gurke oder Paprika sind für ein Kind dieses Alters sowieso nicht geeignet, auch nicht beim BLW.. Beim BLW sollte man unbedingt nur sehr weiche Nahrungsmittel geben, wie etwa Banane, sehr weiche Birne usw. Dass Dein Sohn in der oralen Phase ist und alles in den Mund steckt, heißt nicht, dass diese stückige Ernährungsform geeignet ist. Man käme ja auch nicht auf die Idee, einem Baby Holz oder Spielzeug zu füttern, nur weil es das begeistert in den Mund steckt. Und nur weil feste Nahrungsmittel beim Lutschen gut schmecken, heißt auch dies keineswegs, dass diese festen Stücke vom Kind auch bewältigt werden können. Dein Sohn zeigt Dir genau, dass die stückige Nahrung nicht geeignet ist. Reagiere darauf einfach natürlich und mithilfe des praktischen Menschenverstands. Versuche nicht, ein künstliches Konzept aufrechtzuerhalten, das in zehn Jahren vielleicht wieder passé ist oder als total falsch verteufelt werden wird. LG


Mitglied inaktiv

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BLW ist keine Modeerscheinung! Es gab schon immer Babys, die Brei ablehnten, aber "wie von selbst" aßen, wenn man ihnen vom eigenen Essen anbot, so lange es weich genug war, um mit dem Gaumen zerdrückt zu werden. Jetzt hat das Kind eben nur einen griffigen Namen bekommen. Natürlich sollte man keine harten Sachen anbieten, aber die AP hat auch nichts von Rohkost gesagt. Kann also durchaus sein, dass die Paprika gedünstet war, und von der Gurke nur das weiche Innere gelutscht wurde... Fazit: geeignete Lebensmittel, welche richtig zubereitet sind, eignen sich sehr wohl dazu, von einem Baby gegessen zu werden, das alleine essen WILL. Das hat rein gar nichts mit Modeerscheinung oder künstlichem Konzept zu tun!


Sille74

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Na ja, aber sie eigentliche Grundaussage, dass BLW nicht unbedingt zu jedem Kind passt, stimmt ja trotzdem ... Ich glaube, meiner Tochter hätte ich damit jeden Spaß am Essen genommen ... Sie musste auch lange würgen von stückiger Kost, löffelte aber sehr gerne bzw. ließ sich mit dem Löffel füttern, und vesonders den Getreide-Obst-Brei liebte sie geradezu. Nach und nach nahm sie dann weiche Dinge wie Banane, Butterbrotwürfelchen etc. Mein Sohn hingegen war kein besonderer Brei-Fan (obwohl er auch davon ein bisschen gegessen hat, wenn er Hunger hatte). Nachdem ich das dann herausgefunden hatte und ihm Gemüsewürfelchen gemacht habe, die er sich selbst aufpicken konnte, hat er die wie eine Eins gegessen ohne Würgen und Verschlucken, also wie Du sagst: "wie von selbst". Aber das ist ja gerade beim Sohn der AP nicht der Fall, dass er "wie von selbst" isst. Also ist er für meine Begriffe (wirklich beurteilen kann ich das aber natürlich nicht, ich kenne ihn ja nicht ...) entweder tatsächlich noch nicht beikostreif, wofür m.E. spricht, dass er sich weder veim Löffeln noch beim Brei "gut anstellt" oder aber er ist zwar im Prinzip beikostreif, aber irgendetwas an der Essenssituation passt ihm nicht wie z.B. das rein passiv gefüttert werden. Ich würde ihn selbst mit dem Löffel hantieren lassen (halt mit Ganzkörperlatz an und, falls nicht leicht wischbar, abgedecktenm Boden), vielleicht landet ja etwas im Mund ... und ihn gleichzeitig versuchen, zu füttern bzw. versuchen, seinen Löffel etwas in die richtige Spur zu führen.


