Mitglied inaktiv
hallo, es würde mich mal eure meinung interessieren, oder auch die eigenen erfahrungen.... vorerst ich war denke ich noch nicht so tief unten wie manch andere, keine ahnung, vielleicht bin ich auch anderes, denn gründe dazu hätte ich vermutlich auch genug, aber es geht ja hier nicht wirklich um mich:-) z.b. meine mutter, nicht all zu gebildet, sehr schüchtern, auch eine sch... kindheit hinter sich, leidet seit dem ich denken kann (25 jahre) an depressionen. das wurde auch teilweise so schlimm das sie auch schon mal versuchte sich das leben zu nehmen. das ist gut 10 jahre her. seidem hatte sie mehrere krankenhausaufenthalte. seit ca. 7 jahren ist sie ziehmlich stabil. soll heißen sie nimmt medikamente und geht ab und an mal zur therapie..... trozallemdem kann ich mir immer und immer wieder anhören wie schlimm das nicht ihre kindeheit war, wie schlimm ihre eltern waren, wie gemein nich mein vater zu ihr war (ist einmal über sie hergefallen), wie gemein die arbeitskollegen.... seit neuesten hat sie eine krise weil einer unser österreichischen pfarrer schlimme sachen über abtreibung bzw. ehelosen sex oder was weiß ich was redet... bitte versteht mich nicht falsch, war eh schlimm was sie erleben musste, aber ist das wirklich grund immer nur zu sagen ich bin so arm? alle sind an meinen leid schuld? wir wärs denn mal mit aufrappeln, und das leben in die hand nehmen, als immer nur ach wie bin ich nicht arm?!? ich hab auch sein nicht so tolle kindheit hinter mir, und einem mann der mich geschlagen hat..... also jetzt "zusammenreissen" oder "krank bleiben" wie denkt ihr darüber? danke lg S
hallo tja schwer zu sagen - da jeder mensch anderes ist - d.h. manche schaffen es sich immer wieder aufzubauen und manche brechen bei einer kleinigkeit zusammen - daher würde ich niemanden verurteilen bzw. sagen das muß doch wieder gehen oder reiss dich zusammen mfg mma
hallo! ich kann nur von mir reden. ich bin seit 2 jahren deprissiv und habe es anfangs nicht mal gemerkt. ich habe innerhalb von 5 monaten meine eltern und meine oma verloren. es war alles sehr schwer, denn ich hatte zu dem zeitpunkt gerade meinen sohn geboren. irgendwann ging es dann von mal zu mal schlechter. ich war dauernd krank, die einfachsten dinge waren die schwersten für mich. irgendwann bin ich zum arzt und es ging alles ganz schnell. psychtherapeuten, muki-kur, medikamentöse behandlung (wegen schlafprobleme und innere unruhe) jetzt hat sich alles einigermaßen eingependelt, aber es gibt immer mal wieder situationen, bei denen ich völlig überfordert bin. mein mann kann mittlerweile damit umgehen und erkennt, wenn es mir nicht gut geht. man sieht mir nicht an, dass ich deprissiv bin oder phasen habe. ich finde, dass man vorsichtig und mit extrem viel feingefühl an menschen drangehen sollte, wenn man weiß, dass sie deprissiv sind, denn es gibt ganz viele verschieden arten von deprissionen. ich hoffe, ich konnte dir helfen und dein "bild" von deprissionskranken menschen etwas klarer gestalten. lg, delphinchen
Das ist eine Frage, die mich auch oft beschäftigt. Ich finde das sehr schwer. Das eine ist: Jeder hat eine andere "Grenze". Was den einen aus den Pantinen kippt, geht dem anderen links am Popo vorbei. Es gibt keine Grenze, aber der man sich schlecht fühlen darf. Wer wirklich krank ist, kann sich auch nicht zusammenreißen. Eine Krankheit kann man nicht steuern. Das andere ist: Die Behandlung einer Dperession sollte eigentlich auch beinhalten, daß man aus dieser "alle sind so böse zu mir" -Schleife rauskommt und in ein "ich bin gut zu mir" reinfindet. Denn natürlich kann man sein Leben lang unter einer schlechten Kindheit oder sonstwas leiden - im Endeffekt behindert man sich damit aber selber am meisten. Eine gute Therapie hilft einem, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich nicht mehr von äußeren Umständen so sehr aus der Bahn werfen zu lassen. Die Frage ist - meiner Meinung nach: Bekommt Deine Mutter die richtige Therapie? Oder ist sie - sehr krass ausgedrückt - therapieresistent? Gruß, Elisabeth.
