Mitglied inaktiv
Hallo zusammen,
bevor ich burn-out bekommen, muss ich für mich persönlich klären: Ist man für seine noch nicht senilen Eltern Anfang 70 ganz und gar verantwortlich???
Zur Erläuterung: Meine Eltern sind mir (als Einzelkind) vor über 10 Jahren quasi hinterhergezogen, da ich damals mein 1. Kind bekam und mein Vater zeitgleich in Rente ging. Für beide Seiten praktisch, Großeltern sehen Enkel, ich muss nicht weit fahren, wenn mit den Eltern mal was ist. So weit, so gut. Sie haben sich gut eingelebt, auch - eigentlich - genug Kontakte hier mittlerweile. Aber meine Eltern, eigentlich hauptsächlich meine Mutter, erwartet, dass ich für die Bespaßung zuständig bin. Ich habe in den vergangenen Jahren mehrere Urlaube für sie und uns gemeinsam geplant. Nun bin ich aber nicht gewillt, meine Eltern jedesmal im Urlaub dabeizuhaben. Genauso bei Wochenend-Unternehmungen. Mal gemeinsam was machen - super. Aber doch nicht immer??? Mein Vater schaut ein bisschen aufs Geld, klar, man weiß ja nicht, was im Alter noch so kommt. Meine Mutter plant eigentlich nicht selbständig was, sondern verlangt das von ihrem Mann oder - meist - von mir. Wenn wir nichts machen, jammert sie. Wenn ich sie frage, WAS ich denn tun soll, sagt sie "Ja nichts, aber ich darf es doch noch sagen, oder?"
Klar war ich vor allem als die Kinder noch ganz klein waren froh, dass meine Eltern immer da waren und mir viel abgenommen haben. Aber, ganz ehrlich, ich hätte lieber Eltern, die auch was für sich selbst tun und dann halt mal nicht verfügbar sind. Die dann aber mit sich selbst zufrieden sind und nicht verlangen, dass ICH ihr Leben mit Sinn erfülle (das sollte ich im übrigen schon immer, ich hab da ein Trauma, glaub ich ...).
Dazu kommt, dass ich zur Zeit generell eine schwierige Phase habe, mein Mann ist chronisch krank, wir haben eine irre Nachbarin, ich hab einen stressigen Job und zwei Kinder, die gerade beide relativ viel Unterstützung für die Schule brauchen ...
Ich hab grad das Gefühl, alle wollen was von mir und ich soll's reißen. Darf man seinen Eltern sagen, sie mögen bitte ihren Kram selber machen (natürlich nicht so hart)???
man sollte es sogar tun! Für deine eigene Gesundheit: Grenze dich ab! Du bist deren Kind, aber nicht deren Mama. Wenn sie Hilfe brauchen, solltest du da sein, ja. Aber nicht permanent für Bespaßung sorgen. Da käme ich mir ausgenutzt vor. Ich weiß nicht, wie du mit ihnen reden kannst, aber versuche, ihnen ganz deutlich (aber höflich) deine Grenzen aufzuzeigen! Sag ihnen, dass du sehr viel um die Ohren hast und dass du von Zeit zu Zeit auch allein mit deiner Familie sein möchtest. Schlage doch z.B. regelmäßige gemeinsame Aktivitäten vor, einen gemeinsamen Urlaub im Jahr und den Rest der Zeit verbringt jeder mal für sich!? Ich rede aus Erfahrung: Du bist für dich und deine Kinder verantwortlich, du solltest deinen Mann unterstützen, und deinen Eltern helfen, aber du bist nicht für das Leben deiner Eltern "zuständig". Da verwechseln sie wohl was. Viel Glück :-) M
Hi, wie wäre es wenn Du Deinen Eltern Sachen anbietest die "selbstlaufend" sind? Seniorennachmittag, Schachclub, Seniorenreisen und nur mal Wochenendausflüge mit Euch, Deine Mutter könnte in der Pfarre helfen. Biete Ihnen Dinge an, um die Du dich anschließend nicht mehr kümmern mußt. Du hilfst (was Du ja gerne möchtest) aber anschließend sind sie selberveranwortlich. Die familiären Treffs sind ja trotzdem noch da, aber nicht mehr so oft. Gruß Marianne
