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manchmal ist mein Job kaum zu ertragen (empfindliche Mägen sollten nicht lesen)

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manchmal ist mein Job kaum zu ertragen (empfindliche Mägen sollten nicht lesen)

Leewja

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es gibt einen Patienten hier, ein obdachloser alkoholiker, der mich gerade wieder fertig gemacht hat... wir behandekln ihn stationär, er hat wunden an den beinen und zudem "spontanamputierte" Zehen, er meinte, die eine großzehe hing halt mal eines tages im socken, die andere, weiß er nicht so genau...)...in den wunden wimmelt es von maden, fliegenmaden (wir machen ja manchmal sterile teure maden mit absicht rein, aber die sind halt von alleine da. wir hatten ihn jetzt dreimal stationär da, immer machen und tun wir alles, die wunden (und der restliche mann) sind sauber, wohlriechend, madenfrei. dann entlassen wir ihn, wie KÖNNEN ihn ja nicht für immer behalten. wir organisieren also eine unterkunft nachts im obdachlosenheim, wir reden mit einer netten niedergelassenen kollegin, die sich bereit erklärt, ihn zu behandeln (was teure wundauflagen und viel aufwand und so bedeutet)...und er taucht da nicht auf. dan kommt er nach zwei oder auch drei wochen wieder, mit immer noch dem gleichen (dem GLEICHEN)= verband um die beine...und neuen maden und eiter und so.... beim letzten mal (vor 2 wochen) haben wir ihm gesagt, er soll ohne überweisung und ohne irgendwelche offizielle abrechnung einfach zu unhs in die ambulanz kommen, pro bono, einfach, um die beine zu säubern und zu versorgen....er kam nicht... und taucht nun heut nachmittag mit rettungsdienst (die ihn vor irgendeiner kriche aufgelesen haben, angeblich völlig hilflos) zu mir.....wieder die verbände seit zwei wochen drauf....eingekotete, einuriniert (er ist NICHT inkontinent, sauf station ist er ein netter, sauberer, sich selber versorgender mittelalter herr) und betrunken. und da unsere schwestern "für eure notfälle nicht zuständig sind" 8was stimmt, aber hätte ich ein bett gehabt, hätte ich ihn (mal wieder) aufgenommen....er ist nur unzumutbar für andere stationen, die sind mit der wundversorgung udn dem ekel überfordert und die einzigen betten waren zudem noch in der onkologie....so einen stinkenden, infektiösen pat. neben chemopatienten zu legen, geht halt auch nicht...dan hätten sie nicht nur die bverbände machen müssen...naja, jedenfalls deswegen habe ich gerade eine stunde damit zugebracht, widerliche verbände zu entfernen, maden abzukratzen, mit reichlich betaisodona die beine zu waschen und neue verbände drauf zu machen---und ihn für morgen um 9:00 einzubetsellen (ich wette 10 euro, dass er NICHT kommen wird)....und obwohl ich nur durch den mund geatmet habe, tränten mir die augen---furchtbar. und dabei habe ich noch versucht, mich freundlich und mitmenschlich und so mit ihm zu unterhalten...was sos chief gelaufen ist und warum das nicht klappt mit ihm und uns und so... das alles war ja nun schlimm genug, aber was mich wirklich immer noch und immer wieder schockt, ist, wie es passieren kan, das in unserem zivilisierten land so etwas zustande kommt...dass jemand so vollständig den selbstrespekt verliert, dass er sich dermaßen verwahrlosen lässt...und sich nichtmal mehr wirklich dafür schämt... ich finde es schrecklich. tut mir leid, wenn ich euch so damit überfalle und ich hoffe, keiner ist umgekippt, aber mein mann kippt TASÄCHLICH um, wenn ich es erzähle und meine Mutter kotzt, deshalb---irgendwie musste ich mal drüber reden/schreiben....