@ efmut, ja ich denke auch das sie schon "therapieresistent" ist... @ alle anderen, danke für eure antworten, ich werd mich damit abfinden das es da nix zum "zusammenreissen" gibt :-).... eigentlich hab ich das sowieso schon aufgegeben, ich kann und will das nicht mehr,... sie ist so das gegenteil von mir, und ich mag es mir nicht mehr wirklich anhöhren.... von dem abgesehen schimpft sie bei mir über meinen opa. ok er ist nicht der aller tollste, aber mein opa. das würd ich niemals tun, in gegenwart meiner kinder (ihrer enkel) über sie schimpfen... danke trozdem lg
Deine Mutter hat sehr viel durchgemacht. Wer kann sich da schon zu 100 % hinein versetzen ??? Sätze wie "Reiß dich zusammen" etc.pp finde ich fehl am Platze, wenn man nie in gleicher Situation war/ist. Denn vieles kann man nur dann nach empfinden! LG SPMFL
das ist eine schwierige gradwanderung, denn jeder mensch ist anders. von jedem ist die psyche anders, so reagiert auch jeder anders auf die verschiedenen lebenssituationen. es kann natürlich sein, dass sie nur sagt, das sie ja sooooo arm dran ist und einfach nur "schwach" ist, gerne leident ist etc. genauso gut kann es sein, das sie (was ich für wahrscheinlich halte wenn sie so lange in behandlung ist) eine depression hat. Bei einer depression kann man sich nicht zusammenreißen, es gibt natürlich verschiedene, es gibt welche die sind nur kurz und tauchen nie wieder auf, dann gibt es die, die durchgängig sind und dann wären da noch die latenten, die in einem schlummern, dann ausbrechen einige zeit bleiben und dann jahrelang weg sind nur um dann plötzlich wieder aufzutreten. Eine depression kann durch alles ausgelöst werden, der eine mensch kommt damit klar, wenn er geschlagen wird, wenn er vergewaltigt wird etc. ohne jemals eine depression zu kriegen, bei anderen reicht es aus, wenn sie 500 g zunehmen und sie können sich jahrelang in therapie begeben. (natürlich jetzt überzogen) weil sie unter einer echten depression leiden. sei nicht so hart mit ihr, wenn sie eine echte depression hat, dann kann man nichts anderes tun, du kannst ihr zwar sagen, sie soll kämpfen, sie soll sich nicht so anstellen, aber sie kann nicht gegen das gefühl ankämpfen was sie hat, wenn dann musst du dafür sorgen, das sie die kraft die sie braucht nicht darauf verwendet sich nicht mehr so arm zu fühlen, sondern darauf, gegen die depression anzukämpfen, denn das geht, es ist schwer, es ist har, es dauert lange, hundertprozentige genesung ist selten, sehr selten, aber vll geht es immerhin zum latenten, da wäre schon sehr geholfen, denn dann ist wie oben beschrieben immer mal ne zeit lang ruhe
dein posting ist etwas wirr...
auch, wenn ich verstehen kann, dass einem nach so vielen jahren der geduldsfaden mit einem psychisch kranken zu reißen droht, bist du etwas hart zu deiner mutter. sie ist definitiv krank... und das wird beim besten willen nicht daran gemessen, wer wieviel in seinem leben erlebt hat!
ich mag diese äußerung überhaupt nicht und bekomme fast die wut, wenn solche aussagen kommen! mit vorwürfen wirst du keine besserung erreichen! schau lieber, dass du dich über depressionen informierst und lernst, wie du mit deiner mutter umgehen kannst.
@sisyphos :
Du kannst Dich scheinbar nicht in ihre Lage versetzen.
Also: Sei froh das sie Dich anders erziehen konnte bzw. es Dir besser ging als ihr !!
Spricht für Deine Mutter, da hat sie doch eine großartige Leistung vollbracht !
Ich wäre ganz vorsichtig mit solchen Verurteilungen !
gut dann bedank ich mich für meine tolle kindheit, wo ich teils geschlagen wurde, mich wehren hab müssen das sie mich nicht von "dieser bösen welt" erlöst, ich verantwortung für sie übernommen habe usw.......
ich schlimmes kind aber auch, wie kann ich nur
lg S
Tja, dann kann ich nur raten: kümmer Dich um Dich selber. Mein Posting zum Thema Kindheit gab ich neulich... da kannst und brauchst Du mir nichts, glaub es man, aber auch gar nichts erzählen! (....alles was nicht tötet, härtet ab - jo ich lebe noch, obwohl ich so manches Mal gedacht habe, anders wär´s besser...) Und nun: deshalb geht es mir zeitweise auch ziemlich schlecht, obwohl ich eine absolut STARKE Persönlichkeit bin (Keiner würde bei mir an Depressionen glauben - ich bin dann halt mal wech...) also liebe sisy : Lehne Dich nicht zu weit aus dem Fenster - Du könntest schnell herausfallen! Vielleicht erkrankst Du schneller an einer Depression als Du glaubst ....... - was ich selbstverständlich Niemandem wünsche!
