Mitglied inaktiv
Darf ich mich, bitte, einmal kurz auskotzen - irgendwie wird mir gerade einiges zu viel! Gestern Abend in den Nachrichten wurde berichtet, dass "der Termin für den 07. März für die irakische Parlamentswahl festgelegt" wurde. Äh - der Termin für den 07. März wurde festgelegt? Wann sollte der 07. März denn nächstes Jahr sein? Im April?? Heute früh las ich dann im Lokalteil unserer regionalen Zeitung die Schlagzeile "Gewaltexzess vor Gericht". Jeder normaler Mensch (hätte ich gedacht) versteht darunter, dass es in einem Verfahren vor dem Gericht zu einer Auseinandersetzung kam, ähnlich wie bei der Frau, die im Landgericht Dresden als Zeugin in einem Beleidigungsverfahren aussagte und vom Angeklagten erstochen wurde. Aber nein - in dem Artikel ging es um einen "Gewaltexzess", bei dem ein Baseballschläger auf dem Kopf der Opfers zerschlagen wurde, und die Täter stehen jetzt vor Gericht. Eben im Autoradio kam ein Bericht über einen Vater, der "seine Kinder im Schlaf fast erschlagen" hat. Nun ja, man weiß ja, dass es Menschen gibt, die im Schlaf wandeln, aber im Schlaf beinahe jemand umzubringen..? Okay, wenn man sich den Bericht anhört, erfährt man, dass die Kinder geschlafen haben, als der Vater sie "fast ermordete". Wieso schaffen es Leute, die das beruflich tun und wahrscheinlich sogar dafür bezahlt werden, nicht mehr, schriftlich oder mündlich unmissverständlich das auszudrücken, was sie meinen?!? Sicherlich ist die deutsche Sprache kompliziert, sicherlich können da oft Missverständnisse entstehen, und sicherlich bin ich manchmal ziemlich pinselig - aber von einem anständigen Journalisten erwarte ich schon eine "saubere Formulierung". Wieso ist das, bitte sehr, zu viel verlangt?!?
Hallo Mir ist das in letzter Zeit auch oft aufgefallen. Auch im Net bei diversen Nachrichtenseiten. Vorallem fallen mir immer wieder viele Rechtschreibfehler auf.Oder das in einem Wort ein falscher Buchstabe steht. Ich frag mich auch, ob das heutzutage nicht mehr so wichtig ist,denn ich sehe und höre das in letzter Zeit wirklich viel!! mfg mama1000
besonders wenn man in Foren, Chats wandelt, sieht man natürlich Schreibfehler.
Jemand ohne Fehler werfe den ersten Stein
Aber ich nehme an, mit Medien ist nur zweitrangig das WWW gemeint.
Ich liebe Versprecher und Verschreiber, besonders, wenn sie in Kolumnen gesammelt werden (Zwiebelfisch u. ä.). Beim gesprochenen Wort kann das jedem passieren, Schriftliches sollte man lieber überprüfen. Ansonsten
wir
weil wir uns so freuen, wenn die leser uns anrufen und auf fehler hinweisen... weil bei acht aufmachern und 200 nachrichten pro tag, recherche, termine, telefonate, kurz: stress, stress, stress diese fehler passieren. lektoren gibt es nicht mehr. vielleicht hast du schon von den personellen streichungen in den deutschen redaktionen gehört? qualität geht den bach runter. viel zu viel arbeit für viel zu wenige redakteure (oder unbezahlte praktis). empfehle dazu den aktuellen spiegel. der hat einen feinen artikel zu dieser misere. fehler sind gut! sie öffnen vielleicht den verantwotrlichen die augen, dass etwas passieren muss. grüßt snuggles
zu tun. Man traut sich ja heutzutage fast gar nicht mehr, Berichte in eine Tageszeitung zu setzen, weil die sowieso noch vor dem frühmorgendlichen Erscheinen der selben total überholt sind, eben wegen des Inets. Heutzutage lohnt es sich eigentlich nur noch, Zeitschriften zu lesen, aber keine Boulevardpresse, weil die ja auch ständig überholt ist, sondern solche wie Geo etc. SElbst der Spiegel schreibt am Montag über Dinge, die am Donnerstag der Vorwoche schon überholt waren. Ääh, worum ging's nochma'? Ach so, ja. Die Fehlerfülle. Die rührt m.E. daher, dass Journalisten und Redakteure heutzutage rasend schnell sein müssen und allem und jedem hinterherhinken. Und deshalb der weitere Verfall der Informationskultur, nicht nur vom Inhalt, sondern auch von der Infoweitergabe her. Bei Geo, Focus usw. ist mir noch nie ein Fehler ins Auge gesprungen. Lg JAcky
snuggles, seit wann haben verantwortliche überhaupt Augen. In turi sagte letzthin ein solch sehender: Wenn wir in den Redaktionen jetzt mit Kurzarbeit üebr die Runden kommen, bedeutet das, dass wir vorher zu viele Redakteure hatten.