Reni+Lena

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Antwort auf Beitrag von Leewja

ja, sowas kenn ich auch .. Bei mir wars eine ca 60 jährige Dame mit offenem mamma ca. Lebte auch irgendwo auf der Strasse... Hat 10 meter gegen den Wind nach Verwesung gestunken *sorry, du weisst was ich meine* ist langsam einfach verfault. Alles Zureden hat nichts geholfen..irgendwann kam sie dann nicht mehr... Da kannst du einfach nichts machen..evtl einem Streetworker bescheid sagen (falls es sowas bei euch gibt) Schön, dass es noch Ärzte gibt die sich für sowas nicht zu schade sind.. Lg reni


Fru

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Oh man, das klingt schrecklich und nach starken Nerven...das wäre für mich auch gar nix... Gibt es keine Institution, die sich solcher Menschen (dauerhaft) annimmt? Auf der anderen Seite ist er erwachsen....zwingen kann man ja niemanden....


minimann

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich kann es komplett nachvollziehen, bekommen auch nen einbettZimmer, weil nicht zumutbar mit einem mitpatienten. Und dann kommt der a...tritt... So what.... machen unseren job einfach sehr gern, sonst wäre es manchmal nicht auszuhalten LG


Susi0103

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ach Mensch... das wäre auch so gaaaar nichts für mich. Ich kann aber mal das tun -


Leena

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ja, es IST einfach nur grausam, dass es hier, mitten unter uns, in einem reichen, zivilisierten und organisierten Land, wo eigentlich niemand so leiden muss, trotzdem passiert. Ich bekomme es gerade in gewisser Weise bei der Arbeit auch mit - es geht um mehrere Familien aus dem Sinti und Roma-Milieu, die unter absolut menschenunwürdigen Bedingungen in aufgegebenen Mietskasernen hausen, wenn man es überhaupt so nennen kann, fast alle saufen und nehmen Drogen (okay, manche saugen nur), und praktisch keiner kann lesen oder rechnen oder mehr als seinen Namen schreiben, und auf "Tour" mussten sie früher immer den einen mitnehmen, der wenigstens die Straßenschilder lesen kann (mittlerweile haben Navigationsgeräte den Teil zumindest entspannt). So viele Menschen, viele auch in meinem Alter, die NICHTS mehr vom Leben erwarten. Und wenn ich dann sehe, wie ihre Kinder dazwischen aufwachsen, auch nicht lesen und schreiben lernen, wozu auch, warum auch,... "Slumdog Millionaire", mitten uns unter. Ich fühl mich verdammt schuldig. :-((( P.S.: Meinen Respekt, dass Du Deinen Job so mit Leib und Seele - und offenem Mund ;-) - erfüllst. Für Dich ist das selbstverständlich - und genau das finde ich toll!!!


Sakra

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Antwort auf Beitrag von Leena

oje.......genau sowas habe ich auch schonmal während eines praktikums im KH gesehen und das war für mich das ekligste , was ich jemals sah. für mich ist es auch unbegeiflich, wie jemand am rande unserer so reichen gesellschaft vor sich hinvegetieren muss oder kann. ich versuche darüber nicht mehr nachzudenken, dass zieht mich massiv runter............. ich frage mich immer, warum müssen bei uns menschen auf der strasse leben. auf der einen seite ist in vielen regionen massiver wohnungsleerstand und auf der anderen verrecken manche auf der strasse..........


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Sakra

Nach 15 Jahren Uniklinik bin ich da total abgestumpft! Und ziehe meinen Hut vor Dir! Respekt!


Häsle

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Antwort auf Beitrag von Sakra

Wir hatten einen Obdachlosen im Bereich, der ein Gemeindezimmer hatte, dort aber nicht wohnen wollte. Seine Stütze holte er sich in bar ab und lebte in einer selbstgezimmerten Hütte im Wald. Im früheren Leben war er Kleinunternehmer. Als er merkte, dass seine Frau ihn betrog, hat er alles verscherbelt und verschenkt, damit er ihr keinen Unterhalt zahlen musste, und ging auf die Straße. Es gibt schon Unterkünfte, aber die sind oft richtig widerlich und mit Leuten voll, mit denen ein Obdachloser, der nur seine Ruhe will, nichts zu tun haben will. Wir hatten mehrere solcher "frei" (nach ihren Angaben!) lebender Obdachloser. Alle mit fehlenden Zehen. Ein paar Jahre haben sie es draußen ausgehalten :-(


Anscha

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Da sieht man mal, was der Alkohol bewirkt. Der Mann kann einem nur leid tun. Von allein kommt er aus der Sch... nicht raus und vermutlich will er keine Hilfe annehmen. Echt schlimm dieser Kreislauf. Das zu lesen macht mich traurig. Du tust wenigstens was für den Mann, auch wenn es nicht viel ist. Danke dafür.