Hi! Zum "Zusammenreißen" gehört eine gewisse Stärke, ein Selbstbewußtsein, das manche nicht haben. Depression ist eine Krankheit. Bei Depressionen kann man schon Heulkrämpfe bekommen, weil eine tote Fliege auf dem Fensterbrett liegt. Was ich meine: Bei einer Depression sind - für uns nichtige - Probleme oder Nachrichten für den Erkrankten einfach nur furchtbar, und ein weiterer Stein auf der Mühle des Elends... Eine Depression ist eine Krankheit (!), die oft nur mit Medikamenten bekämpft werden kann. Bei einer richtigen Depression (und nicht nur Verstimmung oder Deprimiertheit) KANN sich derjenite nicht zusammenreißen. Das ist unmöglich. Und es ist wirklich so, daß derjenige nur die negativen Dinge wahrnimmt - also ist auch das Umfeld "schuld". Depression kann zum Selbstmord führen. Depressive sind - wenn die Depression nicht behandelt wird - irgendwann in ihrer Traurigkeit, Starrheit, ihrem "schwarzen Loch" so gefangen, daß sie nicht mehr herauskommen. Viele schaffen es mit letzter Kraft in eine Therapie, manche schaffen es nicht mehr.
Hallo Habe nie geglaubt das es mich auch erwischen kann,aber es ist dann so schnell gegangen und seit einem dreiviertel Jahr kämpfe ich dagegen an.Habe auch an Selbstmord gedacht sogar die Beziehung ist auf dem Spiel gestanden.Gott sei Dank habe ich so eine tolle Frau die mir hilft. Aber es ist sehr schwer aus dem ganzen heraus zu kommen. Natürlich habe ich auch profesionelle Hilfe sonst würde ich hier nicht mehr schreiben. Ich versuche mich immer zusammen zu reissen aber manchmal ist das Loch einfach zu tief. Das versteht nur jemand, der so etwas schon erlebt hat. LG Hansi
Sisyphos, ich kann Dein vermeintlich hartes Urteil über Deine Mutter durchaus verstehen und nachvollziehen. Wahrscheinlich hättest Du in Deiner Kindheit, als Deine Mutter krank wurde, ebenfalls Hilfe gebraucht bzw. hätte deine Mutter Hinweise darauf erhalten müssen, wie sie mit ihrer Krankheit familienintern umgeht und in welcher Form ihre Kinder darunter leiden. Letzthin höre ich in einem diesbezüglichen Bericht, dass hinter den zwischen 1,5 und 2 Mio. psychisch Erkrankten in D viele Hunderttausende alleine gelassene Kinder der Erkrankten stehen. Um die sich keiner kümmert. Allermeistens wüssten die Psychologen und sonstigen Behandelnden nicht einmal, dass die Erkrankten überhaupt Kinder haben. Dabei müssten auch die einbezogen werden, in welcher Form auch immer. Denn sie leiden ja mit und sind gezeichnet, oft ein Leben lang. So wie Du jetzt.
"Letzthin höre ich in einem diesbezüglichen Bericht, dass hinter den zwischen 1,5 und 2 Mio. psychisch Erkrankten in D viele Hunderttausende alleine gelassene Kinder der Erkrankten stehen. Um die sich keiner kümmert. Allermeistens wüssten die Psychologen und sonstigen Behandelnden nicht einmal, dass die Erkrankten überhaupt Kinder haben. Dabei müssten auch die einbezogen werden, in welcher Form auch immer. Denn sie leiden ja mit und sind gezeichnet, oft ein Leben lang. So wie Du jetzt." -> stimmt, find ich jetzt im nachhinein auch sehr erschreckend, denn jungentamt und lehrer wussten davon und haben nichts dergleichen getan... lg S
Depressionen, mein „Lieblings“thema. Ich hab mich zwangsweise damit beschäftigt, ich selbst leide nicht daran, aber meine SM. Seit mehr als 35 Jahren, in dieser Zeit fällt ein sehr aufsehenerregender Selbstmordversuch, daraus folgend eine lebenslange Körperbehinderung. Dazu gehört noch ein Ehemann, der sehr fixiert ist auf seine Frau und die (ihre) Probleme, und zwei Kinder, die entweder bei der Oma waren oder so nebenher liefen. Die mehr Unfälle hatten, als andere Menschen im ganzen Leben – und die doch überlebt haben. Die Krankheit ist eine Sache – da weiß man jedes Jahr ein bisschen mehr, aber trotzdem ist noch längst nicht der Weisheit letzter Schluss erreicht. Mir geht es um die Behandlung, und darum, dass es Menschen gibt, die Hilfen ablehnen. Die Medikamente sind die andere Sache – Medikamente muss man auch nehmen, und auch den Ärzten glauben wenn die sagen, dass die Medikamente nicht plötzlich abgesetzt werden dürfen. Kommt bei Lithium beispielsweise ganz schlecht. Auch bei anderen Medikamenten muss man ein wenig durchhalten, z.B. wenn es um Nebenwirkungen geht – manche davon sind schwerwiegend, andere nach wenigen Tagen beendet. Das muss man im Zweifel mal aushalten. (Auch ICH musste – andere