... dann hätte ich keine Probleme! Liebe Marianne, in meinem Ausgangsposting konnte ich in der Kürze natürlich nicht alles genau erklären. Z.B. hilft meine Mutter bereits seit langem in der Pfarrei. Das ist ok. Nur reicht ihr das nicht. Und alles andere sind Dinge, wo man sich anmelden oder sonstwie drum kümmern müsste. Und das machen sie nicht, oder jedenfalls nur sehr, sehr selten und dann unter großem Tamtam. Es ist auch ein Kommunikationsproblem zwischen meinen Eltern, wenn z.B. mein Vater was anbietet, will meine Mutter genau das nicht. Jammert er, dass er "nichts macht". Gut, er ist da phlegmatisch. Aber jeder der zwei erzählt mir seine Variante, ich glaube beiden, aber ich kann es nicht lösen! Ich WILL es auch gar nicht lösen. Vielleicht fühle ich mich aber trotzdem dafür verantwortlich (ja, tue ich), weil sie nun mal WEGEN MIR hierhergezogen sind, etc.etc.etc. Ein kleines Beispiel: Wenn sie irgendwo in der Stadt zu einem neuen Arzt müssen, fragen sie MICH, wie man da hinkommt. Sie wohnen *haarerauf* seit über 10 Jahren in dieser Stadt und sollten verdammt noch mal einen Stadtplan genauso gut lesen können wie ich! lg Anja
Anja, sie haben doch aber selbst entschieden, zu dir zu ziehen, oder? Sie hätten es doch nicht machen müssen, also bist du auch nicht dafür verantwortlich. Dass du dankbar bist, ist ja natürlich und gut. Aber deshalb musst du dich ja nicht abhängig machen ... finde ich. Ich finde, es muss ein gesundes Mittelmaß zwischen Helfen/Unterstützen und auf der anderen Seite Selbständigkeit/Freiheit geben. Gruß, M
Einfach, weil ich das andere Extrem lebe. Gerade zurzeit auch wieder: Kinder sind (mal wieder, obwohl die Kranktage bereits verbraucht sind) krank (Lungenentzündung und Scharlach). Mein Mann weiß, dass er sofort um seinen Job fürchten müsste, würde er "soundsooft" wegen der Kinder daheim bleiben. Ich bleibe (muss ich ja) dann zu Hause, schaffe mir damit aber ein denkbar schlechtes Arbeitsklima. Meine Arbeit wird in meiner Abwesenheit nicht erledigt, obwohl andere Kollegen davon in gewisser Weise abhängig sind. Ich selbst habe dann, wenn ich zurück komme, einen Berg vor mir, der sich kaum noch bewältigen/abbarbeiten lässt. Und so geht es, seit ich die Arbeit wieder aufenommen habe. Großeltern gibt es nicht. Auf der anderen Seite sehe ich Kollegen/innen und Freundinnen, die diese Krankzeiten problemlos überbrücken können, ohne auch nur einen Kranktag nehmen zu müssen. Die Kinder kommen einfach zu den Großeltern. Liegt ein Kind im KH, wird das andere von den Großeltern betreut... Der Kindergarten muss auch nicht den ganzen Tag bezahlt werden, da die Oma die Kinder bereits mittags abholt. Und als "Bonbon" oben drauf gibt es noch die jederzeit planbaren Wochenenden oder Abende zu zweit, weil hier auch wieder Oma und Opa als Babysitter einspringen, während andere für diesen Genuß teuer bezahlen oder aber - wenn sie es sich nicht leisten können - ganz darauf verzichten müssen. Auch ein Urlaub, in dem die Großeltern mit anwesend sind, ist mit KLEINEN Kindern bedeutend entspannter als ein Urlaub "allein" mit den Kindern! Ich weiß, wovon ich rede und organisiere mir daher teilweise EXTRA die fast 3000 km weit weg lebenden Schwiegereltern an unseren