jacky, das ist ein quasi systemimmanentes Porblem: Online und Print muss jeweils andere Formen/Inhalte/Ansprüche abdecken. Pirnt kann eigentlich nur noch mit Tiefe/Hintergrund punkten - wofür der schnelle Onliner und Twittr ja gar keine zeit und Möglichkeit hat. NUR: Das wollen die verleger oder profitabschöpfenden Verlagshäuser nicht zahlen. Qualität bedeutet gutes Personal. Aber wer will das von den "Verantwortlichen" denn noch? Für recherche ist keine Zeit, weil der angestellte Redakteur (sofern er überhaupt noch fest angestellt ist) ALLES machen muss: PKs besuchen, dort gleich mit filmen für die Verlagswebsite, schreiben für print UND online (obwohl er letzteres nie gelernt hat), gegenlesen, korekturlesen, ins layout pfriemeln, Anzeigen verkaufen (weil die Anzeigenleute eh keine Ahnung und Lust haben). OOOOder: einfach die PR-Meldungen wehrlos abdrucken. Der arme Leser muss den ganzen Bullshit dann schlucken.
...okay, und wieviel Leser müssen anrufen und schreiben und mailen und auf Fehler hinweisen, bis die Verantwortlichen mal die Augen aufbekommen?!? Ich wäre ja gerne (ist ernst gemeint!) bereit, meinetwegen 50 Cent mehr zu bezahlen für meine tägliche Zeitung, wenn sie dafür wieder besser gemacht wäre, wenn ich nicht jeden Morgen beim Lesen mindestens 3 große und 5 kleine Schreikrämpfe bekäme, und wenn manches mal wieder gescheit recherchiert würde, statt dass nur Allgemeinplätze gedroschen werden und die Inhalte so vereinfacht, dass sie einfach nur noch falsch sind. Aber so - demnächst kündige ich meine Abo, weil ich es SO nicht mehr lesen mag, dann fehlt der Zeitung wieder 1,20 Euro mehr pro Tag, und dann wird der nächste Redakteur eingespart und der Inhalt wird noch "schrottiger". Ganz klasse. So, und vielleicht hilft es ja, wenn ich meine Postings zu diesem Thema einfach als Mail abspeichere, sie täglich aktualisiere (genug Material liefert mir meine Zeitung, das Radio- und Fernsehprogramm ja tagtäglich) und dann jeden elenden Tag an meine Zeitung, meinen Radiosender und zumindest noch an die ARD schicke. Bekommt dann vielleicht mal irgendein Verantwortlicher irgendwann mal die Äuglein auf?!? Allein mir fehlt der Glaube... So, und jetzt greife ich mir meinen Spiegel und geh mal auf die Suche nach dem genannten Artikel.
Das wird immer schlimmer. Studenten sollen angeblich sogar nicht mal mehr schwierigere texte über mehr als 3 Sätze verstehen könnnen. dabei ist Sprache und lesen die wichtigste Quelle, um sich die Welt zu erschließen (außer man ist Eso und läßt das Engel erledigen). was mich noch mehr nervt, v.a. in den Nachrichten: es gibt keinen Unetrschied mehr zwischen Boulevard und Nachrichten. Sogar die öffentlich-rechtlichen führen Veitstänze und Klamauk hinter ihrem Sprechtresen auf. Beispiel: die Slomka letzthin (nicht nur die natürlich, die aber v.a.) kommentiert (neben gezwungen lustigen Einführungen und "witzischen" Sätzen, die noch nix, aber auch gar nix zum Thema hergeben, und nur nerven) die Inhalte, die sie zum besten gibt, mit Gesten, als ob sie sich für eine Schauspielschule bewirbt: mit Schulterzucken, mit Augenverdrehungen ihrer stahlblauen Pupillen, mit Lippenschürzen. Musst Du mal verfolgen. Ich hab das letzthin im Familienkreise immer mit nachgemacht; wir lagen vor Lachen vor der Kiste. Mich interessiert aber nicht die Gemütslage einer Slomka zu jedem weltpolitischen Thema, die Alte ist mir pillepalle. Nachrichten sind kein Frauentausch oder DSDS; ich will nicht permanent emotional aufgegeilt werden; das halten meine Hormone gar nicht durch. Das kommt aber eben dabei heraus, bei der ewigen Quotenhatz, diese groteske Faxenmacherei und das saudumme Gewaaf. Aber der Schuss geht am Ende nach hinten los. Allmählich auch nervig: diese Kommentatoren-Duos - wie gespieltes Eheleben vor der Kamera - die sich die Bälle zuschieben. Ach, ist des alles so luschdich. ÄÄÄÄÄÄÄtzend.
