Mitglied inaktiv
Ja ich meine den Deutschtest, nicht den Einbürgerungstest!
Wie stellt Ihr Euch eigentlich so einen Test vor?
Ich dachte mir bisher immer: ok, wer die deutsche Staatsbürgerschaft möchte, der muss sich (mehr als) verständigen können(!); der muss einigermaßen fließend sprechen und sogut wie alles verstehen. Es muss nicht alles perfekt sein, aber et mut!
Denn es kann schlecht sein, dass man mit der deutschen Staatsbürgerschaft durchs Ländle watschelt, aber keinen Brocken der Landessprache versteht oder spricht! (soweit sind wir uns sicher alle einig, was meinem Verständnis einer türkischen Frau gegenüber, die zwar seit Jahren hier ist, aber nur sehr schlecht deutsch spricht, keinen Abbruch tut...., aber anderes Thema!)
Nun hab ich mich seit einiger Zeit mit dem Deutschtest beschäftigt, wie er wirklich und "leibhaftig" aussieht.
Mein Mann musste ihn absolvieren und ich habe daher rasend viele Bücher gekauft, in die er leider aus Zeitmangel nie geguckt hat:-(
Dafür hab ICH aber(!)....und muss sagen, dass ich ihn relativ anspruchsvoll finde. Vor allem auch, weil sich gewisse Spitzfindigkeiten darin befinden, die nichts mehr mit den Sprachfähigkeiten ansich zu tun haben, sondern auch bei einem Muttersprachler in Folge allerallerallergeringster Unaufmerksamkeit zu Fehlern führen können.
Beispiel:
Im einem der Testteile "Hörverstehen" werden zb. Texte vom Band vorgespielt, zu denen man dann Fragen beantworten oder Aussagen als "richtig" oder "falsch" bewerten muss. Man beachte: man hört den Text nur ein Mal!, hat ihn also NICHT vor sich, um mehrmals nachzulesen:
Beispiel 1:
Die Feststellung zu einem Text lautete zb. "In der Schule xy ist die Kriminalität unter den Jugendlichen ziemlich hoch...."
Der entsprechende Textteil, der eine Aussage hierzu enthält, lautet ungefähr: "...die Schüler geraten oft in Konflikt miteinander. Ein Wort gibt das andere und die Sache endet schließlich in einer handfesten Prügelei auf dem Schulhof oder im Klassenzimmer! ......Ausserdem werden in den Geschäften um die Schule herum oft Diebstähle begangen......."
Ist die vorher getroffene Aussage richtig oder falsch???
Was würdet Ihr sagen?
Anderes Beispiel:
Aussage: "Bevor man die Adressliste bekommt, muss man an einem Treffen teilnehmen!" (Thema war Selbsthilfegruppen, es wurde ein Interview gehört)
Textteil des Interviews: "....Wenn uns jemand anruft und die Liste haben möchte, dann kann er sie natürlich bekommen. Aber wir sagen ihm schon, dass er doch bitte - wenigstens sporadisch - zu einem unserer Treffen oder zum Stammtisch kommen möge........usw......"
Vorherige Aussage richtig oder falsch???
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Hinzu kommt, dass beim "Hörverstehen" (bedeutet immer, dass vom Band gespielt wird) in verschiedenen Dialekten gesprochen wird.
Mein Mann berichtete von einem Gespräch, bei dem eine Österreicherin (Wienerin) und ein Schweizer beteiligt waren. Beide sprachen mit extremer Dialektfärbung, wobei nach Aussage meines Mannes die Beschreibung "Färbung" noch untertrieben ist..........!
Des Weiteren sollen Fragen zu Info-Ansagen beantwortet werden, die im Allgemeinen an Bahnhöfen und Flughäfen kundgenuschelt werden. Leider hören sie sich auch genau so an, wie die "Originale", die man auch als Deutscher eben oft NICHT versteht!!!!