Urlaubsort. Meine Eltern hingegen, die nur knapp 300 km weit weg wohnen, leben wunderbar ihr eigenes Leben. So wunderbar, dass es ihnen im TRAUM nicht einfiele, extra für mich irgendwohin zu ziehen oder mir bei irgendeinem Problem behilflich zu sein. Ganz so, wie Du es gern hättest! Ich unterstelle ganz einfach, dass jemand, der NIE wirklich ALLEINE mit der Erziehung und Betreuung seiner Kinder klarkommen musste, auch in keinster Weise nachvollziehen kann, wie (schwer) so etwas zeitweise ist! Mir fehlt es wirklich an Verständnis dafür, dass offensichtlich prompt zu der Zeit, da die Kinder langsam selbständiger werden und keine "rund-um-die-Uhr-Betreuung" mehr benötigen, die Eltern mehr und mehr lästig werden....... Wie alte Menschen eben so sind, die sich ein Leben lang um Kinder und dann Enkelkinder gekümmert haben: wenn sie ihre Pflicht und Schuldigkeit getan haben, sollen sie sich bitte selbst beschäftigen und einen nicht mehr "belasten". Jeder Mensch hat so seine Eigenarten und natürlich kannst und musst Du Grenzen setzen. Allerdings ganz zu vergessen, dass es auch eine Zeit gab, in der Dir Deine Eltern das Leben unglaublich erleichtert haben, hielte ich für undankbar. Aber vielleicht weißt Du es nicht besser, da Du eben nicht weißt, wie es ist (oder gewesen WÄRE!), allein zu sein. Wenn Deine Eltern beschäftigt werden möchten, dann mach Dir diese Tatsache doch zu Nutze. Können sie nicht auch bei Hausarbeiten helfen? Oder das eine Kind beschäftigen, während Du dem anderen beim Lernen hilfst? Oder einkaufen gehen? Dir bei der Hausarbeit helfen...? Verzeih mir, wenn meine Worte vielleicht etwas hart waren, aber manchmal denke ich mir: einen "Tod" MUSS man nunmal sterben: ENTWEDER wuppt man sein Leben von Beginn an(!) alleine! ODER aber man nimmt Hilfe in Anspruch, kann sich aber dann, wenn man diese Hilfe nicht mehr unbedingt nötig hat, nicht auch der einst Helfenden entledigen! Leider leider! Und wenn ich lese, dass es Dir bereits zuviel ist, wenn Dich Deine Mutter nach einer bestimmten Adresse oder dem Weg dahin fragt, dann wird mir wirklich schlecht! LG
Hi Butterflocke, ich lebe hier in einem Extrem, welches in deine Richtung geht - ohne Mann, ohne Großeltern, ohne Familie überhaupt. Mit Kind und Vollzeit-Job. Zeit für mich ist Luxus, meine Eltern würden ums Verrecken nicht herkommen oder mit uns Urlaub machen. Sie wissen nichtmal von der Einschulung vor Kurzem. Und dennoch bin ich der Meinung, dass man sicher dankbar sein sollte, und auch unterstützen ... aber niemand ist verpflichtet, das Leben für seine Eltern zu organisieren (außer sie sind krank natürlich). Und so habe ich das Ausgangsposting gelesen - nicht undankbar, sondern dass die Eltern den Wunsch haben, dass ihre Tochter für alles sorgt und organisiert. Gruß, M
Nun gut....so genau hat sie es nicht beschrieben. Mag sein, dass es zeitweise überhand nimmt. Nach DIESEN Worten, die sie aber hier gerade niederschrieb, kann ich mir das nicht so wirklich vorstellen. Gerade ihre letzte Bemerkung, nach der sie sogar davon genervt ist, dass die Eltern sie nach einem Weg fragen...... Aber wie gesagt: entweder lebe ich mein Leben eigenständig und nehme keine Hilfe in Anspruch...; oder aber ich nehme, was ich bekommen kann, gehe aber damit auch eine moralische Verpflichtung (wie ich finde) ein. Darüber muss man sich im Klaren sein....
