KKM
Meine 16jährige will ja Anfang April für 1 Woche mit einer politischen Organisation nach Brüssel fahren. Die Organisation legt sich derzeit noch die Karten, ob sie fahren werden. Tagungsinhalte sollten der Besuch des EU - Palaments sein (aktuell für Besuchergruppen gesperrt), die geplante Unterkunft ist am Rande von Molenbeek (Unterkunft ist der Organisation bekannt). Die betroffene Metrostation wird regelmäßig benutzt werden. Meine Tochter will fahren, ich will mir mein Leben von Idioten nicht vorschreiben lassen. Ich war noch nie in Brüssel und kann absolut nichts einschätzen. Absagen kann sie die Fahrt jederzeit problemlos. Die Seite des Auswärtigen Amts habe ich gelesen. Fahren oder nicht - sind noch 1,5 Wochen bis zur Abfahrt.
Ich freue mich sehr über Antworten von Leuten, die die Stadt zumindest einigermaßen kennen und eine halbwegs reelle Einschätzung abgeben können. Hellsehen kann natürlich niemand..... Wir tendieren dazu, Mitte nächster Woche nach aktueller Lage zu entscheiden
Schreib mal 21Sept2010 an, sie wohnt in Brüssel (schau mal etwas weiter unten den langen Thread von gestern) und kann sicher einiges sagen
Ich habe mal dort gewohnt, bin häufig da und ziehe vielleicht wieder hin ... Insofern bin ich voreingenommen. Nix funktioniert, aber irgendwie ist es nett. Der Rand von Molenbeek am Kanal ist völlig ok. Tiefer drin würde ich abends nicht hingehen, aber auch schon vor 10 Jahren nicht! Terrorgefahr muss man wohl jetzt so sagen ist höher als in Erlangen, aber das muss jeder selbst wissen.
Vielleicht habe ich ja einen Denkfehler, aber wo gab es denn mehrere Anschläge? Ich kann mich da an nix erinnern. Daher empfinde ich Brüssel derzeit sicherer als Berlin oder München wo "noch" nix war. Sicher vor ISIS sind wir gar nicht mehr leider :-(
... wenn wir schon bei der Theorie bleiben ... ist Dein Schluss nur zulässig, wenn Du von derselben Wirksamkeit der Terrorabwehr in München, Berlin und Brüssel ausgehst. - Ich halte das für eine politisch korrekte jedoch akademische Annahme.
Du, ich habe keine Ahnung, aber es erscheint als wenn trotz massiver Abwehr immer wieder Anschläge real werden. Ich kann mich wie oben gesagt nicht erinnern, dass es zweimal die gleiche Stadt traf ( Paris ausgenommen, da es einmal ja offenbar gezielt gegen die Zeitung war ) Daher mutmaße ich anhand des Ablaufes, dass die mit Brüssel vorerst fertig sind, mal platt gesprochen. Es ist und bleibt erschreckend und verstörend....
Die Terrorzelle hatte ihren Hauptsitz in Brüssel. Wenn da noch welche übrig sind, kommen sie aus Brüssel nicht mehr so einfach raus. Jedenfalls nicht ohne grosses Risiko. Bis in die U-Bahn schaffen sie es aber.
Die Terrorzelle hatte ihren Hauptsitz in Brüssel. Wenn da noch welche übrig sind, kommen sie aus Brüssel nicht mehr so einfach raus. Jedenfalls nicht ohne grosses Risiko. Bis in die U-Bahn schaffen sie es aber.
Man sollte die Diskussion nicht einfach im Theoretischen führen .... http://www.tagesspiegel.de/themen/agenda/nach-terror-in-paris-40-behoerden-kooperieren-zur-terrorabwehr-in-deutschland/12628936.html http://www.welt.de/politik/ausland/article150289039/Erfolgsgeheimnis-der-britischen-Anti-Terror-Einheiten.html http://www.handelsblatt.com/politik/international/terror-italien-rom-macht-fuer-terror-abwehr-mehr-schulden/12950024-6.html http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article153634788/Belgiens-Sicherheitsbehoerden-in-der-Kritik.html .... ich glaube in GB würde ich mich am sichersten fühlen ..... aber in Spanien wäre ich da auch recht bedenkenlos, die haben doch die Erfahrung mit der ETA Zudem finde ich nach wie vor Brüssel als EU-Parlamentssitz deutlich symbolträchtiger als München oder Wien oder Budapest.
"Symbolträchtig" ist das, was die Leute am meisten verunsichert. Terror hat eine psychologische Wirkung. Da sehe ich ehrlich gesagt "Fußball" und zwar da, wo man auch "rankommt" sowie andere Großveranstaltungen , die NICHT in den Hauptstädten auch als gefährdet. Natürlich auch Ziele, die die Sicherheitslücken aufzeigen. Und das ist eben das fiese dabei, man kann nicht alles überwachen, nicht jeden Frühjahrsmarkt in den Städten
Hallo!
