Mitglied inaktiv
die sogenannte Chimärenforschung zuzulassen (das bedeutet das Forschen mit Tier-Menschkombinierten Embryonen, zum Zwecke der Stammzellenzüchtung für den medizinischen Einsatz) sowie die "Reproduktion" von Geschwisterkindern, um auch hier mittels der Stammzellen dem erkrankten Geschwisterkind als Stammzellenlieferant zur Verfügung zu stehen. Lediglich das Oberhaus muss den Beschluss noch ratifizieren. Da wird mir wirklich Angst und Bange, denn da werden wahrhaftig sämtliche Rahmen gesprengt, vor allem, was die Chimärenforschung anbelangt und wenn man dann auch noch bedenkt, dass die ersten BSE-Fälle seinerzeit in GB aufgetreten sind. In der Zwischenzeit ist wissenschaftlich gesichert festgestellt worden, dass die Krankheit BSE aufgrund der Tatsache entstanden ist, dass Kühe zum Kannibalismus gezwungen worden sind, insofern als sie Tiermehl (u.a. auch von Artgenossen) in ihr Futter gemischt bekamen. Das ist einer der Eingriffe in die "fundamentalen natürlichen Vorgänge", die m.E. niemals (!) durchgeführt werden dürfen. Und auf genau demselben Level ordne ich die "Chimärenforschung" ein. Der reine Wahnsinn. Vielleicht kommt snuggles ja an ein paar fundierte Artikel zum Thema ran? LG JAcky
Hi, hast du denn Informationen darüber, zu welchem Zweck diese Chimären hergestellt werden sollen (ich habe kurz gegoogelt, aber lediglich die Info gefunden, dass menschliches Erbgut in Eihüllen von Kühen eingeschleust werden soll)? Den Vergleich mit BSE finde ich übrigens - sorry - ziemlich daneben und polemisch, dazu muss man doch erst mal die Hintergründe zu der o.g. Forschung kennen. Tiermehlfütterung an Pflanzenfresser ist ganz klar verwerflich, weil sie aus rein kommerziellen Erwägungen (billig und schnelles Wachstum fördernd) erfolgt. Da vergleichst du doch Äpfel mit Birnen... Chimärenforschung gab/gibt es aber wohl auch in Deutschland, habe ich gelesen (in der neurologischen Forschung in Göttingen, habe aber nichts Näheres dazu gefunden, da es nur einen kostenpflichtigen Artikel zum Thema gab). LG Nicole
als subtile Andeutung darauf, dass in GB offensichtlich der Rahmen der ethisch-gesellschaftlich noch akzeptablen Umstände etwas weiter gesteckt ist als anderswo. Genauso gut hätte ich wieder das Beispiel des geklonten Hundes anbringen können. Die Info, dass es Chimärenforschung anscheinend auch in D gibt, lässt mich allerdings aufhorchen. Ich dachte, diese Chimären seien bisher nur Gegenstand von Fauna-Flora-Mischungen gewesen, also Teil der "grünen Gentechnik"? *grusel* Liebe Grüße JAcky
Hi, wie gesagt, ich weiß dazu auch nichts Genaueres. Ich nehme an, dass diese Forschungen im Göttinger BCCN stattfinden, wenn sich nachher die Gelegenheit dazu ergibt, spreche/schreibe ich Uli mal an, ob er Näheres weiß, dann schicke ich dir eine PN. Evtl. könnte auch Alba etwas zum Thema allgemein beitragen. Mir ist außerdem nicht bekannt, ab welcher Grenze man überhaupt von Chimären spricht. BT-Mais ist genetisch gesehen m. E. auch eine Chimäre, Säugetiere, die menschenkompatibles Insulin produzieren auch. Insofern ist mir nicht so ganz klar, wo genau hier die Neuerung liegt. Ich kann verstehen, dass es dich bei der Vorstellung gruselt, dass hier die Artengrenze überschritten wird. Das ist aber wirklich nicht neu, s. o. Und in den Artikeln, die ich eben gelesen habe, wurde stets betont, dass man durch die Verwendung von Eizellen aus toten Kühen vor allem die sehr belastende und aufwändige Eizellentnahme beim Menschen vermeiden wolle. Es sollen also keinesfalls "Mischwesen" gezüchtet werden. Wir haben beim Thema Gentechnik so schnell ein "Frankenstein-Szenario" oder "Brave New World" im Kopf. Wissenschaftlich gesehen ist das aber ziemlich irrational. LG Nicole
