bine+2kids
Guten Morgen, Ich brauch mal dringend euer Schwarmwissen. Ich muss für meine Eltern eine Patientenverfügung schreiben. Habt ihr das schon mal gemacht und wenn ja, wie? Wollte jetzt im Netz Formulare suchen, die ich runterladen kann zum Ausfüllen. Das finde ich nicht nur so online Seiten. Aber sind die seriös. Mich stresst das eh etwas, da meine Eltern das so lange aufgeschoben haben bis sie es selbst nicht mehr machen können. Aber wenn ich es schon machen muss, dann soll es auch richtig gemacht sein. Und ja ich habe die Vollmacht dazu. Gruß und Danke Sabine
MEine Eltern haben Formulare vom Arzt bekommen.
Wir haben uns ein Vorsorge-Set der Stiftung Warentest bei Amazon gekauft. Besser als nichts. Bei meinem Vater hieß es allerdings, dass diese PVs sehr gut ausformuliert sein müssen, sonst sind sie rechtlich nicht safe. Er kam trotz PV für eine Woche an alle Maschinen... Vielleicht mal im örtlichen Krankenhaus nachfragen, ob es hier Beratung dazu gibt oder gute Vorlagen.
Vielleicht kannst du bei euch in der Nähe eine ausgebildete Ethikberaterin / einen ausgebildeten Ethikberater ausfindig machen.
Meine Mutter hatte diese: https://www.amazon.de/Vorsorge-Unfall-Krankheit-Alter-Betreuungsverf%C3%BCgung/dp/340671787X/ref=sr_1_4?dchild=1&hvadid=80882856307245&hvbmt=be&hvdev=c&hvqmt=e&keywords=ch+beck+patientenverf%C3%BCgung&qid=1602830894&sr=8-4&tag=hyddemsn-21 Beglaubigt! (ich meine bei der Sparkasse) Hat alles funktioniert.
Bei uns gibt es Hospizdienste, die da beratend zur Seite stehen.
Hier gibt es vorlagen und Text Bausteine, die habe ich genutzt. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/patientenverfuegung.html
Warum MUSST Du das machen, wenn Du doch offensichtlich keine Ahnung davon hast? Das ist ja auch nicht weiter schlimm, ich habe ja auch von vielen Dingen keine Ahnung. Aus dem Grund halte ich mich zB fern von Atomphysik oder Elektroinstallation. Die momentan besten Vordrucke gibt es auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums. Die kann man herunterladen und individualisieren. Dort gibt es auch Vorsorgevollmachten, die gerne mal vergessen werden, die ich aber fast für wichtiger halte. Was für Euch infrage kommt und was ihr braucht, kann man hier natürlich nicht sagen. Da müßtet ihr mit einem Arzt drüber sprechen, am besten privat. Denn der Hausarzt hat für sowas weder Nerv, noch Zeit (meist zumindest)
Ich muss das machen, weil niemand sonst es macht. Ich habe im Heim nachgefragt und dort gesagt bekommen, dass ich das machen muss. Wenn es nämlich keiner macht wie sollen dann die Interessen meiner Eltern vertreten werden? Und ein Formular ausfüllen ist sicher leichter als Atomphysik. Dein zweiter Abschnitt war aber hilfreich, danke dafür Sabine
Könnte auf die Schnelle nicht eine Vorsorgevollmacht helfen. Dann darfst Du entscheiden. Der Wille Deiner Eltern ist Dir ja vielleicht bekannt... Wir haben beim Notar eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht erstellen lassen.
Das was Berlin! sagt, und zwar auch der erste Absatz :"Und ein Formular ausfüllen ist sicher leichter als Atomphysik" => Dieser Satz war schon oft der Beginn eines lang andauernden Elends... Aber zurück zu deinem Ausgangsposting: Dort schreibst du, dass du das machen musst, weil deine Eltern nicht mehr können? Wenn deine Eltern nicht mehr in der Lage sind, ihre Angelegenheiten zu regeln, ist es doch zu spät für eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht und es hilft nur noch die Bestellung eines Betreuers. Oder hat dir das Heim ernsthaft vorgeschlagen, DU sollst eine Patientenverfügung für deine Eltern entwerfen und unterschreiben? Ich glaube, mit sowas kannst du dir den Gang zum Notar sparen...
Ich habe doch die Vorsorgevollmacht. Sonst könnte ich die Patientenverfügung nicht schreiben. Ich kann ja auch bei persönlicher Rücksprache entscheiden. Aber was jetzt benötigt wird ist etwas schriftliches auf das sich die Ärzte beziehen können falls ich in den Moment nicht erreichbar bin. Gruß Sabine
Eine Patientenverfügung ist ein höchstpersönliches Rechtsgeschäft, die kann niemand aufgrund einer Vollmacht erstellen. Es geht ja gerade darum, seinen Willen in Bezug auf medizinische Behandlungen zu formulieren, solange man noch kann, für den Fall das man nicht mehr kann. Ich hoffe ich missverstehe da etwas. Das hört sich so an, als scheue das Heim den Aufwand einer Betreuerbestellungen, und will trotzdem irgendwelche medizinischen Maßnahmen einleiten. Das ist hochgradig unseriös. Am besten Du fragst noch einmal nach, was die genau von dir wollen.
