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Würdet ihr euer Geschäft aufgeben um dann wahrscheinlich arbeitslos zu sein?

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Würdet ihr euer Geschäft aufgeben um dann wahrscheinlich arbeitslos zu sein?

-Jule-

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Ich weiß mir im Moment keinen Rat mehr.Mein Mann führt seit vielen Jahren ein Geschäft indem ich auch mitarbeite. Jetzt ist es so, daß wir immer weniger Umsatz machen bedingt dadurch dass viele Leute Sachen übers Internet bestellen. Jetzt haben wir im Grunde nur noch die Möglichkeit einen Mitarbeiter zu entlassrn um Kosten zu sparen oder den Laden ganz dicht zu machen. Wenn wir den Mitarbeiter entlassen heißt das, daß mein Mann nicht mehr krank werden darf, weil ich ihn nicht in allen Bereichen vertreten kann und Urlaub ist auch sehr schwieig zu bewerkstelligen. Ich hoffe immer noch, dass die nächsten Monate wieder besser werden sonst weiß ich echt nicht was wir machen sollen. Geben wir das Geschäft auf habe ich Angst, dass wir keine Arbeit mehr finden.


Mitglied inaktiv

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Ich würde mir erst mal überlegen, ob ihr etwas optimieren könnt. Für niedergelassene Ladengeschäfte ist das Internet natürlich eine harte Konkurrenz, weil man bei vielen Produkten keinen realistischen Vorteil dadurch hat, wenn man sie vor Ort einkauft. Hättet ihr die Möglichkeit, eventuell auch auf den Online-Handel-Zug aufzuspringen? Also teure Ladenfläche einzusparen und dafür Lagerfläche zu schaffen? Oder könnt ihr euch das nicht vorstellen? Es ist natürlich etwas anderes, im direkten Kundenkontakt zu verkaufen als online, aber bevor ihr eure Existenzgrundlage aufgebt? Ich kenne auch einige kleine Ladenbesitzer, die beides parallel praktizieren, sogar Lebensmittelgeschäfte. LG Nicole


lastunicorn

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Wenn Hase nicht schneller gewesen wäre... damit doch mal über die Erweiterung eures Geschäftes um den Betriebszweig des Online-Handels nach. Ich kenne Unternehmen, die das sehr erfolgreich gemacht haben.


Mitglied inaktiv

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Hier wird auch gern noch online gehandelt, das bedeutet, das einige unserer Einzelhändler ab 17 Uhr nachmittags mit Einkaufswagen vor unserer Postfiliale stehen, um die Pakete los zu schicken. Ich hoffe, das deren Rechnung aufgeht...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von -Jule-

kommt natürlich drauf an was ihr verkauft, aber ich würde auch drüber nachdenken, mit der zeit zu gehen und evtl einen online-shop zu integrieren bzw vielleicht über amazon einen marketplace einzurichten. ich kenn einige branchen, die das getan haben und dadurch einiges dazuverdienen. z. b ein Wollgeschäft hier in der nähe... sie verkauft mehr online als im laden.


stella_die_erste

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Nur, daß man bei amazon als Händler heutzutage nichts mehr verdient. Von amazon würde ich tunlichst die Finger lassen, da treiben sich nur die kleineren Händler herum, die von Tuten und Blasen (und der Steuer) keine Ahnung haben. Die großen tragen die amazon-Verluste durch ihre eigenen -ebenfalls großen- Shops. So sieht es aus. Abgesehen davon schiessen generell Onlineshops wie Pilze aus dem Boden. Man muß inzwischen schon spezialisiert sein oder gleich ganz groß einsteigen, um überhaupt noch konkurrenzfähig zu sein. Das fängt mit kostenlosem Versand an und hört bei Rücksendefristen von 3 Monaten auf. Im Onlinehandel sind die Brötchen mittlerweilen ganz hart verdient, was die Händler hauptsächlich amazon und zalando zu verdanken haben. Onlinehandel ist momentan echt KEINE Option für die meisten stationären Händler. Ich würde evtl. über einen kompletten Sortimentswechsel (sofern möglich) nachdenken, Saisonware verkaufen und gleichzeitig einen Service bieten, den der Onlinehandel niemals so bieten kann. Schwierig, hier konkrete Tipps zu geben, wenn man keine Schimmer hat, was für ein Laden das ist.


Eule2000

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Ich hab es vor zig Jahren getan. Ich hab es nicht bereut. Ich hab mich danach sehr erleichtert gefühlt. ohne Mitarbeiter ist eine Selbständigkeit nur aufreibend. diese Umsatz Sorgen, immer parat sein müssen, freie Tage eher selten.... dann die explodierenden Kosten! Weiter geht es irgendwie immer. Allerdings Rate ich dir, es erst mal mit einer Sortiments Änderung/ Erweiterung vorzunehmen. Das Internet macht leider viel kaputt. Man muss Dinge anbieten, die du übers Netz nicht unbedingt billiger, schneller, besser bekommst. Welche Branche seid ihr?