Ein "wissenschaftlich neutrales" posting von alba würde jetzt gut hierher passen, aber ich nehme mal an, sie hat zur Zeit keine Möglichkeit dazu. In der Zwischenzeit kam auch im RAdio ein durchaus als beschwichtigend anzusehender Beitrag eines Wissenschaftlers. Passt (anscheinend) scho'.. Liebe Grüße JAcky
ich weiß ja nich, was die da in deinem Radiosender ausgebuddelt haben, aber das theater gabs doch schon im Mai. http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/Stammzellen;art300,2537911
Unterhaus billigt Gesetz zur Forschung mit Tier-Mensch-Embryonen = London (dpa) - Nach monatelanger Debatte hat das britische Parlament das umstrittene Gesetz zur Herstellung von Tier-Mensch- Embryonen endgültig gebilligt. Die Abgeordneten im Unterhaus stimmten am Mittwochabend mit 355 zu 129 Stimmen für das Gesetz. Es erlaubt die Produktion von Embryonen aus Menschen-Erbgut und Tier-Eizellen für die Forschung. Das Unterhaus stimmte zudem der Auswahl von Embryonen zu, um kranke Geschwister zu retten. Dabei suchen Ärzte nach einer künstlichen Befruchtung einen Embryo aus, der genetisch am besten zu einem lebensbedrohlich erkrankten Kind passt. Dieses erhält dann zur Therapie Zellen aus der Nabelschnur oder dem Knochenmark des ausgewählten jüngeren Geschwisterkindes. Die Pläne zur Erweiterung der Stammzellenforschung hatten auch innerhalb der regierenden Labour-Partei von Premierminister Gordon Brown für Ärger gesorgt. Am Mittwoch stimmte jedoch nur eine kleine Zahl der Abgeordneten der Partei gegen die Vorschläge. Das Gesetz muss nun vom Oberhaus in London abgenickt werden. Es hatte vor allem bei Kirchenvertretern einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. London (dpa) - Das britische Parlament hat ein Gesetz für zwei umstrittene Forschungsansätze gebilligt: die Produktion von Tier- Mensch-Embryonen und die Auswahl von „Retter-Geschwistern“. Beide Verfahren sind in Deutschland verboten. Bei der Bildung von Chimären setzen Forscher das Erbgut einer menschlichen Zelle in die entkernte Eizelle eines Tieres ein. Das Erbgut des entstehenden Embryos besteht zu 99,9 Prozent aus den Genen des Menschen. Doch die Eizelle der Tiere liefert diesem Embryo die Zellkraftwerke (Mitochondrien), die eigenes Erbgut besitzen. Die Experten wollen den Embryo nicht zu einem Baby heranwachsen lassen, sondern ihm embryonale Stammzellen entnehmen und damit forschen. Solche Experimente erfolgten nach Auskunft der jeweiligen Wissenschaftler in den USA, in Südkorea und in China und 2008 mit Sondergenehmigung in Großbritannien. Vorteil: Bei dem Verfahren werden keine Eizellen von Frauen benötigt. Eizellen von Tieren sind in nahezu unbegrenzter Zahl aus Schlachthöfen zu bekommen. Nachteil: Aufgrund des tierischen Erbmaterials befürchten viele Forscher, dass die Stammzellen bei der Therapie vom Patienten abgestoßen werden.
o.T.
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