kraehe2008
Da ich kein anderes passendes Forum gefunden habe (Betreuungsforum ist ja scheinbar nur bis Kindergartenalter gedacht) poste ich jetzt mal hier. Also: Wie in so vielen Gemeinden reichen bei uns die Hortplätze für das kommende Schuljahr nicht aus. Bevorzugt vergeben werden die Plätze an Alleinerziehende oder an Geschwisterkinder, was auch ok ist. Die restlichen Plätze werden normalerweise nach Arbeitsstunden der Eltern vergeben, was im Prinzip heißt, dass eben Paare, bei denen beide Elternteile berufstätig sind, einen Hortplatz mit Betreuung bis 15.30/16.30 Uhr erhalten. Nachgewiesen werden muss der Vollzeitarbeitsplatz mit einem Schreiben vom Arbeitgeber, in dem eben die Arbeitszeiten aufgelistet sind. Soweit die Theorie. In der Praxis ist es so, dass es leider etliche Elternteile (meist Mütter) gibt, die sich den Hortplatz quasi „erschlichen“ haben, sprich eine Bescheinigung vom Arbeitgeber über einen Vollzeitarbeitsplatz abgegeben haben, obwohl sie nur bis 13 Uhr arbeiten und das Kind theoretisch bis 14 Uhr (es gibt hierfür eine verlängerte „Hausaufgaben-Betreuung“) abholen könnten. Aufgrund der unzureichenden Situation hatten wir nun ein Bürgermeistergespräch und haben das Thema u.a. auch angesprochen. Da sagt er doch glatt, dass das in der Stadtverwaltung durchaus bekannt ist (O-Ton „Wir wissen, dass es viele Mütter gibt, die bis 13 Uhr arbeiten, dann erst mal schön zum Sport oder Kaffee trinken gehen und das Kind um 15.30 Uhr oder noch später aus dem Hort abholen.“), sie aber nichts dagegen machen können. Also z.B. Arbeitsverträge oder Gehaltsnachweise der Eltern anfordern (einen „gefälschten“ Arbeitsvertrag wird ein Arbeitgeber wohl kaum unterschreiben) oder den Arbeitgeber telefonisch kontaktieren, hier seien der Stadt die Hände gebunden. Ist das wirklich so oder gibt es irgendeine Möglichkeit, da doch etwas zu erreichen? Letztendlich „erschleichen“ diese Eltern sich ja in irgendeiner Form eine Leistung. Dass ich keinen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz habe weiß ich, aber vielleicht gibt es ja doch irgendeine Möglichkeit die Stadt „unter Druck zu setzen“, dass sie die Horteltern genauestens überprüft und ggf. eben auch denen, die den Platz aufgrund von Teilzeittätigkeit nicht brauchen, zu entziehen.
naja, ganz sicher gibt es welche die sich den Platz erschleichen und dann zum Sport gehen oder ins nächste Cafe. Aber es gibt ganz sicher auch die, die nach 13 Uhr noch einen zweiten Job haben, einen Angehörigen pflegen, es zeitlich gar nicht schaffen könnten oder meinethalber auch zweimal die Woche in die Psycho oder Physiotherapie gehen und mit Kind keinen Chance dazu hätten, also brauchen auch DIE die Betreuung nach der Schule. Also wie nackig soll man sich für so einen Platz den machen. Wenn ich selbst drauf angewiesen wäre, würde es mich sicher ebenso ärgern wie Du......aber man kann auch nicht pauschal sagen, das ALLE anderen sich den Platz erschleichen, oder ?!?!