Krankheit, andere Medikamente – auch was aushalten. Ich weiß, was ich von anderen verlange.) Man muss auch als Patient bereit sein zu akzeptieren, dass beinah alle Medikamente eine gewisse „Vorlaufzeit“ von bis zu 3 Wochen haben. Ich rede nicht davon, dass ein Patient klaglos nehmen muss, was irgendein Depp von Arzt verschreibt – ich rede von verantwortungsvollen Verschreibungen nach monatelangen Bemühungen um die Patientin. Da wurde kein Schrotschuss losgelassen, da wurde nicht das neueste Modemedikament verteilt, es geht hier um mit-fühlende, verantwortungsbewusste Ärzte! Abgesegnet von der Patientin, gelobt und anerkannt – letztlich aber boykottiert. Warum? Weil das Medikament zu Gewichtszunahme führen KANN. Weil Lithium bei Mitpatienten vor über 30 Jahren zu KOMISCHEN Veränderungen führte. Weil im Grunde genommen keine Heilung gewünscht ist…. Therapien sind auch eine Sache für sich – muss man mögen; man muss auch bereit sein, zu akzeptieren, dass nicht immer eine Einzeltherapie angezeigt ist. Und wenn dann MITpatienten Kritik üben, kann das ganz schlecht ausgehen – bis ein Depressiver direkt aus der Gesprächstherapie wieder in der Klinik landet. SCHULD hat dann der andere Depressive – huch… das geht ja eigentlich nicht, denn wer depressiv ist, hat ja per Definition NIE Schuld. Wo niemand (bei uns: niemand!) nach Schuld suchte: ausgerechnet manche, die unter Depression leiden, suchen mit Leidenschaft. Nicht alle! Und nicht alle brechen die Medikation ab und nicht alle laufen von der Gesprächstherapie in die Geschlossene. Aber manche doch, und die dann immer wieder. Ich hab lange akzeptiert und die Ursache in der Krankheit gesucht, aber neige jetzt zu der Meinung: auch unter Depressiven gibt es Menschen, die ihre Krankheit auf ganz verquastem Weg zu ihrem Vorteil auszunutzen verstehen. Und es gibt Partner, die co-erkrankt sind und von der Erkrankung des Ehepartners wiederum profitieren. So, das war mein Gefühlsausbruch dazu. Ihr merkt schon, ich bin nicht auf der Seite von Patienten, nur weil sie Patienten sind. Ich hab nämlich mit dem Ergebnis zu tun: ich hab eingeheiratet in eine Familie nach rund 30 Jahren Therapieverweigerung. Nur Valium wird anerkannt, und dann die paar Wochen in der Geschlossenen. Falls deine Mutter auch an bipolarer Erkrankung leidet, kann ich das Buch „Kinder bipolar erkrankter Eltern“ *sehr empfehlen. Ich hatte noch mehr Bücher, hab sie verliehen und nicht zurückbekommen. *Erschienen bei Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. Dir wünsche ich alles, alles Gute Ma.
Erst mal, sisko ist mein Mann und ich schreibe das mit seiner Erlaubnis. Er hat es geschafft, sich eine Therapie zu suchen und zu machen. Bei der ersten Sitzung kam heraus, dass er das Spiegelbild seiner Mutter ist. Ihr wurde auch angeraten (von der Schmerzambulanz -> psychosomatisch) eine Therapie zu machen. Sie hatte auch schon einen Termin. Abgesagt, da es ihr jetzt ja wieder besser geht. So etwas braucht sie ja nicht. Ich vermute, sie braucht so etwas nicht, weil sie dann vielleicht nicht mehr jammern kann. Unsere Situation ist nicht so schlimm wie Deine, aber trotzdem nicht angenehm. LG Bettina
Es tut mir leid für Euch! Aus meiner Erfahrung hab ich da nicht viel Hoffnung zu bieten! Aber: MEINE Situation ist trotzdem nicht schlecht - ich finde, ich hab einen guten Weg gefunden. Wir haben Kontakt, wir sehen uns alle, wir fahren z.B. als Großfamilie für 1 Woche in den Urlaub jedes Jahr, aber ich ziehe Grenzen, auch was meine Tochter betrifft. Also ich bin fein raus, wenn du so willst....(das klingt jetzt böser als es gemeint ist.) Was meinen Mann betrifft: der ist noch in vollem Umfang betroffen. Da ist noch kein Ende abzusehen. Ich wünsch euch alles gute.
Noch etwas: mir ist aufgefallen, dass in unserer (meiner angeheirateten) Familie ein wichtiger Punkt das Totschweigen ist! Möglichst keiner soll von der Erkrankung überhaupt erfahren (über 3 Jahrzehnte lang!), niemand wird in alles eingeweiht, es werden möglichst wenig Informationen rausgegeben an die engste Familie. Das führt dann natürlich dazu, dass kaum jemand weiß, worum es überhaupt geht! Der Mama (Oma, Tante, Schwägerin, ...) gehts nicht gut?! Ach, ist sie verkühlt...? Das Ende vom Lied ist, dass auch keiner sich über Bipolare Störung/Psychotische Depression informiert und deshalb auch keiner damit was anzufangen weiß.
