Amalia1985
Hallo Leute würde gern mal nach Rat fragen. Und zwar Wir werden in absehbarer Zeit ein kleines Mädchen mit knapp 4,5 Jahren adoptieren, und die kleine spricht nur Deutsch, da wir aber einmal italienisch und einmal Portugiesisch sind, würden wir gern wollen, dass sie auch diese Sprachen erlernt. Meine Frage ist, geht es noch in diesem Alter, dass sie schnell eine neue Sprache lernt und sollen wir einfach dann mit ihr Zum Beispiel Italienisch reden obwohl sie ja natürlich erstmal nichts versteht!!! Wir haben mal ein bisschen Angst, dass es einfach erst mal zu viel ist, neue Umgebung neue „ Eltern " und dann noch neue Sprache! vielleicht habt ihr schon Erfahrung damit !! liebe Grüße Amalia
Ich habe damit keine Erfahrung, stelle es mir aber sehr schwierig vor, wenn sie unter diesen neuen Umständen auch noch nicht richtig versteht, was ihr sagt. Ich würde Deutsch mit ihr sprechen und dann immer wieder Alltagsgegenstände in der anderen Sprache benennen. Bücher könnten sich da auch anbieten, denke ich. Sie wird eure Muttersprachen mit der Zeit ganz sicher lernen, da würde ich mir am Anfang nicht zu viele Gedanken machen und ihr lieber die Eingewöhnung so einfach wie möglich gestalten. Alles Gute euch!
In dem Alter können Kinder unter normalen Umständen eine neue Sprache schnell und sehr gut lernen. Aber in eurem Fall ist es am wichtigsten, dass sie sich bei euch wohl fühlt und schnell zurecht kommt. Daher würde ich sie da nicht einfach "ins kalte Wasser" werfen. Sie ist mit der neuen Situation und dazu noch einer neuen Sprache bestimmt überfordert. In einem halben Jahr oder so könntet ihr immer noch mit den zusätzlichen Sprachen anfangen. Ich habe keine Erfahrung mit Adoption, aber ich kenne eine Familie, die mit einem Kind in dem Alter ausgewandert sind. Das Kind hat sehr lange gebraucht, um im Kindergarten anzukommen, da es durch die Sprachbarriere sehr verunsichert war. Bei dem 2jährigen Geschwisterchen ging das deutlich einfacher und schneller. Ob sie beide Sprachen nachher gut beherrscht, hängt nicht nur vom Alter ab, sondern auch davon, wie viel Gelegenheit es gibt, die Sprache zu üben. Am besten funktioniert es, wenn die ganze Umgebung die Sprache spricht. Das wäre bei euch vermutlich nicht der Fall, da ich davon ausgehe, dass ihr in einem deutschsprachigen Land wohnt. Habt ihr denn Familie oder Freunde in der Nähe, die die Sprachen sprechen? Wenn zum Beispiel eine Oma sich regelmäßig Zeit nehmen und mit ihr Bücher anschauen würde, wäre das vielleicht besser. Dann könnte sie zu euch Eltern erstmal eine Vertrauensbasis in ihrer Muttersprache aufbauen.
Ich würde das Kind erstmal ankommen lassen, wenn man mit 4,5 Jahren adoptiert wird hat man ja eine Vorgeschichte und die sollte aufgearbeitet werden und man sollte als Familie zusammen wachsen. Der Rest kann später kommen
Hallo. Mein Bruder ist mit 7 nach Deutschland gekommen und hat dann erst Deutsch gelernt. Er spricht Akzentfrei. Würde also auch sagen, lasst sie erstmal gut ankommen und fangt dann eine nach der anderen Sprache an. Alles Gute
Hallo, ich würde die kleine Maus auch erstmal ankommen lassen und dabei sollte sie vertraute Klänge hören, wenn schon alles andere neu und fremd ist. Es besteht überhaupt keine Eile, was die beiden anderen Sprachen angeht. Bis weit ins Grundschulalter hinein werden neue Sprachen noch akzentfrei gelernt. Damit würde ich erst anfangen, wenn die Kleine auch seelisch wirklich bei euch zuhause und euer Kind geworden ist. Eile mit Weile. Gebt ihr (und euch) Zeit! LG und einen guten Start für euch und eure neue Tochter!
Also wenn ich mir vorstelle, mein Kind im selben Alter ohne die Erfahrung, die Eltern nicht bei sich zu haben, käme nun zu fremden Menschen nach Hause, die auch noch eine andere Sprache sprechen...Das versteht das Kind ja bereits und fühlt sich damit garantiert nicht wohl. Der Fokus sollte hier zunächst auf anderen Dingen liegen.
Wisst ihr eigentlich, auf was ihr euch da einlasst? Eine Adoption ist kein Spaziergang. Weder für der Kind noch für die Eltern. Hier gilt aller Anfang ist schwer. Das Kind hat seine Geschichte und starke Gefühle. Das muss sich erstmal komplett neu "erfinden". Ihr habt da ganz andere Baustellen als das Erlernen einer Fremdsprache! Zumal das Erlernen innerhalb Deutschlands für ein deutsches Kind eine künstliche Situation darstellt.
Da man in Deutschland nicht einfach von heute auf morgen ein Kind adoptieren darf, wurde ihnen bestimmt erzählt, was auf sie zukommen könnte... Ich würde das Erlernen der zusätzlichen Sprachen auch hinten anstellen.
Ich schließe mich den anderen an. Kennt Ihr Kinder in dem Alter? Dann wißt Ihr ja, daß es schon ziemlich "vollständige" Persönlichkeiten sind, mit zahllosen Erinnerungen und Gefühlen, mit Vorlieben und Begabungen. Da dürfte es ja erstmal darum gehen, daß Ihr Euch kennen- und vertrauen lernt - v.a. Eure Tochter, die da in ein völlig neues Leben katapultiert wird. Verständnisprobleme werdet Ihr ohnehin oft haben. Macht es Ihr nicht noch schwerer und fremder. (Stellt Euch vor, sie spräche eine Fremdsprache, und Ihr solltet das Kind und seine Sprache - ohne Lehrbuch, ohne alles - so begreifen lernen.) Was Ihr machen könntet, falls es keine Oma gibt (s.o.): Ganz locker und zwanglos unter vielen anderen Dingen mal von Eurem Hintergrund erzählen (vielleicht mit 3, 4 Bildern von Eurem Heimatort oder Eurer Familie)... und dabei mal ein paar einzelne Wörter fallen lassen. Dann seht Ihr ja, ob sie Interesse daran hat oder nicht. Falls ja, könnt Ihr es ja gaaanz langsam und behutsam ausbauen... wenn nicht, genau, erstmal monatelang ganz hintenan stellen. Vielleicht fahrt Ihr ja auch später mal nach Italien oder Portugal, und Eure Tochter kann da mit Kindern spielen? Ihr habt noch so viel Zeit!