Ich denke auch, dass es schwierig ist, den tatsächlichen Anspruch auf einen Hortplatz zu überprüfen, wenn denn eine Bescheinigung vom AG vorliegt. Und letztlich bezahlen die Leute den Platz ja auch. Bei uns gibt es gar keinen Hort und als der Große im Grundschulalter war, betreute die Betreute Grundschule (Elternverein) bis 13 Uhr. Beim Kleinen war es dann schon bis 16 Uhr. Die gesteigerte Nachfrage schuf also auch Plätze. Trini
Tut mir leid, habe leider keine Idee für Dich. Nur ein Einwand meinerseits - ich arbeite auch nur Teilzeit, und meine beiden Grundschulkinder haben einen Hortplatz bis 17 h. Allerdings arbeite ich nicht jeden Tag halbtags, sondern 3 Tage/Woche voll, und mein Arbeitsplatz ist (je nach Verkehrslage) rund 1 Std. Fahrtzeit entfernt. Eine Betreuung bis 14 Uhr würde mir also auch genau gar nichts helfen. Zudem ich teilweise im Job Veranstaltungen habe und dann doch Tage tauschen muss etc., also auch eine festgelegte 3-Tage-Ganztagsbetreuung wäre suboptimal, zumal man hier die Betreuung nur in bestimmten Modulen, nach Uhrzeit gestaffelt, und nicht tageweise buchen kann. Klar gehe ich an den Tagen, an denen ich nicht arbeite, auch mal "schön zum Sport oder Kaffee trinken" o.ä., aber das heißt doch nicht, dass wir die Hortplätze "aufgrund von Teilzeittätigkeit nicht brauchen" würden! Ach so - bei uns wurden, je nach Einrichtung, auch Bescheinigungen vom Arbeitgeber über die Arbeitszeit oder Gehaltsnachweise gefordert. Telefonische Anfragen beim Arbeitgeber über die Arbeitszeit o.ä. halte ich allerdings auch für rechtlich sehr bedenklich und nicht zulässig.
ich arbeite auch "nur" Teilzeit (29,5 h), aber in sehr atypischen Zeiten, sprich auch mal eine Woche über 40 Stunden, dann bummele ich mal Stunden ab etc. pp. Hortplätze gibt es nicht, eine Nanny betreut unsere Kinder. Anders würde es gar nicht gehen.
Es tut mir leid, dass Du offensichtlich keinen Hortplatz bekommen hast. Einen Arbeitsvertrag vorlegen? Ist wohl etwas übertrieben! Was willst du an der Gehaltsabrechnung erkennen? Ganz ehrlich: Wenn Du diese etlichen Elternteile kennst, die sich den Hortplatz erschlichen haben, dann sprich' sie doch mal direkt an und erläutere ihnen Deine Situation mal klar machen. Die Verteilung der Plätze obliegt der Gemeinde und diese stellt die Regeln auf. Klar nutzen immer ein paar das System aus. Aber die müssen wir wohl oder übel ertragen.
bei uns braucht man eine bescheinigung des arbeitgebers über die arbeitszeiten, finde ich ok und nicht übertrieben. aber wie die anderen schon schrieben ist teilzeit eben nicht immer mit 8-13uhr gleichzusetzen.
Ich würde mich eher dafür einsetzen, dass mehr Hortplätze geschaffen werden, als andere Eltern (deren Lebensumstände man nicht kennen kann) zu denunzieren. Der Bedarf ist offensichtlich da. Also kämpft mit der Gemeinde. Hier wurde der Hort sehr schnell aufgestockt, und auch eine private Nachmittags-und Ferienbetreuung für Problemfälle wurde gegründet. Ich arbeite Teilzeit, aber nicht zu 08/15-Arbeitszeiten. Da bringt mir der Hort eh nix.
Ich habe auch eine zeitlang Halbstags immer von 11 Uhr bis 15:30 Uhr gewarbeitet. Somit auch nur Teilzeit. brauchte deswegen aber damals auch einen 8 Stunden Kita-Gutschein und in der Schüle hätte ich dann auch noch einen Hortplatz gebraucht. Aber jetzt sind in HH alle Schule in irgendeiner Form Ganztagsschule, meistens offen. Somit dürfen alle Kinder hin, egal ob man arbeitet bzw. viel oder wenig. LG maxikid
Ich will niemanden denunzieren und mir ist auch klar, dass Teilzeitjob nicht immer 8 bis 13 Uhr bedeutet. Ich ärgere mich nur sehr darübver, dass die Stadt weiß, dass es Eltern gibt, die die Betreuungszeiten durch den Hort eben schlicht und einfach „ausnutzen“ (also die weder Angehörige pflegen noch sonstwie neben der Arbeit gebunden sind, sondern die Zeit schlicht und einfach für ihr „Privatvergnügen“ nutzen), aber angeblich keine Handhabe hat außer eben die Arbeitszeiten der Eltern regelmäßig abzufragen. Neue Hortplätze wird es leider nicht geben, da kein Platz, kein Personal und zu teuer und außerdem wird eh die Einführung einer Ganztagsschule und damit Abschaffung der Hortplätze diskutiert. Trotzdem danke für alle Antworten.