fiammetta

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Hi, bevor ich den Laden zusperre, würde ich auch erst einmal andere Strategien ausprobieren. Online-Handel als zweites Standbein ist sicherlich ein sehr guter Gedanke. Ich würde auch lieber eine Zeitlang alleine ranklotzen als einen Mitarbeiter mitdurchzuziehen. Ich habe es bei der Firma miterlebt, für die mein Mann dereinst arbeitete und bei der auch mehr auf die Angestellten als auf die Firmenbesitzer selbst geschaut wurde. Endresultat war, dass die Angestellten hinterher alle ihre Häuser beibehalten hatten und die Familie des Firmenbosses auf etliche Jahre hochverschuldet war und ALLES verloren hat. Der Ex-Chef lebt heute von Hartz4 - dankt ihm übrigens keiner. In welcher Branche seid Ihr und gäbe es die Möglichkeit, das Sortiment umzustellen oder das Dienstleistungsspektrum zu erweitern oder den Laden umziehen zu lassen oder die Öffnungszeiten zu verändern oder sich das Geschäft mit einem anderen zu teilen? Bei uns hat ein Spielwarengeschäft die Ladenfläche auf eine Buchhandlung und ein Kinderbekleidungsgeschäft mitaufgesplittet, die alle übergangslos in denselben Räumlichkeiten sind. Eine Bekannte von mir hat einen sehr aparten Laden, der nicht wegen des Angebots oder der Preise nicht gut läuft, sondern weil die Öffnungszeiten völlig absurd sind, Werbung und damit der Bekanntheitsgrad gleich null ist und sie meines Erachtens nach eine viel zu große Ladenfläche angemietet hat. Dem Stammkunden fällt somit z.B. sofort auf, was halt immer noch da ist. Bleiben dann die Preise noch konstant, dann geht das Objekt auch weiterhin nicht an einen neuen Besitzer über. LG Fiammetta


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von -Jule-

ich würde den mitarbeiter entlassen und mich selbst soweit reinarbeiten, daß ich vertretungsfähig bin. zusammen mit dem hasen und unicornvorschlag. als selbstständiger ist urlaub und krank sein einfach luxus, das zu bejammern, gilt nicht. und wenn es wieder aufwärts geht, kann man einen minijobber zur vertretung einstellen. aber halt erst dann....


Morla72

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Ich weiß ja nicht, welche Branche es ist, aber grundsätzlich wäre ich vorsichtig, den mangelnden Umsatz einfach auf das Einkaufsverhalten zu schieben. Guckt doch erst mal, wo es bei euch vielleicht sonst noch hakt? Öffnungszeiten, Service, Kundenfreundlichkeit, Auftreten, Werbung... Vielleicht mal jemanden von außen holen, jemand neutrales, der aber Ahnung hat, draufschauen lassen. Dann nach Alleinstellungsmerkmalen suchen, weiterdenken, was man noch anbieten kann, mit welchen Stärken man werben kann etc. Und: kannst du dich soweit reinarbeiten, dass du eine nahezu vollständige Vertretung für deinen Mann werden kannst? Das wäre mir lieber als noch einen Mitarbeiter finanzieren zu müssen. Wenn alles nichts hilft oder die angst vor den Risiken, die eine Selbständigkeit mit sich bringt (ich weiß, wovon ich rede, wir haben das hier gleich zweimal) zu groß ist, dann würde ich VOR Geschäftsaufgabe die Bewerbungsmaschinerie anlaufen lassen, nicht erst abwarten, bis gar nichts mehr geht.


-Jule-

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Ich bin echt gerührt über so viele Leute hier, die sich echt Gedanken machen und sich die Zeit nehmen um zu helfen. Also erst einmal kam die Frage nach der Branche auf. Wir handeln mit Autozubehörteilen. Und jetzt noch einmal zum Internethandel. Der Gedanke war mir auch schon durch den Kopf gegangen. Aber was mich davon abhielt es weiter zu verfolgen war halt, dass ja auch die Internethändler wie Pilze aus dem Boden schiessen, wie ja hier schon geschrieben wurde und der Markt ja auch ganz heiss umkämpft ist. Dann war noch ein Grund, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie beides zusammen funktionieren kann. Wir können ja nicht vorne im Laden ein Sportlenkrad für 300€ verkaufen und das gleiche dann aus dem Lager für 250€ losschicken. Wenn die Kunden aus dem Laden vorne davon was mitkriegen, sind wir die auch los. Versteht ihr wie ich das meine? Und ich weiß auch nicht wie die Internethändler die Ware zu solchen Preisen anbieten können. Das sind zum Teil unsere Einkaufspreise.


fiammetta

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Antwort auf Beitrag von -Jule-

Hi, und was wäre mit gebrauchten Autozubehörteilen? Ich habe auch schon Teile im Internet gekauft, weil mich der Preis bei meinem Autohaus fast umgenietet hat. Dort war man zwar nicht allzu sehr amused, aber dann kam heraus, dass das inzwischen recht viele Leute so machen, die bei einem nicht mehr ganz neuen Auto keine Lust haben, sich ein teures Ersatzteil einbauen zu lassen. Für mich ging es damals um ein paar hundert Euro. LG Fiammetta