Geht es da noch um das Sprachverständnis? Ist da der Sinn des Tests nicht bereits ein wenig aus den Augen verloren?
Des Weiteren enthalten:
- Ein Brief, der in einem gewissen Zeirraum und unter Berücksichtigung gewisser Kriterien beantwortet werden muss....
Selbstverständlich werden auch Rechtschreibung und Grammatik (Interpunktion usw) bewertet.....
- Im mündlichen Teil eine kontroverse Diskussion, die zwischen zwei Prüflingen nach Vorgabe eines Themas (wieder unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien) -und nach nur kurzer Vorbereitungszeit (alleine!)- stattfinden muss...
- Leseverstehen (rasche Beantwortung verschiedener Fragen aufgrund des Inhaltes längerer Texte; Zuordnung von Anzeigen und Überschriften)
- Ausfüllen von Lückentexten....(Textbausteine)
- besagtes "Hörverstehen" in zahlreichen Teilen.
usw..........
Die Prüfung dauerte fast einen ganzen Tag.
Haltet Ihr sie für angemessen?
Selbstverständlich müssen für die Einbürgerung weitere Kriterien erfüllt sein:
-man darf keine staatlichen Leistungen beziehen und auch keinen theoretischen Anspruch darauf haben
- man muss ein unbefristetes Arbeitsverhältnis samt Bruttoverdienst nachweisen
- man muss sich etliche Jahre ohne Unterbrechung in Deutschland UND mit unbefristeter Aufenthaltserlaubnis aufgehalten haben (weiß nicht mehr, wieviele es sind....)
-Deutschtest und Einbürgerungstest müssen bestanden werden!
Find ich alles soweit ok....
Wollte es nur der Vollständigkeit halber erwähnen.
LG
ich hab nicht mal dein posting kapiert....BITTE weist mich aus. nach irland oder in die karibik verdummte grüße
Setzen 6! Konzentrier dich doch, verdammt nochmal! Hab ich schon wieder einen Haufen Bockmist geschrieben? Betonung auf "Haufen" oder "Bockmist"...? Fehlen Kommas? Hätt ich die Fragen kursiv schreiben sollen? Man man groschi, du wirst alt! Wir sollten auch alle Alten ausweisen! Gelobe Besserung und schreibe nur noch über Sex und Kuvertüre!
ich finde den echt schwer. da müssten ja sämtliche Deutsch mit grenzwertigem IQ des Landes verwiesen werden. Oder will man nur die ausländische Elite einbürgern???? Ich kann verstehen, dass man sicher gehen will, dass die Menschen sich hier in deutschland ihr eigenes brot verdienen können und damit gehört auch ein gutes Verständnis der duetschen Sprache, aber man kann es auch übertreiben.... Lg reni
Ich seh es ähnlich und finde die Inhalte bzw. die Anforderungen (auch die Gestaltung) übertrieben.
Hier noch die Antworten: Beispiel 1: getroffene Aussage ist falsch! Ich hätte sie als "richtig" bezeichnet, da ich offensichtlich zu flüchtig hinhörte. Ich war wohl zu überzeugt von meinen deutschen Sprachkenntnissen....*g* Beispiel 2: die Aussage ist richtig! Ich hätte sie als falsch bezeichnet, da im Interview das MUSS nicht deutlich wird. "Man möge teilnehmen" hört sich für mich eher nach einer Bitte als nach einer Verpflichtung an. So schnell kanns gehen.....