Wenn man in der Lage ist, DIESEN Teufelskreis von Verheimlichung, Verschweigen auf der einen Seite und Nicht-Sehen-Wollen etc. auf der anderen Seite zu zerstören, dann ist der Bann zumindest gebrochen! Dann geht auch mehr in Richtung Therapie, zumindest wenn es noch nicht völlig festgefahren ist! Das vielleicht als Tipp an Euch. Denn wenn Betroffene merken, dass es um mehr als zu verheimlichende Peinlichkeiten geht, wenn sie merken, dass da ernsthaftes Interesse und Bedarf an Änderung ist, dann ist die Chance groß, dass auch Kranke eine Änderung in Betracht ziehen. Bei uns nicht so, aber ca. 35 Jahre sind eine lange Zeit, da hat sich vieles verselbständigt. Da kommt noch manch anderes hinzu...
schon so eine verdammte Grundhaltung, dass über nichts Negatives ausserhalb der eigenen 4 Wände gesprochen werden darf. Man kann sich nicht vorstellen, wie verkrampft Familientreffen im großen Kreis sind, wenn Depressionen genauso wie U-Haft-Aufenthalte, Drogenprobleme, verpatzte Bewerbungen und Übergewicht verheimlicht werden müssen!
gerade die klassischen "wirtschaftswunderkinder" - also die generation, die nach dem krieg aufwuchs - hat mit diesem problem des verschweigens zu kämpfen... und das ist auch ein ganz spezielles problem des deutschsprachigen raumes. ich denke schon, dass das aus der erziehung mit rudimentären werten aus der nazi-ideologie resultiert. im dritten reich war es ja nahezu ein todesurteil, eine psychische erkrankung zu haben... für menschen in dieser generation kommt es also fast einem ausschluss aus der gesellschaft gleich, eine depression öffentlich zu machen. das schlimme daran ist, dass es bei den gleichaltrigen und älteren tatsächlich nicht toleriert wird, eine "macke" zu haben! in ländlichen regionen ist diese haltung auch unter den jungen menschen noch durchgängig zu sehen... natürlich sind die kinder dieser kranken die wahren leidtragenden... aber schuld sind nicht die erkrankten, sondern die gesellschaft! wenn man genau liest, ist sogar sisyphos als selber betroffener von einer intolleranz gegenüber der krankheit depression geprägt, wenn sie seine mutter betrifft... auch er vergibt "schuld" an die andere... an seine mutter, an seine lebensumstände... das sind die worte eines depressiven, der wahrscheinlich selber gerade wieder zu kämpfen hat. (ist mir beim ersten lesen auch nicht gleich aufgefallen)
Das Problem bei meiner SchwieMu (und meiner ganzen Schwiegerfamilie)ist nicht das Verheimlichen, sondern das Verleugnen! -> Ihre körperlichen Probleme kommen von vielen Arbeiten (obwohl schon länger als psychosomatisch diagnostiziert). Wenn es ihr psychisch schlecht geht, ist das nur, weil ihr Mann nicht das macht, was sie will. Psychotherapie geht nicht, da ihr Mann ja nicht mitgeht und der ist ja das Problem. Insbesondere, wozu eine Psychotherapie? Man ist ja nicht verrückt. Mein Mann und meine Schwägerin konnten lange Zeit herhalten und wurden jeden Vormittag angerufen, um sich anzuhören, wie schlecht es meiner SchwieMu geht. Da es meinem Mann jetzt selbst schlecht geht, hat er sich da sehr zurückgezogen. Das würde ihn noch weiter herunterreissen. Ich hoffe, wir kommen irgendwann da wieder raus! LG Bettina
hier wird doch das problem bei psychischen erkrankungen ganz klar: nicht-betroffene können sich in die erlebens- und gefühlswelt von betroffenen nur selten hineinversetzen... daraus ergibt sich dann eben die reaktion: "reiß dich doch zusammen!" durchaus verständlich, man geht vom eigenen empfinden und der eigenen kraft aus... die hat aber wie bereits beschrieben wurde ein psychisch kranker (ich halts jetzt mal allgemeiner, weil mans auch auf andere erkrankungen beziehen kann) nunmal nicht. und wenn man sich nu vorstellt, dass eben wirklich selbst die tote fliege auf der fensterbank so viel kraft nimmt, dass der betroffene nur noch heulen kann, was meint ihr dann wie ein depressiver auf den satz "reiß dich zusammen, sei stark, kämpfe!" reagiert? er merkt, dass er es nicht schafft, dass er unzureichend ist und fällt in ein noch tieferes loch. wer würde sich schon hinstellen und sagen: "hey leute, ich bin psychisch krank!" man wird doch eh gleich als schwach und nicht genügend oder schlimmstenfalls irre abgestempelt. insofern genauso verständlich dass betroffene das oft nicht sagen und teilweise sich selbst sogar nicht eingestehen können, wer will schon in dieser schublade landen? wenn man psychisch kranke in der familie hat, sollte man sich zumindest ausreichend über die erkrankung informieren. klar muss man auch aufpassen, dass man nicht selbst dabei vor die hunde geht... man muss gut zu sich selbst sein, erst recht wenn man sich solchen problemen gegenüber sieht. dennoch reicht es eben NICHT zu sagen: selbst