Anette K.

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Hallo Leewja, bin eher eine stille Mitleserin. Deine Beiträge lese ich immer gerne. Ich kann dir und vielen anderen Leuten die in der Pflege, Krankenhaus ect. arbeiten nur meinen Respekt aussprechen! Schön, dass es solche Leute wie dich gibt. Ich könnte das definitiv nicht! Gruß Anette


cosma

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Antwort auf Beitrag von Anette K.

Ich kann dir nachfühlen. Mein schlimmstes war nicht in 4 Jahren Pflege gewesen, sondern im Obduktionskurs, 5 Stunden halbverweste erhängte Leiche auseinandernehmen. Mein Tip: heut nix mehr essen ;-) Erhol dich !! LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Anette K.

wir hatten in der Ausbildung mal eine Bauersfrau (Diabetes ) mit einem Deku der ungehindert vor sich hinwuchs (dank Diabetes türlich noch schneller und heftiger). Der Deku ging bis zur Wirbelsäule FRAG NICHT wie das gestunken hat. Die lag wochenlang verwesend neben ihrem Mann im Bett und der hat das nicht bemerkt. Nach 3 Monaten stationärem Aufenthalt konnte sie die Klinik laufend verlassen. Aber frag nicht wie die verbandswechsel abliefen, nur unter Kurznarkosen und täglich im Sept. OP. An den Geruch hab ich mich nie gewöhnt. Und ansonsten, tja, Suchtkranke halt. Man sollte einfach nix erwarten.


Hexchen38

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Nicht ärgern. Du hast ihm geholfen und er hat eine Anlaufstelle, wenn er wirklich will. Mich macht sowas auch traurig. Davon abgesehen wird mir schon schwindelig, wenn ich einen gequetschten Finger sehe (gestern passiert). Gut, dass ich nicht Ärztin geworden bin.


elisabeth.die.erste

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Mein Mann hatte auch mal so einen armen Obdachlosen, dem ist der Penis bei lebendigem Leib abgefault - der Rest musste dann amputiert werden... Auch die Folge mangelnder Hygiene...


kati1976

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Antwort auf Beitrag von elisabeth.die.erste

Ich ziehe meinen Hut vor allen die in Krankhäusern, Pflegeheim usw. Arbeiten Ich finde toll wie du dich um diesen Mann sorgst, vielleicht sieht er ja irgendwann ein das er ärztliche Hilfe braucht Ich finde es aber auch traurig das hier Menschen am Rande der Gesellschaft leben,


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Leewja

er hat erzählt, dass er in Polen Elektriker war, verheiratet, zwei Kinder...hier wars nix, wegen sprachproblemen, da hatte er einen fabrikjob. wie es dann dazu kam, dass er nun seit 3 Jahren auf der straße lebt, wollte (oder konte?) er mir nicht erklären, zzur Familie besteht keinerlei Kontakt mehr.... er sagte, er würde gern hier bleiben, aber als ich meinte, dass das ja nun mal keine dauerlösung sei, wusste er das schon auch...hier ist es natürlich superschön, sauberes bett, saubere sachen, meist einzelzimmer, regelmäßig essen, tabletten gegen den alkoholentzug...alles fein.... naja...ich hab leider immer noch das gefühl, selber so zu stinken und obwohl es "nur" 3 oder 4 maden waren diesmal, hab ich irgendwie so ein krabbelgefühl immer mal wieder.... trotzdem....sowas sollte nicht sein, sowas sollte einfach nicht sein....