... hab' ich mal gehört.
Gott sei Dank ringt der Arme nicht mit dem Tode, dachte ich mir da
Abgesehen davon - Fehler in der Zeitung wegen Zeitknappheit? Gibt's nicht auf jedem Billigcomputer ein Programm zur Rechtschreibprüfung?
Ich bemühe mich um gutes Deutsch, auch wenn mir das seit Einführung der neuen Rechtschreibung nicht mehr so automatisch leicht fällt. Meine Intuition hat seitdem irgendwie einen Knacks bekommen .
Gruß
Karin
Wie nathalik schrieb: Befremdlich wirkten die privaten Sender mit dieser Duomoderation. Persönliches eingeschoben. Wetter, das nicht mehr nur Wetter sein darf. Sowieso musste das arme Wetter schon immer herhalten: Gebrechen aller Art, Phantomschmerzen, Kopfgrippe, Mißernten etc. Leider muss es jetzt außerdem die Kachelmannsche Art der Moderation erdulden - und ich auch.
Ich arbeite als Redakteurin in einem ziemlich angesehenen und weltweit agierendem Haus. Seit etwa zwei Jahren haben wir ein neues achsohochgelobtes multimediales Redaktionssystem, auf dem wir unsere Texte schreiben (müssen). Aber *huch* die Herren Entwickler haben ein Rechtschreibprogramm vergessen zu installieren, und bis das da ist, bin ich voraussichtlich schon in Rente. Dumm aber auch, denn bei den geschätzten hundert Meldungen, die ich am Tag rausgebe, bin ich spätestens bei Meldung 70 so augenmüde, dass ich nix mehr sehe. Beschwerden von Kunden finde ich toll, vielleicht ändert sich dann was. Denn meine Arbeitsbedingungen verstoßen zudem gegen Arbeitsrecht, das vorsieht, dass man jede Stunde Bildschirmarbeit ein Recht auf ein paar Minuten Pause hat. Die gibt es bei mir natürlich nicht, wer soll denn dann die Meldungen mit den schönen Fehlern verzapfen? Lg sophieno
Die haben da ein Sammelsurium an grotesken journalistischemn Missgriffen. Hier ein paar aus dem aktuellen Hohlspiegel: Vergewaltigung - Polizei fast Täter (Waldeckischen Landeszeitung) Wird Sportbetrug bald verboten? (Rhein-Neckar-Zeitung) Überschrift im Weser-Kurier: "Installateur gesteht tödliche Messerstiche an Thermalbad"
Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Worüber ich mich WIRKLICH aufrege, sind sprachliche "Dramen" im KiKa (Logo oder Willi will's wissen) oder gar in Kinderbüchern. Da schreibe ich dann rigoros hin. Bekomme aber nie Antwort. Vermutlich müssen die in den Redaktionen immer erst einen suchen, der schreiben kann.
die müssen erstmal einen suchen, der LESEN kann!
Stimmt! *vor-die-Stirn-klatsch* Demnächst schicke ich diese Mecker-Dinger, die es bei Harry Potter gibt!
ich leide darunter auch sehr. besonders verabscheuungswürdig finde ich das benutzen des wortes "zeitgleich" anstatt des wortes "gleichzeitig". das hört man sogar in der tagesschau. angewiderte grüße!
Lies mal "Die verblödete Republik" von Thomas Wieczoreck. Da wundert dich dann gar nichts mehr
. VG pali
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