... den Istzustand weiterhin so laufen lassen, dann würde ich durchaus zusammen mit anderen Eltern versuchen, Druck zu machen! Ist ja nu egal, ob es Druck in Richtung "mehr Hortplätze" ist, oder Druck in Richtung "Effektive und gerechte Ausnutzung der vorhandenen Hortplätze". Wenn sie ersteres nicht wollen oder können, müssen sie halt letzteres machen - sonst haben sie bald einen Haufen unzufriedener Eltern, die das Rathaus belagern... ;-)
>>Neue Hortplätze wird es leider nicht geben, da kein Platz, kein Personal und zu teuer Dann schickt doch mal eure Kinder alle nach der Schule zum Büro des Bürgermeisters. Dort oder im Vorzimmer - von mir aus auch im Flur packen sie dann ihre Lunchboxen aus, essen und machen später Hausaufgaben. Dazu die Presse laden. Vielleicht überlegt man sich dann doch noch, ob nicht Platz geschaffen werden kann.
... überlegen zu machen!
Ihr könntet die Kinder auch in die Stadtbücherei schicken, ich habe letztens mitbekommen, dass da einige Kinder ziemlich laut waren, die Bibliothekarin zuckte die Schultern und sagte, so wäre es immer nach Schulschluss, die Eltern schicken Ihre Kinder einfach in die Bücherei, als ob sie ein Kinderhort wären. Auch eine Möglichkeit zu nerven
Es gibt nichts was es nicht gibt. Ich erhöhe um Kleinkinder, die morgens mit einem Rucksackinhalt von 1 Getränk und 1 Windel in der Stadtbibliothek abgegeben werden.
Coole Idee... aber die schaffen leider keine Plätze mehr.
" sprich eine Bescheinigung vom Arbeitgeber über einen Vollzeitarbeitsplatz abgegeben haben, obwohl sie nur bis 13 Uhr arbeiten " Verstehe ich nicht. Wie ist das möglich? Welcher Arbeitgeber füllt so eine Lügenbescheinigung aus und riskiert dabei, sich strafbar zu machen? Wenn jemand eine Bescheinigung über einen Vollzeitarbeitsplatz erbringen kann, dann gehe ich erstmal davon aus, dass diese ungefälscht ist. (Auch dann, wenn ich einmal beobachtet haben sollte, dass diese Person unglaublicherweise schon mal um 13 Uhr beim Bäcker im Ort Kaffeetrinken war) "(einen „gefälschten“ Arbeitsvertrag wird ein Arbeitgeber wohl kaum unterschreiben) " Ja, eben. Welcher Arbeitgeber unterschreibt etwas gefälschtes? Woher weißt du eigentlich (und auch der Bürgermeister) dermaßen genau über die Arbeitszeiten anderer Leute Bescheid? Ich selber kenne noch nichtmal die genauen Arbeitszeiten meines eigenen Ehemannes für nächste Woche (kann jede Woche anders sein) - aber du willst als Außenstehende genau wissen, wer alles immer bis 13 Uhr arbeitet? Dazu kommen ja noch die Fahrzeiten, die bei manchen Leuten durchaus eine Stunde (einfach) betragen können. Oder hast du auch die Arbeitswege anderer Leute schon genauestens ausgekundschaftet und in deine haarscharfen Berechnungen miteinbezogen? Einmal hatten mein Mann und ich beide ein paar Tage zeitgleich Urlaub und sind mehrmals, während die Kinder in der Schule waren, spazieren gegangen und sind somit zu besten Arbeits-Tageszeiten im Ort "rumgelungert". Unter den älteren, spießigeren Herrschaften, die den ganzen Tag nichts zu tun haben, als über andere Leute zu lästern, verbreitete sich offenbar schnell das Gerücht, wir wären arbeitslose Hartz4-Empfänger, denn an unserem dritten Urlaubstag wurden wir angeblafft, ob wir nichts zu tun und keine Arbeit hätten... Tja, so schnell kann's gehen, mit den Vor- und Falschurteilen.