Mitglied inaktiv

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Dagegen ist genau so wenig einzuwenden wie gegen die Grundaussage, dass Brei nicht zu jedem Kind passt. Mein Kind hat damals mit ca. Sieben Monaten auch erste Beikost bekommen, und mit Freuden an Reiswaffeln, faustgroße Kartoffel- und Bananenstücken gemümmelt, aber sich auch gern füttern lassen - ging also beides. Es ist doch völlig egal, WIE das Kind feste Kost zu sich nimmt, Hauptsache man ist als Eltern offen und feinfühlig, um eben "mit dem Kind" zu gehen, und nicht stur nach Lehrbuch x Wochen Brei füttern, oder völlig ungeeignete Dinge zum selber essen anzubieten. Ich hatte ja zitiert, dass Würgen anfangs "normal" sein kann - man muss eben schauen, wie das eigene Kind klar kommt! Nur deshalb von einem künstlichen Konzept zu reden, in das man sich bloß nicht verrennen sollte, und stattdessen "brav" Brei zu füttern, ist IMHO Blödsinn. Wenn das Kind unbedingt selber Löffeln soll/will, kann man sich mit einem zweiten Löffel behelfen, damit bei einem sieben Monate altem Baby nicht alles daneben landet. Aber ich bin fürs haptische selber essen. Mit Besteck essen lernen kann das Kind später dann...


Sille74

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Klar gab's schon immer Kinder, die Brei nicht mochten und dann musste man eben schauen, wie man verfährt und sicher sind dann auch schon früher die Mütter auf die Idee gekommen, dem Kind einfach von ihren weichen Möhren oder Kartoffeln zu geben ... Aber ich finde schon auch, dass BLW gerade schwer in Mode gekommen ist (und dafür von manchen die Breigabe fast schon verteufelt wird) und als DAS Non-plus-ultra dargestellt wird. Und das ist es eben, genau wie andersrum der Brei, nicht für jedes Kind. Und ja, ich habe, wenn ich hier so manche Posts lese, schon das Gefühl, die eine oder andere Mutter "verrennt" sich in das Konzept (nicht die AP). Ich bin der Meinung, AB UND ZU ein Würgen ist anfangs bei der Gewöhnung an Beikost, selbst bei Brei, in der Tat normal, wenn es aber bei fast jedem Stückchen passiert, scheint mir das Kind eben für gröbere Stücke noch nicht reif. Das Kind der AP scheint doch der Beschreibung nach Spaß am Hantieren mit dem Löffel zu haben. Was spricht dann dagegen, es zu lassen? Wenn das Haptische als so wichtig erachtet wird, kann man natürlich auch in gewissem Rahmen mit den Händen matschen lassen ... in beiden Fällen den Brei dann halt nicht so flüssig machen, sondern vielleicht Gemüse etwas mit der Gabel zerdrücken oder so


Mitglied inaktiv

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mir ist es egal, soll doch jeder mit seinem Kind nach seiner Fasson selig werden - das betrachte ich völlig undogmatisch. Hier wurde nach BLW und Würgen gefragt, und ich habe DAZU meine Meinung geschrieben (bzw. eine Person zitiert, die sich augenscheinlich intensiv genug mit dem Thema auseinandergesetzt hat, um eine eigene Seite mit Blog und weiterführender Literatur zu betreiben): dass es weitestgehend normal ist, und (danach zusätzlich) dass eben auf geeignetes Essen geachtet werden sollte. Die AP schreibt, dass das Kind freudig weiter isst, sobald der Würgreiz überwunden ist, also tippe ich darauf, dass das Kind eben noch im Lernprozess ist - wie auch die Mutter. Mir ist nur sauer aufgestoßen, dass jemand einfach meint, dass es eine neumodische Marotte sei, die dem Kind mehr schade als nutze, und man doch bitte bei Brei bleiben soll. Und das ist SO schlicht Blödsinn.


Sille74

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Vermutlich verstehen wir das betreffende Post einfach unterschiedlich bzw. bewerten die verschiedenen Aussagen daraus anders ... Das, was Dir so sauer aufstößt, lese ich z.B. in der Form nicht heraus.


