Frolle
Liebe Leute,
unser Sohn ist etwas über 3,5 Jahre alt und er würde gerne trocken werden. Ja, ER möchte! Es beschäftigt ihn zunehmend, dass seine Kita-Freunde alle trocken sind und auch die jüngeren neuen Kita-Kinder zT schon trocken sind. Er erzählt es uns jeden Tag und fragt, wann er auch Pipi ins Klo machen kann.
Problem: Er „kann“ (?) / schafft es nicht. Er hat irgendwie total Panik vor der Toilette. Auf dem Töpfchen sitzt er 2x täglich und auch sehr bereitwillig, aber er hat noch nie, nie, nie auch nur einen Tropfen rausgelassen. Auch, wenn er wirklich offensichtlich dringend muss, lässt er nichts raus. Und er versteht es selber nicht, warum er das nicht schafft.
Irgendwie hat er da eine Blockade. Er leidet auch schon lange unter chronischer Verstopfung (er nimmt dafür Movicol), auch die ist irgendwie psychisch. Er ist ein „Denker“ und oft ziemlich verkopft.
Weil er so traurig war, dass er noch nicht trocken ist, gehen wir nun anders herum an die Sache ran: Wir üben nicht das Rauslassen, sondern das Anhalten: Immer, wenn er möchte (3-4x pro Tag) läuft er für mind. 30 Min ohne Windel (Unterhose + Hose). Wir stellen dafür einen Timer. Am Ende bekommt er einen Sticker und er ist soo stolz auf die Sticker-Bilder, die dadurch entstehen. Oft möchte er nach dem Klingeln noch länger ohne Windel bleiben.
Er merkt, wenn er muss und fordert dann wieder die Windel ein. Es ist noch nie was daneben gegangen.
Also: Er spürt, wann er muss. Er kann gut ohne Windel durchhalten. Die Nachtwindel ist morgens auch oft noch trocken. Aber er traut sich einfach nicht, in Töpfchen oder Toilette zu machen.
Habt ihr eine Idee, was ihm helfen könnte?
Wir haben einen schönen Klositz mit Hocker. Ich habe auch schon eine Windel ins Töpfchen gelegt, das fand er gut, aber es half auch nicht.
Er sieht uns alle regelmäßig auf Toilette sitzen. Die große Schwester macht es ihm auch oft extra vor, hat auch mal ins Töpfchen gemacht, damit wir zeigen können, wie das geht und wie man es danach säubert. Wir lesen verschiedene Bücher zu dem Thema (er ist sachlich da auch sehr interessiert).
Hilft alles nicht.
Nackig im Garten spielen mag er überhaupt nicht, da könnte er ja einfach „laufen lassen“.
Wir können von mir aus gerne weiter warten, bis er es einfach von alleine schaff. Ich sage ihm auch immer, dass er es irgendwann lernen wird. Aber ER möchte ja trocken werden und es tut mir leid, dass er da so hilflos ist.
Hat jemand eine Idee? Ähnliche Erfahrungen?
Er ist sonst übrigens kein bisschen „psychisch“ auffällig oder so. Ein ganz, ganz lieber, fröhlicher, ausgeglichener, gut/weit entwickelter kleiner Junge 
P.S. Ich kann nicht so schnell antworten, habe 3 Kids und bin ihretwegen im Alltag nicht so viel online.
Ich hab irgendwo Mal gelesen, da ging das Kind dann mit Windel an auf Klo oder Topf und dann haben die Eltern ein Loch in die Windel geschnitten und von Tag zu Tag vergrößert. Irgendwann war nur mehr der Bund der pants übrig, damit ging das Kind dann noch ein paar Tage aufs Klo und dann ging es ohne. Vielleicht hilft das!? 
Auch wenn er nicht gerne nackig im Garten ist, aber habt ihr mal geschaut, ob er vielleicht mal in die Büsche pinkeln mag. Habt ihr mal so was simples probiert, wie Wasser laufen lassen, wenn er auf der Toilette/dem Töpfchen sitzt? Das animiert ja manchmal.
Wir lesen oft Bücher auf dem Toilette, wenn das große Geschäft nicht so recht rauskommen will. Dann ist Mini entspannt und plötzlich kommt es. Vielleicht hilft das auch bei euch? Sonst vielleicht Ausstattung wechseln? Töpfchen hat hier auch nicht funktioniert. Hatten zwei verschiedene probiert. Toilette Aufsatz auch erst, als er eine kleine Leiter hatte, auf der er die Füße abstellen konnte. Das ist offensichtlich bequemer/ entspannender
War bei meinem Kleinen auch so. Er konnte aus irgendeinem Grund nicht loslassen. Bei uns hat die Zeit geholfen, er war einfach noch nicht so weit. Wir hatten dann, als ich das Gefühl hatte, er ist nun doch irgendwie so weit, auch eine Übergangslösung. Er hat in einen Becher gepinkelt. Er durfte sich diesen Becher selbst aussuchen, hat sich dann damit ins Klo gestellt, ihn selbst hingehalten und hineingemacht. Irgendwann hat es dann auch im Freien geklappt, aber die erste Zeit war dieser Becher unser ständiger Begleiter, da er ihn "gebraucht" hat. Nach einem Monat war der Spuk vorbei und er konnte plötzlich ganz normal aufs Klo gehen. Zu Hause haben wir auch einen Toilettensitz mit Treppe, aber unterwegs geht er auch ganz normal überall aufs normale Klo. Alles Gute!
Dann trägt er die Windel halt bis er bereit ist. Ist doch oft so, dass Kinder etwas schon gerne können würden, aber noch nicht reif dafür sind - nicht nur beim Klogehen.
War bei meinen beiden auch so. Liefen den ganzen Tag ohne Windel rum und wenn sie mussten, haben sie Bescheid gesagt und ne Windel bekommen. Töpfchen stand immer in Reichweite. Von jetzt auf gleich haben sie sich dann aufs Töpfchen gesetzt und dann lief es. Ich würde da einfach keinen Druck machen (und immer wieder anbieten, die Windel wegzulassen) und ihn machen lassen, wie er das möchte und viel loben für das Weglassen.
Danke für alle eure Antworten! Da sind gute Ideen und Ratschläge und Erfahrungen dabei. Das mit dem Loch in der Windel werden wir mal testen, wenn er mag. Bücher lesen auf Toilette machen wir, das half bislang auch nicht. Und eigentlich sitzt er ganz gut auf Klositz und Töpfchen, daher denke ich, dass die Ausstattung nicht das Problem ist. Gut zu wissen, dass auch andere diese „Anhalten-Strategie“ gemacht haben und so auch ans Ziel gekommen sind. Ich denke auch, dass die Zeit auf unserer Seite ist… Danke euch!
Achso, und in die Büsche pinkeln klappte bislang nicht - dürfte er und weiß er auch. Das mit den Becher ist verrückt, aber ich denke, dass er sich das auch nicht trauen würde. Interessante Anregung! ;D