auch in meinen Ohren klingt es - zumindest teilweise - undankbar. Ich finde schon, dass die Beziehung zw. Deinen Eltern ein Geben und ein Nehmen sein sollte. Du konntest lange Zeit "nehmen" und nun ist eben die Zeit des Gebens gekommen. Auf jeden Fall sollte es keine Belastung darstellen, wenn Deine Mutter Dich nach dem Weg zu einem neuen Arzt fragt und Dich generell bei der Arztauswahl mal um Rat fragt. Sie sind immerhin schon über 70, und ich finde, da ist es keine Schande, die eigene Tochter zu fragen. Ich möchte nicht wissen, wie ich mich in ca. 30 Jahren verhalte. Meine Kinder werden dann mitten im Leben stehen und ich kann mir gut vorstellen, dass ich ihnen dann auch viel mehr Urteilsvermögen zutraue als mir selbst. Soweit das Eine. Was die gemeinsamen Urlaube, Wochenendaktivitäten betrifft: da kann man doch sicher in einem vernünftigen Gespräch darüber reden, einen Kompromiss eingehen (hin und wieder gemeinsame Reisen und Ausflüge, aber auch alleinige Aktivitäten der jungen Familie). Da läßt sich doch bestimmt etwas machen, wenn man das ganz sachlich anspricht. Von mir aus können wir gerne tauschen... ;-)) Ich vermisse meine Eltern sehr. Sie haben mir viel geholfen, heute sind sie es, die Hilfe brauchen. Dennoch wären sie mir hier auch eine Unterstützung, und sei es nur, dass sie mal mit einem Kind ein "Mensch-ärgere-Dich-nicht" spielen, damit ich in Ruhe etwas mit einem Kind machen kann (habe drei). Versuche einfach mal, die positiven Seiten der örtlichen Nähe Deiner Eltern zu sehen. Da gibt es mit Sicherheit sehr viele Punkte: z. B. sind sie sicher auch mal ein abendlicher Babysitter? Wir müssen entweder für teures Geld einen besorgen (wenn überhaupt jdm. Zeit hat) oder darauf verzichten. Spontane Kino- oder Restaurantgänge sind daher rar etc.... Nochmal: Sei froh, dass Du sie noch hast. Du wirst erst bemerken, was sie Dir Gutes getan haben, wenn sie mal nicht mehr sind. LG Schlaflos
Hiermit:
"Mir fehlt es wirklich an Verständnis dafür, dass offensichtlich prompt zu der Zeit, da die Kinder langsam selbständiger werden und keine "rund-um-die-Uhr-Betreuung" mehr benötigen, die Eltern mehr und mehr lästig werden.......
Wie alte Menschen eben so sind, die sich ein Leben lang um Kinder und dann Enkelkinder gekümmert haben: wenn sie ihre Pflicht und Schuldigkeit getan haben, sollen sie sich bitte selbst beschäftigen und einen nicht mehr "belasten"."
hast du leider eine Perversität unserer Zeit erkannt und benannt.
Schau mal, was ich kürzlich im ELTERN-Forum las:
".....Im Prinzip ist das Verhältnis von meinem Mann zu seinen Eltern immer ganz gut gewesen, entsprechend das von ihnen zu mir auch. Nun war es auch all die letzten Jahre so, ob ich das wollte oder nicht, dass sie quasi für uns beide die Eltern gegeben haben. Doch irgendwann ist man in einem Alter, da braucht man einfach keine Eltern mehr, da kommen die Kinder in die Schule, und die Schwiegereltern gehen in Rente. Und auf einmal stören sie......
.......Was soll ich denn zu ihnen sagen, ihr seid lästig, geht weg, oder was ? Immerhin sind da noch die Kinder, die ihre Großeltern sehen wollen."
Ich habe mit offenem Mund vor dem Rechner gesessen und mich gefragt, ob solche Menschen überhaupt in der Lage sind zu überblicken, dass in nicht allzu ferner Zeit SIE selbst der Störfaktor sein werden.
Natürlich gibt es sie, die Ausnahmen, die sich gut mit ihren Eltern/Schwiegereltern verstehen und Hilfe ganz selbstverständlich nehmen und geben.
Aber in den meisten Fällen scheint es so zu sein, dass die Großeltern grundsätzlich gar nichts richtig machen. Sie kümmern sich entweder gar nicht, zu wenig oder zu viel. Und eine Existenzberechtigung haben sie nur noch als Geldgeber oder Dienstleister.