schuld, mach doch was! genau weil das eben nicht so einfach ist wie es klingt ist die depression inzwischen als krankheit anerkannt. und wer sich mit dem thema beschäftigt hat, der kennt auch den unterschied zwischen sich gehenlassen und krank sein. dass man irgendwann auf gut deutsch die schnauze voll hat - das werf ich gar niemandem vor, also bitte nicht falsch verstehen. nur informieren ist nich zu viel verlangt, ein minimum an respekt und akzeptanz einer erkrankung ebensowenig... und dann muss man sehen, wie man selbst am besten mit dem erkrankten leben kann - man kann immer nur das eigene verhalten ändern, niemals das anderer. im zweifelsfall können sich auch angehörige von psychisch kranken beraten lassen - beim sozialpsychiatrischen dienst des gesundheitsamtes zum beispiel. da gibts infos und strategien. genauso gibt es vielerorts selbsthilfegruppen für angehörige... sicher kann man da auch mal seinen frust ablassen, solche angebote versprechen aber eher lösungsstrategien und DAS sollte eigentlich das ziel sein. lg
Jetzt komm wieder so eine Eigendynamik in den Thread - es ging doch in erster Linie gar nicht um Verheimlichen oder so. Bei uns z.B. ist es so, dass wir, die Familie, besonders gut informiert sind, während die Erkrankte sich sowohl gegen Aufklärung als auch gegen Behandlung sträubt. Und noch zu Malwinchens Beitrag: Niemand aus der Familie oder dem Umfeld würde meiner SM Schuld geben! Das schwer Nachvollziehbare ist, dass ausser ihr niemand auf die Idee käme, andauernd für alles eine Schuld zu suchen. Alle Menschen aus der Familie sind soweit aufgeklärt, dass du mit ihnen auch über solche problematischen Erkrankungen durchaus reden kannst. Es geht ja nicht darum, es öffentlich in dem Sinne zu machen, dass ein weiterer Kreis von Menschen eingeweiht wird, also Wohnumfeld oder so. Was aber (außer von ihrem Mann) sehr wohl _kritisiert_ wird, ist ihr Umgang mit Ärzten, Medikamenten und Therapien. Es kann doch keine Lösung über Jahrzehnte sein, beim Anmarsch einer Depression sich erst ins Bett zu verkriechen, dann Valium zu nehmen und dann in die Geschlossene zu gehen - nach 6 Wochen wieder zu Hause zu sein, eine gewisse Zeit symptomfrei zu sein, dann das gleiche Spiel wieder von vorne anzufangen...am Anfang vielleicht, aber doch nicht mit wachsendem Wissen über die eigene Erkrankung. Denn eines ist klar: je später mit der Behandlung begonen wird, je weniger Compliance vorhanden ist, desto häufiger und in kürzerem Abstand und schwerer die Rückfälle. Sie hat noch mehrere andere Krankheiten, mal abgesehen von der Körperbehinderung durch den Selbstmordversuch. Alle anderen Krankheiten läßt sie adäquat behandeln und kümmert sich auch darum, auf dem neuesten Stand zu bleiben.
mein vater litt 30 jahre an endogenen depressionen und hat angefangen sich mit alkohol selbst zu therapieren, wenn die medis nicht mehr geholfen haben ( lithium hat er auch genommen, da war zeitlupentempo angesagt, da konnte er gar nicht richtig gehen, evtl überdosiert ). vielleicht ist das auch verzweiflung, daß sie ihren eigenen weg suchen?? ich will nichts entschuldigen, gell, für angehörige geht das überhaupt nicht. meine freundin leidet auch seit 25 jahren, nimmt auch medis, auch lithium und hat von zeit zu zeit auch so die nase voll, daß sie sich runterdosiert. aber, den gedanken stelle ich mir mit meiner im gegensatz dazu kikikrankheit migräne öfter, ICH selber therapiere mich nach 30 jahren leiden auch selbst...hausfreund2 ist schwerster neurodermitiker, auch eigentherapie. ist es nicht ggf "normal" daß man das tut mit einer unheilbaren krankheit?
aber genau das ist es doch! jede andere krankheit wird behandelt... die psychische nicht angemessen - eben nur, wenn es gerade nicht mehr anders geht. und warum? man ist doch nicht verrückt! auch wenn die angehörigen längst bescheid wissen, ist es immer noch ein riesen schritt offen zu seiner psychischen krankheit zu stehen... und auch noch regelmäßig ambulant den "mackendoktor" aufsuchen zu müssen - nee, das ist nahezu nicht im rahmen des möglichen zu denken!
schau doch die schilderungen in diesem thread an: irgendwie verhalten sich hier sehr viele menschen aus der nachkriegsgeneration sehr ähnlich, oder? ist das zufall? - wohl kaum!
hmhmhm... dann weiß ich aber auch nicht weiter, wie man mit so einer Erkrankung umgehen soll - als Außenstehender kannst du dir dann ja nur die Schuldzuweisungen (gegen wen auch immer gerichtet) anhören und nichts mehr sagen. Schlimm sind im übrigen die Phasen, die früher als manisch bezeichnet wurden, wenn der Erkrankte sich also in einer Hochphase fühlt und jeden Bezug zur Realität verliert. Dann ist man nicht nur mehr einer der vielen Schuldigen, sondern auch noch eine Spaßbremse.