Gucci75

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich fühle mit dir. Meine Sozialberatungen führen mich in so manches Zimmer, da wünsche ich mir durch drn Mund atmen zu können. Doof, dass das dann mit dem Reden nicht klappt :-) Und Einstein kann ich nur zustimmen: Bei Süchtigen nix erwarten. LG


3klang

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Habe deine Beiträge eben zweimal gelesen. Das Beschriebene überschreitet klar meine Vorstellungskraft. Aller höchste Hochachtung und 1000 Dank, dass du den obdachlosen, alkoholkranken Patienten trotz eingeschränkter Kooperation derart einfühlsam, unbürokratisch und gewissenhaft behandelst!!! Eine Zeit lang habe ich mich beruflich um psychisch und physisch verwahrloste Kinder gekümmert, war teils auch echt schlimm bis fast hin zu unerträglich für mich, aber wohl nicht mit deinen Erfahrungen zu vergleichen. LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich bin froh, dass ich nicht mit dem Magen lese... Du machst das wunderbar, helfen und dem anderen sein Schicksal und seine Würde lassen.


Mitglied inaktiv

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... das ist natürlich ne harte Nummer. Hast du nicht vielleicht die Möglichkeit ihn wenn er das nächste mal da ist nach der Behandlung und wenn er evtl. ein paar Tage ohne Alk ist, in eine psychologische Klinik (bzw. Entzugsklinik) zu überweisen? Besteht bei euch nicht die Möglichkeit eine "Zwangseinweisung wegen Eigengefährdung" zu machen? Ist es nicht evtl. nur einen Telefonanruf zum Amtsgericht entfernt dem Mann zu helfen?


Leewja

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er darf so leben.... und entzugsklinik will er nicht, klar, haben wir ihm vorgeschlagen. will er alles nicht....


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Furchtbar ist das, ja. Irgendwann ist die Sucht wohl so stark (und die eigene Körperwahrnehmung so ausgeschaltet), dass man das nicht mehr unter Kontrolle hat. Im Grunde bräuchte der Mann schon eine Dauerbetreuung durch einen Streetworker oder eine Art Vormund, der ihn zu den Verbandswechseln schleppt. Aber auch dazu kann man ihn ja nicht zwingen. Ich finde es auch bewundernswert, dass du dich immer wieder für ihn einsetzt und ihm seine Würde lässt. Ich finde es aber auch schade, dass du in deinem näheren Umfeld offenbar niemanden hast, mit dem du darüber reden kannst :-( Das IST starker Tobak, zweifellos - aber du solltest schon Menschen an deiner Seite haben, bei denen du dir über solche Grenzerfahrungen Luft machen kannst... LG Nicole


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Danke dass du deinen Ekel überwunden hast und dem Mann geholfen. Gibts denn keine Einzelzimmer oder Isolierzimmer oder irgendeine Unterbringungsmöglichkeit für so einen Mann stationär? Dass sein Körpergeruch für das Personal eine Zumutung ist, kann ich verstehen, andererseits gibts sicherlich andere eklige Patienten (eingekotet durch Durfall etc.) die man auch nicht wegschicken kann oder will. Kann man den Mann nicht erst mal abduschen, und dann stationär unterbringen? Aber wenn er eh nicht will, dann sind die Fragen müßig. Er lebt unter Vorbehalt bis der Tod ihn ereilt. Ich finde das auch traurig, akzeptiere aber dass es solche Menschen gibt und dass man niemanden zur Hilfe zwingen kann. C'est la vie.