Hallo, also ich empfinde das Posting auch nicht als undankbar. Und als Gejammer schon gar nicht. Aber davon mal abgesehen! Ist das im Leben nicht immer so??? Niemand wird mit dem "so zufrieden" sein, was er hat. Darf sie sich nicht "beschweren", nur weil Du es mit der Kinderbetreuung z.B. nicht so leicht hast? Darf ich uns abends kein leckeres Abendessen zaubern, nur weil irgendwo auf der Welt Menschen hungern müssen. Ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber der Kern ist derselbe. LG Steffi
Jeder lebt sein Leben mit den eigenen Höhen und Tiefen. Der eine mehr, der andere weniger ... Aber muss ich mir deshalb immer wieder vor Augen halten, dass es anderen "schlechter" geht (in welcher Lebenslage auch immer)? LG
Besser lesen Butterflocke! Hast du überlesen, dass sie ein schlechtes Gewissen hat? Und nicht jeder möchte Urlaub mit den Eltern/Schwiegereltern machen. AUCH, wenn sie in DEINEN Augen Butterflocke entspannter sind (deine Sicht). Zu einem friedlichem Miteinander gehört wie bei einer Partnerschaft das Eigenständige einer Person. Wenn jeder für sich zufrieden ist wird auch das Zusammeleben gut und schön. Hier kann man ja eine gewisse Abhängigkeit erkennen und da geht es nicht mehr um einen Weg raussuchen sondern um das Grundsätzliche was sich in den letzten Jahren eingeschlichen hat. Weisst du Butterflocke genauso könnte ich sagen, dass es vielen Alleinerziehenden noch viel schlechter geht als dir. Also sei Du dankbar wie es ist und mecker nicht über deine fehlgeschlagen Betreuungsmöglichkeiten. Du fährst doch auch lieber in den Urlaub als einen Babysitter dauerhaft zu bezahlen. Du liest also nur das heraus was du lesen willst. Und du Ausgangsposterin fühl dich nicht als Belustigung für deine Eltern. Du bist nicht geboren worden um den Lebensinhalt deiner Eltern zu sein! Erst mal an deinem Gefühl arbeiten und dann kommt automatisch das Handeln.
ich finde es auch nicht undankbar....
"Wenn jeder für sich zufrieden ist wird auch das Zusammeleben gut und schön" SUPER Aussage von Italiengirl!Danke! so ist es nun mal!!!! Denn auch ich kenne das Schwierige Verhältnis Eltern/(Schwieger)Kinder!
Na ja, um mit Schiller zu sprechen "Wenn der Mohr seine Schuldigkeit getan hat" (Achtung lit. Zitat - kein Rassismus! Man muss ja allem vorbeugen... ;-)), dann ist er eben nicht mehr wichtig.... Mir fällt da nur ein, wie meine Tante mit ihrer Schwiegermutter (also meiner Oma) umging: Jahrelang hat diese dafür gesorgt, dass sie ihrem Beruf nachgehen konnte. Das Kind hatte immer eine Ansprechperson. Als die Oma alt wurde (und vergesslich) hieß es: "Entweder sie oder ich" - Oma kam ins Altenheim, weit weg von ihrer eigenen Tochter. Die konnte sie in dem Moment nicht nehmen (Wohnung, eigene Krankheit). Es ging nur um ein paar Monate, dann hätte sie sie geholt. Ging nicht. Dann war es zu spät... Und noch was: Ich finde, Dein Vergleich mit dem "leckeren Abendessen" hinkt. Hier gibt es keine bereits geleisteten Hilfestellungen der Armen Dir gegenüber, mit denen sie quasi in Vorleistung getreten wären und womit evtl. eine moralische Verpflichtung einhergeht. Dennoch ist es sicherlich nicht schlecht, auch hier vielleicht mal in sich zu gehen und zu bedenken, unter welchen Bedingungen manche Lebensmittel hergestellt werden, unter welchen die Menschen zu leiden haben (z.B. Kakao, Kaffee und sicherlich noch vieles mehr). LG Schlaflos
Ich finde, es ist ein Unterschied zwischen "ich helfe den Eltern, weil sie Hilfe benötigen und krank sind" und dem "ich bespaße die Eltern und sorge für deren Amüsements". Klar, wenn die Mutter nach dem Weg fragt, muss man nicht genervt sein. Aber ständig gemeinsame Unternehmungen, zusammen verbrachte Wochenenden oder Urlaube zu Familie+2 (sprich die eigene Familie und die Eltern) sind dann doch etwas zuviel des Guten. Zumindest, wenns der Ausgangsposterin zuviel wird. Helfen - immer! Bespaßen - nur wenn der eigene Spaß dabei nicht auf der Strecke bleibt und die Initiativen auch mal von den Eltern ausgehen. Gruß, M
Mein Kindheitsfreund hat sich mit 50 von seiner Frau nach langen beschwerlichen Jahren, in denen er um die Ehe kämpfte, getrennt (10-j. Sohn wollte mit ihm mit, was dann auch so geschah). Hintergrund: Ehefrau war einzige Tochter und einziger Lebensinhalt ihrer Eltern, v.a. der willenlosen Mutter, die zu ihrem Mann aufblickt. Sie haben die Tochter nie losgelasen, sich in alles eingemischt; Tochter hörte mehr auf sie, als dass sie ihre Ehe autark aufbaute; mein Kindheitsfreund lebte mit im Hauseigentum seiner Schwiegis und zahlte ihnen Miete (seine Frau nicht, "natürlich). Irgendwann wollte und konnte er nimmer. Obwohl seine Frau ein Super Typ war. Aber im Bezug auf ihre Eltern hakte es aus bei ihr. Hier war und blieb sie die kleine Tochter, die auch das Leben ihrer Eltern (v.a. der Mutter) mit leben sollte.. Es gibt kranke Familien und Ehen; und das Familienkonstrukt der Posterin hier ist nach dem, was sie beschreibt, auch nicht eben gesund. Tyyyyypischerweise ist der Dreh- und Angelpunkt oft eine schwache, unselbstständige Ehefrau/Mutter (woran man nebenbei sieht, wie wichtig für alle die Emanzipation der Frau ist). Die Posterin selbst trägt ja auch Blessuren aus dieser Konstellation. Der Moralbegriff Undankbarkeit ist hier fehl am Platz. Wahrscheinlich gehört die ganze Familie der Posterin in Therapie.
