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Weiterbildung zur Studienassistentin ohne große med. Vorkenntnisse

Weiterbildung zur Studienassistentin ohne große med. Vorkenntnisse

weigel

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Hallo, also kurz zu meiner berufl. Laufbahn: ausgebildete Kauffrau f. Bürokommunikation, 13 Jahre Schulsekretärin, 1 Jahr Chefarztsek. in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, seit Sep. 14 als medizinische Dokumentationsassistentin und "Arztsekretärin" in einem Klinikum (allerdings nicht am Klinikum eingestellt sondern in einer "Tochterfirma" ohne Tarif) beschäftigt. Heute wurde mir das Angebot gemacht, mich auf Kosten des KH als Studienassistentin weiterbilden zu lassen, wäre 2x2 Wochen in der Uni Leipzig (ca. 1 Std. Autofahrt) + 1 Woche in Erlangen (ohne Heimfahrt). Anschießende Festeinstellung am Klinikum direkt. Zu mir: verheiratet, 3 Kinder (davon 1 Kleinkind 1 1/2), die großen ken Problem, aber Mini ist sehr Mami bezogen. Was würdet ihr an meiner Stelle machen???


Abb

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Antwort auf Beitrag von weigel

Hallo, ich würde nicht lange überlegen, sondern direkt zusagen! Das klingt wie ein gutes Angebot und wenn Du Dich für die Thematik interessierst, nichts wie ran, würde ich meinen. LG Susi


MAMAundPAPA2013

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Antwort auf Beitrag von weigel

Hast du Lust auf den Job? Wirst du finanziell besser stehen als jetzt? Ist die Arbeitsstelle unbefristet die du dann bekommst?


weigel

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Antwort auf Beitrag von MAMAundPAPA2013

Lust: ich denke schon finanziell: das denk ich Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis im Klinikum


Mitglied inaktiv

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Als Studienassistentin wirst du auch keine "medizinischen" Kenntnisse im engeren Sinne brauchen, denke ich - eher wirst du wohl in die entsprechenden Studienverfahren, Leitlinien und Dokumentationsvorschriften eingearbeitet und wirst die Studien schriftlich und organisatorisch "begleiten". Ich würde das an deiner Stelle machen, es klingt interessant. LG Nicole


Leewja

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sondern bist für die Organisation (terminlich, ablauf, aber auch Materialien etc.), Dokumentation, den Kontakt zwischen prüfärzten, studien-Firma, Monitoren, und natürlich studienteilnehmern zuständig, Ich musste als Prüfärztin lange alles alleine machen und war unglaublich dankbar, als wir endlich eine study Nurse bekamen, das macht das prüfarztleben soviel einfacher! und ich glaube, dass das auch ein wachsender arbeitszweig sein wird. Natürlich musst du dich ethisch-moralisch damit auseinandersetzen, dann zur geldgierigen, skrupellosen und abgrundtief verkommenen welt der medizinischen und pharmazeutischen Forschung mit ihrem ekelhaften Lobbyismus zu gehören ;))


wassermann63

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Antwort auf Beitrag von Leewja

"Natürlich musst du dich ethisch-moralisch damit auseinandersetzen, dann zur geldgierigen, skrupellosen und abgrundtief verkommenen welt der medizinischen und pharmazeutischen Forschung mit ihrem ekelhaften Lobbyismus zu gehören ;))" Ditt jefällt mir LG JAcky


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wassermann63

Gefällt mir auch und ich würde es auch machen, wenn es mich voran bringt. Nur Mut!


weigel

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Antwort auf Beitrag von weigel

Wenn es nur nicht die 1 1/2 stündige Autofahrt wäre, das über 4 Wochen lang, 110 km eine Stecke Der Kindergarten macht 16:30 zu. Der Kurs geht bis 16:30 Uhr


Bookworm

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Dannmussmal jemad anders den Kleinen vom Kiga abholen. Ich finde es ein tolles Angebot und würde alles dransetzen, dass ich es zu Hause organisiert bekomme,dass ich dort mitmachen kann!


Mitglied inaktiv

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Es sind doch nur vier Wochen - kann für die Zeit nicht jemand einspringen und das Kind abholen? Mann? Großeltern? Freunde? Eltern befreundeter Kindergartenkinder? Wie Leewja schon schrieb, das ist eine Branche mit Wachstumspotenzial, darauf kannst du evtl. später weitere Fortbildungen (Medical Writer o.ä.) setzen und hast auch über die aktuell in Aussicht stehende Stelle gute Perspektiven. Ich würde da nicht lange überlegen...