Sille74

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Wie das Post genau gemeint ist, wird uns nur Banu sagen können ... Wie dem auch sei, ICH persönlich würde im Falle der AP nicht mit dem BLW weiter machen. Denn dass das Kind beim Essen "würgt und würgt und würgt und würgt", wie die AP schreibt, und sich sogar immer mal wieder tatsächlich erbricht, wäre für mich kein Zustand ... Ich glaube wirklich, dass er einfach noch nicht reif ist fürs Essen fester Stücke bzw. in der Form, dass er von einem großen Stück quasi abbeißen soll. Dass er die trotzdem greift und in den Mund steckt, sehe ich nicht unbedingt als Indiz für die Reife. Kinder in diesem Alter greifen doch nach allem und stecken es in den Mund ... Vielleicht wäre es auch eine Lösung etwas kleinere Würfelchen zu machen, die er sich aufpicken kann. Dann geht nicht einfach so "überraschend" ein Stück ab und landet unbeabsichtigt dort, wo es würgt, sondern das Würfelchen kann er mit der Zunge zurechtrücken und schieben und dann zerdrücken. Wie gesagt, Würfelchen haben bei meinem gut geklappt.


Mitglied inaktiv

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Ahmm, es dürfte aber eher umgekehrt gewesen sein. Irgendwann hat wer den fein pürierten Brei als "Modeerscheinung" eingeführt. Den was haben Eltern wohl in Zeiten gemacht wo es noch kein Brei im Gläschen oder Packung gab, geschweige denn Pürrierstab. Grob "vorgekautes"/gemahlenes und weich gekochtes dürfte also eher da gewesen sein. Allerdings hat man da dann auch nicht schon versucht Kinder mit Mengen an Brei zu füttern welche noch nicht mal die Voraussetzungen mit sich bringen - außer es ging nicht anders und das Kind wäre sonst gestorben. heute ist es eher so, so früh wie möglich, selbst dann wenn das Kind weder körperlich bereit ist, noch wirklich von sich aus.


Sille74

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Warum muss hier alles immer so plakativ sein? Brei gab es auch schon vor den Zeiten von Gläschen und Pürierstab; Siebe, durch die man gekochtes Gemüse oder sonstiges Weiches streichen konnte oder Stampfer oder Gabeln zum Zerdrücken o.ä. gibt es schon eine ganze Weile ... Und was die tatsächlichen Naturvölker angeht, wie "fein" die ihren Kindern vorkauen, wissen wir ja nicht ... Ich habe es zumindest nicht getestet ... Ganz womöglich ist da auch die Naturvolkmama ganz individuell und/oder orientiert sich an ihrem Kind ...


Sille74

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... es geht ja nicht darum (zumindest mir nicht; für Banu kann ich nicht sprechen), dass es an sich "neumodisch" ist, Babys zu Beikostbeginn bereits (weiche) Stücke zu geben. Das hat es natürlich schon immer und zu allen Zeiten gegeben und war in der Tat noch vor dem (gekochten) Brei da. Es geht darum, dass BLW als bewusstes Konzept gerade Mode ist und von vielen als das einzig Wahre dargestellt wird. Und so ist es halt, wie bei fast allem, nicht. Es mag für ciele Babys der rochtige Weg sein, an Essen herangeführt zu werden, aber es muss nicht zu allen passen


LooRelai

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Meine Kleine ist jetzt 9 Monate alt. Sie hat schon mit 5 Monaten Brei gegessen. Dann kam mt etwa 7 Monaten der Einbruch und sie wollte auch nur unser Essen. Aber es war genau wie bei euch. Dann aber ganz plötzlich hat das würgen aufgehört. Seit knapp 3 wochen isst sie am Tisch mit (natürlich die ungewürzte Variante) Seit heute ist sie 9 Monate alt und hat keine Zähne. Isst aber Müsli, Reis, Nudeln usw. Und wenn es püriert ist isst sie es nicht. Gib ihr einfach die Zeit. Das würgen ist an sich ja nichts schlimmes. Und trotz das meine so gut isst stillen wir noch ziemlich viel