na, dass du informiert bist les ich raus, warst damit nich gemeint... der umgang mit der erkrankung liegt aber auch zum teil wirklich in der erkrankung selbst - es gibt viele, die sich behandeln lassen, die allermeisten jedoch nicht. das liegt sicher auch daran, dass sie denken, dass sie sich zusammenreissen müssen, sie sehen die krankheit nicht... bei euch siehts anders aus, die meisten haben ja nicht so schwere depressionenen... wenn wir jetzt mal nur die sehen, die wirklich mit sehr starken depressionen zu tun haben - da gibt es viele, die immer wieder auf dieses karussel aufspringen - die gehen ein paar wochen in die klinik, laden den akku gewissermaßen auf. gehen dann wieder nach hause und machen weiter wie bisher... stellt sich die frage, ob das nicht auch teil der erkrankung ist... ich denke zumindest zum teil schon... ist aber letztlich keine hilfe für die angehörigen und das erkenne ich schon auch an. ich denke nicht, dass es hier um eine eigendynamik geht - ich habe mich auf die aussagen im ausgangsposting bezogen, genau die sind es nämlich, die betroffene (zum glück nicht alle) zu hören bekommen... ;-)
Hallo! meine Mutter, ist seid bestimmt 30 Jahren depressiv.....(d.h. sie ist krank!) mal war es besser, mal war es fast "gut"....und einfach war es weder für meine Mama, für meinen Papa, noch für uns als "Kinder" (2 damals fast erwachsen und ein Kigakind, als es anfing mit den Depressionen) nach dem Tod von meinem Vater, ging es meiner Mama sehr, sehr schlecht...! Ich "pflege" sie nun seid fast 4 Jahren (nicht körperlich, aber halt seelisch...) d.h. ich fahre fast jeden Tag zu meiner Mama (damit sie nicht allein ist), meine älteste Tochter fährt mehrmals die Woche zu ihr! die kleinste, geht einmal die Woche allein zu ihr, damit sie abgelenkt ist (das Alleinsein, ist für sie sehr schlimm!) im ersten Jahr, nach dem Tod von meinem Papa, war Kathrin (meine nun erwachsene Tochter) mehr bei der Oma als zuhause (sie hat dort gegessen, damit meine Mama nicht für sich allein kochen muß und vorallem das sie kocht! und ißt!) klar, ist es nicht einfach, ABER, ich hab gelernt mit dieser Situation umzugehen! denn meine Mama ist krank.......obwohl solangsam wird es besser *lächel* denn meine Mama, kann wieder lachen! *freu* vorallem wenn die Kleine bei ihr ist! und die "schlechten" Tage, werden weniger! lg, Andrea ps. Depression ist eine Krankheit! nicht einfach für die Betroffenen und nicht leicht für die Angehörigen! ich weiß :-( ach noch eins: ICH war aus diesem Grund, letztes Jahr in Mukikur! einfach um mal rauszukommen, aus der Situation. Ich war überfordert und diese Kur hat mir sehr viel Kraft gegeben! vielleicht, wäre eine solche Kur, für DICH auch sehr sinnvoll! denn dort kann man auch über solche familiären Probleme reden (allein, oder in Gruppengesprächen!)
Deine Mutter ist krank und kann sich nicht zusammen reissen. Mein Mann ist manisch-depressiv, ich spreche da aus Erfahrung. Was für mich wie ein "Hängenlassen" aussieht, ist für solche Menschen eine wirklich tiefe Krise. Ich hab auch lange gebraucht, um das zu verstehen. Aber deine Mama kann nichts dafür. Vielleicht sollten ihre Medis besser eingestellt werden, damit sie sich nicht dauerhaft schlecht fühlt. Denn nur stabil zu sein (also keine Suizidgedanken zu haben), ist doch kein wirklich tolles Leben, oder? Ich würde ihr in einer "guten" Situation auch mal sagen, wie sehr dich ihre Probleme nerven und mit runterziehen. Das du gerne mal über was Positives sprechen würdest.