Mitglied inaktiv

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Wegen der Kinderbetreuung: Ich würde, wenn das nicht familiär abgedeckt werden kann, beim Jugendamt oder Familienservicebüro nachfragen, ob es da jemand für die zeit gibt. Frühzeitiges eingwöhnen etc. ODER auch im Kindergarten nachfragen, ob es zu der Zeit eine Schülerin (Erzieherin) oder Erzieherin gibt, die im Rahmen eines Minijobs dann die Randzeiten abdeckt. Das wäre der Idealfall, jemand aus dem Kindergarten betreut Dein Kind. das Ganze ist jetzt ja nicht von heute auf Morgen, es gibt da immer ein paar Möglichkeiten.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von weigel

So ein Angebot bekommt man sicher nur einmal. Von daher würde ich, wenn Dich die Stelle grundsätzlich interessiert, sofort zugreifen. Die Kinderbetreuung lässt sich sicher irgendwie organisieren und die 4 Wochen sind soo schnell rum. Kannst Du evtl. mit dem Zug fahren, damit es nicht ganz so stressig wird? Wenn Du das jetzt nicht machst, bereust Du es vielleicht irgendwann. Was sagt denn Dein Partner dazu? Silvia


Reni+Lena

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Was gibt's da zu überlegen???? Das sind doch nur 4 Wochen!!!!!! Alle Welt jammert wegen schlechter Bezahlung, befristeter verträge, Arbeitslosigkeit etc...und du bekommst so ein tolles Angebot und überlegst ernsthaft es abzulehnen wegen einer 1,5 stündigen Autofahrt und einem klammernden Kleinkind? Für dein Kind wird sich sicher problemlos eine Betreuung finden lassen..wenn man das denn wirklich will. Und die Autofahrt über 1,5 Stunden machen viele Pendler über Jahre.....so schlimm ist das nicht... Mach es einfach wenn du es willst...


emilie.d.

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Tolles Angebot. Die Woche in Erlangen geht schon rum, zur Not vielleicht Familie mitnehmen, falls Kinder nicht schulpflichtig und Mann Urlaub nehmen kann?


tequila sunrise

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Antwort auf Beitrag von weigel

wenn ein Klinikum jemandem ohne medizinische Ausbildung so ein Angebot macht. Selbstverständlich braucht man für die Dokumentation medizinische Kenntnisse. Die Datenlage leidet enorm, wenn "study nurses" dokumentieren, die von Medizin keine Ahnung haben. Sie können keine Histologien einordnen, sie können Laborwerte nicht korrekt umrechnen, sie verwurschteln die Daten allzu oft leider nur irgendwie. Es wird schon lange gefordert, für Studienassistenten einen eigenen Uni-Studiengang einzurichten, weil moderne internationale Studien immer komplexer werden. Ich beobachte das leider bei Kliniken vermehrt, dass mit der Qualität der Studienassistenten geschludert wird. Nichts gegen die aausgangsposterin, aber dieses Thema gehört als Leiterin eines Studienzentrums zu meinen häufigsten Aufregern ...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tequila sunrise

Grundsätzlich verstehe ich deine Argumentation. Ich bin aber (ohne in den Prozess selbst involviert zu sein, ich kenne ja letztendlich nur das Endergebnis, das dann übersetzt wird) davon ausgegangen, dass die Studienassistenten in erster Linie Verwaltungs-, Termin- und Koordinationsaufgaben haben - dass sie zwar Studienformen, Guidelines und Vorschriften theoretisch kennen müsse, letztendlich aber die Ärzte in der Studie für das Inhaltliche zuständig und VERANTWORTLICH sind. Dinge wie die Umrechnung von Laborwerten oder die Zuordnung von Befunden sind ja ganz wesentlich für das Ergebnis der Studie - das scheint mir - zumindest mit meinem Blick von außen - auf keinen Fall in "Assistenten"-Hand zu gehören. Ich hatte mir das Aufgabengebiet eher als organisatorische und verwalterische Entlastung der Ärzte vorgestellt. Ich habe übrigens mal auf der Website der Uni Leipzig nachgeschaut, dort steht, dass für die Weiterbildung eine medizinische Vorausbildung vorausgesetzt wird - wie auch immer das dann im Einzelfall zu interpretieren ist. Irgendwie muss das Klinikum ja argumentieren, um sie in diese Weiterbildungsmaßnahme "hineinzubekommen".


Leewja

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Auch wenn wir erst mit Studien angefangen haben....die medizinischen Dinge sind doch eh arztverantwortung...?