Hi, es gibt Unterschiede zwischen den x verschiedenen Tests und dazu müßtest Du bitte auch die Sprachkompetenzstufe näher spezifizieren. Nachdem ich gerade dabei bin, mich in genau dem Bereich fortzubilden, kann ich Dir mit genaueren Angaben vielleicht auch genauer antworten. LG Fiammetta
Fiammetta, das ist der Test, der für die Einbürgerung notwendig ist. Ich nehme an, dass da nur EINER in Frage kommt(?). Die Unterlagen hab ich im Moment nicht bei mir, weil ich nicht zu Hause bin. Ich GLAUBE aber, dass es sich um B1 handelt. Kontrolliert vom Goethe-Institut, also auch für die Bescheinigung der deutschen Sprachkenntnisse im Ausland tauglich. Wobei MIR da erklärt wurde, dass sich das Niveau des Test´s deshalb NICHT ändert. Lediglich die Bewertungsmaßstäbe sind anders(?). Wie auch immer....einige "Spitzfindigkeiten" befand ich als...sagen wir mal "unnötig", um die Sprachfähigkeit bzw. das Sprachverständnis festzustellen. Bin für Erklärungen hierzu aber natürlich offen;-) LG
Oder war es telc...?
Oha! Da muss ich gleich mal ne sms an meinen Mann schicken. Der wird sich freuen, hat er doch eigentlich Weib-und-Kind-frei heute..... ![]()
ich habe neulich im rahmen einer arbeitsamtmaßnahme an einem deutschtest teilgenommen. es war das level "hoch" - ich meine, deutsch ist meine muttersprache, und ich denke, ich bin da nicht unbedingt schlecht. es war wie in dem hier angeführten beispiel. text gelesen, im grunde nichts verstanden, lücken ausfüllen und am ende fragen beantworten. ich hatte den absoluten durchhänger. lg sue
dass Du schon die deutsche Staatsbürgerschaft hast....;-) Es ist ja nun auch immer eine Frage, WELCHE sprachlichen Ansprüche man an die Menschen stellt, die eingebürgert werden wollen. ICH persönlich finde, dass es nicht nötig ist, das Niveau eines Muttersprachlers zu verlangen. Es muss eine einwandfreie Verständigung möglich sein, aber wenn mal ein Artikel falsch ist oder ein Komma fehlt, dann kann das kein Hinderungsgrund sein. Dann schießt man damit übers Ziel hinaus. Meine Meinung! Für mich haben sowohl Einbürgerungstest als auch Deutschtest ihre Berechtigung. Das Niveau finde ich jedoch nicht egal.....
Hi, schau `mal hier: http://www.goethe.de/lhr/prj/daz/dfz_neu/deindex.htm Das Goethe-Institut und telc kooperieren inzwischen auf weiter Ebene. Du kannst Dir z.B. die Wortschatzliste herunterladen. Ich denke, das erwartete Vokabular ist realistisch. B1 ist eine relativ hohe Stufe, d.h. A2 schaffen die meisten, B1 bedeutet bereits einen ziemlichen Sprung nach vorne. Ein ziemliches Problem ist, dass sich die Prüfungsgestaltung - übertrieben gesagt - alle drei Monate ändert. Ob das für diesen Test auch zutrifft, vermag ich nicht zu sagen, bei den anderen weiß ich es mit Sicherheit. Die Prüfer müssen ihre Prüferlizenz alle drei Jahre mit Hilfe einer speziellen Schulung erneuern. Grundsätzlich ist es so, dass in den Kursen - und darauf werden die Lehrkräfte besonders geschult - auf handlungsoriertierten und interkulturellen Unterricht Wert gelegt wird, ebenso wie auf die zwangsläufig vorhandene Heterogenität der Teilnehmer. Das alles in Hinblick auf das Erlernen von Wortschatz und Grammatik etc., die alltagstauglich sind. Die Teilnehmer sollen / müssen bis zum Test in der Lage sein, nicht nur einzukaufen (z.B.), sondern ebenso selbstständig ein Gespräch beim Arzt oder mit der Lehrerin der Kinder führen zu können wie einen Lebenslauf erstellen