Timtom

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Au Backe, Du Arme... das tut schon beim Lesen in der Seele weh. Und "geruchsmässig" war ich dann immer für einen mit Olbas o.ä. präparierten Mundschutz dankbar .... Frag mal im septischen OP nach ... die haben das bestimmt " vorrätig ;)! Respekt und LG Patty


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Timtom

Mein Bruder ist ja Feuerwehrmann und Rettungssanitäter, er hat auch öfter mal mit extremen Dingen zu kämpfen bzw. was er alles zu sehen bekommt. Das würde man so einfach erst einmal gar nicht glauben können. Gruß maxikid


schnecke1

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Oh mein Gott! Das ist furchtbar... Ich könnte mir ehrlich nicht vorstellen ihn versorgen zu können... Ekelig... Hut ab vor dir!!! Und sehr sehr schade, das der Mann eure angebotene Hilfe nicht annimmt! LG


Franke

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Auch nach der 4. oder 5. "Runde" kann man da nicht eingreifen durch gerichtlich angeordnete Betreuung (früher: Entmündigung) und Einweisung in eine geeignete Einrichtung? Bei Suizidgefahr kann man doch handeln!?! Und selbst wenn einer "nur" sein Vermögen verschleudert, lässt sich was dagegen tun. Aber Suizid auf Raten - die Freiheit hat jeder?


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Franke

Ja, das darf man. Du darfst auch skifahren, snowboarden, Alkohol trinken, Zigaretten rauchen, ohne Kondom wechselnde Sexualpartner haben. Welche Einrichtungen sollten es denn bspw. gegen Fahrradfahren ohne Helm geben? Nein, ein bisschen Freiheit muss sein. Und sei es die Freiheit, mein Leben weg zu werfen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Oh, da müsste ich mich dann wohl einweisen lassen... Lebensmüde finde ich mich aber nicht, wenn auch manchmal vielleicht leichtsinnig. LG Nicole


Pamo

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Auch eine schöne Überschrift - gelle?


Morla72

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Es würde einen Ansturm geben... (Bis man ihnen verklickert, dass da KEINE willigen Damen warten.. )


Franke

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Wenn das verboten wird und die Leute dann im Auto zum Bäcker fahren, leben sie ungesünder, verteilen mehr Schadstoffe in der Luft und es wird gefährlicher für alle, weil mehr Autos unterwegs sind. Im Übrigen erleiden in absoluten Zahlen mehr Autofahrer Verletzungen am Kopf als Radfahrer. So sehr man Fahrradfahren ohne Helm ablehnen mag, sehe ich da doch einen deutlichen Unterschied zu einer Wunde, die hartnäckig nicht versorgt wird.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Es ist möglich und angebracht ihn in eine Psychiatrie zu überweisen, dort erfüllt er alle Kriterien für eine Unterbringung, da selbstgefährdend. Dort kann man auch eine Betreuung einleiten und ggf einen Aufenthalt in einer soziotherapie!


Leewja

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Uns wurde gesagt, dass es nicht ausreicht, aber Danke für den tip!


peekaboo

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Antwort auf Beitrag von Leewja

ständig von wiederkehrenden "Alkis" und Omas und Opas... Besonders auffällig war das Phänomen um die Feiertagszeit und am Wochenende. Muttern machte es immer besonders traurig, wenn mal wieder ein altes "Persönchen" eingeliefert wurde, deren Familie man so gar nicht erreichen konnte. Ich drück Dich mal ganz dolle LG Peeka


fiammetta

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Hi, mein tiefster Respekt und absolute Hochachtung vor Deiner / Euerer Leistung! Wäre es nicht möglich, ihn nach §1901 BGB unter Betreuung der medizinischen Versorgung stellen zulassen? LG Fiammetta


Crivisa

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Du hast meinen vollen Respekt! Ich glaube ich kann es mir nicht im geringsten vorstellen wie es sein muss. Ich fahr nur öfters in Berlin, auch am Zoo vorbei, Hauptbahnhof, etc. ... auch am Alexanderplatz gibt es viele Obdachlose. Und da reicht die Palette von "halbwegs normal" bis auf "völlig am Boden". Das schlimmste Erlebnis für mich war, als sich einer mitten auf dem Bahnhof vor allen Leuten die drumherum standen - im Winter - einurinierte. Man sah nur noch wie sich eine Pfütze auf dem Boden bildete. Ich hab nur noch einen heftigen Brechreiz verspürt und konnte es mit Mühe und Not wegatmen. Das war schon echt zu viel für mich. Meine Frage war auch: was muss mit einem passiert sein, dass sowas für denjenigen Normal ist und er es scheinbar ohne Scham oder Würde durchzieht? Mir wird heute noch schlecht, wenn ich daran denke... Was du berichtet hast, ist aber nochmal um ein vielfaches härter. Ganz großer Respekt! Pass nur auf dich auf, dass du dir solche Schicksale nicht zu sehr zu Herzen nimmst. LG


fiammetta

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Antwort auf Beitrag von Crivisa