bei uns waren dann ganz viele Ehefrauen bei ihren selbständigen Mann angestellt. Gruß maxikid
Ach, wir waren auch schon als getrennt und arbeitslos bekannt. Weil wir zwei Autos mit verschiedenen Zulassungsbezirken hatten und abwechselnd oder gleichzeitig vormittags frei hatten und es wagten, das Haus zu verlassen. Ein Kollege von mir arbeitet vormittags und nachmittags, mit zwei Stunden Mittagspause, weil es sonst mit der Betreuung nicht hinhaut. Ich finde, es wird Zeit für einen Betreuungsanspruch für Grundschüler.
da bin ich froh, dass in HH so gut wie alle Grundschule offene Ganztagsgrundschulen geworden sind. Da stellt sich diese Frage nicht mehr. LG maxikid
Naja, i.d.R. kennt man die Leute ja aus Nachbarschaft, vom Sport oder woher auch immer und weiß, wo sie arbeiten, was sie dort machen und eben auch dass sie nur bis mittags arbeiten. Genauso weiß das die Stadt, die haben schließlich auch Mitarbeiter mit Nachbarschaft etc.pp. Die Welt ist zumindest bei uns noch ein Dorf… Aber darum, woher jemand irgendwas weiß ging es mir doch gar nicht und ich will wie gesagt auch niemanden in die Pfanne hauen. Ich wollte lediglich wissen, wie detailliert eine Gemeinde Auskünfte einholen darf, was sie also alles anfordern können um die Platzverteilung so weit wie möglich wirklich nach Bedarf vornehmen zu können. Aktuell läuft es so, dass man eine einfache Bescheinigung vom Arbeitgeber einreichen muss, auf der dann z.B. steht „Montags bis Donnerstag von 8.00 bis 14.00 Uhr und freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr beschäftigt“. Und ich weiß definitiv von Leuten, die dann eben „7.30 bis 16.00 Uhr“ oder so angegeben haben und wo der Chef auch unterschrieben hat, auch wenn es so nicht stimmt.
Ich bin auch bei meinem Mann angestellt. Das heißt doch nicht, dass ich nichts zu tun habe. Ich habe meine Arbeitszeit und in der arbeite ich für die Firma! Der Unterschied von mir zu einer anderen Angestellten ist bestenfalls, dass ich auch außerhalb meiner Arbeitszeiten noch da bin und ans Telefon geh. Abgesehen davon, dass ich für meine Kinder keinen Ganztagsplatz habe und brauche, weil notfalls die Großeltern einspringen, finde ich es ziemlich unverschämt den Ehefrauen zu unterstellen, sie würden nicht arbeiten, nur weil sie bei ihrem Mann angestellt sind. Er soll also ne fremde Arbeitskraft einstellen und die Frau soll sich anderswo ne Stelle suchen, damit dann alle noch möglichst viel rumfahren müssen. LG Inge
Hi,
Mist, schon wieder falscher Arbeitgeber erwischt. Meiner würde niemals eine Sündenfall unterschreiben, die es gar nicht gibt!
Auch mit teilzeit von 9-14h brauche ich dringend einen Hortplatz. Die Grundschulen gehen hier höchstens bis um halb zwei. Da bin ich frühestens um halb drei daheim. In den ersten zwei grundschuljahren sind die Kids doch nie sechs Stunden im Unterricht !?! Es gibt an der Wunsch-Schule (das einzige Konzept, das ich noch vertreten kann!) nur zwei Hortgruppen. Bei der Anfrage könnte man fünf Gruppen hin kriegen. Und nein, es gibt Alternativen bei anderen Grundschulen. Aber da möchte ich aus guten Gründen auf gar keinen Fall hin.
Ich werde wohl auf eine Tagesmutter ausweichen müssen. Um ihr soviel zu zahlen, wie ich netto verdiene. Oder ich muss meine Festanstellung auf geben. Arbeitslos wegen fehlender Kinderbetreuung. Das mir das nach drei Kindern noch droht, hätte ich nie gedacht. Und das, wo selbst Kleinkinder ein Anrecht auf Betreuung haben. Ich bin im falschen Film !
Heulende Grüße
Ela
Aber die Möglichkeit ist natürlich gegeben und manche machen Gebrauch davon.
Ich würde die Stadt da eher unter Druck setzen wegen den fehlenden Hortplätzen, denn das ist ja das eigentliche Problem.
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