Nurit

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich kann hier in die Diskussion nur einbringen, dass meine Stieftochter auch als Study Nurse arbeitet und vorher das Duale Studium Pflege mit ihrem Bachelor abgeschlossen hat. Trotzdem hat sie nach meiner Kenntnis nur Aufgaben, die ich der AP aufgrund der Ausgangssituation auch zutrauen würde, wahrscheinlich auch noch besser, als einer 23jährigen, die keine Souveränität besitzt und auch noch kein funktionierendes Netzwerk .


tequila sunrise

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Eine study nurse ist selbstverständlich auch für die komplette Dokumentation der Patientenfälle verantwortlich, die letztenendes natürlich ein Prüfarzt unterschreiben muss. Es ist für einen Prüfarzt aber unmöglich, die Dokumentation in ihrem Umfang zu überprüfen, so dass die Realität so aussieht, dass Dokumentationen ausschließlich blind unterschrieben werden, wenn überhaupt. Es gibt auch elektronische Unterschriften ... Es ist, wie es überall ist, wenn nicht optimal ausgebildete Leute am Werk sind. Die Qualität leidet. Und die Verantwortung der study nurse wird unterschätzt. Wenn Prüfärzte alles überprüfen müssen, können sie auch gleich die Dokumentation selbst erledigen.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von tequila sunrise

Da bin ich vermutlich naiv...weil wir nicht so viele Studien und pat. Haben...ich dokumentiere selber und beantworte Queries selber und sehe alle Befunde... Was mir unsere study nurse abnimmt sind terminvereinbarungen, Blut Zentrifugen und vrrschicken, neue laborkits bestellen oder Trockeneis, den tnt-Mann anrufen, wegegeld überweisen, elektronische Patientenfragebögen austeilen...so was halt, was mir zwei jahre unendlich Zeit gestohlen hat...


tequila sunrise

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Antwort auf Beitrag von Leewja

In kleinem Rahmen geht das noch so. Eure Studienassistentin hat nun aber auch nur ein begrenztes Einsatzgebiet. Das verantwortungsvolle Feld der Dokumentation entfällt komplett. Bei Größenordnungen von 50 Studien pro Einrichtung, KANN ein Prüfarzt die Dokumentation nicht überprüfen. Leider wird beim Monitoring durch die Sponsoren mehr und mehr eingespart, so dass auch dieser wichtige Quelldatenabgleich immer häufiger nicht mehr stattfindet. Uns kanns recht sein. Die Unikliniken verweisen inzwischen ihre Patienten an die Niedergelassenen mit gut ausgebauten, qualifizierten Studienzentren, da sie durch ihre mangelhaften Strukturen große internationale Studien nicht mehr durchführen können.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von tequila sunrise

Vielleicht in Deinem Bereich, in der Onkologie laufen viele internationale Studien an den einschlägig bekannten Unikliniken.


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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Arbeitest du nicht auch im Bereich Onkologie, tequila? Oder bin ich da jetzt komplett auf dem Holzweg? Vermutlich läuft es darauf hinaus, dass in Kliniken, die kleinere Studienumfänge betreuen, auch die Anforderungen an die Studienassistenten geringere sind - an eigens dafür spezialisierten Zentren ist die Aufgabenverteilung vermutlich eine andere.


tequila sunrise

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Ansonsten hast du vielleicht recht, hase. Natürlich ist jeder geprägt von seinen eigenen Erfahrungen. Und meine sind eben die, dass selbst Menschen mit medizinischem Hintergrund, wie med. Fachangestellte und Krankenschwestern Probleme mit der Assistenz von Studien haben. Das fängt meist schon mit den fehlenden Englischkentnissen (im med. Bereich ! ) an, so dass Studienprotokolle nicht verstanden werden. Deshalb fordere ich weiterhin, einen Studiengang für Studienkoordination anzubieten. Sonst wird weiterhin mit sensiblen Daten schludrig umgegangen. Und natürlich sind die onkologischen Studien auch mit die anspruchvollsten ;-)


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von tequila sunrise

Für mich hört es sich so an, dass die AP zur Zeit sowieso schon als schlechter bezahlte externe Dokumentationshilfe (nicht tariflich) für die Klinik arbeitet. Deshalb ist das Angebot der Klinik für sie - meiner Meinung nach - eine Riesenchance - insbesondere die Aussicht auf eine Festanstellung. Ob nun Study Nurses einen eigenen Studiengang brauchen oder nicht, wäre sicherlich noch einmal ein eigener Diskussionsthread. Wenn man so den einen oder anderen Kliniker vortragen hört, wäre da sicherlich in Bezug auf ihre wissenschaftliche Tätigkeit auch noch Luft nach oben.