Ich habe ähnliches wie Du mit meiner Mutter erlebt und kann Deinen Gedanken sehr gut nachvollziehen. Ein große Anteil, wie sich ein Mensch bei Problemen mit sich selbst entwickelt, sind die Rahmenbedingungen. Partner, Freunde, Eltern, Job... Meine Mutter war ihr Leben lang mit allem unzufrieden und schuld waren nur die anderen. Ausgeheult und gejammert wurde seit meiner frühesten Kindheit bei mir (Einzelkind). Früher oder später hängt es einem, und so erging es auch meinem Vater, einfach zu den Ohren raus und endet nur noch im Streit oder der schlichten Aufforderung: "Dann ändere was oder laß' uns ins Ruhe!" Sie hat sich dann Krankheiten mit psychsomatischen Ursachen "zugelegt" und die Jammerei ging weiter. Morbus Chron, vor Weihnachten Depressionen, damit wir auch ja keine schönen Feiertage hatten, zum Schluß einen Schlaganfall mit halbseitiger Lähmung, an dem natürlich nur andere Schuld sind. Mein Vater, der nun wirklich wenig Gründe dafür hat, kümmert sich rührend um sie, Dankbarkeit kann er keine erwarten. Psychologische Betreuung lehnt sie seit 30 Jahren ab, sie sei ja nicht irre, meint sie. Mein Verständnis hält sich seit gut 10/15 Jahren stark in Grenzen und ICH hatte die Wahl, ob ich mich von ihr runterziehen lasse oder sie selbst sehen muß, wie sie klar kommt. Ich bin nicht ihr Kindermädchen, ich bin für niemanden das Kindermädchen. Man muß sein Leben schon selbst lebenswert machen wollen und wer sich dagegen nachhaltig sperrt, muß halt irgendwann auch selbst sehen, wie er klar kommt. Seitdem sie im Rollstuhl sitzt, läßt sie sich noch mehr gehen als vorher (wobei man kaum hätte denken könnne, daß das noch steigerungsfähig ist). Ich für meinen Teil bin es leid, mich damit weiter herumzuschlagen und habe schlicht keine Lust, selbst depressiv und eine Belastung für MEINE Familie zu werden. Will sagen: achte in erster Linie in diesem Umfeld auf Dich selbst!
Hi, was mich bei solchen Diskussionen, dank meiner Schwiegerfamilie, maximal nervt, ist, dass gerne zwei Punkte auftauchen: a, Der psychisch Kranke ist letztlich aufgrund seiner Krankheit prinzipiell gut, da er ja nicht für sein Tun verantwortlich ist. Das sehe ich anders, denn jeder Mensch besitzt einen Charakter und kulturunabhängig weiß auch jeder, was gut und was böse und was für die Umwelt auf Dauer belastend ist. Wenn ein Mensch höchst depressiv ist, dann fühlt er zumindest seine Erkrankung. Dass er zunächst nicht "verrückt" sein will, ist klar und dass das ein gesellschaftliches Problem ist auch. Es gibt jedoch und darüber diskutiere ich dank meines jahrelangen Horrortrips mit meiner Schwiegerfamilie nicht mehr, auch Menschen, die begreifen, dass es sich hier um eine Erkrankung handelt, die genauso wie physische Erkrankungen behandelt gehört. Andere richten sich darin ein, da sie durchaus kapieren, dass sie damit Macht über andere erlangen. Schuldzuweisungen und Opfertum sind ein probates Mittel, um andere an sich zu binden, da der andere eigentlich nur mehr reagieren kann und man steht auf Dauer im Mittelpunkt, was durchaus ein Ersatz für sonstige Anerkennung sein kann. Und nein, es gibt einen Punkt, an dem das Umfeld selbst krank gemacht wird und damit hilfsunfähig. Der Witz ist nur, dass die Empfehlung an das Umfeld, eben an sich selbst auch zu denken insofern in den Wind geschossen ist, als es immer noch genügend Leute gibt, die eben ausschließlich den psychisch Kranken als bemitleidenswerten Mittelpunkt sehen. Womit wir wieder am Anfang wären. b, Mich nervt außerdem, dass es - wie bei zahlreichen anderen Themen auch - immer Menschen gibt, die zwar noch keine eigenen Erfahrungen mit psychisch Kranken im familiären Umfeld haben, aber genau wissen, wie es geht. Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich quassel trotzdem mit. Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch der Ansicht bin, auch das direkte Umfeld müsse sich über die Krankheit an sich weitreichend informieren, aber es ist etwas anderes, ob ich bestimmte Erkrankungen und deren Konsequenzen nur vom Hörensagen kenne oder aus eigenem Erleben. c, Der Satz "Reiß Dich doch `mal zusammen" entsteht aus der eigenen Kraftlosigkeit, in die das Umfeld irgendwann gerät. Jedem ist klar, dass dieser Satz genauso wenig zielführend ist wie zu einem Alkoholiker "Sauf weniger" zu sagen. Letztlich ist jedoch damit gemeint, "Du mußt selbst an Deiner Geneseung arbeiten" und das bedeutet eben ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. So mancher ist therapieresistent (meine angeheiratete Sippschaft läßt grüßen), aber dann kommt eben doch wieder der Punkt ins Spiel, dass auch das Umfeld irgendwann nicht mehr kann und an sich denken muss - das dann ob seiner Verständnislosigkeit von den Nicht-Betroffenen wieder tüchtig verurteilt wird. LG Fiammetta ***die MarthaHH bestens versteht***
woher nimmst du das "wissen", dass irgendwer, der in diesem thread seinen senf zum besten gegeben hat, keine erfahrungen in seiner familie mit depressionen gemacht hätte? es muss ja nicht jeder lang und schmutzig die familiengeschichte hier breit treten (ich für meinen teil habe schmerzhaft gelernt, dass man manche dinge eher selektiv über email oder PN "bespricht"). und lass dir ruhig sagen - von einer, die nicht NUR über die schwiegersippe betroffen ist -, dass nicht alle verwandten an den punkt kommen, wo sie "reiß dich zusammen" schmettern... den rest schreib ich dir als PN
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