Hi, der pieselt ja nicht aus Mangel an Selbstachtung, weil ihm der Weg zur nächsten Toilette zu weit ist oder er das lustig findet. Der kann es nicht mehr kontrollieren, was auch kein Wunder ist, wenn man Tag und Nacht, bei Hitze und grimmigster Kälte nahezu immer nur draußen ist. Da versagen irgendwann die Organe und die üblichen Kontrollmechanismen des Körpers. Dazu möglicherweise noch irgendwelche Suchtstoffe und dann kann so etwas, was dem Menschen ja selbst äußerst unangenehm ist, passieren. Ich hatte `mal einen ganz schweren Alkoholiker im Unterricht, der auch irgendwann unter sich machte. Es war entsetzlich. Jeder war geschockt, er schämte sich, ich war auch so überfordert, dass ich erst einmal Pause für alle gemacht habe. Als ich zurückkam, war alles aufgewischt. Obwohl es natürlich nicht schön war, tut mir der Knabe heute noch leid. LG Fiammetta


Crivisa

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Antwort auf Beitrag von fiammetta

ja, nee... ob es wirklich Kontrollverlust war weiß ich nicht. Er lief über den Bahnhof, blieb plötzlich stehen und dann passierte es. Zumindest sah es schon so aus, dass er es mit Absicht machte. So oder so ist es schlimm und kaum zu ertragen. Dass es erst soweit kommt und man so tief sinkt, ist schon sehr traurig.


luna8

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Das ist sehr traurig, ich nehm mal stark an, dass ihn eigentlich nix im Leben hält und der Alkohol sein übriges tut. So hart das klingt, wahrscheinlich ist er einfach irgendwann tot und keiner vermisst ihn, .... das passiert viel öfter, als man denkt. Sowas macht mich wirklich traurig.da hat das sog."soziale Netz" versagt, normal gehört er doch in eine Enzugsklinik, oder? Aber man kann ja keinen zwingen.... Nimm es dir nicht so zu Herzen ( ich bin froh, dass ich nicht deinen Beruf ausübe, aber ich bin froh, dass es Menschen wie dich gibt!) Lg


MM

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Antwort auf Beitrag von Leewja

... ganz ehrlich!!! Als Ärztin, aber auch menschlich, du klingst soooo warmherzig und engagiert, machst dir sooo viele Gedanken. Wirklich, das ist echt berührend. Aber mach dich deswegen bitte nicht fertig! Ich denke mittlerweile, es kann überall passieren (weil du schreibst, wie es "in diesem Land passieren kann"), man kann so etwas nicht wirklich "abschaffen"! Es gibt so viele Faktoren, die dazu beitragen können... Man kann "nur" das machen, was z.B. du machst - Hilfe anbieten und geben! Was du machst, ist im Prinzip ganz praktische "christliche Nächstenliebe"! Viele Menschen könnten das gar nicht - es ist ja auch wirklich schwer, den Ekel zu überwinden usw.! Mach dir bewusst - dank dir (und deinen Kollegen) stirbt dieser Mann nicht hilflos irgendwo elend an einer Sepsis oder so... Er bekommt Hilfe, wenn er sie braucht! Aber dafür, dass er so wurde und immer wieder zurückfällt. bist du nicht veranwortlich oder zuständig, lade dir das nicht auf (gedanlich/gefühlsmässig)! Sieh es positiv und mach dich bitte nicht fertig. Ja, dieser "Fall" und so viel anderes auf der Welt ist schrecklich, aber du leistest einen wichtigen und ganz konkreten Beitrag dazu, diesen Schrecken abzumildern!