Mitglied inaktiv
Ich frag mal hier, weil sich hier meistens die ernsteren Themen finden... Jedenfalls mache ich mir nach einem Gespräch mit einer Freundin irgendwie Sorgen. Sie sagte dabei (ungefähr) zu mir: "Am liebsten würde ich alles beenden, aber dann käme meine Kleine ins Heim, und deshalb tu ich's nicht." Sie ist alleinerziehend, hat zur Zeit viele Probleme, auch zeitweise Depressionen und Sozialphobie. Meine Frage also jetzt: sind das behandlungsbedürftige Selbstmordgedanken oder nur so dahergesagt? Denn den Gedanken an sich kenne ich und habe ich selbst schon gehabt (auch depressiver Hintergrund), aber bei mir selbst bin ich sicher, dass ich ihn niemals umsetzen würde, ist mehr so ein Gedankenventil. Bei meiner Freundin dagegen hat es mich echt nachdenklich gemacht. Was kann/ sollte ich tun?
Du kannst in niemanden hineinsehen. Ich wäre vorsichtig und würde mich nochmal an das Thema herantasten - ob nur mit ihr oder noch mit weiterer Hilfe.... Mein Vater beispielsweise war sein Leben lang schwer depressiv und hat damit die Familie sehr belastet. Er drohte immer mit Selbstmord - ganz direkt und unumwunden. Er bat den Hausarzt um entsprechende Medikamente, schloß sich sein Leben lang in sein Zimmer ein, gab seinen Beruf früher auf...usw. Er ist heute 90, noch immer in ähnlicher Verfassung, aber an einen Selbstmord glaube ich mittlerweile nicht mehr. Den Vater einer Freundin, den ich auch gut kannte und der immer lebenslustig und gesellig war (schien), fand man plötzlich im Keller - er hatte sich erhängt. NIEMAND hatte damit gerechnet oder jemals Anzeichen bemerkt. ICH wäre mit einer Frage wie Deiner überfordert. Vielleicht kannst Du Dich beraten lassen, im Optimalfall eben MIT ihr...?!?
Ich hatte noch nie mit solchen Gedanken zu tun.weder bei mir,noch bei jemand anderem. Ich wäre aber hellhörig.ich glaube schon dass es ein Hilferuf ist,inwieweit diejenige tatsächlich solche Gedanken zu Ende bringen würde,weiß nur sie selbst. Mehr als für sie da zu sein,ihr zuhören und gegebenenfalls zu einem Facharzt schicken,kannst du aber nicht. Alles gute!
war immer depressiv, er hat aber nie über Selbstmord geredet. Bis er es getan hat. Es war bis ins kleinste Details geplant. Wochen/Tage vorher packter er seine Sachen in Kisten und beschriftete sie, wie wenn er umziehen würde. Er schrieb einen Abschiedsbrief, ging noch einmal zu seiner Mutter. An dem Tag war er ganz mies drauf. Aber niemand kam drauf, was er vorhatte. Im Nachhinein langen wir uns alle an den Kopf, das hätte man doch merken müssen. Ich selber kenne die Gedanken deiner Freundin auch und ich habe es auch oft dahin geredet. Aber ich weiss auch von mir, dass ich es niemals tun würde. Ein Alarmzeichen ist es schon. Nicht unbedingt direkt auf Suizid bezogen, aber deiner Freundin scheint alles zu viel zu sein. Sie sehnt sich nach Ruhe, ist müde und erschöpft, da können solche Gedanken schon auch hoch kommen. Ich jedenfalls kann das sehr gut nachvollziehen. Dass sie es zum jetzigen Zeitpunkt aber durchziehen würde, das denke ich eher nicht. Aber die Gefahr besteht doch, wenn noch ein, zwei sehr belastande Dinge dazu kommen, sehe ich sie schon als gefährdet an. LG
Es ist auf jeden Fall ein Hilferuf. Inwieweit die das umsetzen würde, kann letztendlich nur sie selbst beantworten. Ich denke, wenn jemand es wirklich vorhat, kündigt er es nicht an. Denn er will ja nicht gerettet werden. Wenn jemand mit seiner Situation überfordert ist, ja, dann kommen solche Sprüche. Allerdings kann es natürlich dann letztendlich schon dazu kommen. Aber der Spruch ist ein Vorstadium. Sprich - jetzt ist Hilfe angesagt! Auch von Dir.
ich würde sowas immer ernst nehmen und wenn jmd sowas sagt schrillen bei mir sämtliche alarmglocken.
Werden ihre Depressionen behandelt? Das scheint mir sehr wichtig. Solche Äußerungen sind schon ernst zu nehmen. Sie sollte sich behandeln lassen. Mein Ex war sein Leben lang eigenwillig und sehr speziell, anstrengend und alles Mögliche. Manchmal äußerte er Sachen wie: "...schnell leben, früh sterben". Was er auch tat. Der erste Versuch hat geklappt (Schlaftabletten). Ganz ganz furchtbar und erst im Nachhinein wertet man bestimmte Äußerungen richtig. Aber leider zu spät. Er hätte sich behandeln lassen sollen. Ich vermute im Nachhinein eine manisch-depressive Erkrankung. Deiner Freundin viel Glück. LG fk
Sprich Sie doch an, sag ihr, dass Dir das Sorgen macht. Ihr könntet zusammen zu einer Beratungsstelle gehen. Die Depressionen und die Sozialphobie sind bestimmt behandlungsbedürftig. Ob sie ihre Aussagen wahr macht, kann man natürlich überhaupt nicht sagen. Aber ein Hilferuf ist es. Allerdings würde ich Dich auch davor warnen, Dich zu sehr verantwortlich zu fühlen. Das passiert ja auch schnell, hängt vielleicht auch ein bißchen davon ab, was für ein Typ Du bist. In meinem Umfeld haben sich auch einige das Leben genommen, allerdings waren alle vorher lange in psychiatrischer/psychologischer Behandlung. Das kam also nicht so plötzlich. Aber das ist sicher ganz unterschiedlich.