Ergänzung: Mit "Familie der Posterin" meine ich sie und ihre Eltern.
Dann sind wir uns ja im Prinzip einig ;-) Das mit den Urlauben und Ausflügen hatte ich oben ja auch geschrieben. Sicherlich ließe sich da ein Kompromiß finden, davon bin ich überzeugt. Den Rat von deihschuzu finde ich auch nicht schlecht. Es hört sich tatsächlich etwas nach Überforderung an: Vollzeitjob, zwei Kinder, die viel Unterstützung bei den Schulaufgaben brauchen, chronisch kranker Mann. Eine Kur wäre da sicherlich nicht schlecht. @kanja: denk mal darüber nach! @Nathalik: dort gibt es ja auch psychologische Beratung, so dass hier in der Tat das Problem als Ganzes angegangen werden kann. Nochmals @Nathalik: Dein Beispiel ist heftig, und ich weiß, dass es wirklich solche Konstellationen gibt. Inwieweit es bei der AP so ist, kann letzten Endes niemand beurteilen. Jeder geht eben von seinen Erfahrungen und Empfindungen aus, und bei mir kam das Ausgangsposting eben so an, ähnlich wie bei Butterflocke. Würden wir die "Gegenseite" hören, also die Eltern, würde es ggf. ganz anders klingen. Aber so ist es hier ja mit vielen Dingen, dass man sich nur ein relativ einseitiges Bild machen kann. Was sicherlich nicht schlecht ist: die AP hat unterschiedliche Sichtweisen gelesen, kann ihr Problem vielleicht anders beleuchten und wird u.U. zu der einen oder anderen Verhaltensweise eine gelassenere Haltung bekommen. LG Schlaflos
...und wovon ich überzeugt bin: In einigermaßen gesunden ausbalancierten Familien sorgt auch jeder gerne für jeden. Dort wird das gar nicht zum Problem. Bei der Posterin ist dieses ewig fordernde natürlich zum Problem geworden. weil es nach meiner Einschätzung eine Einbahnstraße ist. Die Eltern der Posterin kümmern sich wahrscheinlich kaum um die wirklichen Sorgen ihrer Tochter und sind unsensibel gegenüber ihren Bedürfnissen und "missbrauchen" ihre Tochter für ihre Zwecke. Die Mutter definiert sich über die einzige Tochter. Und die bricht unter der Last zusammen. Ist doch klar.
was Du da hineininterpretierst, obwohl zunächst mal nichts darauf hindeutet! Natürlich könnte es so sein. Aber manchmal ist Undanbarkeit schlichtweg das, was sie ist. Und zwar ohne dass es irgendeine Therapiebedürftigkeit und somit Erklärung gibt. Wie es nun tatsächlich ist, wird sich hier und jetzt und "nur" durch die Worte der UP nicht klären lassen. LG
Hallo, das klingt für mich klar nach Überforderung und die "Unselbständigkeit" deiner Eltern mag nur das I-Tüpfelchen sein, da man sich ansonsten über so etwas bei den Eltern garantiert nicht aufregen würde. Vielleicht suchst du dir mal professionelle Hilfe, um der Ursache auf den Grund zu gehen, gehst vielleicht in Kur, tankst etwas Kraft. Mit etwas Distanz sieht man vieles mit anderen Augen und kann vielleicht das eine oder andere Problem mit lösen.