"Symbolträchtig" ist das, was die Leute am meisten verunsichert. - Häh??? Verstehe ich nicht!
Ich habe es auch nicht auf Hauptstädte gemünzt - München ist "nur" Landeshauptstadt von Bayern, aus Sicht von Berlin ist es der Sitz eines Kleinfürstentums und aus Sicht von Europa ein voralpenländisches Dorf mit Flughafen.
Im Gegenteil ich denke schon, dass die Ziele eher so gewählt sind, dass sie am meisten weh tun: viele Menschen, am besten vollkommen unpolitisch und tief-pazifistisch. (Deutsche Urlauber in der Türkei, Konzertbesucher in Paris, Urlauber in Tunesien, ...)
Nun ja, also ICH persönlich gehe ungern in den Kampf ausgerüstet mit einem ausgeprägtem Gottvertrauen ... MIR persönlich reicht das irgendwie nicht.
Ich persönlich halte handfeste und wirkungsvolle Sicherheitsmaßnahmen für die deutlich bessere Ausrüstung. Risikofreude ist eben eine urpersönliche Lebenseinstellung. Zwei verschiedenene Menschen machen unter denselben Bedingungen vollkommen unterschiedliche Dinge - je nachdem wie sie sich im einzelnen im Komfortbereich befinden. Guck Dir doch (vollkommen unpolitisch) das (Geld-)Anlage-Verhalten Deiner Freunde an ....
Egal in welchem Bereich 100%-ige Sicherheit gibt es nicht bzw. ist die wohl nicht bezahlbar! Aber es ist ein Unterschied ob wir von einer 60% Sicherheit (nämlich nahezu keine!!!) oder von einer 90%-igen Sicherheit diskutieren.
LG, 2.
... man kann es theoretisch betrachtet auch anders sehen: es ist in Brüssel geglückt, warum sollte man woanders hingehen und "neu lernen"?
In Paris wurde auch 2 x in zeitlich relativ kurzem Abstand was veranstaltet ...
Es sind echt zynische Gedanken ....
Wieso sollte ich mir das Geld-Anlageverhalten meiner Freunde ansehen? Geht mich ja gar nichts an oder schaust du Dir das deiner Freunde an? Verstehe das jetzt nicht so wirklich, was Du damit aussagen möchtest. Im Leben gibt es generell nur eine Sicherheit und das ist das Auftauchen von Joe Black, irgendwann mal. Es tut mir leid, wenn Du meinen ersten Satz nicht verstehen kannst.
Es ging nur um was ganz Banales zum Thema persönliche Risikobereitschaft. Dass es nirgends und für nichts eine 100%-ige Sicherheit gibt ist klar. Aber je nach persönlicher Risksobereitschaft verhalten sich Menschen eben sehr individuell unter den selben Rahmenbedingungen und da gibt es eben kein "richtiges" oder "falsches" Verhalten.
Würden alle Menschen die selben Risiken eingehen, wären wir wahrscheinlich schon ausgestorben oder hätten unser Tal in Afrika nie verlassen. Da ist es ganz gut, das wir unterschiedliche Strategien "fahren" um das eigene Überleben und das der Nachkommen zu sichern.
Ich würde sie nicht dorthin schicken, selbst wenn die Orga fahren sollte. Ich habe früher auch dort gewohnt, aber das ist lange her.
würde ich sie jetzt nicht fahren lassen. Nicht, weil vielleicht gleich noch etwas passiert, sondern weil die Stimmung in Brüssel sicherlich nicht so ist, wie man sie sich für Ausflugsfahrten vorstellt. Überall wird man Auswirkungen der Anschläge spüren. Überall wird es vor Polizisten und Soldaten wimmeln. Dann nur ein falsches Geräusch und alle schauen sich hektisch um, Misstrauen ist sowieso allgegenwärtig. In Paris war das zumindest in den ersten Wochen danach so. Das ist verstörend und bedrückend. Das würde ich ihr ersparen. Liebe Grüße aus Paris, Isi.
Der Hintergrund der Reise ist ja sehr politisch, es geht um Rechtsruck, Populismus und auch die Fluchtursachen werden thematisiert. Sightseeing ist nur unwesentlicher Bestandteil der Reise. Sofern das EU - Parlament geschlossen bleibt für Besuchergruppen, könnte ich mir vorstellen, dass die Fahrt wegen der Nichtdurchführbarkeit etlicher Themenschwerpunkte abgesagt wird. Ich bin noch sehr unsicher, die Themen und der Zeitpunkt sind für meine Tochter perfekt. Es wäre so unendlich schade....
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