und an einem Bewerbungsgespräch teilnehmen können. Zu all dem gehört nun einmal, dass man nicht nur prinzipiell verständliche Sätze formulieren kann, sondern dass diese auch noch a, eine weitgehend richtige Grammatik aufweisen und b, stilistisch nicht nur mit "und" oder "aber" gebildet werden. Zum Hörverständnis: Das ist tatsächlich grundsätzlich relativ schwierig, zum die im normalen Gespräche wichtige Körpersprache fehlt. Einige dieser Deutsch-Tests erlauben nur das einmalige Zuhören, bei anderen ist offenbar eine Wiederholung des Hörtextes möglich. Zum Schriftlichen: Ich denke nicht, dass die Interpunktion besonders ins Gewicht fallen wird. Die schriftliche korrekte Verständigung ist aber in einer ganzen Reihe von Lebensbereichen höchst notwendig - z.B. im Beruf. Das mag nicht für jeden gelten, aber man kann nicht für jeden Einzelnen einen eigenen Test entwickeln, d.h. hier müssen allgemein verbindliche Kriterien für alle gleichmaßen angelegt werden. In den Kursen werden die Teilnehmer z.B. dazu angehalten, dies durch schriftliche Entschuldigungen für Fernbleiben quasi beiläufig zu üben. Zu den Prüfungskriterien etc. s. folgender Link: http://www.goethe.de/lhr/pro/daz/dfz/dtz_Pruefungshandbuch.pdf Wenn Du Dir die Beispielprüfungsaufgaben über den ersten Link ansiehst, dann stellst Du fest, dass Du alle Prüfungsteile bereits vorab mit Deinem Mann üben kannst. Natürlich werden die Fragen nicht genau so gestellt, aber Du bekommst dadurch zumindest eine Idee, worauf Wert gelegt wird (z.B. Bildbeschreibungen). Das Schema an sich ist immer dasselbe. Wichtig ist im Sprechteil, dass man nicht nur ständig kurz zustimmt, sondern z.B. Begründungen formuliert, damit die Prüfer auch einschätzen können, wie die hoch verbale Sprachkompetenz ist. Ich denke, Dein Mann ist schon so lange in Deutschland, dazu noch mit Dir verehelicht, dass er den Test wohl bestanden haben dürfte. Wenn nicht, dann müßt Ihr eben in den sauren Apfel beißen und ihn mit der entsprechenden Vorbereitung wiederholen. Mehr passiert ja letztlich nicht. Ich drücke Euch die Daumen! LG Fiammetta
Danke Dir für die ausführliche Antwort:-) Ja ich denke auch, dass mein Mann die Prüfung bestanden hat. Er ist auch selbst sehr optimistisch.....;-) Ich habe inzwischen übrigens mit ihm gesprochen: es war der Test B1..., der ja aber heutzutage offensichtlich Voraussetzung für die Einbürgerung ist. Würde A2 genügen, hätte man ihm das sicher so mitgeteilt. Ich fand ihn - wie gesagt - äußerst schwierig und umfangreich. Eine kontroverse Diskussion mit einem völlig fremden Menschen über ein Thema zu führen (zu "präsentieren" besser gesagt), das mir ein paar Minuten vorher mitgeteilt wird..., ist "nicht ohne"...:-( Da hätte selbst ich als passionierte Laberbacke so meine Probleme. Des Weiteren finde ich, dass ein riesiger Text, der nur EINMAL angehört werden darf, keine solchen Spitzfindigkeiten enthalten sollte, wie es in diesen beiden von mir genannten Beispielen der Fall war. Das ist einfach nicht nötig, um das Sprachverständnis festzustellen. Da GEHT es schon gar nicht mehr ums Sprachverständnis. *Seufz*....ist ja nun auch egal. In ein paar Wochen kommen die Ergebnisse. Dann werden wir´s wissen:-) Danke:-) LG
Warum will Dein Mann eigentlich einen deutschen Pass? Was hat das für ihn für Vorteile? Bzw. was sind seine Beweggründe?
Habe Dir per PN geantwortet:-)
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