Ich habe auch das Gefühl, dass hier einiges durcheinander geraten ist. Bei der Patientenverfügung geht es um sehr extreme Situationen wie der Einstellung des Patienten zu Lebensverlängerungen Maßnahmen. Etwas anderes sind aber Absprachen mit dem Heim zum alltäglichen Umgang mit Medikamenten und sonstiger Behandlung, wenn die Vorsorgevollmacht umfassend ist und auch die Gesundheitssorge umfasst. Ich denke auch, dass es am besten ist, noch einmal mit dem Heim zu reden.
Blöde Situation. Das Heim darf sowas aber tatsächlich nicht für die Bewohnerinnen tun, das ist eine unzulässige Rechtsberatung und/oder ein Interessenkonflikt. Ich will Dir auch keineswegs zu nahe treten und wollte Dich nicht beleidigen oder so. Sondern einfach nur sagen: das ist deutlich mehr, als ein Formular ausfüllen. Bei vielen Fragen braucht man etwas medizinisches Wissen. Mir hat ein Gespräch mit einer Freundin, die Internistin ist, sehr geholfen, weil sie mir viel über die medizinische Praxis sagen konnte. Manchen hätte ich lieber nicht gewußt, aber seis drum. Bitte unbedingt die Vorsorgevollmacht erstellen lassen, diese sollte regelmäßig bestätigt werden.
Mit einer wirksamen und vor allem: eindeutig formulierten (!!) Vorsorgevollmacht darfst Du sehr wohl entscheiden. Dass ist ja gerade der Sinn einer solchen Vollmacht. Du kannst dann eben solche Dinge bestimmen wie künstliche Ernährung, Reanimation, Beatmung etc. Aber eben auch simplere Sachen wie die Kündigung von Beträgen, Zugriff auf Unterlagen etc.. Sei mir nicht böse, aber es drängt sich mir auf, dass Du wirklich eine vernünftige Beratung in Anspruch nehmen solltest. Sonst geht das schief, wenn es drauf ankommt.
Das Heim ist definitv hochgradig SERIÖS. Ich weiß nicht was du in meine Frage reinliest. Aber egal, trotzdem Danke dass du dir Gedanken gemacht hast. Gruß aus
Ich würde mich beraten lassen und zwar vom Notar. So haben wir das gemacht. Wir wollten zudem Rechtssicherheit. Teilweise sind da Formulierungen drin, die ein Laie nicht versteht und ggf auch nicht möchte, wenn er sie versteht.
Das ist ein ausgesprochen guter Tipp. Die notariellen Vorsorgevollmachten werden dann auch überall akzeptiert, die anderen oft nicht ( zB bei Banken ).
Meine Eltern haben sie auch beim Notar machen lassen und ich habe damit keinerlei Probleme gehabt, als ich sie leider anwenden musste.
Hallo Sabine: https://www.justiz.bayern.de/media/pdf/broschueren/vorsorgevollmacht_5_auflage.pdf Hier kannst du dich informieren. Das Formular zum Ausfüllen ist ganz am Ende. Wenn du die Unterschrift beglaubigen lässt, dann hast du eine öffentliche Urkunde, mit der du sogar Grundstücksgeschäfte tätigen kannst. Ich finde das besser als die Vorsorgevollmachten, die meine Tante und mein Onkel für je 200 Euro beim Notar abgeschlossen haben. Aber das ist deine Entscheidung. Viele Grüße und ein schönes Wochenende Mehtab
Danke an alle. Habe wertvolle Tipps bekommen. Das hilft mir weiter. Gruß Sabine
Soweit ich informiert bin, müssen Patientenverfügungen persönlich erstellt werden. Wenn die Eltern dazu nicht mehr in der Lage sind, dann kann man im Rahmen der Vorsorgevollmacht, wie hier schon mehrfach angesprochen, entscheiden.
Ich würde mich wirklich mit einem Mediziner und mit einem Fachanwalt für Familienrecht beraten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei medizinischen Notfällen Situationen auftreten, an die man als Laie im Vorfeld nicht denkt, weil man sich nie damit beschäftigt hat. Und das sind Dinge, die gehen wirklich ans Eingemachte. Es gibt da nicht schwarz oder weiß und ganz viele Eventualtitäten die man vorher gar nicht kennt...
Über Stiftung Warentest