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Sieh an, das böse böse Bayern belegt mittlere Plätze (Schulsystemgerechtigkeit)

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Sieh an, das böse böse Bayern belegt mittlere Plätze (Schulsystemgerechtigkeit)

Sailor

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...und nicht die schlimmen "roten" Ränge, wie man angesichts der Beschuldigungen bezüglich Arroganz, Ungerechtigkeit und Systemundurchlässigkeit immer meinen könnte. Rot sind hier ganz andere: http://www.spiegel.de/schulspiegel/chancenspiegel-landkarte-der-ungerechtigkeit-a-906938.html


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Sailor

Sailor, du schmeißt da mehrere Sachen in einen Topf. Wer unten die "Arroganz" bemängelt hat bzw. sich über die Selbstbeweihräucherung geärgert hat, sprach doch nicht von Schulungerechtigkeiten oder Systemundurchlässigkeit. In puncto "Sozialverträglichkeit" bzw. frühes "Aussortieren" finde ich Baden-'Württemberg (so, wie ich das Schulsystem hier erlebe) tatsächlich fürchterlich, gerade in den Stadtteilen mit weniger Brennpunktanteil. Nicht alles kann da aber sicher dem Schulsystem angelastet werden, weil das Aussortieren schon viel früher anfängt (z. B. da, wo Kinder, deren Eltern kaum Deutschkenntnisse haben, keine kostenlosen Kindergartenplätze bekommen und deshalb bis zur Schule oder bestenfalls Vorschule überhaupt keine Chance haben, sich hier schulgerecht zu sozialisieren und die Sprache so zu erwerben, dass sie dem Unterricht folgen können). Ich sehe es aber auch so, dass sich gerade hier im Forum die Bayernfraktion lautstark einerseits über das Schulsystem ereifert, sich andererseits aber auch mit dem hohen Bildungsstandard brüstet. Die Frage ist: Ist das wirklich grundsätzlich so? Oder sind das nicht vielfach auch zählebige Gerüchte, die sich vielleicht noch aus unseren Schulzeiten in den Köpfen halten? Mir fehlen ein bisschen die Belege für die Behauptung, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg hätten grundsätzlich und immer das strengere Schulsystem. Hier in Freiburg ist sehr vieles auch schulabhängig, also von den Schulleitern, dem Lehrerkollegium, dem Einzugsgebiet der Schüler... LG Nicole


shinead

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Ich habe den Vergleich Hessen und Bayern. Und das sind tatsächlich zwei Welten gewesen! Während man in Hessen meinem Chemie-Lehrer seine "Zwischentests" und Benotung der Stundenwiederholung verboten hat, gehörte es in Bayern einfach dazu. Das kannte ich gar nicht! Mündliche Noten in Hessen wurden vom Lehrer aufgrund der Mitarbeit (und ggf. des Würfelergebnisses) gegeben. In Bayern konnte man diese "greifen". Wer beim "Ausfragen" und in den Exen gut war, der hatte auch eine gute mündliche Note. In Hessen gab es damals noch kein Zentralabi. Der Lehrer hat zwei Vorschläge an das Kultusministerium geschickt, und bekam eine im verschlossenen Umschlag wieder, die er dann zum Abi vorlegte. Das lief dann so, dass der Lehrer seine Schwerpunkte schon offensichtlich kommentierte. Da musste man zum Abi nicht den gesamten Stoff, sondern nur maximal 2 Schwerpunkte richtig gut drauf haben. In Hessen wäre ich viel Aufhebens durch den Deutsch LK gekommen. Es wurden 3 Bücher gelesen: Die Leiden des jungen Werther, die neuen leiden des jungen W. und Iphigenie auf Tauris. Für einen LK schon recht wenig... In Bayern gab es die Iphigenie schon Ende der 11. Klasse, im Grundkurs 12/13 (!) Deutsch wurden dann noch Faust, Der fremde Freund, die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, der Untertan, der Steppenwolf, die schwarze Spinne und Tonio Kröger abverlangt. Abgesehen davon, dass ich in Hessen niemals mit irgendwelchen Jamben, oder sonstigen Versmaßen auseinandersetzen musste, die für die bayrischen Schüler absoluter Standard waren. In Mathe gab es im 2.HJ der 11. komplexe Zahlen. Die kannte meine alte Klasse in Hessen noch nicht mal im Mathe-LK. Ganz ehrlich: Ich fand meine bayrische Schulzeit spannender (weil abwechslungsreicher), fordernder (zum ersten Mal musste ich wenigstens im Unterricht aufpassen um gescheite Noten zu schreiben!) und gerechter.


IngeA

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Antwort auf Beitrag von Sailor

Mich wundert eher, dass Bayern was die BildungsgeGERECHTIGKEITt anlangt tatsächlich noch in der Mitte ist. Ich hätte es eher ganz hinten erwartet. LG Inge (aus Bayern)